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Sternzauber
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Düren

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2024
Über Lebensbücher
Korda, Uschi

Über Lebensbücher


ausgezeichnet

Faszinierend, beeindruckend und sehr inspirierend für alle BücherfreundInnen!

Das Cover hat mich sofort angesprochen, denn mir gefällt die Gestaltung des Titels mit den Büchern unheimlich gut: es löst bei mir direkt Lust zum Stöbern und Schmökern aus! Die Farben sind nicht meins, aber das ist ja einfach sehr individuelle Geschmackssache. Auch im Inneren wurde die Gestaltung wunderbar durchdacht und sehr hochwertig umgesetzt. Zu jedem einzelnen Kapitel gibt es eine farbige Seite mit dem Namen und dem gezeichneten Bild der Protagonistin zum Einstieg, teilweise sind besondere Zitate farbig hervorgehoben und am Ende eines jeden Abschnitts ist auch das Überlebensbuch gesondert vorgestellt und gestalterisch akzentuiert. So macht es alleine rein optisch großen Spaß dieses schöne Buch zu lesen.

Aber auch inhaltlich bin ich ganz begeistert! 17 Frauen werden vorgestellt, als LeserInnen erfahren wir einiges über deren Leben und Berufe, vor allem wird aber von deren Beziehung zu Büchern erzählt. Jede Protagonistin stellt hauptsächlich ein Buch vor, welches einen ganz besonderen Stellenwert in ihrem Leben hat und allein dadurch lernt man die Frauen natürlich ein Stück weit kennen. Ich war sehr positiv überrascht davon, wie tief ich teilweise in die Leben eintauchen durfte und wie vielfältig die Geschichten waren. Neben meinem allgemeinen Interesse an dem Thema, habe ich diesem Buch nun auch noch ganz viele neue Lesetipps zu verdanken, denn so manches vorgestellte Buch klingt sehr verlockend und vielversprechend, so dass ich es auch gerne lesen würde.

Einige Geschichten haben mich wirklich berührt, denn teilweise wurden auch schwere Schicksale ganz offen beschrieben, andere Lebenswege haben mich fasziniert oder begeistert. Ich war beeindruckt von sehr mutigen Frauen, begeistert von abenteuerlichen Reisen oder Forschungen und sehr interessiert an den unterschiedlichen Wegen. Mir gefällt die Zusammenstellung wirklich ausgesprochen gut und ich habe die Lesezeit sehr genossen. Wenn ich mal auf der Suche nach Leseanregungen bin oder neue Inspiration brauche, werde ich dieses Buch sicherlich immer wieder zur Hand nehmen.

Bewertung vom 18.12.2024
Schwarzwaldmilch
Hupfer, Volker

Schwarzwaldmilch


ausgezeichnet

Milch in all ihren Daseinsformen, wunderschön und regional verpackt

Der Buchumschlag von „Schwarzwaldmilch“ stimmt wunderbar auf das Thema dieses bezaubernden Kochbuches ein, denn als Betrachterin wähnte ich mich gleich in einem übergroßen und herrlich kühlen, aber cremigen Glas Milch. Mit den fühlbaren Blasen, der lackartig hervorgehobenen Schrift und den unterschiedlichen Schattierungen in Weiß wirkt das Cover zudem sehr edel und es gefällt mir unglaublich gut!

Im Inneren geht es genauso hochwertig weiter, denn das Kochbuch ist mit wunderschönen, sehr stimmungsvollen und interessanten, oft großformatigen Bildern bestückt - und zwar nicht ausschließlich bei den Rezepten, wie das in den meisten anderen Kochbüchern der Fall ist, sondern auch bei den sehr bereichernden Texten zu „Land und Leuten“ rund um die Schwarzwaldmilch. Da gibt es Geschichten zu alteingesessenen Familien, die mit ihren Tieren die gute Milch produzieren, aber auch in der Herstellungskette bis zu uns Endverbrauchern erwartet den Leser in diesem Buch so manch spannender Einblick, der das Erlebnis mit diesem regionalen Buch für mich perfekt abgerundet hat. Ich habe viel Wissenswertes zu Milchprodukten, deren Verarbeitung und Nährstoffgehalt gelernt und zu Beginn des Buches gibt es sogar eine sehr schön aufgearbeitete Produkterklärung.

Und dann erst die Rezepte! Das Buch enthält eine umwerfende Vielfalt aus den unterschiedlichsten Einsatzgebieten von Milchprodukten und hat meine Wahrnehmung dieser Produktgruppe noch einmal deutlich erweitert. Von herzhaften bis zu süßen Speisen ist alles dabei und aufwendige Festtagsgerichte wechseln sich mit einfachen Suppen ab. Es gibt extra Kapitel für Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte, Vesper, Desserts und Drinks. Mir lief von Anfang an regelrecht das Wasser im Mund zusammen, wenn ich die wunderschönen Bilder gesehen und die gut verständlichen Anleitungen dazu gelesen habe! Zudem ist das Buch übersichtlich gestaltet und mit einem guten Inhaltsverzeichnis versehen, so dass sich alle Lieblingsrezepte oder Geschichten schnell finden lassen. Die perfekte Abrundung des Buches besteht für mich darin, dass am Ende sogar die Köche vorgestellt werden und die Rezepte somit „ein Gesicht“ erhalten.

Für mich ist dieses Buch eine absolute Bereicherung meiner Kochleidenschaft und hat das Thema „Milch“ für mich noch einmal auf eine neue, sehr interessante und schmackhafte Ebene gehoben, die ich bisher so nicht kannte. Erst jetzt ist mir bewusst geworden, wie oft ich Milch und Milchprodukte bei der Nahrungszubereitung nutze. Und auch, wenn heiße Schokolade immer mein „Seelengetränk Nummer 1“ bleiben wird, darf die Milch in unserer Küche in Zukunft auch ansonsten nun noch einmal ganz neu zur Geltung kommen! Viel Spaß beim Entdecken dieses wunderschönen und sehr inspirierenden Kochbuches aus dem Schwarzwald!

Bewertung vom 13.12.2024
Das Wunder der Tannenbäume
Romes, Claudia

Das Wunder der Tannenbäume


ausgezeichnet

So hätte es sein können… Geschichte über die Entstehung des Weihnachtsbaumes!

Das Cover von „Das Wunder der Tannenbäume“ von Claudia Romes ist zauberhaft schön! Es strahlt eine wunderbar natürlich-winterlich-weihnachtliche Atmosphäre aus, führt uns visuell schon ein wenig in die Vergangenheit und wartet zudem noch mit schönen Glitzerhighlights auf, die dezent in das Bild intergiert wurden. Für meinen Geschmack ist dieses Cover absolut gelungen!

Und die Geschichte steht diesem positiven ersten Eindruck in nichts nach! Sie erzählt von der jungen Anneliese, die 1815 mit ihrer Familie im Schwarzwald wohnt. Sie ist erst 16 als ihr Vater bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt und sie dessen Holzfällergewerbe übernimmt, um die Familie zu ernähren. Doch es läuft mehr schlecht als recht, da sie auf dem Freiburger Markt kaum etwas mit ihrem Holz verdient und die Familie in Armut versinkt. Doch eines Tages nimmt sie einen geschmückten Tannenbaum mit auf den Markt, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht und zur Sensation wird. Annelieses ganzes Leben ändert sich – beruflich, wie privat…

Claudia Romes ist es in ihrer Geschichte unglaublich gut gelungen, mich ganz in das Geschehen hineinzuziehen und, vor allem in den schweren Zeiten, mit Anneliese zu fühlen. Sie beschreibt ihre Verzweiflung, ihr Hadern und ihre Schutzlosigkeit so eindrücklich, dass ich an mancher Stelle wirklich Gänseheut bekommen habe und ich war umso glücklicher, als ich mich auch mit ihr freuen und verlieben durfte. Die ganze Bandbreite der Gefühle findet ihren Platz in der Geschichte und es hat mich sehr berührt und begeistert, wie intensiv dieses Leseerlebnis für mich war.

Sprachlich lässt sich der Text sehr angenehm und flüssig lesen und ich mochte vor allem die wunderschönen Beschreibungen der Umgebung, sowie der Weihnachtsbäume, die mich regelrecht verzaubert und eine ganz besondere Stimmung heraufbeschworen haben. Die Charaktere sind für mich authentisch gezeichnet und ich habe vor allem Anneliese sehr schnell ins Herz geschlossen.

„Das Wunder der Weihnachtsbäume“ enthält zudem ein sehr passendes Nachwort, das die Geschichte wunderbar abrundet und mich mit Informationen zu Wahrheitsgehalt und dichterischer Freiheit versorgt hat – das gefiel mir sehr! Für mich ist dieses Buch rundum hervorragend gelungen, hat mir eine wunderschön-weihnachtliche Lesezeit geschenkt und mich zudem nachhaltig beeindruckt – daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und ich wünsche euch viel Freude bei eurer Reise in die Entstehungszeit unserer Weihnachtsbäume!

Bewertung vom 10.12.2024
Zeiten in goldenem Glanz / Café Alba Bd.2
Lombardi, Emilia

Zeiten in goldenem Glanz / Café Alba Bd.2


ausgezeichnet

Kulinarisch verführerisch, spannend und romantisch – absolut gelungen!

Genau wie beim ersten Teil, macht auch das Cover dieses zweiten Bandes von Emilia Lombardi rund um das Cafe Alba, einen unglaublich stilvollen Eindruck und die beiden Bände passen hervorragend zusammen. Die warmen, satten Farben der verheißungsvollen Zutaten lassen mir „das Wasser im Munde zusammen laufen“ und machen große Lust darauf, in die Geschichte einzutauchen.

Diese erzählt die Fortsetzung zur Auftaktgeschichte „Cafe Alba – Ein Traum aus Nuss und Schokolade“, weshalb ich empfehlen würde, diesen ersten Band auch wirklich zuerst zu lesen. Denn es ist zwar durchaus möglich, „Zeiten in goldenem Glanz“ unabhängig zu genießen, aber es wäre einfach schade, da man selber das zauberhafte Leseerlebnis schmälern würde, in dem man schon in die Zukunft geschaut hätte.

In „Cafe Alba – Zeiten in goldenem Glanz“ reisen wir LeserInnen mit Francesca Milani und ihrer Tochter Isabella ins Jahr 1971 und erfahren, von dort ausgehend, viel aus dem Leben dieser beiden starken Frauen. Die überregional erfolgreiche Fabrik, die wundervolle Kreationen rund um Schokolade und Haselnüsse vermarkte, aber auch das beliebte Cafe Alba bescheren dem Mutter-Tochter-Gespann große Erfolge, jedoch auch immer wieder Stolpersteine. Denn plötzlich taucht ein Dokument auf, das die wirtschaftliche Existenz der Familie zerstören könnte und nicht alle Menschen meinen es gut mit den Frauen….

Emilia Lombardi gelang es auch in diesem Teil der Geschichte, mich von Beginn an zu fesseln und mit ganzem Herzen ins Piemont zu entführen. Francesca ist mir nach wie vor unglaublich sympathisch und es hat mir große Freude bereitet, nun auch ihre, inzwischen erwachsene, Tochter kennen zu lernen. Die Kombination aus Mutter und Tochter geben dem Buch eine ganz neue Atmosphäre, der Familienzusammenhalt, die Liebe zu den Produkten und das Thema der weiblichen Durchsetzungskraft bleiben jedoch präsent. Die Geschichte hat sowohl romantische Aspekte, zeigt viel Liebe auf den unterschiedlichsten Ebenen, ist aber auch oft spannend und mit dramatischen Wendungen bereichert – eine hervorragende Mischung, die mich sehr begeistert hat!

Es gibt viele interessante Themen, die diese Geschichte aufgreift und die authentisch-sympathischen Charaktere bilden ein wunderbares „Personal“. Auch die Umgebungsbeschreibungen haben mich immer wieder in ihren Bann gezogen, und der Heißhunger auf süße Leckereien, der mich bereits beim Coverbild ereilt hat, konnte mich auch immer wieder gefangen nehmen, wenn ich die sehr gelungenen Beschreibungen der kulinarischen Produkte und Kreationen in der Geschichte genossen habe.

Emilia Lombardis Schreibweise hat mir sehr gefallen und ich mochte das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen, da ich gar nicht aus der Geschichte auftauchen wollte. Von mir gibt es daher eine ganz klare Leseempfehlung an alle BücherfreundInnen, die Lust auf eine fesselnde Geschichte mit Spannung, Intrigen, aber auch Zusammenhalt und Liebe haben – viel Freude bei eurer Reise ins Piemont!

Bewertung vom 01.12.2024
Lina und der Schnee-Engel
O'Farrell, Maggie

Lina und der Schnee-Engel


ausgezeichnet

Zauberhaft und wunderschön - die magische Welt von Lina und ihrem Schneeengel!

Ich liebe das Cover des Bilderbuches „Lina und der Schneeengel“ sehr, denn es strahlt einen ganz besonderen Zauber aus und ist einfach wunderschön! Die Schneemagie ist zudem mit silbern schimmernder Farbe unterlegt, so dass die besondere Atmosphäre noch verstärkt wird und auch die Darstellung von Lina und ihrem Schneeengel gefällt mir sehr! Zudem ist es mir immer wichtig, dass das Cover zum Inhalt der Geschichte passt und das ist hier ausgesprochen gut gelungen.

Die Geschichte erzählt von Lina, die eines Nachts aufwacht, ohne zu wissen warum, die dann aber eine riesengroße Überraschung erlebt: in ihrem Zimmer befindet sich nämlich ein Engel! Ein echter Schneeengel! Kaum zu glauben, aber es handelt sich um den Engel, den sie im letzten Winter selber gemacht hat und der sie nun begleitet. Und damit nicht genug, denn Linas Schneeengel hat eine wichtige Mission…

Maggie O´Farrell schenkt uns mit dieser zauberhaft magischen Geschichte eine ganz besondere Lektüre, in der es sehr liebevoll und sehnsüchtig zugeht. Mich hat der Text sehr berührt und ich mochte es auch, wie angenehm flüssig und leicht er sich (immer wieder) lesen lässt. Dialoge lockern die Geschichte wunderbar auf und am Ende werden wir LeserInnen sogar direkt angesprochen, was ich sehr schön fand.

Ganz begeistert bin ich auch von den Bildern, die mich wirklich umgehauen haben ob ihrer Schönheit! Sie zeigen sehr realistisch gezeichnete und ausdrucksstarke Personen und wundervoll magische Darstellungen des Engels, die mich tief berühren. Besonders gut gelungen finde ich zudem auch den Ausdruck der Emotionen, die mich immer erreicht haben. Sehr oft sind einzelne Elemente bzw. Ausschmückungen mit silbern schimmernden Akzenten gestalte, was das Buch noch mehr aufwertet, aber die Bilder an sich sind für mich schon wirkliche Kunstwerke!

Auch die Botschaft der Geschichte und die liebevoll-hoffnungsfrohe Darstellung eines Schneeengels (Schutzengels) sind extrem ergreifend gelungen und einfach wunderschön! Ich kann dieses Buch nur allerwärmstens empfehlen und es macht sich sicherlich auch wunderbar als liebevolles Geschenk für Herzmenschen! Viel Freude beim Eintauchen in die magische Welt unserer Schneeengel!

Bewertung vom 01.12.2024
Ein Weihnachtswunder namens Fred
Elbs, Rebecca

Ein Weihnachtswunder namens Fred


ausgezeichnet

Eine wunderschöne und berührende Geschichte – nicht nur für Kinder

Das Bilder-Buch „Ein Weihnachtswunder namens Fred“ von Rebecca Elbs ist, meiner Meinung nach, eine wunderschöne und berührende Geschichte mit tollen Illustrationen und ganz viel Tiefe!

Das Cover mag ich sehr, denn er macht uns bereits mit Emma und Fred bekannt und verbreitet zudem eine wunderbar festliche Weihnachtsstimmung, wobei es herrlich originell ist. Ich liebe den Karton-Tannenbaum sehr und er passt, genau wie der Rest des einstimmenden Bildes, hervorragend zur Geschichte.

Diese erzählt von Emma und ihrer Familie, die nach dessen Tod in Opa Freds Haus gezogen sind, vor Weihnachten ohne ihn aber in den Urlaub flüchten wollen – zumindest die Erwachsenen wollen das. Doch dann kommt alles anders als gedacht, denn Emmas Papa hat sich bei der Buchung schlimm vertan und so muss die Familie doch im neuen Zuhause bleiben, plötzlich wuselt ein munteres Frettchen zur Türe herein und es gibt weitere ungeahnte Überraschungen zum Fest…

Rebecca Elbs gelingt es unglaublich gut die Geschichte so zu erzählen, dass ich gleich ganz eintauchen und mittendrin sein konnte. Die Gefühle Emmas sind sehr authentisch beschrieben und auch die anderen Charaktere der Geschichte nehmen schnell individuelle Züge an, die sie mir sehr sympathisch machen. Überhaupt ist die Atmosphäre der Geschichte eine sehr warme, herzliche und liebevoll erinnernde. Wir dürfen als LeserInnen die Trauer der Familie miterleben und erfahren, wie sie, trotz der zunächst angedachten Flucht, ein Weihnachtsfest mit wunderschönen Erinnerungen feiert – für mich war (nicht nur das) sehr berührend!

Lena Winkels Bilder passen hervorragend zur Geschichte und strahlen in ihren bunten, aber zurückhaltenden Farben eine unheimlich angenehme Stimmung aus. Sie zeigen die Emotionen der ProtagonistInnen auf sehr eindrückliche und gut nachvollziehbare Art und Weise und schenken der Geschichte eine zusätzliche Dimension. Auch die Darstellung von Bewegungen ist ihr sehr gut sowie kindgerecht gelungen und ich mag es, dass die Bilder nicht überfrachtet wirken.

Die Kombination aus Text und Bildern hätte für meinen Geschmack nicht besser gelingen können und ich mag wirklich das ganze Buch ausgesprochen gerne. Gerade zur Weihnachtszeit wird häufig die rosa-rote Brille aufgesetzt und alles Negative oder Traurige ausgeblendet, aber vor allem zu einer solchen hochemotionalen Zeit, in der Herzmenschen noch wichtiger sind, als ohnehin schon, schmerzt ein Verlust ganz besonders arg. Deshalb schätze ich es sehr, dass Rebecca Elbs und Lena Winkel ein Buch geschaffen haben, das Kindern, aber auch Erwachsenen die Möglichkeit bietet, sich dem so wichtigen Thema der Trauer zu stellen und sich in dessen Emotionen auch zur Weihnachtszeit wieder zu finden. Zudem schenkt diese berührende Geschichte einen Hoffnungsschimmer und die Möglichkeit sich eigene Erinnerungsmöglichkeiten oder neue Traditionen zum nun andersartigen Fest zu erdenken.

Rundum gelungen, sehr berührend, wunderschön und eine absolute Bereicherung für jedes Bücherregal – ich wünsche euch viel Freude und Berührung beim (Vor-)Lesen!
Frohe Weihnachten!

Bewertung vom 27.11.2024
Bastian oder Wie man aus einer Ente eine Rakete baut
Kretschmer, Nils

Bastian oder Wie man aus einer Ente eine Rakete baut


sehr gut

Eine abenteuerliche und berührende Geschichte über den Sternenstaub in uns allen

Ich mag das Cover des Kinderbuches „Bastian“ von Svenja und Nils Kretschmer sehr gerne, denn es zeigt auf ansprechende Art bereits Einiges aus der Geschichte und stellt uns auch gleich den Titelhelden Bastian vor. Zudem versprüht es ganz viel intergalaktisches Flair, was wunderbar zur Geschichte passt.

Diese erzählt von Bastian, der sich sehr für den Weltraum und die Sterne interessiert und sich zu seinem Geburtstag ein Teleskop wünscht. Seit dem Tod seiner Mutter spricht er nicht mehr, zeichnet und schreibt dafür aber umso intensiver an einer eigenen Weltraumgeschichte und erlebt zu seinem Geburtstag eine riesige Überraschung…

Das Autoren-Illustratoren-Duo präsentiert uns LeserInnen diese Geschichte auf gleich zwei Ebenen. Denn das Buch ist in weiße Seiten, die die Erlebnisse Bastians erzählen, und schwarze Seiten unterteilt, die von der Geschichte berichten, die Bastian in seinem Notizbuch aufschreibt und zeichnet. Diese Kombination bildet eine spannende und sehr interessante Mischung, die auch ganz besondere Situationen entstehen lässt.

Bastians eigene Geschichte hat mich stellenweise sehr berührt und ich mag die finale Kernaussage bzw. seine finale Erkenntnis unglaublich gerne. Während wir in Bastians Realwelt seine Erlebnisse und Gefühle kennen lernen, schenkt er uns in seiner erdachten Geschichte des Notizbuches sehr fantasievolle und abenteuerliche Weltraumerfahrungen - da wird es zeitweise sehr rasant und fantastisch. Sehr gut gelungen ist meiner Meinung nach auch der sprachliche Wechsel zwischen diesen beiden Erzählebenen, denn diese sind somit nicht nur an den andersfarbigen Seiten zu erkennen. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass mir Bastians Sprache in seiner erfundenen Geschichte teilweise etwas zu Salopp war, bzw. ich mich an einzelner Wortwahl etwas gestört habe (z. B. Schimpfwörter). Ich bin mir jedoch sicher, dass genau diese ganz besonders gut bei jungen LeserInnen ankommen wird, weswegen sie zum allergrößten Teil sehr gut gewählt und auch im Hinblick auf den jungen Erzähler authentisch ist.

Die Bilder im Buch mag ich ausgesprochen gerne und sie fangen den Zauber der außerirdischen Abenteuer wunderbar ein. Die schwarzen Seiten des Notizbuches bilden mit den Bildern eine ganz besonders stimmungsvolle Atmosphäre, die mir sehr zusagt.

Ich bin wirklich begeistert von dieser Geschichte, die neben einer tollen Lesezeit auch noch die, bereits erwähnte, berührende Erkenntnis bereit hält. Von mir gibt es fast perfekte 4,9 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für alle Weltraumbegeisterten Geschichtenliebhaber – viel Spaß beim Abheben!

Bewertung vom 27.11.2024
Über allen Bergen
Goby , Valentine

Über allen Bergen


ausgezeichnet

Eine absolut begeisternde und bezaubernde Entdeckung!!

Eine unglaublich tolle Entdeckung!! Dieses Buch hat mich sehr überrascht und absolut in seinen Bann gezogen – wirklich ein Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde!

Schon das Cover von „Über allen Bergen“ mag ich ausgesprochen gerne, denn das Gemälde der beeindruckenden und tief verschneiten Berge in Kombination mit dem kleinen Menschen im Vordergrund berührt mich sehr. Es strahlt eine starke Erhabenheit der Natur aus, die ich auch im Text immer wieder gespürt habe und somit passt beides wunderbar zusammen. Ein weiteres Highlight ist die Tatsache, dass nicht nur der Schutzumschlag dieses tolle Cover zeigt, sondern auch der Bucheinband mit einem sehr ähnlichen Bild zauberhaft gestaltet ist.

Der Text erzählt von dem jungen Vadim, der eigentlich mit seiner Familie in Paris lebt, jedoch auf Grund seines Asthmas und der politischen Umstände in die Berge geschickt wird. Weit weg von seinem früheren Leben und den Bombenalarmen kann er als Vincent endlich wieder frei atmen und findet nicht nur Zuflucht, sondern ein Zuhause bei sehr offenen und liebevollen Menschen an einem sehr abgelegenen Berghang. Er baut sich eine ganz neue Existenz in dieser neuen, naturgewaltigen Umgebung auf, doch das Zeitgeschehen 1943 macht auch vor diesem Fleckchen Erde nicht halt…

Valentine Goby schreibt ihre Geschichte in einer so unglaublich fesselnden, berührenden und wunderschönen Art und Weise, dass ich ganz bezaubert bin von diesem Buch! Es gelingt ihr nicht nur wahnsinnig gut mir ihre ProtagonistInnen nahe zu bringen und mich mit ihnen fühlen zu lassen, sie zu schätzen und regelrecht mit ihnen zu leben, nein, sie schafft mit ihrer außergewöhnlichen Erzählweise eine ganz eigene, zarte, melancholische und doch so leichte Welt dort in den Bergen, in die ich ganz eintauchen konnte. Ihre Beschreibungen der Umgebungswahrnehmung, vor allem der Berge, haben mich ganz tief im Inneren erreicht, ja nahezu erschüttert in ihrer Intensität, und sie sind so lebendig, dass ich alles genau vor mir sah. Die Autorin legt ihr erzählerisches Augenmerk auf die kleinen Dinge sowie die Gefühle Vincents und schafft dadurch eine ganz besonders authentische Atmosphäre.

Für Actionbegeisterte LeserInnen ist dieses einnehmende Werk weniger geeignet, aber allen LiteraturliebhaberInnen, die auch die „leisen Töne“ schätzen und sich von einer wunderschönen Sprache verzaubern lassen wollen, dafür umso mehr! Vadim/Vincent ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich am liebsten noch so viel weiter gelesen hätte. Ich war richtig traurig, als die Geschichte endete, wenn dieses Ende auch, meiner Meinung nach, hervorragend gewählt wurde.

Viel mehr möchte ich eigentlich gar nicht verraten, denn die Schönheit dieses Buches muss man einfach selber entdecken! Ich kann euch nur allerwärmstens empfehlen, dieses Buch ganz in Ruhe zu lesen und jeden Satz in vollen Zügen zu genießen – für mich ist diese Geschichte etwas ganz Besonderes!

Bewertung vom 24.11.2024
Eichhörnchenbrüder
Steenken, Stefanie

Eichhörnchenbrüder


sehr gut

Beste Freunde über den Tod hinaus
Das Cover des kleinformatigen Bilderbuches „Eichhörnchen-Brüder“ ziert ein ansprechendes Freundschaftsbild von Anto und seinem besten Freund Mika. Es zeigt bereits eine wesentliche Szene aus der Geschichte und das mag ich immer sehr. Auch die anderen Bilder von Isabella Flore im Innenteil, sind, wie das Coverbild, in sehr natürlichen Farben gehalten, was mir sehr gefällt. Der Ausdruck der Charaktere ist meiner Meinung nach gut gelungen und ich mag es auch, dass die Bilder teilweise ein wenig nostalgisch anmuten.

Die Geschichte erzählt von den allerbesten Freunden Anto und Mika, die alles gemeinsam erleben möchten. Doch dann hat Mika einen Unfall und verstirbt, was Anto sehr traurig macht. Er möchte nichts mehr machen und nirgendwo mehr hin gehen, denn wie soll er ohne Mika je wieder fröhlich sein?

Stefanie Steenken gelingt es in dieser Geschichte ausgesprochen gut eine sehr innige Freundschaft zu beschreiben und auch die Ideen von Antons Familie, wie er mit seiner Trauer umgehen und wie er Mika für immer in seinem Herzen behalten kann, empfinde ich als wunderschön. Lediglich hätte ich mir gewünscht, dass der erste Schock bei einem solchen Verlust, die erste Zeit der Trauer etwas intensiver dargestellt worden wäre und es nicht direkt darum gehen würde, dass seine Freunde und Familie Anto aufmuntern möchten. Meiner Meinung ist es wichtig, dass Trauer als etwas dargestellt wird, das sein darf und zum Glück ist das auch ansonsten genau so geschehen. Mir gefällt es sehr, wie feinfühlig die Autorin mit diesem sensiblen Thema umgeht und das sie verschiedene Ideen zur Trauerbewältigung anbietet, die sich mit Kindern weiter denken lassen.

„Eichhörnchen-Brüder“ ist für mich ein sehr gelungenes und berührendes Bilderbuch, das sich hervorragend eignet, um mit Kindern die Themen Verlust und Trauer zu beleuchten, das aber auch einfach eine wunderbare Freundschaft zeigt, die über den Tod hinaus geht. Von mir gibt es fast perfekte 4,5 Sterne und ich wünsche euch eine berührende Lesezeit!

Bewertung vom 20.11.2024
Ab heute mach ich's mir selber recht
Abidi, Heike

Ab heute mach ich's mir selber recht


ausgezeichnet

Wissensvermittlung mit großem Unterhaltungsfaktor

Zu „Ab heute mach ich´s mir selber recht“ bin ich ganz zufällig gekommen und sehr positiv überrascht worden. Denn noch nie hat mich ein Sachbuch tatsächlich so gut unterhalten (es wird als unterhaltendes Sachbuch angeboten) und von Anfang an gefesselt. Meiner Empfindung nach ist es so gut geschrieben, dass es mir ähnlich wie in Romanen ging, wenn ich das Buch gar nicht aus der Hand legen, sondern einfach weiter lesen wollte – unglaublich!

Dabei war ich zu Beginn durchaus skeptisch, denn ich bin keine Freundin davon, wenn uns, in unserer ohnehin meist sehr leistungsorientierten und wenig herzlichen Gesellschaft, vorgeschlagen wird, noch ein bisschen egoistischer zu werden. Die Autorin hat es in diesem Buch aber sehr gut geschafft mich davon zu überzeugen, dass es gelingen kann, Menschen zu einem gesunden Egoismus bzw. zu Achtsamkeit sich selbst gegenüber zu raten, ohne ihnen vorzuschlagen, zu herzlosen Monstern zu mutieren.

Heike Abidi wirkt in ihren Texten und Erläuterungen äußerst kompetent, so dass ich ihre Aussagen gerne gelesen und für mich durchdacht habe. Überhaupt regt dieses durchgehend interessante Buch zum Nachdenken, Hinfühlen und Reflektieren an, was, meiner Meinung nach, immer eine wertvolle Eigenschaft ist. Doch dabei schlägt die Autorin einen so lockeren und direkten Ton an, dass die Lektüre bei allen wissenschaftlichen, pädagogischen, psychologischen und gesellschaftlichen Themen, äußerst unterhaltsam ist und oft sogar zum Schmunzeln einlädt. Sie beleuchtet ein Thema immer aus verschiedenen Blickwinkeln, fügt Sachkompetenz, aber auch eingängige Beispiele an und lässt dem Leser Raum, um sich selber wieder zu finden.

Besonders gut gefallen hat mir als Erzieherin, dass bei vielen Verhaltensweisen von uns Erwachsenen die Auswirkungen auf unsere Kinder bedacht wurden und ich mein eigenes Wissen an mancher Stelle im Text entdecken konnte. Aber es gab auch definitiv Zusammenhänge, die mir das Buch ganz neu vor Augen geführt oder deutlich gemacht hat und der liebevolle Ton der Leserin gegenüber hat mich ohnehin vollkommen überzeugt.

Auch die Gestaltung des Buches gefällt mir sehr, denn die Erläuterungen aus dem Leben sind beispielweise in dunkel unterlegten Kästen präsentiert, es gibt Tabellen, auszufüllende Bereiche mit bestimmten Fragstellungen und immer wieder die Katze im Liegestuhl, die es sich bereits auf dem Coverbild gut gehen lässt. Für mich ist dies ein gut durchdachtes und sehr schön umgesetztes Gesamtkonzept.

Ihr seht, dieses Buch hat auf mich einen sehr positiven Eindruck gemacht, mich zum Denken und Reflektieren verführt und mir „nebenbei“ auch noch eine sehr angenehme Lesezeit geschenkt. Wissensvermittlung mit Unterhaltungsfaktor? – auf jeden Fall! Viel Spaß beim Selbsttest, ob das bei euch genauso gut funktioniert!