Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sternzauber
Wohnort: 
Düren

Bewertungen

Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2025
Der Bright-Side-Running-Club
Lloyd, Josie

Der Bright-Side-Running-Club


ausgezeichnet

Inspirierend, berührend, voller Hoffnung und Stärke

Das Cover von „Der Bright Side Running Club“ gefällt mir sehr, auch wenn es nicht meinen Farbvorlieben entspricht. Es wirkt auf mich harmonisch und gut kombiniert zwischen Titel und Bild. Außerdem mag ich es, dass es Inhalte des Buches aufgreift und eine positive Stimmung vermittelt.

Die Geschichte erzählt von Keira, einer erfolgreichen Geschäftsfrau, Mutter, Ehefrau und Freundin, die sehr zufrieden ist mit ihrem Leben und sich wünscht, dass alles so bleibt, wie es ist. Doch dann erhält sie die Diagnose Brustkrebs und ihr ganzes Leben gerät aus den Fugen…. Halt gibt ihr ganz unverhofft eine kleine Laufgruppe mir anderen betroffenen Frauen und es entwickeln sich ganz besondere Freundschaften.

Die Autorin Josie Lloyd war selbst an Brustkrebs erkrankt und vielleicht liegt es an ihren persönlichen Erfahrungen, die sie in die Begebenheiten des Buches mit einbringen konnte, dass ich die Geschichte als extrem authentisch und lebensnah empfunden habe. Ich hatte bisher kaum Berührungspunkte mit der „Krebswelt“, (wofür ich sehr dankbar bin), verfüge also über keinerlei Kompetenzen in der Einschätzung, aber für mich hat Josie Lloyd die widersprüchlichen Gefühle, die Aufs und Abs, die Abschiede und neuen Möglichkeiten unglaublich gut beschrieben, die ein solcher Einschnitt im gewohnten Leben sicherlich mit sich bringen. Ich konnte mit den Frauen fühlen und leibe es, wie hoffnungsvoll der Grundtenor der Geschichte insgesamt bleibt.

Keira, aber auch die anderen Charaktere sind mir größtenteils sehr schnell ans Herz gewachsen und ich habe mich beim Lesen in einer ganz eigenen „Lesewelt“ befunden, die ich gar nicht gerne verlassen wollte. Gut gefallen hat mir zudem, dass sich die Geschichte nicht ausschließlich um den Krebs der Hauptprotagonistin dreht (wie in einer Blase), sondern ganz viele andere Themen eine Rolle spielen – positive wie auch negative. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich eine Familie und eine Freundinnenclique über einen gewissen Zeitraum hin bei ihrem Leben begleiten durfte: mit allen Alltäglichkeiten, mit allen Besonderheiten, mit den familiären Querelen, mit Liebe, Freundschaft und eben auch dem Einschnitt einer solchen Diagnose.

Sprachlich lässt sich die Geschichte, meiner Meinung nach, sehr angenehm und leicht lesen und sie wirk durch viele Dialoge sehr lebendig. Trotz der über 500 Seiten ist mir die Handlung nie lang geworden – ganz im Gegenteil! Ich war wirklich traurig, als ich mich von Keira und ihren Lieben verabschieden musste, weil die Geschichte bereits zu Ende war.

Für mich ist „Der Bright Side Running Club“ eine sehr berührende, inspirierende und hoffnungsfrohe Geschichte, die ein Thema anspricht, das leider noch immer oft tabuisiert wird. Sie versprüht so viel Mut und Willenskraft, zeigt Lebensfreude und den Wert der Gesundheit sowie von Freundschaft und familiärem Zusammenhalt – für mich war es eine absolut bereichernde Lektüre, die ich auf jeden Fall weiter empfehlen möchte!

Bewertung vom 19.03.2025
Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff
Hansen, Tessa

Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff


ausgezeichnet

Eine neue Liebesgeschichte im liebgewonnenen Setting der schwimmenden Buchhandlung

Ich liebe das Cover von „Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff“ denn es strahlt ganz viel Bücherliebe und maritimes Flair aus – eine unschlagbare Mischung! Ja, es ist ganz schön viel los, aber ich mag es sehr, dass mir die Gestaltung bereits einen Einblick in die Geschichte gibt und genau so wichtig ist es mir, dass das Cover dieses 3. Bandes perfekt zu denen der beiden Vorgänger-Bücher passt.

Tessa Hansen erzählt in diesem 3. Teil der Geschichten rund um das kleine Bücherschiff im Hamburger Museumshafen, die Leben von den beiden Eigentümerinnen Katja und Miri weiter, im Mittelpunkt stehen jedoch Pablo und vor allem Lilly. Lilly kehrt nach Hamburg zurück, um sich um ihre Großtante Floriane Tietgen zu kümmern, der es in letzter Zeit gesundheitlich nicht so gut geht. Da diese Stammkundin auf dem kleinen Bücherschiff ist, lernt Lilly natürlich auch die BesitzerInnen und deren Umfeld schnell kennen und wird Teil der Freundesrunde sowie Aushilfskraft in der schwimmenden Buchhandlung. Zwischen Pablo und Lilly knistert es außerdem zunehmend und Lilly fühlt sich sehr wohl, doch eigentlich sollte Hamburg nur eine Zwischenstation sein, bis es ihrer Tante wieder besser geht …. Wird sie die Stadt und all die Möglichkeiten, die sich ihr hier bieten wirklich wieder zurück lassen?

Ich mochte bereits die ersten beiden Bücher dieser Reihe sehr und habe mich wahnsinnig darauf gefreut, wieder in den Kosmos rund um das kleine Bücherschiff eintauchen zu dürfen! Es ist ein wenig so, als würde ich alte Freunde wieder treffen und ich war sehr gespannt darauf, wie es mit ihnen weiter geht. Auch dieses Mal erzählt die Autorin in einer sehr flüssigen und angenehmen Sprache und ich mag es, dass sie uns immer wieder in die Gedanken Lillys blicken lässt. Neben den bekannten Charakteren stößt sie neu dazu und es hat sich für mich eine wunderbare Mischung aus liebgewonnen und „frischen“ Inhalten sowie ProtagonistInnen ergeben.

Eine Wendung der Geschichte nehme ich der Autorin sehr übel, da sie einen Charakter betrifft, den ich ausgesprochen gerne mag, aber ich muss gestehen, dass sie hervorragend zur Geschichte passt – es hat meiner Zuneigung für die Geschichte außerdem keinen Abbruch getan ;-) Neben allen Wohlfühlfaktoren gibt es zudem auch diesmal ernste Themen, die mich erstaunlich intensiv erreicht und sehr berührt haben.

Leider ist dieser Band der Abschluss der Reihe rund um das kleine Bücherschiff! Ich bedauere dies sehr, da mir die schwimmende Buchhandlung samt ihrer Menschen sehr ans Herz gewachsen ist…. Wer Wohlfühlgeschichten mit viel Bücherliebe, individuellen Charakteren, einer tollen Umgebung und Liebesgeschichten mag, dem sei diese Reihe von Tessa Hansen wärmstens empfohlen, es lassen sich jedoch auch alle Bücher unabhängig voneinander lesen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Genießen!

Bewertung vom 15.03.2025
Was das Leben dir schenkt
Dunbar, Lucy Claire

Was das Leben dir schenkt


ausgezeichnet

Liebevolle Herzlichkeit, zauberhafte Bilder, wunderschöne Texte und ganz viel Hoffnung
„Was das Leben dir schenkt“ von Lucy Claire Dunbar ist ein zauberhaftes Geschenkbuch – für sich selber oder die ganz persönlichen Herzensmenschen!

Denn so liebevoll, wunderschon und hochwertig, wie bereits das Cover daherkommt, so toll habe ich dieses Buch auch im Inneren erlebt. Nahezu jede Seite ist mit den berührenden und außergewöhnlich schönen Zeichnungen der Autorin versehen und versprüht dadurch eine unglaublich liebevoll-atmosphärische Stimmung. Die Bilder haben für mich eine ganz individuelle und zarte Ausstrahlung, die mich ganz gefangen nimmt und die mich dazu einlädt immer wieder hinzuschauen und mich in das Bild einfühlen zu wollen – soooo schön!

Aber auch die Texte von Lucy Claire Dunbar haben mich mitten ins Herz getroffen! Aus der Beschreibung ihrer Person habe ich erfahren, dass sie in ihrem Leben bereits viele schwierige Augenblicke durchstehen musste und ihr zeitweise tatsächlich buchstäblich das (Augen-)Licht genommen wurde. Diese Erfahrungen bindet sie im Buch mit ein und zeigt sich sehr nahbar, was mir ausgesprochen gut gefällt. Die Texte sind sehr persönlich, jedoch keineswegs „schwer“, sondern voller Mut und Hoffnung. Ich finde es bewundernswert, wie sie uns als LeserInnen und BetrachterInnen an ihren „Geschenken des Lebens“ teilhaben lässt und wie sie damit anderen Menschen die Augen öffnen möchte! Unterteilt ist das Buch in verschiedene Kapitel, die ein bestimmtes „Lebens-Geschenk“ zum Oberthema haben, z. B. Liebe, Freundschaft, Dankbarkeit, Mut und Erinnerung. Nicht immer hat sich mir die Zuordnung der Einzeltexte/-Bilder auf den ersten Blick erschlossen und manches hätte ich vielleicht anders geordnet, aber das tut meinem Genuss dieses Buches überhaupt keinen Abbruch und ist sicherlich ein völlig individuelles Empfinden.

Jedes Umblättern barg eine neue, wunderschöne Überraschung und es war für mich ein bisschen so, als hielte ich jede Menge Postkarten in der Hand, die ich an meine Herzmenschen weiter reichen wollte, denn bei vielen der berührenden Sprüche, Gedanken und Anregungen sah ich gleich einen bestimmten Menschen oder auch eine bestimmte Situation vor mir – allerdings habe ich mich auch oft ganz persönlich angesprochen oder „gesehen“ gefühlt. Für mich steckt unglaublich viel Lebensweisheit in diesem Buch und ich werde es so platzieren, dass ich immer wieder hineinschauen kann, um mir eine Portion Motivation abzuholen. Außerdem werde ich sicherlich Exemplare dieses Titels verschenken, wenn ich das Gefühl habe, dass ein wenig „Licht und Wärme im Leben“ benötigt wird. Ich möchte dieses Buchgeschenk absolut empfehlen und wünsche ganz viel Freude damit!

Bewertung vom 15.03.2025
Irish Kisses - Mein Weg zu dir
Donovan, Josie

Irish Kisses - Mein Weg zu dir


ausgezeichnet

Zauberhaft wildes Irland, vielfältige Schicksale und ganz viel Gefühl

Das Cover von „Irish Kisses – Mein Weg zu dir“ ist herrlich „wild“-romantisch gestaltet und passt damit hervorragend zu der Geschichte, die an der Westküste Irlands spielt. Allerdings wirkt die Gestaltung deutlich „süßer“ als ich den Inhalt erlebt habe, denn der hat mich mit einer erstaunlichen Tiefe und Komplexität überrascht.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Carly McCormick, die seit Jahren vor dem St. Patricks Day, ihrem Unglückstag, aus Irland flieht. Doch in diesem Jahr wird ihre gebuchte Fernreise storniert und sie findet sich stattdessen bald auf einer Radrundreise durch den Westen Irland wieder. Neben der grandiosen Landschaft erlebt Carly vor allem eine vielfältige und diverse Reisegruppe und erwärmt sich immer mehr für den knurrigen Reiseleiter Sam. Jedoch muss nicht nur sie sich ihren Ängsten stellen und irgendwann steht sie vor der Entscheidung, ob sie sich wieder hineinwagt in das bunte Leben…

Josie Donovan schreibt in einer sehr lockeren und angenehmen Art und Weise, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Es gelingt ihr hervorragend, mich ganz in die Geschichte eintauchen zu lassen und mich im Kopf ebenfalls auf einer aufregenden Radreise in Irland zu befinden – einfach herrlich! Besonders schön waren dabei die tollen und atmosphärischen Beschreibungen der Umgebung und des irischen Lebensgefühls rund um den St. Patricks Day.

Aber auch die Charaktere der Geschichte haben es mir sehr angetan. Ich bin ganz begeistert davon, wie vielschichtig die Autorin die Teilnehmer dieser Radreisegruppe gezeichnet und wie sehr sie ihr Potential für die Geschichte genutzt hat, ohne das Geschehen zu überladen. Dabei hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, wie ernsthaft teilweise wesentliche und existentielle Themen behandelt wurden und wie harmonisch diese in die Geschichte eingebaut waren. Ich war – vor allem zum Ende hin, als ich die Personen schon gut kannte – oft sehr berührt und mitgenommen von den Emotionen und Ereignissen: Für mich ein tolles Leseerlebnis, das ich absolut empfehlen kann!

Bewertung vom 13.03.2025
Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1


sehr gut

Familiengeheimnisse, Bücherliebe und das Meer

Das Cover von „Der Gesang der Seeschwalben“ gefällt mir zum größten Teil sehr gut, wenn ich auch gestehen muss, dass mir die Farbkombination aus dem Blau mit dem Rosa zu „süß“ und „bonbonfarben“ ist. Die restliche Gestaltung sagt mir dagegen umso mehr zu, denn ich mag die maritime Stimmung mit Leuchtturm, Strand und Meer sehr. Zudem passt sie hervorragend zum Inhalt des Buches.

Dieses erzählt von den „Bücherfrauen von Listland“, (wie der Untertitel verrät), genauer von der 85-jährigen Fenja Lorenzen, die ihr ganzes Leben den Büchern gewidmet hat. Die Journalistin Anna März möchte eine Biografie über sie schreiben und wird auch in das wunderschöne Listland auf Sylt eingeladen, doch Fenja ist verschwunden… Gemeinsam mit Fenjas Kindern Elisa und Eric begibt sich Anna auf Spurensuche, entdeckt Familiengeheimnisse und erkennt, dass jahrelanges Schweigen der Familie sehr zugesetzt hat. Kann dieses Schweigen gebrochen werden und was ist mit Fenja geschehen?

Gabriella Engelmann spinnt diese Geschichte auf zwei Zeitebenen und erzählt neben der Gegenwart rund um Anna, Fenja und deren Familie auch die Geschehnisse zu Zeiten von Fenjas Mutter in Jugendjahren (rund um den zweiten Weltkrieg) und darüber hinaus. Mir gefällt dies sehr, denn auf diese Weise entfalten sich gleich zwei Geschichten beim Lesen, die ein gemeinsames Ziel haben und ich liebe es, dass ich so auf beiden Zeitebenen sehr nah an den ProtagonistInnen sein kann. Zudem mag ich die Sprache der Autorin sehr – vor allem die zarten, poetischen Passagen, die einen ganz eigenen Zauber entfalten. Aber der Text liest sich überhaupt sehr angenehm und die Beschreibungen sind so gut gelungen, dass ich mir z. B. die Umgebung in Listland beim Lesen unglaublich gut vorstellen konnte und das Rauschen der Wellen, die Schreie der Vögel und das Toben der Stürme regelrecht gehört habe.

Auch die Charaktere dieser Geschichte gefallen mir. Sie wirken auf mich authentisch und je mehr Hintergrundwissen im Laufe der Lektüre entstand, desto besser konnte ich auch ihre Handlungen und Beweggründe verstehen. Ich wurde regelrecht hineingezogen in die Familiengeschichte und habe sehr mit den ProtagonistInnen gefühlt – vor allem mit Lene (Fenjas Mutter). An der ein oder anderen Stelle gab es für mich jedoch leider „kleine Logikprobleme“ oder zu viele Zufälle, bzw. war mir nicht klar, wie die Handelnden zu der Erkenntnis kamen, die ihr Tun vorrausetzt… Das ist sehr schade, denn die Geschichte insgesamt mag ich wirklich ausgesprochen gerne.

Auch, wenn die Themen dieser Familiengeschichte teilweise sehr bedrückend und schrecklich sind, bleibt durch die Erzählweise eine gewisse Leichtigkeit erhalten, was dieses Buch zu einer Lektüre macht, die nicht zu sehr mitnimmt. Besonders gut gefallen hat mir zudem die Bücherliebe der meisten Charaktere, denn ich schätze es sehr, wenn ich mich selber in diesem Punkt wiederfinden kann.

Trotz der kleinen Anmerkungen habe ich die Zeit mit dem Buch wirklich genossen und werde auch Band 2 auf jeden Fall lesen – ich freue mich darauf!

Bewertung vom 10.03.2025
Mein wunderbarer Cottage-Garten
Groeningen, Isabelle van

Mein wunderbarer Cottage-Garten


ausgezeichnet

Ein sehr persönlicher Einblick in den Cottage-Garten mit interessanten Anregungen und Tipps

Das Cover von „Mein wunderbarer Cottage-Garten“ von Isabelle van Groeningen spricht mich sehr an, denn es zaubert eine ganz wundervolle Gartenstimmung und macht gleich Lust auf das Thema. Auch im Inneren sind die Seiten immer wieder mit schönen Bildern aus dem englischen Cottage-Garten der Autorin versehen, was mir sehr gefällt. Manchmal hätte ich mir noch mehr Bilder gewünscht, um auch einzelne Pflanzen richtig ausmachen zu können, doch wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat die Autorin dieses Buch viele Jahre nach der Aufgabe dieses Gartens verfasst, hatte also keinerlei Möglichkeiten aktuell zusätzliche Aufnahmen zu gestalten und musste mit den Fotos arbeiten, die vorhanden waren – eine sehr gut gelungene Leistung!

In diesem Buch erzählt die Gartenplanerin Isabelle van Groeningen von dem Cottage-Garten, denn sie mit ihrer Partnerin in dem kleinen Örtchen Coleshill in England angelegt und 15 Jahre lang gepflegt hat. Dabei ist ihre Erzählweise sehr persönlich und nahezu ausschließlich auf ihre Erfahrungen mit diesem Stückchen Land gerichtet, was mir sehr gefällt. Sie lässt uns LeserInnen regelrecht eintauchen in ihren Garten und nimmt uns mit durch die verschiedenen Bereiche: den Vorgarten, das Herz des Gartens um den Schuppenbereich, die Farbrabatten, den Gemüse- und Nutzgarten und den Präriegarten. Dabei berichtet sie von den Überlegungen während des Anlegens, benennt und beschreibt die ausgewählten Pflanzen und erläutert deren Pflege, was sie zudem mit Anekdoten aus ihrem Leben bereichert.

Die Texte lesen sich meiner Empfindung nach angenehm und flüssig, sind jedoch nicht dazu geeignet einfach „heruntergelesen“ zu werden. Für mich war es angebracht sich etwas Zeit für das Buch zu nehmen und die sachlichen Inhalte auch wirklich aufzunehmen. In den persönlichen Erfahrungen der Autorin verbergen sich nämlich viele Pflanzenempfehlungen, Anregungen und Gärtner-Tipps, die ich zu schätzen weiß und gerne behalten möchte. Nach der Einführung mit einer persönlich-individuellen Einordnung sowie den Vorstellungen der einzelnen Gartenbereiche, schließt sich zudem noch eine Abteilung an, in der Isabelle van Groeningen vom Umgang mit Ressourcen und Tieren sowie ihrer Philosophie vom „Einklang mit der Natur“ berichtet und Ausblicke auf die Zukunftsträchtigkeit der Cottage-Gärten gibt.

Ein besonderes Highlight sind für mich die ergänzenden Zeichnungen der Künstlerin Polly Wickham, die auch den Übersichtsplan des Gartens visualisiert hat. Ich liebe es, wenn ein Gartenbuch mit einer solchen Luftansicht aufwartet, da es die Orientierung im Garten und in den verschiedenen Bereichen noch einmal auf ganz andere Art ermöglicht und mich die Umgebung viel umfänglicher erfassen lässt. Hier kann ich ihn sogar ausklappen und in recht großem Maßstab genießen – wirklich toll! Und auch insgesamt ist die wertige Gestaltung des Buches meiner Meinung nach sehr gelungen.

Menschen, die Lust darauf haben in ein persönliches kleines Gartenparadies einzutauchen und dabei wertvolle Anregungen, Tipps und Ideen zu sammeln, sei dieses schön gestaltete Buch wärmstens ans Herz gelegt! Viel Freude beim Genießen!

Bewertung vom 10.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

Mit viel Respekt, Herzlichkeit und Engagement in der Altenpflege

„Das Herz kennt keine Demenz“ von Jim Ayag ist ein schmaler Band, der aber voller Engagement und Herzlichkeit steckt und mich Mitten im Herzen erreicht hat!

Erstaunt wer ich, wie leicht und angenehm sich dieses Sachbuch lesen lässt und mit wie viel Lockerheit und Humor es dem Autor gelingt ernsthafte Themen rund um Alter, Erkrankungen, Demenz, Tod und Pflege so zu verpacken, dass sie aber dennoch respektvoll und (aus meiner Laiensicht) kompetent vermittelt werden. Jim Ayag erzählt zum einen von seinem eigenen Werdegang, der von „Auf gar keinen Fall gehe ich in die Pflege!“, bis hin zur Lebensberufung als Altenpfleger reicht und mit einigen Umwegen sowie Stolpersteinen gepflastert war. Er berichtet aber auch ganz konkret aus dem Alltag eines Alltagsbegleiters und einer Pflegefachkraft in der stationären Langzeitpflege sowie von seinen Erfahrungen als Auszubildender. Dabei gibt es Situationen zum Schmunzeln und solche, wo mein Herz ganz weit geöffnet würde vor lauter Zuneigung. Aber auch schwierige Situationen und Verhaltensweisen werden offen angesprochen und thematisiert.

Mich hat es beim Lesen unglaublich beeindruckt, mit wie viel Herzblut, Engagement und Mut Jim Ayag sich der schwierigen Situation in der Pflege stellt und alles daran setzt, um die Versorgung der Ältesten unserer Gesellschaft zu verbessern. Er zeigt ganz klar Defizite auf, „meckert“ jedoch nicht vor sich hin, sondern versucht in seinem eigenen Umfeld ganz aktiv etwas zu Verändern – für mich war es eine Freude darüber zu lesen! Denn als Erzieherin kenne auch ich das Schlechtmachen des eigenen Berufes und die ständige Unzufriedenheit meiner Kolleginnen zu genüge und… Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sich der Autor weiterhin einsetzen und was er erreichen wird, so dass ich nach der Lektüre seinen Weg nun unbedingt weiter verfolgen möchte!

Ein sehr inspirierendes Buch, das zum Hinschauen und zum Nachdenken anregt, aber auch zum Glück die wunderschönen Seiten des menschlichen Umgangs miteinander, in der Altenpflege, aber auch in der Gesellschaft aufzeigt und das Mut macht, sich für die Schwächeren einzusetzen! Unbedingt lesen!

Bewertung vom 01.03.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


ausgezeichnet

Berührend und von bedrückender Aktualität

Das Cover von „Vor hundert Sommern“ von Katharina Fuchs mag ich ausgesprochen gerne, denn die lesende Frau im Baum spricht mich absolut an. Zudem macht die künstlerische Gestaltung des Bildes einen sehr ansprechenden Eindruck und ich habe das Gefühl, die Blätter im leichten Sommerwind wispern hören zu können. Das Cover spiegelt keine bestimmte Szene im Buch oder zeigt uns konkrete Inhalte und doch passt es meiner Meinung nach gut zum Inhalt der Geschichte.

Diese erzählt die bewegende Geschichte einer deutschen Familie. Die junge Studentin Lena fühlt sich schon seit sie denken kann ausgeschlossen und einsam. Erst als sie auf die Lebensgeschichte ihrer Großtante Clara stößt und mit den Erzählungen ihrer Oma in ihre eigenen familiären Vergangenheit eintaucht, erklären sich manche Dinge, für die sie bisher keine Worte fand. Auch Lenas Mutter reist mit in vergangene Zeiten und beide Frauen kämpfen mit den (politischen) Herausforderungen unserer Zeit, während eine lange verschwiegene Tragödie aufgedeckt wird…

Katharina Fuchs erzählt ihre Geschichte in einer Sprache, die mir sehr gut gefällt. Ihre Beschreibungen wirken detailliert und fein, manche Gedankengänge haben poetische-philosophische Anklänge und es ergibt sich ein sehr angenehmer Lesefluss. Auch die Erzählweise ist für meinen Geschmack hervorragend gewählt, denn durch die unterschiedlichen Zeitebenen und die Perspektivwechsel zwischen den Protagonistinnen kann ich als Leserin dem Geschehen und den Emotionen unglaublich nahe kommen.

Mich hat das Schicksal der Familie sehr berührt und ich habe das Eintauchen sehr genossen. Allerdings ist es keine „Wohlfühllektüre“ und die Themen sind teilweise schon auch sehr belastend (z. B. Holocaust, psychische Probleme, politische Entwicklungen, Alter, Verlust, Gewalt). Bei mir haben zum Beispiel die Beschreibungen sehr aktueller und bedrohlicher politischen Entwicklungen unserer Zeit regelrecht für Beklemmung gesorgt. Ich finde das aber wirklich gut, denn Hinschauen und Hinfühlen ist wichtig und ich finde es toll, dass die Autorin diese Themen aufgreift. Zudem ist es ihr wunderbar gelungen mich mit den ProtagonistInnen fühlen zu lassen und das ist für mich besonders wichtig.

Bedingt durch die Tatsache, dass die Geschichte aus den Blickwinkeln der verschiedenen Generationen erzählt wird, bietet sich zudem für LeserInnen die Möglichkeit die unterschiedlichsten Identifikationsfiguren zu finden. Ich fand dabei vor allem die diversen Ausgangsvorrausetzungen und Wertevorstellungen, Erwartungen an sich selber und seine Mitmenschen sowie die unterschiedlichen Erfahrungen sehr interessant und bin begeistert, wie gut der Autorin der Einsatz dieser Wesensmerkmale gelungen ist – für mich wirkten die Charaktere besonders authentisch und lebendig.

Eine Geschichte, in der wichtige Themen angesprochen werden, die für das Erinnern plädiert und die zum Nachdenken anregt – absolut lesenswert und trotz aller schweren Themen ein unterhaltsamer Lesegenuss, den ich nur empfehlen kann!

Bewertung vom 24.02.2025
Fischbrötchen und Erdbeerbonbons
Hell, Jane

Fischbrötchen und Erdbeerbonbons


ausgezeichnet

Eine herrlich sommerleichte Liebesgeschichte

Das Cover von „Fischbrötchen und Erdbeerbonbons“ ist für meinen Geschmack eigentlich ein bisschen zu gefüllt, aber es zeigt nur Dinge, die hervorragend zur Geschichte passen und wunderbar darauf einstimmen, was mir sehr gefällt. Zudem schätze ich es, dass bei aller Fülle darauf geachtet wurde, dass es nicht zu bunt wird, sondern die Farben Blau und Rot dominieren.

Die Geschichte spielt in Eckernförde und an der Schlei, wo Isa lebt und ihren Beruf als Bonbonkocherin heiß und innig liebt. Sie hat in Sönke einen besten Freund, mit dem sie durch dick und dünn geht, doch in einer Hinsicht ist sie unglücklich: Als Jugendliche hatte Isa sich Hals über Kopf in den Feriengast Erik verliebt und trauert dieser intensiven Verbindung nach wie vor nach. Und plötzlich, nach 13 Jahren ohne Kontakt, steht Erik eines Tages in der Bonbonkocherei! Wie wird das Wiedersehen verlaufen und existiert zwischen den Beiden mehr als eine Jugendliebe?

Jane Hell erzählt in diesem 7. Band der Fördeliebe-Reihe eine zauberhaft sommerleichte Liebesgeschichte mit Meeresrauschen und ganz besonderen Stimmungen an der Schlei. Gerade diese Beschreibungen der Umgebung und der Naturstimmungen mochte ich sehr, aber auch Isa habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen. In ihrem Enthusiasmus und ihrer Hingabe zum Beruf, in ihrer Naturverbundenheit und in ihrem herzlichen Wesen ist sie mir sehr sympathisch. Und auch die Herren (Sönke und Erik) der Geschichte mag ich, denn sie sind in ihrer Individualität und in ihren Charaktern authentisch beschrieben. Dazu kommen weitere ProtagonistInnen, die der Geschichte durch ihre (teils leicht skurrilen) Eigenheiten eine gewisse Frische verleihen und bei mir teilweise sogar für ein Schmunzeln gesorgt haben. Aber auch die Romantik kommt hier nicht zu kurz und erhält teilweise sogar einen rosaroten Märchenanklang – zum Dahinschmelzen schön!

Die leichte und angenehm flüssige Sprache der Autorin hat mich regelrecht durch die Seiten fliegen lassen und ich habe schon beschlossen, dass ich auch die anderen Teile dieser Reihe lesen werde. Diese kenne ich nämlich bisher nicht, was für den Genuss dieser 7. Geschichte jedoch überhaupt nicht ausschlaggebend war – ich konnte sie absolut problemlos auch ohne Vorkenntnisse genießen. Gut gefallen hat mir außerdem die Gestaltung, denn die Kapitelüberschriften sind mit kleinen Bildern ergänzt und Textnachrichten in der Handlung sind ebenfalls gestalterisch hervorgehoben – solche Besonderheiten gefallen mir einfach sehr!

„Fischbrötchen und Erdbeerbonbons“ ist für mich die perfekte sommerleichte Lektüre für einen Tag am Strand und gemütliche Lesestunden im Liegestuhl – eintauchen, wegträumen und genießen!

Bewertung vom 22.02.2025
Zwei Frauen, zwei Räder, ein Zelt
Willers, Tanja;Hochedlinger, Johanna

Zwei Frauen, zwei Räder, ein Zelt


ausgezeichnet

Reiseabenteuer und Lebenslust pur!

Das Cover von „2 Frauen, 2 Räder, 1 Zelt“ von Tanja Willers und Johanna Hochedlinger verursacht bei mir unmittelbar gute Laune und gaaaaaanz viel Reiselust. Ich habe durch das Bild die Möglichkeit die 2 Abenteurerinnen direkt kennen zu lernen und die Gestaltung in angenehmer Farbharmonie sagt mir ebenfalls sehr zu.

Das Buch insgesamt hat mich unglaublich begeistert, denn die Reiseberichte der beiden abenteuerlustigen Frauen, die mit ihren Fahrrädern von Südafrika aus durch 21 Länder nach Hause (Wien) geradelt sind, sind einfach toll! Auf der Basis von 37 Blogartikeln, die unterwegs auf der Reise verfasst wurden, haben die beiden Autorinnen dieses Buch geschrieben und mich mitgenommen, auf eine wahnsinnig spannende und facettenreiche Reise. Da ich von Grund auf sehr interessiert bin und mir die Berichte so gut gefallen haben, hätte ich mir oft gewünscht noch tiefer in das Erlebte eintauchen und noch mehr erfahren zu dürfen, doch es ist klar, dass eine fast 15-monatige Reise im Detail den Umfang eines Buches definitiv sprengen würde. So habe ich mich mit diesem Umstand arrangiert und finde, dass es Tanja und Johanna sehr gut gelungen ist einen Überblick über ihre Reise zu gewähren und einzelne Erlebnisse bzw. besondere Umstände oder Erfahrungen mit einzubeziehen – wirklich toll!

Ganz hin und weg bin ich von den vielen zauberhaften und oft ganz besonders schönen Bildern von ihrer Reise! Die Beiden scheinen Freude an tollen Bildkompositionen zu haben und haben mein Leseerlebnis, ganz abgesehen von der wunderbaren Bebilderung ihrer Erfahrungen, somit auch ästhetisch zu etwas ganz Besonderem gemacht! Von Alltagssituationen, über beeindruckende Landschaften, kulturelle Denkmäler und faszinierende Tiere bis hin zu vielen unterschiedlichen Menschen war alles dabei und ich liebe diese bunte Mischung, die mich am Erleben der Frauen teilhaben lässt!

Aber auch die generelle Gestaltung des hochwertigen Buches gefällt mir sehr! Ganz besonders großer Fan bin ich von dem Kartenmaterial, das die Strecke der Radlerinnen immer wieder visualisiert und ich mochte auch die Einschübe zu speziellen Radreise-Themen, die auf farblich gekennzeichneten Seiten den Reisebericht ergänzen, sehr gerne. So erfuhr ich viel Wissenswertes zu Vorbereitung, Planung und Umsetzung der Reise, Material, Essen, Gefahren, sozialen und kulturellen Themen sowie Beweggründen der Beiden. Etwas mehr Informationen hätte ich mir dazu gewünscht, mit welchen Voraussetzungen Tanja und Johanna in dieses Abenteuer gestartet sind und wie ihre Lebenswirklichkeit davor aussah – einfach um ihre Beschreibungen besser einordnen zu können.

Und dann hat mich das Gelesene auch noch wirklich berührt, was ich in dieser Form bei einem Sachbuch gar nicht erwartet hatte. Doch ich durfte so tief in die Erlebnisse der Reisenden eintauchen, dass ich besonders in 2 Situationen die Emotionen ganz unmittelbar mitfühlen konnte und die Ankunft zu Hause, nach einer so abenteuerlichen Reise, hat bei mir wirklich Gänsehaut verursacht!

Ich bin ganz begeistert von diesem wunderschönen Buch, das mich mitgenommen hat auf eine ganz ungewöhnliche, intensive, facettenreiche und berührende Reise! Was für ein Mut! Was für ein Durchhaltevermögen! Welch eine Reiselust und Begegnungsoffenheit! Beeindruckend, faszinierend und bereichernd – ich kann dieses Leseabenteuer absolut wärmstens empfehlen und wünsche euch ganz viel Spaß beim Eintauchen!