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kathi2905

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2024
Strong Female Character
Brady, Fern

Strong Female Character


sehr gut

Ich kannte Fern Brady vor diesem Buch nicht, aber ich habe trotzdem interessiert dieses Memoir gelesen. In dem Memoir geht es nicht nur um Fern’s Leben als autistische Frau (der Autismus erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wurde), sondern auch um ihre Kindheit in Schottland, ihre Geldnot während dem Studium, weswegen sie zu strippen begonnen hat und um ihre Anfänge als Stand-up-Comedienne.

Ich bin sehr gut durch das Buch gekommen, der Schreibstil ist sehr schlicht und einfach gehalten. Manchmal hatte ich Gedanken wie “Hm, diese Aussage war jetzt schon etwas gemein über ihre Mutter”, jedoch habe ich dann realisiert, dass Fern Brady einfach ungeschönt die Dinge wiedergibt, wie sie sind bzw. waren (auch teilweise deswegen, weil sie Autistin ist) und sich kein Blatt vor den Mund nimmt.

Dadurch trifft sie aber leider Aussagen, denen ich etwas kritisch gegenübersehe. Beispielsweise war Fern in ihrer Jugend in einer Jugendpsychatrie und die Ergotherapeutin hat auf sie den Eindruck gemacht, dass sie an Magersucht leidet. Dann weiters abfällig davon zu schreiben, dass “[die] Frau beim Mittagessen fünfzehn Minuten für vier Karottensticks [brauchte]” finde ich doch etwas problematisch.

Mich hat echt überrascht darüber zu lesen, wie erzkatholisch und konservativ Schottland (zumindest zu ihrer Kindheit) ist. Es ist unglaublich, was diese Frau schon alles erleben musste, einfach wegen dem Unverständnis vieler Leute in unserer Gesellschaft.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die bis jetzt wenig bis gar keine Berührungspunkte mit Autismus haben, aber gerne mehr darüber erfahren möchten. Die Autorin gibt die wichtigsten Punkte sehr verständlich wieder. Wenn man aber sein Wissen vertiefen möchte, ist dieses Buch wahrscheinlich nicht die richtige Wahl. Natürlich kann ich es generell empfehlen, wenn man eine beeindruckende Geschichte einer schottischen Prominenten lesen möchte.

Bewertung vom 06.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Das Cover und auch die Karte im Buch sind sehr schön gestaltet und haben mich auf die Geschichte neugierig gemacht.
Am Anfang habe ich etwas gebraucht, um mit dem Schreibstil warm zu werden, ich habe aber dann im Laufe der Geschichte immer wieder schöne Stellen entdeckt und Sätze markiert, die mich besonders angesprochen haben.

Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet, vor allem die drei Hauptcharaktere Arthie, Jin und Flick, aus deren Sicht man abwechselnd die Story verfolgt. Vor allem Jin habe ich geliebt. Von Laith und Matteo hätte ich mir mehr gewünscht, vielleicht war das aber auch Absicht, dass man im ersten Band noch nicht soo viel von den beiden erfährt.
Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass man als Leser oder Leserin das Spindrift besser kennenlernt, bevor die eigentliche Geschichte mit dem Diebstahl und der geheimen Mission einsetzt. Auch die Crew wird oft erwähnt, aber so richtig kennengelernt, hat man diese leider nicht.

Es gab auch zu Ende des Buches hin einige Plottwists, die ich nicht vorhergesehen habe, weswegen ich aber am liebsten das Buch rereaden und nach Hinweisen suchen würde. Das Ende war auch richtig fies - ich brauche Band 2!

Ich kann das Buch also allen empfehlen, die gerne Bücher mit taffen Charakteren lesen, die eine Mission erfüllen müssen. Dem Buch hätten zwar ein paar mehr Seiten nicht geschadet, aber es war trotzdem angenehm und schnell zu lesen.

Bewertung vom 04.02.2024
Stars In Your Eyes
Callender, Kacen

Stars In Your Eyes


sehr gut

Ich war einerseits wegen des schönen Covers an diesem Buch interessiert, andererseits, weil ich schon lange etwas von Kacen Callendar lesen will. Außerdem hat mich der Klappentext sehr angesprochen.

Das Buch ist aus der Sicht beider Protagonisten erzählt und vor allem zu Beginn haben mich Teile der Gedanken von beiden sehr berührt. Ansonsten fand ich, dass am Anfang der ein oder andere Dialog etwas unauthentisch war.

Was ich aber sehr cool fand war, dass zwischen den Kapiteln immer wieder Zeitungsausschnitte, Tweets und sogar eine Fanfiction vorkamen. Das hat das Ganze etwas aufgelockert.

Von der Liebesgeschichte her fand ich den Aufbau mit den kritischen Aussagen Logans gegenüber Mattie und des Fake Dating-Tropes sehr spannend, die Tension zwischen den Charakteren hätte man aber etwas besser ausarbeiten können. Für mich war viel zu früh klar, dass sie sich eigentlich mögen, auch wenn sie etwas anderes behaupten.

Der Umgang mit mentaler Gesundheit war sehr gut umgesetzt - es wurde nicht nur auf denjenigen geachtet, der Traumata bewältigen muss, sondern auch auf die andere Person, die trotzdem nicht in einer Unterstützerrolle untergehen soll, sondern weiterhin auf sich selbst achten muss.

Auch wenn das Ende etwas offener hätte sein können, hat es mich doch mit einem warmen Gefühl in der Brust zurückgelassen. Ich kann die Geschichte auf jeden Fall empfehlen, man sollte aber eventuell vorher einen Blick auf die Triggerwarnung werfen!

Bewertung vom 08.09.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


sehr gut

Das Buch verbindet den Charme von Paris des frühen 20. Jahrhunderts mit dem Mysterium des Raubs der Mona Lisa aus dem Louvre.

Allem voran möchte ich betonen, dass es dem Autor sehr gut gelungen ist, die Atmosphäre von Paris 1911 einzufangen. Es hat auf jeden Fall den Eindruck gemacht, dass er sich viel mit den historischen Begebenheiten der Zeit beschäftigt hat.

Es hat ein bisschen gedauert bis ich in der Geschichte drin war und mir die ganzen Namen gemerkt und zugeordnet hatte. Das Buch ist nämlich aus 6 verschiedenen Sichten erzählt, die, zumindest anfangs, relativ wenig miteinander zu tun hatten, weswegen man mit vielen verschiedenen Vor- und Nachnamen konfrontiert war.

Am liebsten habe ich die Handlungsstränge aus Sicht des Hauptkommissars Juhel und Pablo Picassos verfolgt. Ersteren weil dadurch, dass Juhel an der Aufklärung des Diebstahls und später weiterer Verbrechen beteiligt war, waren Kapitel aus seiner Perspektive selten langweilig. Letzteren, weil fast jeder den Künstler Pablo Picasso kennt und seine (wenn auch fiktiven) Gedanken zu lesen eine ganz neue Erfahrung für mich war.

Alles in allem hat es mir über die ganze Geschichte hinweg etwas an Spannung gefehlt, erst ab den letzten 100 Seiten wurde es wirklich spannend. Nichtsdestotrotz habe ich die Charaktere gerne durch das Buch begleitet und würde mir fast wünschen, dass sich diese Geschichte in Wirklichkeit so abgespielt hat. 😊 Ich kann das Buch allen nur empfehlen, die sich in das Paris des Jahres 1911 zurückversetzen möchten und vielleicht sogar etwas an Kunst interessiert sind oder einfach nur mehr über den Raub der Madonna Lisa erfahren möchten.

Bewertung vom 25.02.2023
The Love Test - Versuch's noch mal mit Liebe
Howe, Jenny L.

The Love Test - Versuch's noch mal mit Liebe


gut

Ich war anfangs sehr gespannt auf das Buch, da ich noch nie eine Geschichte mit dem Second-Chance- und Academic-Rivals-Trope gelesen hatte.

Das Vorwort der Autorin hat mich schon überzeugt, da sie ein Thema angesprochen hat, über das ich so noch nie nachgedacht habe.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte Allison, das akademische Setting und die Thematik über mittelalterliche Literatur (worüber ich so gut wie gar nichts vorher wusste). Man hat auch von Anfang an gespürt, dass noch etwas zwischen Allison und Collin ist, auch wenn Allison es sich selbst zuerst nicht eingestehen will. Ich habe mich auch teilweise in Allison mit ihren ehrgeizigen Ansichten wiedergefunden und selbst für mich hinterfragt, was mein Anreiz hinter meinen guten Noten ist.

Ich mochte die kleinen Annäherungen zwischen Allison und Collin, auch wenn ihre “erste” Beziehung für mich nicht so beschrieben wurde, wie eine gute Beziehung für mich aussieht. Collin soll damals aus allem einen Wettbewerb gemacht haben (und hat natürlich jedes Mal gewonnen (?!)), was mir sehr fraglich erscheint. Ich würde eher eine Beziehung mit jemanden führen wollen, der zu mir hilft und ein Team mit mir bilden möchte. Dieser Aspekt hat mich das eine und andere Mal darüber nachdenken lassen, warum sie damals überhaupt zusammen waren (sicher gab es auch schöne Momente, aber so eine Beziehung hätte ich nicht gewollt).

Mir ist im Laufe des Buchs auch klar geworden, dass ich den Trope "Academic-Rivals" nicht so sehr mag, da der Wettbewerbsgedanke nie so richtig weggegangen ist und auch wenn sich Allison und Collin außerhalb der Uni angenähert haben, kaum waren sie in Wendys Kurs, war Allison nur mehr auf ihr Ziel, Wendys Mentee zu werden, fixiert.

Der "Plottwist" zu Ende des Buchs hat mich sehr enttäuscht und ich weiß wirklich nicht warum man das einbauen musste, weil es sehr klischeehaft und vorhersehbar war und die Geschichte es nicht gebraucht hätte. Nichtsdestotrotz war das letzte Kapitel dann schon noch ziemlich cute.

Fazit: Ich kann das Buch jedem empfehlen, der ein Fan von dem Trope "Academic-Rivals" ist, an mittelalterlicher Literatur interessiert ist (oder mehr darüber erfahren möchte) und eine nette Geschichte zum Durchsuchten sucht.

--> 3,5 Sterne

Bewertung vom 19.02.2023
Anatomy
Schwartz, Dana

Anatomy


sehr gut

Ich mochte die Idee des Buches sehr gerne. Unsere Protagonistin Hazel möchte nämlich Chirurgin werden, was sich zur Zeit des frühen 19. Jahrhunderts schwierig gestaltet.

Neben dem wunderschönen Cover ist das Buch auch innen sehr schön gestaltet. Einige Seiten sind schwarz mit weißer Schrift und repräsentieren entweder einen Ausschnitt aus einem (medizinischen) Buch, einen Brief an Hazel oder einen Zeitungsartikel.

Dafür dass der Untertitel "Eine Liebesgeschichte" ist, fängt diese erst zu Mitte des Buches so wirklich an. Bis zur Hälfte mochte ich das Buch sehr gerne, wegen dem historischen Setting und den medizinischen Aspekt. Mein Problem mit der Liebesgeschichte war der Loveinterest, weil er im Vergleich mit Hazel relativ eindimensional und flach war. Ich hätte mir mehr Charaktereigenschaften und -züge von Jack gewünscht.

Das Ende war spannend und ich freue mich auf Band 2.

Bewertung vom 08.09.2022
Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1
Jean, Emiko

Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1


ausgezeichnet

Umsetzung: Zu Beginn dachte ich, das wird eine zwar klischeehafte, aber vor allem sehr witzige Geschichte, denn in der ersten Hälfte musste ich so oft lachen, schmunzeln oder grinsen. Dadurch, dass ich immer nach ein paar Sätzen wieder über Izumis Tollpatschigkeit oder Sarkasmus lachend den Kopf schütteln musste, hat mich die Oberflächlichkeit nicht gestört. Dann aber gab es immer mehr auch ernstere und ruhigere Szenen, die echt zum Nachdenken angeregt haben und aufgrund dessen ich das Buch noch mehr liebe. Vor allem habe ich sehr viel über Japan und dessen Entstehungsgeschichte gelernt, worüber ich der Autorin sehr dankbar bin.

Charaktere: Izumi war mir von Anfang an sehr sympathisch und auch ihre Freundinnen - die AGG (Asian-Girl-Gang) - habe ich sehr gemocht. In dem Buch stellt sich Izumi auch oft die Frage, wer sie wirklich ist und wo sie dazugehört. In Amerika ist sie, aufgrund ihres Aussehens, nicht amerikanisch genug, in Japan muss sie dann leider feststellen, dass sie nicht japanisch genug ist, weil sie die Sprache nicht spricht und keine Ahnung von der Kultur hat. Ihre Entwicklung dann mitzuerleben war sehr schön.

Schreibstil: Ich liebe Emiko Jeans Schreibstil, der locker leicht, ironisch und sarkastisch ist.

Fazit: Eine sehr humorvolle, witzige Geschichte über Izumi, die plötzlich erfährt, dass ihr Vater der Kronprinz von Japan ist, bei der Tiefgründigkeit aber nicht zu kurz kommt. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir, für mich ist das Buch ein Jahreshighlight und ich freue mich schon sehr auf Band 2!