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Sommerkindt

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 10.04.2025
Die Bibliothek der geborgten Herzen
Gilmore, Lucy

Die Bibliothek der geborgten Herzen


sehr gut

Herzenswärme
Ich habe es wirklich genossen, diesen Roman zu lesen. Nicht nur der Themen, wie Alleinerziehende, gescheiterte Liebesbeziehung sondern auch Mütter, die scheitern, aber auch Mütter die sich trotz allem durchbeißen und es schaffen. Oder aber wie ein Eigenbrötler zum Fels in der Brandung für eine kleine Familie wird.

Aber nun erst mal der Reihe nach. Cloe die all ihre Zukunftspläne fallen lässt um sich um ihr kleineren Geschwister zu kümmern, weil die Mutter mit allen überfordert ist und vor der Verantwortung flieht. Dies allein ist schon ein ziemlich starkes Thema. Zumal Cloe versuch mit all den Problemen alleine klarzukommen. Damit ihr Geschwister versorgt sind verzichtet sie auf ihr eigenes Leben. Und doch reicht es nicht aus. Und genau da kommt Jasper der alte Griesgram ins Spiel und seine alte große Liebe. Diese wird plötzlich wieder ans Tageslicht gespült in Form eines alten Buches mit Anmerkung.

Cloe schafft es doch tatsächlich Jasper mit ihrer Hartnäckigkeit aus seinem Schneckenhaus zu zotteln, was nebenbei angemerkt alles andere als leicht ist. Da er sich regelrecht hinter seinem blühenden Garten verschanzt und einer verflossenen Liebesgeschichte hinterher trauert und das seit 60 Jahren. Doch eins muss man sagen Jasper hat das Herz am rechten Fleck. Bei ihm trifft der Satz raue Schale weicher Kern richtig zu. Wer weis was ohne ihn aus Cloes Geschwister geworden wäre, wenn er nicht so beherzt eingegriffen hätte. Er ist ein Romantiker wie es im Buche steht, auch wenn er sich die letzten Jahrzehnte der Gesellschaft anderer entzogen hat.

Besonders die überraschenden Wendungen dieser Geschichte haben mir gefallen.

Aber eine Person darf man hier ganz gewiss nicht vergessen. Cathrine, die die ganze Geschichte vor gut 60 Jahren überhaupt erst in Gang brachte. Sie war als junge Frau schon besonders. Und ihre Beziehung zu Jasper stürmisch und heiß. Was aus ihr aber geworden ist, ist klasse. Ja sie hat es nicht einfach gehabt. Sie hat sich in einer von Männern dominierten Welt behauptet und ist eine taffe Frau geworden.

Das Cover passt perfekt zum Roman.

Fazit: Ein toller Roman, den ich jeden nur wärmstens ans Herz legen kann. Nein es ist nicht nur eine Romanze sonder so viel mehr. Lasst euch von Cloe und Jasper an die Hand nehmen und euch ihre Geschichte erzählen.

Bewertung vom 02.04.2025
Ginsterburg
Frank, Arno

Ginsterburg


gut

eine Stadt im Krieg
Mit dem doch sehr speziellen Schreibstil des Autors, den ich als sehr abgehackt empfunden habe, konnte ich mich bis zum Schluss nicht recht anfreunden.

Der Autor beleuchtet, das Leben zu Kriegszeiten anhand einer fiktiven Stadt Ginsterburg. In vielen verschiedenen Handlungssträngen stellt er immer wieder die eine oder andere Person in den Mittelpunkt. Für den Leser ist es dann allerdings immer schwer sich auf die neue Figur oder aber auf die neue Situation einzustellen.

Auch wenn man gerade durch die vielen Handlungsstränge einen guten Einblick in die Zeit und die Sorgen und Nöte der Menschen hat. Waren es für mich zu viele Figuren. Hier währen wirklich 3 Hauptfiguren ausreichend gewesen.

Erschütternd fand ich aber wie sehr einige Menschen auf Linie mit dem Gedankengut der Nazis waren. Wie behinderte Menschen von ihren Müttern dann in ein Heim abgeschoben wurden, wo sie dann kurze Zeit später verstorben und sich dann noch gewundert wurde, wie kann das denn sein er hatte doch eine Bärennatur.

Andere nutzen ihre Chance und erfüllten sich ihren Traum, wie Lothar. Er wurde Pilot. Bemerkenswert ist hier aber seine Wandlung von einen Menschen, der Natur und Insekten zugetan war. Und dann gegen Ende einen ganzen Ameisenhaufen in Brand setzte. Ja er hatte Bedenken, aber er ist dennoch geflogen, hat Städte in Brand gesetzt, Flugzeuge abgeschossen und vielen mehr.

Eugen und Merle, das heimliche Liebespaar, beide hatte unter dieser Diktatur zu leiden. Merle konnte in ihrem Buchladen nur noch systhemtreue Werke verkaufen. Eugen nur noch bejubelnde Texte zur Naziregierung verfassen als Journalist. Sein schriftstellerische Ader konnte er nur in einem eigenen Werk zu Ginsterburg nachgehen.

Knut und sein Bruder, zwei wirklich schlimme Kinder, nicht zuletzt nur ihre Nazierziehung gingen ihren Weg gaben ihr Leben für die falschen Ideale.

Manche Themen wurden ziemlich aufgeblasen, andere nur kurz beleuchtet wobei diese mich dann doch sehr interessiert hätten.

Einige Figuren wie Uta, haben schlicht den Verstand verloren. Um am Leben zu bleiben stellte sie einen Park wieder her. Als sie dann aber den Auftrag erhielt, alle Kunstschätze zu Katalogisieren und zu sichern wird sie bei einem großen Bombardement schlicht verrückt. Dabei wollte sie nur mit ihrem Theo alt werden, der weil er Jude war inhaftiert und sie als Judenflittchen stigmatisiert wurde.

Fazit: Schwer zu lesen. Man wird ständig aus dem Lesefluss gerissen, da die Perspektive sich ändert. Dennoch gibt dieser Roman einen guten Einblick in die Zeit, wobei manche Themen aufgebauscht werden andere wichtigere und interessantere zu flach bleiben.

Bewertung vom 25.03.2025
Zeitrebellen / Timelock Bd.1
Peinkofer, Michael

Zeitrebellen / Timelock Bd.1


ausgezeichnet

Jahreshighlight
In einem rasanten und atemraubenden Tempo erzählt der Autor eine spannende Geschichte über Freundschaft, Mut und Zeitreisen.

Als Leser wird man in eine düstere und finstere Zeit geführt, in der Kinder getrennt von ihren Eltern in Anstalten aufwachsen, wo sie weder Liebe noch Zuneigung erfahren. Auf kleinste Vergehen drohen drakonische Strafen. Freundschaften existieren nicht bzw. werden verhindert. Kurz das Weltbild jener Zeit ist es einen Anführer zu huldigen, der Zeit Macht durch Tyrannei und Wachen und Wächter stärkt, damit ihn ja niemand gefährlich werden kann.

Doch die letzte Bastion des Wiederstandes ein Junge, der von allen gemobbt und in der Anstalt einen wirklich schweren Stand hat, soll dies alles ändern. Die Zeitlinie wieder geraderücken. Doch das er die Macht hat all das wieder geradezurücken wird ihm offenbart, als es keine Hoffnung und keinen anderen Ausweg mehr gibt.

Die Figur des Jason ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Er wirkt anfangs wie ein Looser, jemand der am Leben zerbrechen wird. Genau das richtige Mobbingopfer, das von seinen Mitschülern gnadenlos tyrannisiert und schikaniert wird. Erst als sich andeutet, das er die Gabe eines Zeitreisenden hat, wird der Widerstand aktiv und will ihn rekrutieren. Doch kaum hat er die Ausbildung begonnen, wird alles enttarnt und er muss fliehen. Und ab da beginnt eine rasante Geschichte um nicht zuletzt die Welt sondern auch die Zukunft zu retten.

Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und hatte eine große Freude dieses Buch zu lesen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und entsprechen auch dem Alter.

Das Cover ist ein richtiger Blickfang und passt perfekt zum Buch.

Fazit: Ein Jahreshighlight. Dieses Buch ist rasant und wirklich gut geschrieben. Die Handlung verständlich. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.03.2025
Die Bibliothek der Wahren Lügen
Cañadas, Jesús

Die Bibliothek der Wahren Lügen


gut

zu brutal für die Zielgurppe
In einer düsteren und teilweise verwirrenden Art und Weise widmet sich der Autor Themen wie Mobbing, Scheidungskinder, Tod und Feminismuss.

Die Handlung ist teilweise ganz schön verwirrend. An sich aber ein schönes Thema nur hat es mit der Umsetzung nicht so geklappt. Der Autor hat seinen Hauptprotagonisten in ein ziemlich enges Korsett gezwängt. Womöglich hätte die Geschichte ganz anders ausgesehen, wenn man Oskar mehr Input geben hätte, als ihn fast ausschließlich auf die Geschichten seines Lieblingsautors fixiert lassen zu sein. Sinnvoller wäre es gewesen Oskar dazu zu animieren, über den Tellerrand zu schauen und nicht nur eine bereits geschriebene Geschichte nochmal zu erzählen oder weiter zu spinnen. Das diese Geschichte dann zwangsläufig flach bzw. zweidimensional wird und die Figuren nur einen Schatten dessen sind was sie sein könnten, ist dann auch nicht verwunderlich.

Mühselig wurde es in den Passagen, wo der Autor darüber schwadroniert, wie man eine gute Geschichte schreibt, dies hätte noch Kindgerechter sein müssen. Wenn mich dies als Erwachsenen schon ermüdet, könnte es bei Kindern leicht zum Abbruch des Buches kommen.

Einige Passagen wie diese Monster Herzen oder aber der brutale Tod von Gefährten von Oskar und November in der Geschichte sind für die Zielgruppe dann doch zu brutal. Ja auch in guten Kindergeschichten sterben hin und wieder Figuren aber es kommt immer auf das wie an.

Das Cover ist sehr schön gestaltet auch der Farbschnitt gefällt mir unglaublich gut.

Fazit: Für die angegebene Altersgruppe ist dieses Buch nur bedingt geeignet. Der Erzählstil ist teilweise ganz schön verwirrend. Einige Elemente dieser Geschichte sind einfach viel zu brutal für junge Leser. Andere Passagen viel zu trocken und mühselig zu lesen.

Bewertung vom 13.03.2025
Anatomie einer Verschwörung / Academy of Lies Bd.1
Scheweling, Nina

Anatomie einer Verschwörung / Academy of Lies Bd.1


sehr gut

Nichts für sensible Menschen
Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen, so packend und rasant ist dieser Roman geschrieben.

Durch das Setting Eliteakademie für Medizin hat es mich an den Roman Anatomie erinnert. Aber gerade deshalb fand ich diesen Roman spannend.
Die Kombination aus Eliteakademie, ein ominöser Zirkel, Morde und das die Protagonisten durch ihr geschwächtes Herz beeinträchtigt ist, wird nicht nur die Story getragen sondern baut sich auch die Spannung auf.

Besonders interessant fand ich das die Akademie auf den Ruinen einen altes Klosters erbaut wurde, das brachte noch mal einen gewissen Hauch von Geheimnis in diese Story. Und von Geheimnissen wimmelt es hier quasi. Wie brutal und rücksichtslos dieser Zirkel vorgeht, wird auch gleich zu Beginn der Geschichte deutlich. Wie der Rektor erschossen wird. Kurz darauf eine Studentin. Und damit ist auch schon der Grundstein für diesen Thriller gelegt. Denn dieser Zirkel will unter allem Umständen geheim bleiben und unbemerkt von der Welt handeln.

Quinn die Protagonistin lebt seit ihrer Kindheit mit einem Spenderherz, das nun langsam anfängt zu versagen. Den Tod immer vor Augen, hat sie diesen zwar akzeptiert, will aber auch leben. Zugegeben ihr Charakter ist alles andere als einfach, nicht zu letzt, weil sie wirklich jeden von sich stößt, keine Freundschaften schließt und sich am liebsten in der Villa ihres Opas verkriecht. In gewisser Weise mag es auch eine Art Selbstschutz sein. Und dennoch oder gerade unter diesen Bedingungen stellt sie sich der Herausforderung einen harten Medizinstudiums. Bei den Recherchen rund um die Todesfälle wächst sie über sich hinaus und findet doch heraus dass sie mehr am Leben hängt als sie dachte.

Das Cover ist sehr gelungen und ein absoluter Blickfang nicht zuletzt durch den Buchschnitt.

Fazit: Ein echt heftiger Thriller und eher etwas für ältere Jugendliche, da die behandelten Thema schon sehr an die Nieren gehen können. Nicht desto trotz ist er wirklich sehr spannend, nicht nur durch die Protagonistin, die eben alles andere als gefällig ist eher unbequem und das macht auch das Buch aus. Die Triggerwarnung ist absolut gerechtfertigt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.03.2025
The Florist
Pattison, C.L.

The Florist


sehr gut

Spannend bis zum Schluss
Die Story um eine Floristin herum zu entwickeln, war zum einen interessant zumal dies eher selten geschieht.

Von Beginn an kam mir Amy etwas seltsam vor. Ständig diese Bemerkungen von einem Geheimnis, dass es zu bewahren gilt. Als Leser hatte ich immer das Gefühl, da steht eine großer Elefant im Raum, den man auf gar keinen Fall erwähnen darf. Drum herum bläht sich die Geschichte förmlich auf und wird in die Länge gezogen. Interessant waren die plötzlichen Wendungen.

Mühselig waren für mich immer die Passagen, in dem über Blumengestecke und Co. gesprochen wurde. Ja das gehört zum Floristenjob dazu, aber die Dosis hätte ruhig etwas humaner sein können.

Die Hauptprotagonistin Amy war für mich irgendwie nie richtig fassbar. Zum einen geht sie in ihrem Beruf auf, lebt zurückgezogen und hat keine richtigen Freunde. Gleichzeitig stalkt sie Kunden regelrecht. Verfolgt ihre Spuren im Internet und auf sozialen Netzwerken, drängt sich sogar regelrecht auf. Saugt quasi alles auf, wenn sie an einer Person interessiert ist. Selbst jedoch macht sie um sich ein großes Geheimnis.

Nicht desto trotz hat es die Autorin geschafft, den Mörder immer auf der Bildfläche präsent zu haben, aber gleichzeitig so harmlos erscheinen zu lassen, dass er bei mir nie auf der Liste der Verdächtigen war. Da hatten alle anderen Figuren viel mehr Motive.

Das Motiv ist unglaublich schön wie auch passend für diesen Thriller, da diese eine wichtige Rolle spielen.

Fazit: Ein interessanter und spannender Thriller, mit einigen Längen und unerwarteten Wendungen. Das Rätseln wer der Täter ist hat richtig Spaß gemacht.

Bewertung vom 09.02.2025
Kummersee
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


ausgezeichnet

tödliche Geheimnisse
Einen absolut spannenden Thriller, der sich nicht nur mit Altlasten, sondern mit Traumata auseinandersetzt, die nicht nur eine Familie zerbrechen kann sondern auch den einzelnen Menschen.

Ich bin förmlich durch die Zeiten geflogen, nicht zuletzt weil die Kapitel recht kurz gehalten waren. Insgesamt war der Thriller in fünf Abschnitte unterteilt. Leider gab es auch die eine oder andere Länge.

Als Kind den Tod des eigenen Bruders miterleben zu müssen, ist für sich schon genommen eine Tragödie, aber dann nicht wahrgenommen zu werden und die Umstände des Todes zu verharmlosen, dass kann ein Kind nachhaltig schädigen.
Dieses Kind ist nach 20 Jahren eine erwachsene Frau, genauer gesagt Polizistin, die nun für einen Auftrag genau an diesen See zurückkehren muss, der all diese Wunden erneut aufreizt.

Schnell wird dem Leser klar, dass diese junge Frau, Lena, trotz Therapie stark traumatisiert ist, und all die alten Gefühle jetzt wieder aufflammen. Doch nicht nur dass, die ganze Dorfgemeinschaft sieht sie als Feindin. Zum einen ja auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, das sie einem Erkundungsteam angehört, dass den Kummersee als möglichen Atomendmülllager erkunden soll.

Doch die Erkundung läuft so gar nicht nach Plan, ein Teammitglied kommt ums Leben. Doch Lena kämpft mit dem Mut der Verzweiflung, geht über ihre Kräfte hinaus. Und stößt auf ein unfassbares Geheimnis.

Die Hauptfigur Lena ist trotz ihrer Vorgeschichte eine starke Frau geworden, zäh, aber auch immer noch traumatisiert. Und die Konfrontation mit dem See und die späteren Ereignisse tun ihrer Seele nicht besonders gut. Dennoch brauchte sie diese Konfrontation, um sich der Vergangenheit zu stellen und einen Neuanfang zu wagen.

Es ist einfach unfassbar, dass eine ganze Dorfgemeinschaft über Leichen geht, um ein wahrhaft dämonisches Geheimnis zu wahren. Unfassbar, das selbst die eigenen Kinder nicht davor bewahrt werden, als Opfer zu enden. Alles wird vertuscht und wofür ?
Klar die Wendezeit und Wiedervereinigung stellte alle vor Herausforderungen und für so abgeschiedene Ortschaften, wie hier war dieser Einschnitt dramatisch. Das Zukunftsangst und Geldnöte mit eine treibende Kraft, bei der Entscheidung für dieses barbarische Geheimnis war, ist da nur logisch.

Das Cover ist richtig gut gelungen und passt zum Thriller.

Fazit: Ein spannender und sich schnell lesender Thriller, der jedoch auch ein paar Längen hat. Ich habe mich gut unterhalten. Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.01.2025
Die Wahrheit / Vollendet Bd.4
Shusterman, Neal

Die Wahrheit / Vollendet Bd.4


ausgezeichnet

grandioses Finale
Mit dem vierten und letzten Band ist nun diese Reihe zu Ende. Ich habe diese bis zum Schluss begeistert gelesen. Ja das Gewaltniveau ist relativ hoch. Hier wäre, wie in aktuellen Jugendromanen eine Triggerwarnung sinnvoll gewesen.

Wie in den Vorgängerbänden geht es auch hier um die Umwandlung von Jugendlichen, die nicht recht ins System passen und wie es Teenager häufig tun rebellieren. Wobei die Umwandlung zwar unter Betäubung aber bei vollen Bewusstsein stattfindet. Und das ist schon recht heftig. Auch Gewalt ist ein beherrschendes Thema.

Wie die anderen Bände auch, hat sich dieser Band nicht nur sehr gut gelesen sondern auch sehr rasch gelesen. Und dies dank einen flüssigen Schreib- und Erzählstil.

All die bekannten Figuren aus den anderen Bänden kommen wieder und werden in die Handlung eingebaut. Und sie alle sind durch die Umstände ihrer Flucht und Leben im Untergrund, ihren Kampf ums nackte Überleben frühzeitig Erwachsen geworden. Sie alle mussten ihr Kindliches Ich frühzeitig ablegen. Sie alle sind schwer traumatisiert. Und das alles weil die Menschheit denkt, das es einen unbegrenzten Nachschub von sämtlichen Organen gibt.

Nach dem Motto ich kann soviel Alkohol konsumieren eine neue Leber bekomme ich ja in null komme nix. Mir gefallen meine Augen nicht mehr, ich wünsche mir mal blaue oder grüne. Was ihnen aber nicht bewusst ist, das hinter jedem Organ auch ein Leben ein junger Mensch steht, dessen Leben sie mit ihren Wunsch beenden. Die Hemmschwelle ist dermaßen niedig nicht alleine durch die Werbung und eine Welle von Desinformation und der Gier nach Geld von Konzernen und Organisationen, deren Pläne immer perverser und menschenverachtender werden.

Dabei gibt es bereits seit Jahrzehnten eine andere Lösung für die kein Mensch sein Leben lassen muss. Aber diese wurde verheimlicht und totgeschwiegen. Es ist ja auch so viel einfacher junges Leben auszulöschen.

Das Cover reiht sich perfekt in die Reihe ein und hat Wiedererkennungswert.

Fazit: Ein grandioses Finale welchen Hoffnung schenkt. Ich habe diesen Band verschlungen.

Bewertung vom 27.01.2025
Karma
Schimmelbusch, Alexander

Karma


weniger gut

Dekadenz
Ich hatte mich auf einen schönen Roman gefreut, der sich mit einer möglichen Zukunft auseinandersetzt und wurde bitter enttäuscht.

Wenn man das ganze Geschwafel über Wein oder exzessive Ausschweifungen in die Vergangenheit beiseite lässt, was bleibt dann von der eigentlichen Story.

Menschen, die sich in Dekadenz suhlen. Deren soziale Kompetenz dermaßen reduziert ist, dass sie es gar nicht mehr mitbekommen, wie sie andere vor den Kopf stoßen, sie beleidigen, demütigen. Und wofür? Damit sie sich als etwas besseres als hochgebildet und welterfahren zeigen können? Nein, es schlicht und einfach die eigene Ignoranz gepaart mit einer hoher Dekadenz, die aus den Lebensumständen resultieren. Das süße Nichtstun hat Spuren auf Körper und Geist hinterlassen.

Insgesamt ein nicht nur beängstigendes sondern auch ein warnendes Beispiel dafür, wenn der Mensch sein Drang sich weiter zu entwickeln, zu lernen, zu forschen zu den Akten legt, sich dem Alkohol zu wendet und die KI sein Leben regelt lässt.

Das Lesen dieses Romans hat mir weder Vergnügen bereitet und hat es Spaß gemacht. Das Lesen kam mir eher vor als ob jemand was im Delirium, in einem Fiebertraum berichtet. Gefühlt habe ich 100mal das gleiche gelesen.

Fazit: Für mich war dieser Roman alles andere als erquickend und wohltuend, ich habe mich maßlos über die Figuren geärgert. Mit dem Erzähl- und Schreibstil konnte ich mich bis zum Schluss nicht erwärmen.

Bewertung vom 22.01.2025
Star Bringer
Wolff, Tracy;Croft, Nina

Star Bringer


sehr gut

Spannend bis zum Schluss
Die Autorin entführt den Leser mit einen flüssigen und rasanten Erzählstil in eine Fantasiewelt, in der Gewalt und Demütigung an der Tagesordnung ist.

Da die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird und dadurch der Erzähler zwangsläufig immer wechselt, muss man als Leser nicht nur immer wieder schauen wer denn gerade erzählt, sondern daraus resultiert hier leider auch das sich die Geschichte ungemein in die Länge zieht.
Vielleicht hätten hier auch nur zwei Hauptfiguren gereicht, die erzählen.

Denkt man am Anfang noch ok dieser Wilde Haufen aus verschiedenen Persönlichkeiten mit all ihren Schwächen bekommen das alles nie auf die Reihe ohne sich gegenseitig umzubringen, wird man im Laufe der Geschichte eines besseren belehrt. Nicht nur das sich Freundschaften entwickeln sondern auch Liebschaften.

Seltsamerweise kommen die Mütter hier nicht gut bei weg. Sie alle sind durchweg böse, Mörder und führen die Gesellschaft oder ihr Imperium ins Verderben.

Kali, die Kronprinzessin hat die größte Wandlung hingelegt und gezeigt was in ihr steckt.

Das Cover ist einfach wunderschön gestaltet.

Fazit: Eine tolle Geschichte, nur leider vielfach in die Länge gezogen. Die Figuren wachsen einen schnell ans Herz und man fiebert mit. Nur das Ende hat mich wirklich enttäuscht, da hätte ich wirklich mehr erwartet.

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