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sophia60
Wohnort: 
Selfkant

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 02.10.2024
Huiii, wer ist denn da noch wach? - Ab ins Bett und Gute Nacht!
Kugler, Christine

Huiii, wer ist denn da noch wach? - Ab ins Bett und Gute Nacht!


sehr gut

Das Bilderbuch " Huiii, wer ist denn da noch wach?" von Christine Kugler ist sehr schön illustriert, auf vielen Seiten gibt es neben der eigentlichen Geschichte rund um das Kleine Gespenst vielerlei zu entdecken.
Wir können das Gespensterkind Theo dabei begleiten, wie er seinen Freunden und Freundinnen vielfach Einschlafhilfen gibt : vorsingen, Tee kochen, Nachtlämpchen aufhängen und noch etwas spielen zum Beispiel.
Die vielen Klappen machen zusätzlich Spaß beim Bilderbuchbetrachten.
Das Buch ist aus stabiler Pappe gefertigt und somit auch schon für die Kleinsten geeignet.
Vom Inhalt her finde ich jedoch einige Seiten etwas fragwürdig: wenn ich als Vorleserin einem Dreijährigen erklären soll, was ein Werwolf und ein Vampirmädchen ist, finde ich das schon problematisch.
Bei älteren Kindern passt das schon eher, aber diese sind ja nicht unbedingt die Zielgruppe dieses Buches. Schade.

Bewertung vom 02.10.2024
Im Warten sind wir wundervoll
Inden, Charlotte

Im Warten sind wir wundervoll


sehr gut

Der Roman " Im Warten sind wir wundervoll" von Charlotte Inden liest sich flüssig und leicht.
Er spielt in zwei Zeitebenen, einmal in der Nachkriegszeit als im Rheinland das deutsches Mädel Louise Adler den amerikanischen Besatzungssoldaten Joseph kennen und lieben lernt. Diese Beziehung hat leider wenig Zukunft, da verboten, und als Jo zurück nach Amerika geschickt wird, scheint es das endgültige Aus für die beiden Liebenden zu bedeuten. Doch dann wird ein Gesetz verabschiedet, das den amerikanischen Kriegsheimkehrern erlaubt, ihre Verlobten aus dem Ausland nachzuholen. So landen nach einigem bürokratischen Aufwand etliche Flugzeuge am Idlewide Flughafen voller junger "War-Brides", die dann von ihren Verlobten abgeholt werden um dann innerhalb weniger Tage zu heiraten. So auch Fräulein Louise, die jedoch erstaunlicher Weise nicht abgeholt wird und voller Verzeiflung allein gelassen am Flughafen zurückbleibt. Dies und wie diese Geschichte jetzt weitergeht, erfahren wir durch die Erzählung ihrer Enkelin Elfie, die auf einem Flug nach New York einen Journalisten kennen lernt und ihm alles darüber erzählt. Auch Elfie ist auf dem Weg zu ihrem Verlobten, der sich gerade für ein Jahr in Amerika aufhält und will ihn mit ihrem Besuch überraschen. Das auch hier Konflikte entstehen, kann man als Leserin schon schnell erahnen.
Der "historische" Teil des Buches mit der Geschichte der Louise Adler hat mir gut gefallen. Alles wurde lebendig geschildert, und war weder überzogen noch kitschig. Den Erzählstrang um Elfie fand ich jedoch sehr konstruiert, trivial und wenig glaubwürdig. Schade, das nimmt dem Buch viel von seiner Qualität.

Bewertung vom 28.08.2024
Mord in der Charing Cross Road
Hamilton, Henrietta

Mord in der Charing Cross Road


gut

Der wieder aufgelegete Krimi von Henrietta Hamilton " Mord in der CharingCross Road" ein Fall für Sally und Johnny" hat mich leider nicht so richtig überzeugt. Das gute Cover und die Hoffnung auf einen Krimi im Stil von Agatha Christi hatte mich bewogen dieses Buch zu lesen.
Die Handlung spielt in einem riesigen Antiquariat während der Nachkriegszeit, dessen sämtliche Mitarbeiter bereits im ersten Kapitel kurz vorgestellt werden.
Durch die große Anzahl der Protagonisten war ich zunächst sehr verwirrt, da es unmöglich war zu entscheiden, welche Person denn jetzt wichtig sein würde.
Auch musste ich mich erst einmal in die Örtlichkeit hineinfinden, denn heutzutage verbinde ich mit dem Begriff "Antiquariat" eine kuschelige kleine Buchhandlung, vollgestellt mit alten, abgegriffenen Büchern und maximal einem Verkäufer, der Mühe hat sich mit dem Verkauf über Wasser zu halten.
Nun, beim Antiquariat in der Charing Cross Road handelt es sich um einen riesigen Verkaufsladen, auf mehreren Etagen mit sehr vielen Buchspezialisten, in dem wertvollste und uralte antiquarische Seltenheiten verkauft und gehandelt werden. Einer dieser Spezialisten, Herr Butcher, wird eines Tages ermordet in seinem Büro aufgefunden. Da er sehr unbeliebt bei seinen Kolleginnen und Kollegen war, kommt so gut wie jeder Mitarbeiter als Mörder in Frage. Und welche Rolle spielen hierbei die vielen Geistererscheinungen, die sich in dem alten Gemäuer manifestieren?
Die Verkäuferin Sally und der Juniorchef Johnny rätseln und verlieren sich auf vielen Seiten des Roman im "Klein-Klein" indem sie nachzuvollziehen versuchen, wer sich wann auf welchem Gang in welcher Etage aufgehalten hat; wer welche Türe genommen hat und wer evt. einen Schlüssel zu welchem Eingang hat oder ob jemand und wenn, wer, welche Türe aufgelassen hat. Auch die Ermittler von Scottland Yard finden so recht keine Lösung und verdächtigen grundsätzlich die falschen Personen. Als schließlich gegen Ende des Buches Sally und Johnny den Zusammenhang mit verschollenen Erstausgaben herstellen können, nimmt das Buch ein wenig Fahrt auf und es wird ein wenig spannender. Letztlich jedoch passt dieser Krimi nicht mehr in unsere Zeit. Mit Geistererscheinungen ist kein Gruseln mehr zu erreichen und die einzelnen Personenwirken antiquiert und können nicht mehr zur Identifikation dienen. Schade.

Bewertung vom 28.08.2024
Was machen wir heute?, fragt der kleine Dachs

Was machen wir heute?, fragt der kleine Dachs


sehr gut

Das große Pappbilderbuch "Was machen wir heute? fragt der kleine Dachs" von Constanze von Klitzing hat mir und meinen Enkeln sehr gut gefallen. Die stabilen Pappseiten können auch schon von den Kleinsten gefahrlos umgeblättert werden. Auf den vielen bunten Seiten gibt es viel zu entdecken. Als Wimmelbuch mit Text ist dieser auch für die Vorleser/innen eine gute Hilfe, die Kinder zum Erzählen anzuregen.
Thematisch können sich die Kinder bei den dargestellten Szenen schnell zurechtfinden.
Der einzige Kritikpunkt den ich habe ist die doch sehr "süßliche" Darstellung der einzelnen Tierkinder. Das geht leider so weit, dass wir vielfach nicht entscheiden konnten, welches Tier dargestellt werden sollte; zB.: ist das Tierchen auf der Schaukel auf Seite 7 ein Bärchen oder ist das ein Hamster ?
Ist der Postbote auf Seite 1 ein Hund oder eine Maus? Und das weiße Kaninchen wurde anfangs auch für ein Bärchen gehalten. Auf jeden Fall gab es einige Diskussionen hierzu unter den kleinen Lesern, was ja letztlich auch eine anregende Sache beim Bücherlesen sein kann.

Bewertung vom 12.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


ausgezeichnet

Den Namen der Autorin Vera Zischke werde ich mir merken, denn ihr Erstlingswerk :" Ava liebt noch" hat mich sehr beeindruckt!
Der Roman handelt von der 43-jährigen Ava, Mutter dreier Kinder und Ehefrau eines erfolgreichen Anwalts. Sie hat nach der Geburt des ersten Kindes ihre Lektorinnenlaufbahn aufgegeben und hält ihrem erfolgreichen Ehemann den Rücken frei. Sie führt somit ein Leben wie es die Mütter und Ehefrauen in den 50-er Jahren geführt haben, und ist damit mehr und mehr unzufrieden. Sie ist immer nur für andere da und fühlt sich selbst nicht mehr. Dies ändert sich, als sie den attraktiven 22-jährigen Studenten Kieran kennenlernt.
Der Roman wird großenteil aus der Sicht von Ava geschrieben; einzelne Kapitel auch aus der Sicht des Kieran. Die Protagonisten sind glaubwürdig und lebensnah beschrieben; es wird an keiner Stelle kitschig oder wirklich vorhersehbar. So schildert die Autorin letztendlich eine beeindruckende Liebesgeschichte, die trotz vieler Zweifel, Anfeindungen und Unterbrechungen ein Leben lang Bestand hat.

Bewertung vom 12.08.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


ausgezeichnet

Jessica Linds Roman "Kleine Monster" hat mich von Anfang an fasziniert.
Da ist zunächst die Icherzählerin Pia, die mit ihrem Mann Jakob zu einem Gespräch zur Grundschullehrerin ihres Sohnes Luca beordert wird, da es einen Vorfall zwischen einer Mitschülerin und Luca gegeben habe. Der Vorfall wird nicht näher erläutert, aber das Misstrauen vorallem der Mutter gegenüber ihrem Sohn ist getriggert. Ist Luca ein manipulatives Kind, der heimlich beisst und schubst,der Wasser ins Bett schüttet um ein Einnässen vorzutäuschen, ein Kind, dass man nicht mit kleineren unbeaufsichtigt spielen lassen kann? Woher kommt dieses Misstrauen der Mutter? Dies erfahren wir in einer zweiten Erzählebene, die die Kindheit von Pia schildert. Ein strenges Elternhaus, eine aufmüpfige Adoptivschwester, ein tragischer Todesfall und stets die Frage nach der Schuld haben ihre Kindheit geprägt.
Die Autorin versteht es auf eine subtile und tiefgründige Art die Ereignisse und Charaktere zu schildern. Das ganze Geschehen gipfelt in einem aufregenden Ende, das ich jedoch hier nicht verraten möchte.

Bewertung vom 12.08.2024
Unser Buch der seltsamen Dinge
Godfrey, Jennie

Unser Buch der seltsamen Dinge


ausgezeichnet

"Das Buch der seltsamen Dinge" der britischen Autorin Jennie Godfrey hat einen festen Platz in meinem Bücherregal mit den "besten Büchern" erobert.
Auf 455 unterhaltsamen Seiten tauchen wir in das Leben im britischen Städtchen Yorkshire ein, in dem Ende der 70-er/Anfang der 80-er Jahre ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Das Buch wird großenteils aus der Perspektive der 12-jährigen Miv geschrieben, ergänzt durch Kapitel über weitere Hauptpersonen des Buches. Miv, die unter schwierigen Familienverhältnissen leidet, beschließt mit ihrer allerbesten gleichaltrigen Freundin Sharon den Yorkshire-Ripper aufzuspüren. Sie beobachten daher ihre Mitbürger, Nachbarn, sogar Familienmitglieder und notieren alle "seltsamen Dinge" die ihnen in diesem Zusammenhang auffallen, in ihrem dafür auserwählten Notitzbuch.
Die Autorin schafft es geschickt , uns in die kleinbürgerliche und ärmliche Welt der Miv zu entführen. Viele absonderliche Gestalten tauchen auf und ein Kaleidoskop von Alltäglichem und Besonderen wird sichtbar. Viele Themen werden angesprochen: offener und auch verborgener Rassismus, die einschränkende Rolle der Frau als Mutter und Ehefrau, Gewalt in der Ehe, Pädophilie, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit,Krankheit und Tod; aber auch tiefe Freundschaft, Hilfsbereitschaft und die erste Liebe spielen eine große Rolle. Das Buch ist trotz der vielen tiefgehenden Themenbereiche nicht überfrachtet. Es läßt sich sehr gut und flüssig lesen und wirkt noch lange nach.

Bewertung vom 12.08.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


sehr gut

Der Kriminalroman "Im Unterholz " von Sara Strömberg hat mich ein wenig enttäuscht. Nach dem fulminaten Prolog hatte ich etwas mehr erwartet.

Der Stil ist einfach, aber an manchen Stellen nur mit vielem Unwichtigen ausführlich aufgefüllt. Die vielen schwedischen Orte, die erwähnten Radiosender oder Zeitschriften mögen für schwedische Leser/innen einen Wiedererkennungswert haben, aber für mich waren sie nur störend und in aller Nebensächlichkeit auch verwirrend. ( "Ist das eine wichtige Info, oder kann ich das ignorieren?" habe ich mich manchesmal gefragt).Auch fand ich die Beschreibung der Hauptperson teilweise unnötig detailiert. Es ist meiner Meinung nach für die Handlung des Romans unerheblich, ob und wie sich Vera selbst befriedigt und ob sie eine starke oder schwache Monatsblutung hat.

Der Roman spielt auf zwei Ebenen. Einerseits die Familiengeschichte der Maria, die sehr gut und einfühlsam beschrieben und hergeleitet wird.
Ein toller Charakter, der mit aller Widersprüchlichkeit glaubhaft geschildert wird.

Die äußere Ebene beschreibt das Leben und agieren der ehemaligen Journalistin Vera Bergström. Diese zieht sich nach einer schmerzhaften Scheidung in ihre Heimat, eine Kleinstadt im ländlichen Schweden, zurück um wieder in den Alltag zurückzufinden. Ein Hilfsob im Schuldienst erfüllt hierbei nur mäßig seinen Zweck. Daher ist sie schnell zu begeistern, als ihr ehemaliger Chef sie als Journalistin bittet, über die Stimmung in der Landbevölkerung zu berichten, die nach einem bestialischen Mord im nahegelegenen Wald aufgeschreckt wurde.
Hierbei deckt sie nach und nach das Schicksal der jungen Maria auf.
Die in kursiver Schrift gesetzten Passagen über das Leben der Maria sind in einem deutlich anderen, dichterem Stil geschrieben. Sie haben mich im wesentlichen viel mehr beeindruckt als der Rest des Romanes. Daher die 4 Sterne. Ich kann mir andererseits gut vorstellen, dass sich die Handlung des Romanes gut für eine Verfilmung eignen würde, da man hierbei ja ohnehin einige langweilige und unwesentliche Stellen herauskürzen müsste.

Bewertung vom 12.08.2024
Und was genau ist Kacka? Antworten für neugierige Kinder
Grimm, Sandra

Und was genau ist Kacka? Antworten für neugierige Kinder


sehr gut

"und was genau ist Kacka" ? diese Frage wird in dem stabilen Bilderbuch genau und kindgerecht beantwortet. Die vielen lustigen Illustrationen von Nikolai Renger laden zum genauen hinschauen und entdecken ein. Die zahlreichen großen und kleinen Klappen machen das Buch zu einem Spielbuch!
Das Thema Verdauung wird umfangreich erklärt und kindgerecht dargestellt.
Ich glaube allerdings, dass die kleinen Leser und Leserinnen aufgrund der komplexen Darstellungen tatsächlich mindestens 3 Jahre alt sein sollten, um alles verstehen und genießen zu können, was gezeigt wird.
Das Buch ist aus stabilem Karton gefertigt und die Klappen scheinen ausreichend stabil für eine häufige Benutzung zu sein.
Auf jeder Doppelseite wird das Thema aus einer anderen Perspektive dargestellt, so dass man das Buch auch etappenweise mit den Kindern lesen kann. Besonders hat mir und meinen Enkeln die Seite mit den gekneteten Essenssachen und "Verdauungsprodukten" gefallen.
Mein Fazit lautet also: ein schönes Buch, dass in keinem Haushalt mit Kindergartenkindern fehlen darf.

Bewertung vom 09.11.2023
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


sehr gut

Das Buch "das Gemälde" von Geraldine Brooks hat mir von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut gefallen.
Der in klarem und bildreichem Stil geschriebene Roman ist in drei Zeitebenen eingeteilt, die abwechselnd und eindeutig von einander gegliedert beschrieben werden.
Im Jahr 1850 beginnt die Lebensgeschichte des Sklavenjungen Jarret, der als Eigentum eines reichen Pferdezüchters die Schrecken der Sklaverei erleiden muss. Ein großer Trost in seinem harten Leben ist seine besondere Beziehung zu einem Fohlen, das er aufgrund seiner besonderen Begabung im Umgang mit Pferden auf seinem Weg zum großartigsten Rennpferd seiner Zeit begleiten darf. In dieser Zeit begegnen wir auch dem Künstler J. Scott, der als Pferdemaler einige Berühmtheit erlangen sollte. Von diesem stammt auch "das Gemälde", das uns als Thema durch die Jahrhunderte begleiten soll.
1954 begegnen wir der Galeristin Martha Jackson, die eher aus sentimentalen Gründen das Pferdebild ihrer ansonsten eher Abstrakt-Modernen Kunstsammlung hinzufügt.
Um 2019 schließlich lernen wir den Kunsthistoriker Theo und die australische Wissenschaftlerin Jess kennen: Theo hat das Gemälde des berühmten Pferdes im Sperrmüll gefunden und Jess darf das Pferdeskelett wissenschaftlich untersuchen. Die konfliktreiche Beziehung der Beiden bereichert das Buch um viele spannende Seiten.
"Das Gemälde" und die Story rund um das berühmte Pferd Lexington dient der Autorin , uns die Geschichte Amerikas in vielen Facetten erlebbar zu machen. Hauptanliegen der Autorin dürfte dabei sein, den noch immer erlebbaren Rassismus anzuklagen und zu verdeutlichen, wie subtil und kränkend er sich auch im modernen aufgeklärten Amerika äußert.
Als Höhepunkt darf hier der erschreckende Schluß des Buch nicht unerwähnt bleiben. Seien Sie darauf gespannt und lesen Sie den Roman!

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