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Sternzauber
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Düren

Bewertungen

Insgesamt 157 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2025
Umweg zum Sommer
Kuhlmann, Stefan

Umweg zum Sommer


ausgezeichnet

Musikalischer Roadtrip mit Hindernissen

Das Cover von „Umweg zum Sommer“ hat mich bereits auf den ersten Blick sehr angesprochen und fasziniert. Es strahlt eine so unbändige Lebensfreude und ein sehr angenehm belebendes Gefühl eines Sommerabends aus, dass ich mich sehr auf die Geschichte gefreut habe und mich gleich darin verlieren wollte. Zudem mag ich auch die verwaschene Darstellung der beiden Hauptfiguren vor dem Sonnenuntergangshintergrund in den starken Farben als Bild. Ein zusätzliches Highlight ist für mich außerdem die Karte im Buchumschlag, die die Reiseroute der beiden Hauptcharaktere zeigt.

Die Geschichte erzählt von Martin, der mit Ende 40 erfolgloser Lebenskünstler ist und von einem großen Comeback seiner Musik träumt. Der Plan für den Sommer steht fest, denn er will zu einem Festival in Portugal, das seiner Musikerkariere einen neuen Anschub geben soll. Deshalb „parkt“ er seinen Neffen Karl, auf den er für ein paar Wochen achten soll, während sich seine Schwester einer Therapie unterzieht, auch kurzerhand bei dessen Oma und macht sich auf den Weg. Doch kurze Zeit später entdeckt Martin Karl als blinden Passagier in seinem Kofferraum und wohl oder übel stürzen sich die beiden ungleichen Reisegefährten gemeinsam in dieses turbulente Sommerabenteuer mit vielen unvorhergesehenen Erfahrungen.

Stefan Kuhlmann ist mit diesem Buch ein abwechslungsreicher und vielfältiger Roadtrip-Roman gelungen, der erstaunlich viele ernsthafte Themen mit einer wunderbaren Sommerleichtigkeit verbindet. Der Text lässt sich angenehm flüssig und leicht lesen und er hat mich mit den sehr gelungenen Beschreibungen der Umgebung zunehmend in den Süden Europas entführt. Ich habe es sehr genossen auf sonnenwarmen Stadt-Plätzen zu frühstücken und die grünen Hügel sowie kleinen Dörfer am Autofenster vorbeiziehen zu sehen! Untermalt wurde die ganze Geschichte zudem wunderbar von ganz viel Musik.

Aber auch die Charaktere sind meiner Meinung nach stimmig gezeichnet, so dass ich sowohl den Lebemann Martin, als auch den altklugen und herzerfrischenden Karl sehr schnell in mein Herz geschlossen habe – mit all ihren Stärken und Schwächen. Und besonders schön war es für mich zu erlesen, wie sich die beiden ungleichen Charaktere immer mehr zusammenraufen und annähern. Irgendwann beim Lesen ist mir aufgefallen, dass dieser Roman eine ganz besondere Atmosphäre und einen deutlich maskulin geprägten Ton aufweist. In letzter Zeit hatte ich hauptsächlich Romane von Frauen über Frauen gelesen (was mir überhaupt nicht bewusst war) und so war es für mich eine erfrischende Abwechslung diese Geschichte aus Männerhand und aus der Sicht von Martin und Karl zu erleben.

Für mich ist „Umweg zum Sommer“ ein herrlich sommerleichter Roman mit vielen interessanten Wendungen und unvorhergesehenen Elementen, zwischenmenschlicher Entwicklung und dem verlockenden Potential zu einer Fortsetzung… Ich wünsche euch ganz viel Freude auf diesem Roadtrip!

Bewertung vom 01.06.2025
Geschichten aus dem Muckligwald - Geschenkbuch mit Zeichnungen von Bestseller-Illustrator Charlie Mackesy
Cowie, Vicky

Geschichten aus dem Muckligwald - Geschenkbuch mit Zeichnungen von Bestseller-Illustrator Charlie Mackesy


ausgezeichnet

Ein zauberhafter Märchenwald - 5 Reim-Geschichten

Ich finde das Vorlesebuch „Geschichten aus dem Muckligwald“ wunderschön und berührend nostalgisch!

Vicky Cowie erzählt in diesem aufwendig und wunderschön gestalteten Band 5 Geschichten aus dem sagenumwobenen Muckligwald, die alle dadurch eingerahmt werden, dass die Oma diese den Kindern vorm Schlafengehen erzählt. Da geht es um eine Reise in den Muckligwald, um einen magischen Maikäfer, um das Geheimnis der Villa Snittington, um Melvin den Maulwurf und Kevin, den Kelpie.

Eine große Besonderheit dieses Buches ist die Reimform, im der es verfasst wurde. Ich persönlich bin nicht wirklich eine Freundin von Gedichten, doch ich habe oft erlebt, wie sehr Kinder sich von gereimten Texten begeistern lassen und wie sehr ihnen der besondere Wortrhythmus gefällt. Und in dem vorliegenden Buch habe auch ich mich ganz davon gefangen nehmen lassen können! Der Autorin und der Übersetzerin (Kathrin Köller) ist es wunderbar gelungen mit den Versen eine ganz besonders zauberhafte Stimmung und Atmosphäre zu kreieren, die mich in den Muckligwald entführt und die mir ganz tolle Lesemomente geschenkt hat. In den Geschichten verschmilzt die reale Welt mit einer magischen Ebene und bietet die Möglichkeit ganz unterschiedliche Themen zu entdecken.

Die Bilder von Charlie Mackesy bilden eine wunderbare Ergänzung dazu, denn auch sie strahlen eine ganz zauberhafte Magie aus. In ihrer Zartheit und der leichten Strichführung lassen sie viel Raum für die eigene Fantasie der Kinder und sie passen einfach hervorragend zu einem Märchenwald und deren Bewohnern! Außerdem gefällt mir sehr, dass sie zwar bunt, aber sehr zurückhaltend und in zarten Farben ausgearbeitet sind.

Das Hardcover-Buch ist insgesamt sehr hochwertig und liebevoll sowie durchgehend farbig gestaltet, strahlt eine wundervolle Nostalgie und einen ganz eigenen Zauber aus, der bestimmt viele junge und ältere LeserInnen in seinen Bann ziehen wird. Ich wünsche euch allen ganz viel Freude beim Eintauchen in die Welt des märchenhaften Muckligwaldes!

Bewertung vom 01.06.2025
Sputnik
Berkel, Christian

Sputnik


weniger gut

Leider passt es nicht wirklich zu mir…

Das Cover von „Sputnik“ gefällt mir gut, denn ich sehe in dem Bild des jungen Mannes den Charakter, um den sich dieses Buch dreht und die schwarz-weiße Gestaltung mit dem grünen Titel sagt mir sehr zu.

Christian Berkel erzählt in Romanform die Geschichte seiner Kindheit und Jugend. Der Klappentext erwähnt dazu „die Zerrissenheit, den Aufbruch und das Abnabeln“ und auch ich habe diese 3 Punkte im Text wiedergefunden. In einer Mischung aus Realität und Fiktion erleben wir LeserInnen den Weg des Autors bereits ab der Zeit im Mutterleib, bis zum Erwachsenwerden. Dabei erzählt er so, dass sich die Geschichte flüssig lesen lässt, doch ich muss gestehen, dass mich lange Strecken einfach nicht erreichen und fesseln konnten, so dass ich mich zeitweise wirklich durch die Seiten gequält habe.

Dabei gab es durchaus auch interessante Passagen und manche Stellen habe ich gerne gelesen, insgesamt passt diese Geschichte jedoch leider nicht zu meinen Lesevorlieben - obwohl ich mich so sehr auf das Buch gefreut hatte! Bereits seit langem wollte ich die Bücher von Christian Berkel lesen, bin jedoch bisher nicht dazu gekommen und habe nun mit diesem dritten Band begonnen. Ich weiß noch nicht, ob ich mich an einen der anderen Titel wagen werde, für dieses Buch kann ich aus meiner Sicht jedoch leider nicht wirklich eine positive Leseempfehlung aussprechen…

Abgesehen von den Teilen, die mich so gar nicht erreicht haben, waren manche zeitgeschichtlichen Inhalte oder Teile der Beschreibung seines Aufenthalts in Frankreich für mich sehr interessant und ich mochte phasenweise auch Sputniks Innenschau. Passagen in denen es viel um sexuelle Erfahrungen oder Drogenkonsum ging oder um die Reibereien mit seinen Eltern waren mit teilweise jedoch viel zu „platt“ beschrieben, unreflektiert und einfach zu viel.

Schade, aber ich bin mit diesem Buch einfach überhaupt nicht warm geworden…. Trotzdem wünsche ich allen anderen LeserInnen viel Freude bei der Lektüre!

Bewertung vom 26.05.2025
Toni Tintenklecks auf mäusischer Mission
Freitag, Kathleen

Toni Tintenklecks auf mäusischer Mission


ausgezeichnet

Ein mausstarkes, mardermutiges und mottenspannendes Abenteuer!

Das Vorlesebuch „Toni Tintenklecks – Auf mäusischer Mission“ ziert ein sehr ansprechendes Coverbild, das direkt Lust macht auf die Geschichte. Wir lernen die drei Hauptcharaktere Toni Tintenklecks, Motte Lotte und Matti Marder bereits kennen und auch ein Einblick in die Geschichte ist mit der Darstellung des Briefes bereits gegeben. Außerdem wirkt die Farbgestaltung auf mich sehr harmonisch.

In der Geschichte von Kathleen Freitag erleben die drei ungleichen Freunde Toni, Lotte und Matti ein spannendes Abenteuer, denn Herr Pantoffel, in dessen Haus sie leben, schreibt einen Brief, der auf gar keinen Fall bei seiner Empfängerin ankommen darf! Toni hat seine Behausung noch nie verlassen und wollte daran auch eigentlich nichts ändern, doch durch die wichtige Mission, mit der sie ihr aller Zuhause retten wollen, bleibt ihm gar nichts anderes übrig und er überwindet seine Angst vor der großen, weiten und gefährlichen Welt. So beginnt eine rasante Verfolgungsjagd quer durch die Stadt und die drei Freunde werden immer wieder überrascht...

Kathleen Freitag hat mit dieser Geschichte ein tolles Abenteuer geschaffen, das Toni aus seiner Komfortzone holt und kleinen LeserInnen deutlich macht, dass der eigene Horizont durch solchen Mut wunderbar erweitert wird. Sie begegnen Vorurteilen und (unbegründeten) Ängsten, die die drei Freunde tapfer überwinden und sie erkennen die Kraft, den Halt und die Geborgenheit von Gemeinschaft und Freundschaft. Die Geschichte ist spannend erzählt, ohne Angst zu machen und verleitet immer wieder dazu, doch noch das nächste Kapitel lesen zu wollen.

Ebenfalls sehr gefallen hat uns der Einblick in das Zustellwesen der Post. Die beschriebenen Vorgänge haben meinen Neffen so neugierig gemacht, dass wir uns anschließend genauer nach der Arbeit von Postmitarbeitern und Briefträgern erkundigen mussten – ein sehr bereichernder Effekt! Und der Text lässt sich zudem wunderbar flüssig und angenehm (vor-)lesen. Besonders begeistert hat mich das tierisch-sprachspielerische Talent der Autorin und auch mein Neffe musste immer wieder über Wörter wie „mausgespannt“, „käsewohl“ oder „fledermausfinster“ schmunzeln, was ihn zu eigenen Wortkreationen angeregt hat.

Eine sehr schöne Ergänzung sind die eingestreuten Bilder von Ulla Mersmeyer, die auf detailreiche und liebevolle Art und Weise die Geschichte begleiten. Vor allem der Ausdruck in den Gesichtern der tierischen oder menschlichen Charaktere ist besonders einnehmend gelungen, aber auch insgesamt machen die Bilder einfach Freude und passen hervorragend zum Text.

Eine abenteuerliche Geschichte zum Vor- oder (für ältere Kinder auch zum) Selberlesen, die positive Werte vermittelt und einfach Spaß macht – von uns gibt es eine mausstarke Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.05.2025
Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben
Bihl, Lou

Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben


ausgezeichnet

Eine tolle und bereichernde Geschichte, die Leben und Sterben hervorragend vereint

Ich bin ganz verliebt in das wunderschöne Cover von „Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben“! Der sternenhimmelblaue Hintergrund, mit der hellen Blume und der roten Frau auf deren Blüte hat für mich unglaublich viel Symbolkraft und etwas zauberhaft geheimnisvolles, das sehr gut zu einer Geschichte rund um Leben und Tod passt.

Der Inhalt des Buches dreht sich nämlich um die beiden Freundinnen Marlene und Helene. Marlena erkrankt mit Anfang 50 unheilbar an Krebs und stürzt ihre beste Freundin Helene, die auch ihre behandelnde Ärztin ist, in große innere Konflikte, indem sie sie als letzten Ausweg, für den Fall, dass ihr Leben unerträglich werden sollte, um Suizidassistenz bittet. Wir dürfen die beiden über einen langen Zeitraum begleiten und miterleben, wie sie ihre innere Einstellung zu diesem schwierigen Thema, aber auch rechtliche, ethische, soziale und allgemein menschliche Hintergründe dazu beleuchten.

Im Klappentext steht: „Der Roman handelt vom Sterben und feiert das Leben.“ Diese Aussage kann ich nach der Lektüre voll und ganz unterschreiben und bin wirklich begeistert von der Fähigkeit der Autorin, ein solch schwieriges Thema respektvoll und ernsthaft zu beleuchten, aber die Geschichte trotzdem so zu gestalten, dass ich mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt habe und nicht von der Schwere der Themen erschlagen wurde. Ganz im Gegenteil ist es Lou Bihl hervorragend gelungen, dass ich mich in der Geschichte wohl fühlen konnte und sie, trotz allem, eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt, die das Leben feiert, ohne die existenziellen Themen zu banalisieren oder „klein zu reden“. Eine absolute Gradwanderung, die hier meiner Meinung nach meisterlich gelungen ist!

Der Beginn des Romans ließ mich als Leserin sanft ins Thema einsteigen und ich durfte die beiden Hauptprotagonistinnen zunächst in Ruhe kennen lernen bevor es ernster wurde, was mir sehr gut gefallen hat. Der Roman spannt außerdem einen weiten Bogen, was es uns als LeserInnen ermöglichst die beiden Frauen und ihre Leben über einen langen Zeitraum zu begleiten und all die Veränderungen sowie den Fortgang ihrer Entwicklung mitzuerleben. Dabei ist die Schreibweise der Autorin so angenehm, dass ich völlig mühelos durch die Seiten geflogen bin und gefallen haben mir zudem die Einschübe aus Emails, die sich die beiden Frauen immer wieder schreiben. Im Anhang befindet sich zudem ein Glossar, in dem alle medizinischen Fachbegriffe kurz und verständlich erläutert werden.

Lou Bihl bindet reale Gerichtsurteile, medizinische Fachkenntnisse (sie ist selber Ärztin) und bestehende Diskusionen rund um die Themen Sterbehilfe und Selbstbestimmung in ihre fiktionale Geschichte mit ein, was sie sehr authentisch macht und eine ganz besondere Tiefe erzeugt. Ich habe sehr intensiv mit den Charakteren mitgefühlt und konnte mich ganz auf ihre Geschichte einlassen, so dass ich wirklich traurig war, als sich das Buch dem Ende entgegen neigte.

Besonders wertvoll fand ich bei diesem Roman, dass er mich bei aller Unterhaltung und den interessanten Fakten vor allem zum Nachdenken, Hinschauen und Hinfühlen angeregt hat. Ich durfte mich mit Themen beschäftigen, die in der Gesellschaft oft als Tabu gelten und vor denen viele Menschen zurück schrecken, die aber so existenziell sind, dass ein genauer Blick absolut bereichernd wirkt. Von daher gibt es von mir eine ganz klare und herzliche Leseempfehlung für dieses tolle Buch!

Bewertung vom 22.05.2025
Noch immer Zeit zu lieben
Abidi, Heike

Noch immer Zeit zu lieben


ausgezeichnet

Schweden und ein Neuanfang für Isabel

Ist das ein schönes Cover! Auch, wenn Rosa wirklich nicht meine Lieblingsfarbe ist, finde ich die Farbkombination und die Gestaltung im Ganzen einfach wundervoll und ausgesprochen gut gelungen! Ganz besonders haben es mir die Vögel mit den Buchstaben in der Silhouette angetan und auch die romantische Stimmung passt meiner Meinung nach hervorragend zum Buch.

Dieses erzählt die Geschichte von Isabel, die in den letzten Jahren ihre Mutter gepflegt und ihre Kariere als Fotografin daher vollkommen hintenan gestellt hat. Doch inzwischen ist ihre Mutter verstorben und trotz aller Trauer möchte Isabel neu durchstarten, weshalb ihr ein lukratives Projekt in einem wunderschönen Hotel gerade recht kommt. Doch leider liegt dieses ausgerechnet in Stockholm, wo sie eigentlich nie wieder hin wollte, da sie diesen Ort mit einem schweren Schicksalsschlag verbindet. Den Auftrag kann sie sich natürlich trotzdem nicht entgehen lassen und während Isabel noch mit alten Dämonen kämpft, kommt sie dem Hotelchef Lennart ungeplant immer näher. Aber als sie schon beginnt an einen unvergesslichen Sommer zu glauben, erfährt sie etwas über Lennart, dass alle Zuversicht ins Wanken bringt und Isabels Glück aufs Spiel setzt….

Ich habe bereits mehrere Bücher von Heike Abidi gelesen, dieses gehört jedoch zu einem meiner absolut liebsten Titel von ihr! Ich war gleich von Anfang an „ganz drin“ in der Geschichte und Isabel ist mir vom ersten Moment an sehr sympathisch gewesen, so dass ich ihren Weg gerne weiter verfolgen wollte. Ich konnte sehr gut mit ihr fühlen und habe ihre Handlungsweisen auf Grund ihrer Erfahrungen als authentisch erlebt.

Ein ganz besondere Highlight waren für mich die wunderbaren Natur- und Umgebungsbeschreibungen sowie die Schilderungen zu den Fotos, die Isabel als Fotografin macht. Der Autorin ist es so ausgezeichnet gelungen diese zu erläutern, dass ich sie förmlich vor mir gesehen habe und mich oft mitten im Geschehen und der wunderschönen schwedischen Umgebung wähnte – wirklich ein tolles Leseerlebnis! Überhaupt mag ich Heike Abidis Art zu erzählen sehr, denn der Text lässt sich leicht und angenehm lesen, ist inhaltlich aber trotz der Wohlfühllektüre soweit mit „Substanz“ und Tiefe gefüllt, dass mir Sprache und Geschichte nicht oberflächlich erscheinen. Im Gegenteil baut sie auch sehr ernste Themen in diese Geschichte ein, in der es zum Beispiel um Trauer, Schuld, Verlust, Krankheit und Tod, aber auch um einen Neuanfang, Freundschaft und Liebe geht.

Ich habe diese Geschichte richtiggehend aufgesogen, mich unsagbar wohl gefühlt und ganz viel Reiselust entwickelt, so dass ich am liebsten gleich selbst nach Schweden aufgebrochen wäre um all die tollen Orte aus der Geschichte auch selber kennen zu lernen! Für mich ist „Noch immer Zeit zu lieben“ ein wunderbarer Roman für sommerliche Wohlfühlmomente, perfekt zum Eintauchen und Wegträumen – viel Spaß wünsche ich allen LeserInnen, die Lust auf einen Neuanfang und ganz viel Liebe haben!

Bewertung vom 22.05.2025
Natürlich Maria
Groß, Maria

Natürlich Maria


ausgezeichnet

Voller Geschmack trotz der Einfachheit der Lebensmittel

Das Cover von „Natürlich Maria“ ist meiner Meinung nach wunderbar gelungen, denn die herzhaft lachende Köchin inmitten wunderbarer Produkte macht große Lust auf tolles Essen und das Kochen. Ich mag auch die Anordnung und Gestaltung des Buchtitels, sowie die Kombination aus allen Elementen und bin sehr angetan von der insgesamt sehr hochwertigen und schönen Gestaltung des Buches.

Denn auch im Inneren erwartet uns LeserInnen eine bildreiche Inszenierung. Vivi DÁngelo hat sowohl die Köchin, als auch ihr Restaurant und ihre Gerichte wunderschön in Szene gesetzt und ich mag es sehr, dass das ganze Buch von den Fotografien durchzogen ist. Durch die ausdrucksstarken Bilder konnte ich visuell ganz in das kulinarische Leben der Köchin eintauchen und hatte immer gleich ein Bild zu den Rezepten vor Augen, das Lust aufs Probieren macht.

Maria Groß erzählt für meinen Geschmack sehr authentisch von ihrer Lebens- und Genussphilosophie („das Besondere liegt in den kleinen Dingen“) und ich mochte es sehr, dass sie in diesem Kochbuch auch einen kleinen Einblick in ihr Restaurant ermöglicht. Das Highlight sind für mich aber ganz klar die Rezepte – so wie es sein sollte! Diese sind jeweils auf einer Doppelseite präsentiert, wobei eine Seite das Foto der Speise enthält und auf der anderen die Hinweise zur Zubereitung angegeben werden. Ich habe bisher 3 Rezepte getestet (Dinkelbrötchen, Wassermelone mit grünem Spargel und Feta sowie Spargelsalat mit Himbeeren) und war von allen wirklich begeistert! Vor allem die Salate waren für mich ein ganz neues Erlebnis, super geschmackvoll und recht einfach in der Zubereitung – ich werde sie auf jeden Fall erneut auf unseren Speiseplan setzen! Aber es gibt noch etliche weitere Rezepte, die ich unbedingt ausprobieren möchte und das Buch ist so schön gestaltet, dass ich es auch sicherlich einfach zum Schmökern immer wieder mal zur Hand nehmen werde…

Einziger Wehmutstropfen ist vielleicht, dass der Geruch der Druckfarbe (ich denke jedenfalls, dass es daran liegt) bisher ganz schön aufdringlich ist, aber meiner Begeisterung für das Buch tut dies keinen Abbruch! Ich freue mich sehr darüber Maria Groß und ihre Kochkunst durch dieses Buch kennen gelernt zu haben und noch mehr darauf in Zukunft weitere Rezepte auszuprobieren… Ich empfehle dieses Buch all jenen, die die Ursprünglichkeit der Dinge schätzen und einen besonderen Geschmack mit wenig Aufwand erreichen möchten – viel Freude beim Kochen, Ausprobieren und Genießen!

Bewertung vom 17.05.2025
Tochter sein auf Augenhöhe
Yavuz, Christiane

Tochter sein auf Augenhöhe


ausgezeichnet

Anregende Impulse und wertvolle Tipps – besonders (aber nicht nur) für Töchter

Ich mag das Cover von „Tochter sein auf Augenhöhe“ sehr gerne, denn es strahlt für mich eine hohe gestalterische und farbliche Harmonie aus. Außerdem gefällt mir das Bild der beiden Frauen, die in Blumenkelchen sitzen und sich die Hand reichen sehr. Der Einklang zwischen Gestaltung des Covers und Inhalt des Buches rundet es für mich perfekt ab.

Die Autorin begleitet uns Leserinnen in diesem Buch bei einer Reise durch die eigene Tochterschaft und hin zu den dazu vorhandenen Gefühlen. Wir erfahren, dass es sehr viele schwierige Mutter-Tochter-Beziehungen gibt, warum dies so ist, welche Auswirkungen es hat, welche Handlungsmöglichkeiten uns als Töchtern zur Verfügung stehen und wie wir selber aktive Gestalterinnen unserer Beziehung(en) werden können. Aber auch positive Beziehungserfahrungen finden natürlich ihren Platz und werden gewertschätzt.

Christiane Yavuz ist Coachin, zertifizierte Mediatorin und Familienberaterin und hat ihr Wissen sowie ihre Erfahrungen aus langjähriger Arbeit mit Müttern und Töchtern in diesem Buch vereint. Mir hat es sehr gefallen, dass sie immer mal wieder Beispiele von betroffenen Frauen eingebracht, jedoch vor allem immer wieder betont hat, dass jeder Mensch mit seinen Bedürfnissen und jede Mutter-Tochter-Beziehung einzigartig ist. Ganz zentral war durchgängig die Ermutigung ganz genau auf seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse während des Lesens und Erforschens zu achten und gut für sich zu sorgen.

Die einzelnen Kapitel sind bestimmten Themen gewidmet und unterschiedlich lang, aber so gut gegliedert, dass ich mich jederzeit problemlos orientieren und Dinge wieder finden konnte, die ich mir genauer ansehen wollte. Immer wieder gibt es Unterthemen, die zusätzlich für Struktur sorgen oder ganz konkrete, einzeln aufgeführte Punkte. Auch kleine Grafiken oder Visualisierungen kommen vor und jedes Oberthema hat eine besondere Kapitelüberschrift. Diese klare aber ansprechende Gestaltung macht die Arbeit mit dem Buch für mich sehr angenehm.

Ganz unabhängig von den eigenen Tochterthemen kann dieses Buch sicherlich vielen Frauen (oder Männern) helfen innere Themen zu erkennen, zu akzeptieren und ggf. zu bearbeiten, denn die meisten der angebotenen Strategien und Ideen lassen sich auch wunderbar auf andere Lebensbereiche und Beziehungen anwenden. Ich habe für mich persönlich einige sehr vielversprechende Anregungen und Strategien mitgenommen, die ich zukünftig nutzen werde. Menschen, die sich an die Herausforderung des Erforschens des eigenen Inneren heranwagen, sei dieses Buch daher wärmstens empfohlen!

Bewertung vom 17.05.2025
Warum heute Christ*in sein?

Warum heute Christ*in sein?


ausgezeichnet

22 inspirierende Antworten aus verschiedenen Blickwinkeln

Das Cover von „Warum heute ChristIn sein?“ kommt schlicht daher, macht mit der plakativen roten Farbe aber auf jeden Fall auf sich aufmerksam. Ich mag die Kombination aus dem Titel und den Namen der AutorInnen der Buchtexte sehr und finde auch die Farbkombination aus Rot, Blau und Weiß sehr gelungen.

Dieses Buch versammelt sehr persönliche Texte von 22 Autorinnen und Autoren, die sich alle der Frage widmen, warum sie in der heutigen Zeit als ChristInnen leben. Besonders beeindruckend fand ich bei der Lektüre die Diversität, die verschiedenen Aspekte, Gesichts- und Ankerpunkte sowie die absolute Vielfältigkeit. Da ging es z. B. um persönliche biografische Erfahrungen, emotionale Zugehörigkeit, der Wunsch der Veränderungen von innen heraus und Hoffnungen für die Zukunft. Aber auch kritische Aspekte oder Stimmen wurden nicht ausgespart, so dass beispielsweise Kritik an der Institution Kirche und deren Verhalten im Hinblick auf die Missbrauchsfälle, die Klimakriese oder die nicht-Anerkennung von Frauen ihren Platz fanden.

So individuell und unterschiedlich wie die Herangehensweise der AutorInnen an dieses Thema ist, ist auch ihre Ausdrucks- und Schreibweise. Mir hat dieses Kaleidoskop an sprachlicher und inhaltlicher Vielfalt wirklich ausgesprochen gut gefallen! Es hat mir neue Sichtweisen eröffnet, mir neue Gedankenimpulse vermittelt, mich in verschiedenen Sichtweisen eintauchen lassen und die Vielfältigkeit von (christlichem) Glauben vor Augen geführt – wirklich toll!

Ganz besonders berührt haben mich mehrere Gedichte von Andreas Knapp. Ich kann nicht sagen woran dies liegt, aber diese eingestreuten Texte haben mich mehrmals mitten ins Herz getroffen und ich habe mich bereits nach Publikationen dieses Autors umgesehen. Für mich eine ganz besondere Entdeckung!

Meiner Ansicht nach ist „Warum heute ChristIn sein?“ ein rundum gelungenes, anregendes Buch, das zum Nachdenken, Hinschauen, Hoffen und Aktivwerden einlädt und das mir wertvolle neue Impulse geschenkt hat! Von mir gibt es eine herzliche Leseempfehlung für alle, die sich mit den Themen Glauben, Spiritualität und Kirche auseinandersetzen oder einfach Freude an unterschiedlichen Sichtweisen haben – viel Spaß beim Entdecken!

Bewertung vom 12.05.2025
Merci Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.2
Hamberg, Emma

Merci Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.2


ausgezeichnet

Lebensfreude und das eigene Ich

Das Cover von „Merci Agneta“ erkennt jede LeserIn des ersten Bandes gleich als zugehörig zu „Bonjour Agneta“ und das gefällt mir sehr. Außerdem hat die Darstellung des teilweise sichtbaren Frauenkörpers im rosa Kleid eine ungewöhnliche Präsents und strahlt eine starke Lebendigkeit sowie Bewegung in sich aus, was hervorragend zur Geschichte passt.

Die Geschichte baut auf dem ersten Buch der Autorin auf und erzählt die Entwicklung von Agneta weiter. Sie hat ihr altes Leben in Schweden, das von Pragmatismus und Kälte geprägt war, verlassen, kümmert sich um den dementen Einar in Saint Carelle und lernt sich selber, ihre Bedürfnisse und Wünsche immer besser kennen. Sie kommt in Einklang mit sich selber und genießt das Leben in vollen Zügen, doch dann ist das Kloster, in dem sie mit Einar lebt und ein Zuhause gefunden hat, plötzlich bedroht und Agneta muss um alles kämpfen, was ihr Lieb und Teuer geworden ist…

Emma Hamberg schreibt ihre Geschichte in einer ganz eigenen, individuellen und unglaublich lebendigen Sprache, die das pralle Leben, viel Leidenschaft und eine wundervolle Umgebung so verpackt, dass ich als Leserin (die auch den ersten Band kennt), ganz in diese besondere Welt aus Licht und Genüssen eingetaucht bin. Die Geschichte lässt sich sehr leicht und angenehm lesen und sie sprüht wirklich voller Lebensfreude und Genuss.

Wie auch im ersten Teil von Agnetas Reise zu sich selbst, spielen eine intensive Körperlichkeit und Erotik eine wesentliche Rolle. Eigentlich ist das gar nicht so mein Bereich, aber zu dieser Geschichte passt es so gut, dass ich diese Themen nicht als aufgesetzt und störend, sondern als stimmig erlebe. Die emotionale Entwicklung Agnetas steht dem in nichts nach und so enthält diese Geschichte eine erstaunliche Tiefe und viele wertvolle Erkenntnisse über das Leben und den Umgang mit sich selbst. Die wichtigste Aussage ist für mich jedoch die, dass jeder Mensch sich selber wertschätzen, sich selber sehen und seinen Bedürfnissen (soweit möglich) gerecht werden sollte. Diese Erkenntnis durchdringt Agnetas Reise und bietet für mich das Potential auch vielen LeserInnen einen Anreiz zu schenken. Sehr berührt hat mich zu diesem Thema auch das Nachwort der Autorin.

Ergänzt wird Agnetas persönliche Entwicklung mit allen Irrungen und Wirrungen, durch weitere Themen, die so geschickt in die Handlung eingeflochten sind, dass sich eine runde Geschichte und ein lebendiges Kaleidoskop an Erlebbarem ergibt. Z. B. spielen Trauer, Liebe und Verliebtheit, Verlust, verschiedene Lebenswege und Freundschaft eine wichtige Rolle. Die teilweise ungewöhnlichen oder sogar skurrilen Eigenschaften der ProtagonistInnen bilden einen weiteren Aspekt dieser Geschichte und sorgen für so manches Schmunzeln.

Ich würde auf jeden Fall empfehlen die Bücher in der aufeinander folgenden Reihenfolge zu lesen, denn nur so machen sie für mich Sinn und nur so kann der Leser Agnetas Entfaltung wirklich verfolgen. An Hand dieser Geschichte gehe ich stark davon aus, dass es einen weiteren Band geben wird und freue mich bereits sehr darauf Agneta erneut begegnen zu dürfen!