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primeballerina020
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München

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2013
Der Prinz in meinem Märchen
Dillon, Lucy

Der Prinz in meinem Märchen


ausgezeichnet

Alles, was ich von Lucy Dillons neuestem Roman vor der Lektüre wusste, war, dass auf dem Cover eine lesende Frau mit einem Dalmatiner abgebildet ist – das hat gereicht, mein Interesse zu wecken. Aber ab der ersten Seite an von “Der Prinz in meinem Märchen” war ich auch von der Handlung vollkommen begeistert…

Michelle liebt Ordnung, Dekorationen jeglicher Art und ihre unzähligen To-Do-Listen, die sie mindestens täglich abarbeitet. Nach ihrer gescheiterten Ehe zog sie in die Kleinstadt Longhampton und eröffnete dort “Home sweet Home”, ihren eigenen Laden mit Wohn-/Dekorationsartikeln. Kurz vor der Eröffnung des Geschäftes trifft sie auf Anna McQueen, eine liebenswerte Buchliebhaberin, die kürzlich Familienzuwachs bekommen hat – allerdings nicht im Sinne ihres eigenen (Wunsch-)Babys, sondern die drei Töchter aus Phils erster Ehe, sowie Pongo, einem aktiven Dalmatiner.

Mit der Zeit werden Michelle und Anna gute Freundinnen und sind stets füreinander da – bis schließlich beide mit den eigenen Problemen so überfordert oder beschäftigt sind, dass sie immer weniger Zeit für die jeweils andere finden. Anna möchte unbedingt ein eigenes Baby bekommen, Michelle dagegen möchte ein Geschäft für Bettwäsche eröffnen, doch der Immobilienbesitzer besteht darauf, dass sein Buchladen weitergeführt wird.

“Der Prinz in meinem Märchen” ist beschämenderweise mein erster Roman von Lucy Dillon – irgendwie sind die Bücher der Autorin ganz an mir vorbei gegangen. Doch dieses Buch hat mich wirklich von der ersten Seite an mitgerissen – der Schreibstil der Autorin ist mehr als angenehm und da die Handlung jeweils aus der Perspektive von Michelle und Anna erzählt wird, wirkt diese dadurch sehr plastisch und vielseitig. Beide Erzählperspektiven gehen dabei fast nahtlos ineinander über. Zudem sind Anna und Michelle beide so unterschiedliche, aber gleichermaßen liebenswerte und sympathische Charaktere, dass ich mir wünschte, diese Geschichte würde nie zu Ende gehen.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist Annas unverkennbare große Liebe zu Büchern. Insbesondere Kinderbuchklassiker finden sich hier oft wieder und jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Buchempfehlung eines Charakters aus der Handlung in dem Roman. Eine wundervolle Idee, so dass man während der Lektüre selbst zahlreiche Buchtipps auf dem Silbertablett serviert bekommt. Für mich als Buchliebhaberin natürlich ein ganz besonderes Extra. Überhaupt schafft es die Autorin mit ihren detaillierten, aber nicht ausschweifenden Beschreibungen, lebendige Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, ganz besonders bei der Beschreibung des Buchladens – man möchte sofort ein Ladengeschäft mieten und exakt solch einen Buchladen eröffnen, um dort selbst stöbern zu können.

Lucy Dillon erzählt hier eine abwechslungsreiche, reale und liebevolle Geschichte von Freundschaft, Familie, Liebe und Selbstvertrauen, gespickt mit der Liebe zu Büchern, so dass mir “Der Prinz in meinem Märchen” wirklich wie eine kleine Märchenerzählung erschien. Wundervoll geschrieben, ein absolut empfehlenswerter Roman, der zum Schmökern einlädt. [5/5 Sterne]

Bewertung vom 25.04.2013
Ein ganzes halbes Jahr
Moyes, Jojo

Ein ganzes halbes Jahr


sehr gut

Louisa Clark arbeitet seit sechs Jahren in einem Café, ist seit fast sieben Jahren mit ihrem Freund Patrick zusammen, wohnt noch bei ihren Eltern und gibt fast ihr gesamtes Gehalt ihren Eltern ab und unterstützt sie damit. Als sie eines Tages ihren Job verliert, da das Café schließen muss, braucht sie dringend wieder Arbeit – zumal ihr Vater selbst kurz davor steht, seine Arbeit zu verlieren. So kommt es, dass sie für sechs Monate als Pflegekraft angestellt wird. Nicht weit weg von ihrem Zuhause wohnt ein Tetraplegiker, der gepflegt werden muss und dem Louisa tagsüber Gesellschaft leisten soll.
Dieser Roman ist ein wahrer Pageturner, ehrlich. Der Schreibstil ist wundervoll flüssig, verständlich und unkompliziert; die Geschichte so aufgebaut, dass man nicht einfach nach einem Kapitel das Buch zuschlagen kann, sondern immer noch ein Kapitel lesen muss… und dann noch eins. Die Geschichte von Lou und Will ist eine ganz besondere, das steht außer Frage. Ab und zu bekommen wir ein Kapitel aus einer anderen Sicht, als der von Louisa zu lesen, welche dann kostbare Einblicke in das gesamte Geschehen, das Gefühlsleben und die Gedanken der jeweiligen Person ermöglichen. Dadurch wirkt die ganze Handlung noch ein Stück plastischer und nachvollziehbarer.
Auf sehr beeindruckende Weise setzt sich Jojo Moyes hier mit dem Thema Sterbehilfe auseinander. So gut wie jede Sichtweise auf dieses kontroverse Thema kommt innerhalb der Handlung zum Vorschein, mit den jeweiligen Argumenten und Gefühlen. Ich stellte mir beim Lesen selbst die Frage, wie ich in welchen Situation reagieren würde, was ich mir an wessen Stelle wünschen würde.
Die Autorin schafft es, eine so komplexe Thematik in eine wunderschöne Geschichte mit Freundschaft, Liebe, Familie zu verweben. “Ein ganzes halbes Jahr” ist ein Roman, den man gelesen haben sollte und der einem doch einige Zeit im Gedächtnis bleibt. So war ich direkt nach der Lektüre noch sehr aufgewühlt, voller unterschiedlicher Gefühle – 12 Stunden später bin ich immer noch ganz gerührt, aber auf positivere Weise als noch davor. Ein wenig erinnert mich das Buch vom Thema als auch vom Schreibstil her an einen typischen Jodi-Picoult-Roman, welche ich persönlich sehr gerne lese.
Dieser wundervolle Roman mit dem absolut perfekten Cover wird zu Recht von so vielen Lesern hochgelobt. Zwar gibt es von mir einen klitzekleinen Stern Abzug, aber ich bin durchaus der Meinung, dass “Ein ganzes halbes Jahr” von Jojo Moyes lesenswert ist und man es gelesen haben sollte – sich dann aber auch Gedanken dazu machen sollte. Es ist einfach eine ganz besondere Geschichte, die einem für lange Zeit im Gedächtnis bleibt und das schaffen nur sehr wenige Bücher. Dieser Roman ist für alle Leser genau das Richtige – ob jung oder alt, Mann oder Frau, Fantasy- oder Krimifan. Danke Jojo Moyes!

2 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2013
Beautiful Disaster / Abby & Travis Bd.1
McGuire, Jamie

Beautiful Disaster / Abby & Travis Bd.1


ausgezeichnet

Ein absolut mitreißendes und unglaubliches Gefühlschaos!

Von "Beautiful Disaster", dem Debütroman von Jamie McGuire hörte ich zum ersten Mal erst, als ein Verlagsnewsletter von Piper in meinem Postfach landete - zunächst hatte ich die Befürchtung, dies wäre wieder eine Art SoG-Verschnitt, aber das Cover und die Inhaltsangabe haben mich neugierig gemacht - und mittlerweile kann ich diesen mitreißenden Roman jedem empfehlen!

Die junge, ruhige und eher unauffällige Studentin Abby führt ein relativ ruhiges Leben, da sie in der Vergangenheit so einiges erlebt hat. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin America ist sie damals aus Kansas weggegangen, um sich eine gute Zukunft aufzubauen. Als sie eines Abends bei einem illegalen Boxwettkampf auf dem Campus zum ersten Mal Travis sieht, fühlt sie sich hin und her gerissen. Travis ist bekannt dafür, dass er ein Aufreißer ist, jede Nacht mit einer anderen Frau verbringt und gerne Schläge austeilt ohne selbst getroffen zu werden.

Da Americas Freund mit Travis zusammenwohnt, wird auch Travis auf Abby aufmerksam und findet sofort Gefallen an ihr. Während Abby sich noch gegen die aufkeimende Freundschaft mit Travis wehrt, beginnt eine fulminante Geschichte für den Leser.

Eines muss gesagt werden: diese Geschichte ist nichts für schwache Nerven. "Beautiful Disaster" besteht aus unendlich vielen Höhepunkten und es ist ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Auf Twitter meinte jemand zu mir, dieses Buch würde man "inhalieren" und ich finde, das ist eine absolut passende Beschreibung für das Leseerlebnis hier. Abby und Travis reißen ihre Leser mit ins wahnsinnige und unglaubliche Gefühlschaos und man hofft und bangt und freut sich Seite um Seite gemeinsam mit ihnen. Zudem ist die Handlung bespickt mit vielen unerwarteten Wendungen und Überraschungen, sodass es auf keinen Fall nur ein Wort lang langweilig wird. Ganz im Gegenteil - man kann sich nicht losreißen!

Abby ist eine absolut sympathische Protagonistin - sie ist nett und hilfsbereit, kann aber auch aus sich herausgehen und weiß, was sie will oder was sie nicht will. Eine entschlossene, selbstbewusste junge Frau. Travis hingegen scheint wahnsinnig von sich überzeugt zu sein, hat eine harte Schale, aber einen wundervoll weichen Kern und auch wenn ich manchmal den Ausdruck "Täubchen" oder "Taube" nicht mehr lesen konnte und seine fast schon Besessensheit als ein wenig irritierend empfand, blieb mir auch Travis doch immer sympathisch. Meiner Meinung kann man aber auch nicht anders, als die beiden, aber auch America und Shepley, zu mögen und zu lieben!

Jamie McGuire ist mit ihrem Debütroman "Beautiful Disaster" ein unerwartet mitreißender Roman und ein unglaublicher Erfolg gelungen - es erwarten euch das pure Gefühlschaos, viele Wendungen und noch mehr Höhepunkte! [5/5 Sterne]

Bewertung vom 10.04.2013
Bitte nicht füttern!
Harvey, Sarah

Bitte nicht füttern!


gut

All diejenigen, die gerne Chick-Lit lesen, werden auch an Bestsellerautorin Sarah Harvey nicht vorbei gekommen sein – umso besser also, dass mit “Bitte nicht füttern” wieder mal ein neuer Roman der Autorin erschienen ist!

Auf einem spanischen Weingut wohnt die junge Abella Rivera. Sie arbeitet auf dem familiären Weingut, hat einen Freund, den sie lieber ihrer Schwester “zuschieben” würde und hat vor allem einen großen Traum: sie möchte reisen, die Welt entdecken und neue Abenteuer erleben. Doch ihr Vater möchte seine jüngste Tochter sicher Zuhause wissen und stellt sich Abellas Wunsch quer.

Der in Cornwall lebende Sternekoch Rory kocht leidenschaftlich gern und sein Restaurant gilt als absoluter Geheimtipp. Regelmäßig bekommt er vielversprechende Angebote, doch Rory möchte lieber für sich bleiben und kein berühmter Starkoch sein. Als sein Vater aber dringend Geld und seine Hilfe benötigt, sieht sich Rory gezwungen, über seinen Schatten zu springen und eine Promi-Kochshow zu leiten.

Eines Tages flattert in Spanien eine Einladung ins Haus – Abellas Bruder heiratet. So macht sich die ganze Familie auf nach Cornwall zur großen Hochzeit und Abella wittert ihre große Chance, endlich frei reisen zu können… als sie dann auf Rory trifft, der sich sofort in die hübsche Spanierin verliebt.

Die Handlung klingt sehr vielversprechend, doch leider gestaltet sie Sarah Harvey für meinen Geschmack ein wenig zu oberflächlich und vorhersehbar. Der Roman ist zwar in der Tat unterhaltsam, lässt sich schnell und angenehm weglesen, aber für mich persönlich hätte die Story ein wenig ausgereifter, länger sein können. Die Charaktere wiederum sind wahnsinnig sympathisch, verschieden und interessant, aber oder gerade deswegen, hätte ich mir gewünscht, mehr über deren Gedanken und Taten erfahren, eine tiefere Handlung erleben zu dürfen. Schön fand ich es allerdings, dass wir sowohl Abellas als auch Rorys Sichtweise zu lesen bekommen.

Sarah Harvey präsentiert hier eigentlich eine tolle Geschichte mit viel Potential, welche mich dann aber letztendlich nicht vollends begeistern konnte. Auch für Chick-Lit sind Handlung und Charaktere zu oberflächlich, seicht und vorhersehbar geblieben. Sehr schade, da ich die anderen Bücher der Autorin sehr gern mochte. [3/5 Sterne]

Bewertung vom 24.03.2013
Wir Wellenreiter
Anders, Carolin

Wir Wellenreiter


ausgezeichnet

Carolin Anders‘ Debütroman “Wir Wellenreiter” erzählt eine eindrucksvolle und berührende Geschichte in Form zahlreicher E-Mails und Tagebucheinträge.

Im Jahr 2049 sitzt eine alte Frau an Silvester in einem Seniorenheim und erzählt ihre Geschichte, welche 55 Jahren zuvor damit beginnt, dass Julia und Marius sich kennen lernen. Julia ist unglücklich in ihrer Beziehung mit Leon, schafft es jedoch nicht, sich von ihm zu trennen. Marius ist ein Freund ihrer Freundin und single. Beide verstehen sich auf Anhieb sehr gut, haben gemeinsame Interessen, können sich stundenlang gut unterhalten. In der gegenseitigen Gesellschaft können sie absolut sie selbst sein.

Die Tagebucheinträge und E-Mails erscheinen in immer anderen Zeitabständen und erzählen die Geschichte von Julia und Marius. Wie sich beide ineinander verlieben, aber irgendwie doch nicht so ganz zueinander finden können. Über die Jahre geschehen so viele verschiedene Dinge, sind die Lebensumstände immer andere. Wie Wellenreiter leben sie nebeneinander her – ist einer oben auf einer Welle, so befindet sich der andere wiederum unten auf einer Welle. Hin und wieder kommentiert Julia die Geschehnisse aus ihrer “heutigen” Sicht, was mir sehr gut gefallen hat – Kommentare solcher Art hätte es auch ruhig noch mehr geben können.

Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen und bin immer noch sehr beeindruckt davon, wie viele Emotionen, Gefühle und Eindrücke aber auch Weisheiten, Carolin Anders auf nur 157 Seiten vermitteln konnte. Ein wunderbarer leichter und flüssiger Schreibstil erzählt eine abwechslungsreiche und absolut unvorhersehbare Geschichte. Stunden später denke ich noch darüber nach, was die Autorin in ihrem Roman ausdrücken möchte. Wie viel Kostbares kann man im Leben verpassen, in dem man seine Gefühle nicht direkt ausdrückt? Zieht die große, eine Liebe an einem vorbei, in dem man darauf hofft, der andere würde den ersten Schritt wagen? Da ich selbst so jemand bin, der seine Gefühle keinem mitteilt, hat mich das ein wenig erschrocken… aber andererseits – kann man sich wirklich trauen und sich vor jemandem offenbaren, obwohl man in einer Sekunde alles verlieren könnte? Ist jedoch die Möglichkeit großen Glücks nicht alles andere wert?

“Wir Wellenreiter” ist ein sehr berührender und emotionaler Roman. So habe ich mit den Charakteren mitgelitten, habe stellenweise mit ihnen geschimpft – um mich dann nur daran zu erinnern, dass ich mich genau gleich verhalten hätte. Dies ist für mich ein Zeichen, dass die Charaktere in diesem Roman mir sehr am Herzen liegen – man kann nur mitfiebern und hoffen, dass alles gut geht. Absolut empfehlenswert für all diejenigen, die eine zarte Liebes- und Lebensgeschichte lesen wollen, die einem auch im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt. [5/5 Sterne]

Bewertung vom 15.03.2013
Mops und Möhren
Porath, Silke

Mops und Möhren


sehr gut

Nach “Nicht ohne meinen Mops” geht es mit dem neuesten Roman von Silke Porath nun in die zweite Runde. In “Mops und Möhren” treffen wir wieder auf die sympathische WG mit Tanja, Rolf und Chris – und natürlich dem Mops, Earl of Cockwood.

Tanja arbeitet nun gemeinsam mit Freund Arne, der gleichzeitig ihr neuer Chef ist, in der Tierrettung. Währendessen haben sich Rolf und Chris einen kleinen Schrebergarten angeschafft, der in den warmen Tagen ein idyllisches Plätzchen ist, um herrlich entspannen zu können. Allerdings könnte dieser Traum bald vorbei sein, da die gesamte Laubenkolonie der Stadt Stuttgart über 40.000 Euro zurückzahlen soll und ein großer Immobilieninvestor genau dort neue, schicke Wohnungen bauen möchte. Da kann es doch nicht mit rechten Dingen zugehen, denken sich die vier Freunde und gehen der ganzen Sache nach – und kämpfen um den Erhalt der Schrebergärten.

Das bunte, knallige Cover samt Mops und Zwerg lädt sofort zum Lesen ein – und auch innerhalb des Buchumschlags erwartet den Leser eine herrlich leichte und unterhaltsame Geschichte mit ein wenig Spannung, Romantik und Stoff zum Schmunzeln. Reichlich toller Lesestoff! Silke Porath überzeugt mit einem leichten, flüssigen und angenehmen Schreibstil und wundervoll sympathischen Charakteren. Egal ob Tanja, Chris, Rolf, Arne oder Earl of Cockwood – alle sind sie zwar sehr verschieden, aber dafür umso sympathischer und witziger!

Dass ich den Vorgängerband nicht kannte, bereitete meiner Meinung keine allzu großen Schwierigkeiten – zwar ist man beim Lesen der ersten Sätze kurz verwirrt, aber das legt sich schnell, da noch kurz das Wichtigste zusammengefasst wird bzw. man es sich im Laufe der Handlung erschließen kann.

“Mops und Möhren” ist eine etwas schrullige, aber wahnsinnig unterhaltsame und spannende Lektüre, die ruhig ein wenig länger hätte andauern können. Für alle, die etwas Leichtes zwischendurch lesen möchten, also durchaus empfehlenswert! [4/5 Sterne]

Bewertung vom 14.03.2013
Schnupperküsse
Woodman, Cathy

Schnupperküsse


gut

Cathy Woodmans neuester Roman “Schnupperküsse”, erschienen im Blanvalet Verlag, entführt uns wieder einmal aus der Großstadt London auf das schöne, gemütliche, aber auch chaotische Land, nach Talyton St. George.

[...]

Die Handlung klingt interessant und unterhaltsam, was sie auch zum größten Teil tatsächlich ist. Allerdings wirkt die gesamte Handlung auf mich teilweise sehr langatmig, da stellenweise oft so gut wie gar nichts aufregendes passiert, wenn die Protagonistin beispielsweise ihren Gedanken nachhängt. Wo schon der nächste Punkt kommt: der Schreibstil der Autorin erinnert an der ein oder anderen Stelle im Buch an Tagebucheinträge, was zwar nicht unbedingt etwas Negatives sein muss, mich aber persönlich ein wenig verwirrt hat. Auch hatte ich das Gefühl, die Autorin versucht mit aller Macht am Ende eines Kapitels Spannung zu erzwingen – wodurch, kann ich nicht einmal genau beschreiben, es war lediglich ein durchgehender Eindruck. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die niedlichen Kapitelüberschriften, die alle das Gebäck, die Törtchen oder den Kuchen enthielten, welche im darauffolgenden Kapitel erwähnt wurden. Ein schönes, zusätzliches Extra wäre es gewesen, wenn die Autorin noch im Anhang die Rezepte dieser ‘Überschriften’ hinzugefügt hätte – die Zubereitung wurde in der Handlung oft grob beschrieben und da ich selbst gerne backe, hätte ich das ein oder andere Rezept allzu gerne nachgebacken.

Des Öfteren springt die Autorin bei Jennie sehr plötzlich von der Gegenwart in ihre Vergangenheit – da denkt Jennie eben noch über das bald anstehende Abendessen nach und auf einmal schwelgt sie in Erinnerungen an den Abend, als ihr (Ex-)Mann ihr eröffnet hat, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat. Diese Rückblenden sind zwar in der Tat sehr interessant und tragen maßgeblich zur plastischen Handlung bei, allerdings geschehen diese Sprünge zu plötzlich und ohne Vorwarnung – hier hätte ich mir wenigstens einen kleinen Absatz gewünscht, der Gegenwart und Vergangenheit zumindest optisch trennen würde, da man sonst oft ein paar Zeilen hindurch verwirrt ist.

Die Charaktere sind dafür ausnehmend sympathisch und vielseitig. Jennie ist war eine typische Mutter, hat aber auch noch ihren eigenen Kopf und das nötige Selbstvertrauen, durch welches sie sich überhaupt traut, alleine mit drei Kindern mehrere Autostunden entfernt von Freunden und Familie, aufs Land zu ziehen. Ihre Kinder könnten verschiedener nicht sein: der 14-jährige Adam ist ein typischer, pubertierender Junge, der sich gegen alles Familiäre auflehnt, die Mädchen, Sophie und Georgia, dafür sind noch liebevoll und zauberhaft begeistert vom Landleben, mit Hühner, Kühen und dem eigenen Pony. So herrschen im Hause Copeland nie Langeweile und alle Launen, die es nur geben kann. Der Nachbar Guy Barnes ist mir persönlich am sympathischsten – tüchtig, verletzbar, aber auch stark, sehr hilfsbereit, mit einer harten Schale, aber einem weichen Kern, so dass er Jennie und die Kinder wunderbar ergänzt. Lustiger wird es stellenweise noch durch Jennies Freundin Summer, die kein Blatt vor den Mund nimmt oder durch Jennies miesepetrige Schwester.

Im Großen und Ganzen – und vor allem trotz obriger Kritikpunkte – hat mir “Schnupperküsse” ganz gut gefallen, da es doch eine etwas andere Geschichte war, die nicht nur unterhalten, sondern auch berührt hat. Wegen der kleinen, aber feinen Kritikpunkte meinerseits, bekommt der Roman trotzdem leider Abzug bei der Bewertung. Nichtsdestotrotz: allen, die mal von der großstädterischen Frauenunterhaltung aufs Land abtauchen wollen, kann ich “Schnupperküsse” wärmstens empfehlen! [3/5 Sterne]

Bewertung vom 18.02.2013
Seelenriss / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.2
Winter, Hanna

Seelenriss / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.2


gut

Nach “Opfertod” ist mit “Seelenriss” im Februar 2013 nun der zweite Band um die Profilerin Lena Peters erschienen.

Zuvor erhielt Lena selbst eine Morddrohung, doch da man mehrmals Morddrohungen erhält, wenn man in der Mordkommission tätig ist, nahm sie diese nicht ernst. Erst nachdem man bei einem weiblichen Opfer eine fast identische Morddrohung findet, wird klar, dass Lena in großer Gefahr zu schweben scheint. Ein grausamer Serienmörder treibt sein Unwesen, in dem er seine Opfer erst mit Säure übergießt, welche deren Haut binnen Sekunden wegätzt, bevor er sie aus dem Fenster stößt. Nun rennt die Zeit: während Lena und ihr Partner Wulf Belling zu ermitteln versuchen, was die Opfer miteinander gemeinsam haben, tötet der Mörder weitere Menschen.

“Seelenriss” ist ohne Frage ein sehr spannender Thriller, der auch die üblichen grausamen Details enthält. Jedoch konnte mich Hanna Winter mit der Handlung nicht vollends überzeugen. Lena Peters ist zwar eine durchaus sympathische Protagonistin, wurde mir persönlich aber im Laufe der Handlung zu vorhersehbar und langweilig. Dazu könnten eventuell auch die Kapitelüberschriften beigetragen haben, die mich jedes Mal aufs Neue irritiert haben. Jede Überschrift endet mit “…”, welche, wie es scheint, Spannung aufbauen soll – leider wirken sie auf mich lediglich erzwungen und es klingt andauernd wie “Damals…”, “Es war einmal…” – auf jeden Fall trugen diese Überschriften nicht dazu bei, dass mir die Handlung besser gefiel.

Auch die Ermittlung selbst hat mich nicht überzeugen können. Man bekommt zwar einen relativ guten Einblick in die Gedanken des Mörders, da auch aus seiner Sicht erzählt wird, doch ich hatte den Eindruck, dass die Autorin mehr auf das Gefühls- und Privatleben von Lena und Wulf eingegangen ist, als auf die wirkliche Ermittlung, die nur die Assistentin Lucy wirklich ernst zu nehmen schien. Zwar wurde der Täter am Ende gefasst und der Grund des grausamen Rachefeldzugs klärte sich, doch irgendwie war jeder Schritt von vorneherein klar und meiner Meinung nach hätte die Autorin das letzte Viertel ruhig erzählerisch ein wenig mehr ausbauen können.

“Seelenriss” von Hanna Winter ist zwar ein durchaus spannender Thriller, eignet sich meiner Meinung nach aber lediglich für einen netten Leseabend so zwischendurch. Ein Meisterthriller voller Spannung und Überraschungen ist etwas Anderes. [3/5 Sterne]

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