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Benutzername: 
EvaLiest
Wohnort: 
Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2025
Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1
Schreiber, Christiane

Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1


gut

Das Buch Andersgasse 7: Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz von Christiane Schreiber habe ich gemeinsam mit meinem Sohn gelesen, der ein großer Fan von Detektivgeschichten ist.
Karl und seine Freundin Elsa wohnen im gleichen Haus und lösen gerne gemeinsam Fälle. Sie haben sogar Ausweise und alle möglichen Tricks auf Lager (und Walkie-Talkies, um sich auch bei Hausarrest verständigen zu können). In diesem Band (es scheinen noch weitere geplant zu sein) geht es um die Flusenwutze, kleine Tierchen, die Karls Tante als Putzhelfer gekauft hat, und um die Allwachspflanze, deren Samen Karl aus Versehen verstreut hat, und vor deren Superwachstum nun alle etwas Angst haben.
Grundsätzlich gibt es im Buch viele kreative Elemente und man merkt, dass sehr viel Fantasie in das Buch geflossen ist. Leider konnte es uns dennoch nicht überzeugen, denn es wirkt aus meiner Sicht sehr altbacken. So kommt zum Beispiel ein Vertreter ins Haus - ein Konzept, das schon als ich ein Kind war aus der Mode gekommen war. Es gibt auch keinerlei Hinweise auf moderne Geräte (das muss ja auch nicht unbedingt sein), was hier den etwas angestaubten Eindruck nur verstärkt. Das ganze Buch wirkt, als hätte man es auch in den Neunzigern schon kaufen können.
Dazu kommt, dass das Buch nicht besonders gut lektoriert wurde. Es finden sich Wiederholungen (die selbst meinem Sohn aufgefallen sind) und bei der Silbentrennung wurde an mindestens zwei Stellen nicht genau aufgepasst (beim Grunzschnorchelf/rosch und beim Teles/kop).
Fazit: Ganz nette Geschichte, die uns jetzt auch nicht umgehauen hat und die von mir keine Empfehlung bekommt.

Bewertung vom 02.03.2025
Mein Schiebe-Mitmachbuch - Lieblingstiere
Penners, Bernd

Mein Schiebe-Mitmachbuch - Lieblingstiere


sehr gut

Das Lieblingstiere Schiebebuch von Bernd Penner, illustriert von Federica Iossa, ist ein Kinderbuch für die Allerkleinsten aus dem Ravensburgerverlag.
Die Schiebeelemente animieren zum Mitmachen und helfen dabei, bereits Einjährige an Bücher heranzuführen. Besonders gut haben mir die knalligen Farben gefallen, denn auch das ist meiner Meinung nach ein wichtiger Aspekt um die Lesefreude zu fördern.
Im Buch begegnen wir vielen Tieren, die die Kinder oft bereits kennen oder die zumindest aus ihrem Lebensbereich stammen könnten (sprich: in Deutschland natürlich vorkommen). Dass ein 18 Monate altes Kind (das ist die Zielgruppe) bereits Gämsen oder Murmeltiere gesehen hat, ist jetzt vielleicht eher weniger wahrscheinlich, aber Hunde, Katzen, Vögel oder auch verschiedene Tiere, die am See leben, sind dann den meisten doch bekannt.

Bewertung vom 02.03.2025
Meck und Schneck. Meck ist weg!
Engler, Michael

Meck und Schneck. Meck ist weg!


sehr gut

Meck und Schneck: Meck ist weg! von Michael Engler, illustriert von Matthias Derenbach ist ein süßes Buch für die Kleinsten.
Meck und Schneck sind beste Freunde und spielen gemeinsam. Leider ist Meck plötzlich verschwunden, und so macht sich Schneck auf die Suche. Dabei durchläuft er verschiedene Emotionen, die den Kindern auf passende Weise nahegebracht werden. So werden beispielsweise die körperlichen Begleiterscheinungen (pochendes Herz, enger Hals...) erklärt, die in solchen Situationen vorkommen können, und dadurch für die Kinder normalisiert. Wenn sie solche Empfindungen haben, müssen sie sich keine Sorgen machen, denn sie können sie zuordnen (natürlich ist das hier nur der Einstieg in die Welt der Gefühle, aber das ist zumindest das Ziel).
Besonders süß finde ich, dass man Meck bei genauem Hinsehen eben doch entdecken kann und so die Kinder animiert werden können, genau hinzusehen und auf Details zu achten.
Insgesamt ein liebes Kinderbuch mit wichtigem Inhalt und tollen Illustrationen.

Bewertung vom 01.03.2025
Leserabe 1. Lesestufe Kurz und leicht - Eine Prinzessin im Apfelbaum
Tritsch, Iris

Leserabe 1. Lesestufe Kurz und leicht - Eine Prinzessin im Apfelbaum


weniger gut

Eine Prinzessin im Apfelbaum von Iris Tritsch, mit Illustrationen von Carola Sturm ist ein Erstlesebuch im Ravensburger-Verlag.
Mia findet in eine Apfelbaum eine Prinzessin. Leider kann diese nicht einfach nach Hause zurück, denn sie muss zunächst ihre magische Flöte finden. Gemeinsam begeben sich die beiden Mädchen auf die Suche und erleben dabei ein Abenteuer.
Zunächst zu den positiven Aspekten: Die Sätze sind sehr kurz und dadurch natürlich besonders motivierend. Es gibt Rätsel, um das Leseverstehen zu überprüfen und Belohnungssticker für gelesene Kapitel.
Leider gab es auch ein paar Dinge, die mir nicht gefallen haben. Zunächst die stereotype Darstellung der Prinzessin: Rosa, Glitzer, Rüschen... Puh.
Viel schlimmer finde ich jedoch die Schreibung von Apfelbaum als Apfel-Baum. Warum macht man so etwas? In einem Buch, das für eine Zielgruppe gedacht ist, die gerade deutsche Rechtschreibung lernt... Komposita machen eine beträchtliche Menge des deutschen Vokabulars aus, und sie werden zusammengeschrieben! Für mich ist das tatsächlich ein Grund, dieses Buch nicht zu empfehlen.

Bewertung vom 28.02.2025
Mein Schiebe-Mitmachbuch - Wilde Tiere
Penners, Bernd

Mein Schiebe-Mitmachbuch - Wilde Tiere


sehr gut

Wilde Tiere. Mein Schiebe-Mitmachbuch von Bernd Penners und mit Illustrationen von Federica Iossa ist ein niedliches Kinderbuch für die Allerkleinsten. Auf sehr farbenfrohen Seiten lernen sie verschiedenste Tiere kennen, die in ganz unterschiedlichen Lebensräumen vorkommen: es gibt eine Unterwasserszene, eine Szene im Dschungel, die Steppe, Bären beim Fischfang und Robben im Eiswasser. Die Schiebeelemente müssen dabei auch auf unterschiedliche Art bewegt werden, was mir gut gefallen hat.
Die Reime auf den Seiten passen zu den Tieren und den Aktionen, die die Kinder beim Schieben mitgestalten.
Insgesamt ein wirklich niedliches Buch, mit tollen Zeichnungen, das ich gerne mit meinem Neffen zusammen gelesen habe. Wie lange er allerdings Interesse daran hat, kann ich nicht sagen, aber ich denke, dass es wirklich eher für die allerersten Lesemomente interessant ist.

Bewertung vom 28.02.2025
Ab ins Bett, Winnifrett!
Sabbag, Britta

Ab ins Bett, Winnifrett!


gut

Ab ins Bett, Winnifrett! von Britta Sabbag, illustriert von Anka Schwelgin, ist ein süßes Gutenachbuch für kleine Kinder.
Winnifrett das Frettchen möchte nicht ins Bett gehen und probiert - wie Menschenkinder das auch gerne tun - alle möglichen Tricks aus, um noch ein bisschen wach bleiben zu können. Dabei ist das Buch wertschätzend und verurteilt die Strategien nicht, zeigt aber auch, dass es für die Eltern nicht so einfach ist. Mit Leitfragen und kleinen Suchaktionen werden die Kinder animiert, mitzumachen.
Die Illustrationen sind wunderschön und liebevoll gestaltet.
Eine Schwäche sind für mich jedoch die Reime. Gerade bei einem Vorlesebuch finde ich es wichtig, dass man es flüssig lesen kann - und hier stolpert man doch das eine oder andere Mal über sehr holprige Sätze und Rhythmen. Sehr schade, denn der Rest des Buches ist wirklich gelungen!

Bewertung vom 28.02.2025
Wieso? Weshalb? Warum? Leuchte und entdecke - Einsatzkräfte
Kessel, Carola von

Wieso? Weshalb? Warum? Leuchte und entdecke - Einsatzkräfte


sehr gut

"Wieso? Weshalb? Warum? Leuchte und entdecke: Einsatzkräfte" von Carola von Kessel, mit Illustrationen von Sebastian Coenen ist ein tolles, interaktives Sachbuch für Kinder.
Mit den gewohnten Klappen sind die Bücher von Wieso Weshalb Warum schon immer ein Highlight. Nun kommt auch noch eine Taschenlampe dazu, mit der man unter schwarzen Folien nach Hinweisen suchen kann. Das macht Spaß und motiviert zusätzlich.
Die Informationen sind umfangreich und kindgerecht aufbereitet. Während wir zwar zu Polizei und Feuerwehr schon einige Bücher gelesen haben, fand ich es toll, dass hier auch z.B. die Seenotrettung thematisiert wird oder auch wie man jemanden aus einer Höhle rettet. Hier habe selbst ich noch das ein oder andere hinzulernen können.
Die Taschenlampe könnte natürlich stabiler sein, aber immerhin wird eine Anleitung mitgeliefert, wie man sich eine neue basteln kann. Ich finde es auch ein bisschen schwierig, eine gute Altersangabe für das Buch zu geben. Während die Texte und Informationen sicher auch für Grundschulkinder gut funktionieren, hat mein Sohn die Informationen hinter den dunklen Seiten mittlerweile so abgespeichert, dass er gar nicht suchen muss und der Witz ein bisschen verloren geht. Dennoch ein tolles Buch und eine Empfehlung von mir!

Bewertung vom 28.02.2025
Bohrer, Lampe, Spülmaschine / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.76
Erne, Andrea

Bohrer, Lampe, Spülmaschine / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.76


sehr gut

Das Buch Wieso? Weshalb? Warum? - Bohrer, Lampe, Spülmaschine von Andrea Erne und mit Illustrationen von Joachim Krause vermittelt auf kindgerechte Weise Sachwissen rund um das Thema Technik. Dabei werden Situationen und Gegenstände in den Fokus gerückt, die aus dem Alltagsleben der Kleinen entstammen, sodass hier an vorhandenes Wissen angeknüpft wird. Durch die Klappen ist das Buch wunderbar interaktiv und die Kinder können selbstwirksam dabei sein. Eine kleine Schwäche ist für mich, dass teilweise Gründe nicht erklärt werden. Natürlich kann ich das als erwachsene Person beim Vorlesen hinzufügen, schade finde ich es trotzdem. Also zum Beispiel: warum ist es wichtig, dass nur Erwachsene die Spültabs in die Spülmaschine geben (vielleicht hatte mein Kind auch nur eine besonders ausgeprägte Warum-Phase, bzw. braucht mein Kind besonders triftige Gründe, etwas nicht zu tun - dennoch: "weil das sehr gefährliche Inhaltsstoffe hat" wird hier wesentlich eher akzeptiert als "weil das nur Erwachsene dürfen").
Alles in allem aber ein tolles Buch, das ich empfehlen kann!

Bewertung vom 28.02.2025
Die Maus hat einen neuen Freund
Kling, Marc-Uwe

Die Maus hat einen neuen Freund


ausgezeichnet

Die Maus hat einen neuen Freund von Marc Uwe Kling, mit Illustrationen von Astrid Henn, ist ein tolles Kinderbuch, das mit Sprachwitz und wunderschönen Illustrationen punktet, und dabei auch noch wichtige Botschaften vermittelt.
Die Maus freundet sich mit einem Dinosaurier an, und trotz ganz vieler Gemeinsamkeiten sind sie nun doch leider auch sehr unterschiedlich. Das führt zu verschiedenen Situationen, in denen die Kinder lernen, dass es 1. ganz normal ist, unterschiedlich zu sein und sich trotzdem zu mögen, 2. manchmal Situationen gibt, in denen man nicht das kriegt, was man gerne hätte, und es 3. ganz oft Möglichkeiten gibt, Kompromisse zu schließen oder kreative Lösungen zu finden.
Das Buch habe ich für den Sohn einer Freundin gekauft, daher habe ich es selber leider nicht laut vorgelesen sondern nur einmal für mich angesehen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es auch Erwachsenen viel Freude beim Vorlesen bereitet.

Bewertung vom 26.02.2025
Unter Grund
Liepold, Annegret

Unter Grund


ausgezeichnet

Auf Unter Grund von Annegret Liepold bin ich wegen des mega Covers aufmerksam geworden. Aber ich kann euch versichern: da steckt auch ein richtig gutes Buch dahinter.
Wir begleiten Franka auf zwei Zeitebenen: als Jugendliche im Jahr 2006 und als Referendarin zur Zeit der NSU-Prozesse etwa 12 Jahre später. Wir erfahren, dass sie als Teenager immer tiefer in die rechte Szene abgleitet und vor allem erfahren wir auch, wieso und wie das passiert. Ich will gar nicht zu viel vorwegnehmen, aber der Roman führt vor Augen, dass es gar nicht immer unbedingt die Fremdenfeindlichkeit ist, die Menschen in rechtsradikale Gruppierungen treibt. Selbstverständlich entschuldigt dies in keinster Weise die verübten Straf- und Gewalttaten, aber es macht deutlich, wie schnell der Weg gehen kann: von dem Mädchen, das sich für den Naturschutz engagiert zu dem Mädchen, das antisemitische Straftaten begeht, sind es gerade mal ein paar Monate (und einige Schnäpse und Enttäuschungen).
Die Aufarbeitung der eigenen und familiären Vergangenheit und die Konfrontation mit unbequemen Wahrheiten ist auch Thema des Buches. Hier gelingt es der Autorin gut, die Notwendigkeit einer ehrlichen Auseinandersetzung damit aufzuzeigen, ohne dabei jedoch anklagend zu sein. Generell gefällt mir der Ton des Buches sehr gut, denn es wird zwar nichts beschönigt, aber eben auch nicht eindimensional dargestellt. Und so erschreckend es auch zunächst sein mag: irgendwie kann man Frankas Entwicklung nachvollziehen. Die unaufdringliche, aber trotzdem überzeugende Sprache unterstützt hier die Fokussierung auf den Inhalt, und hilft gleichzeitig dabei, dass sich das Buch wunderbar zügig lesen lässt. Ich habe lediglich zwei klitzekleine Kritikpunkte an diesem insgesamt wirklich gelungenen Buch: manchmal fand ich die Zeitsprünge etwas verwirrend und habe ein paar Sätze gebraucht, mich zu orientieren; und ich fand es ein bisschen schade, dass wir über die Zeit zwischen den beiden Zeitebenen nichts erfahren.
Dennoch ist es ein tolles Debut, das hochaktuell ist und zum Nachdenken anregt – auch auf ganz persönlicher Ebene. Ich habe zum Beispiel einiges mit der Protagonistin gemeinsam: ich bin in unmittelbarer Nähe zu ihr aufgewachsen (zumindest bis zu meinem Umzug in ein oberfränkisches Dorf mit mehr Kühen als Einwohner:innen), in den Nullerjahren erwachsen geworden, und habe Lehramt studiert. Hier hören die Parallelen zum Glück auf. Und jetzt überlege ich, ob das vielleicht wirklich einfach Glück war. Natürlich möchte ich von mir behaupten, dass ich unter gar keinen Umständen in die rechte Szene abgedriftet wäre. Aber das Buch zeigt eindrücklich, wie subtil dieser Prozess vonstattengehen kann und dass einige Jugendliche etwas ganz anderes suchen als rechtes Gedankengut: Verständnis, Freundschaft, Zugehörigkeitsgefühl. Und vielleicht ist es auch einfach unsere Aufgabe als Gesellschaft, dafür zu sorgen, dass sie danach nicht am rechten Rand suchen müssen.