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Lola

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2024
The Freedom Clause
Sloane, Hannah

The Freedom Clause


ausgezeichnet

Die Gestaltung in Kombination mit der Idee hatten mich sofort gepackt.
Als ich dann mit dem Lesen begann, war ich dank des direkten Schreibstils sofort an der Seite von Daphne und Dominic und habe gespannt verfolgt, wie sie zu dem Beschluss kommen für 5 Jahre ihre Ehe für eine Nacht im Jahr zu öffnen.

Die Autorin arbeitet dabei toll die Dynamik der Beziehung auf und übt daran ganz nebenbei großartige Gesellschaftskritik.
Ich habe gebannt den Werdegang der Figuren und ihrer Beziehung beobachtet.
Dabei gab es echt einige Veränderungen, die ich nicht habe kommen sehen, die aber so gut gepasst haben und das Buch zu einer tollen Veranschaulichung und Kritik von Hetero-Beziehungen macht.

Ganz am Anfang gab es leider ein paar einzelne Aussagen, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass sie differenzierter behandelt werden.

Aber alles in allem ein tolles Buch mit einem spannenden Ansatz, einer gut geschriebenen nachvollziehbaren feministischen Charakterentwicklung.

Bewertung vom 31.10.2024
Grace / Academy of Dream Analysis Bd.2
Braun, Ruby

Grace / Academy of Dream Analysis Bd.2


ausgezeichnet

Diese Bücher sind absolute Hingucker. Die Gestaltung ist wirklich toll.
Auch inhaltlich hat mich der Abschluss der Dilogie sehr überzeugen können. Der zweite Band setzt direkt dort an, wo der erste endete. Kurz hab ich gebraucht, um mich zu orientieren und zu erinnern, aber die Autorin hilft geschickt und verwebt Erinnerungen an die Geschehnisse aus Teil eins in die Erzählung. So war ich sehr schnell wieder in der Geschichte und völlig gefesselt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit den ganzen liebgewonnen etwas kaputten Charakteren weitergeht.
Auch dieses Buch ist relativ düster und behandelt sehr schwere Themen. Das webt die Autorin jedoch sehr gut in die Geschichte ein und ihr wunderschöner Schreibstil lässt eine emotionale atmosphärische Beschäftigung mit diesen wichtigen zwischenmenschlichen Themen entstehen.
Mit dem Abschluss bin ich auch sehr zufrieden, da es schlüssig und passend wirkte.
Alles in allem eine wirklich sehr gelungene melancholisch-düstere Dilogie.

Bewertung vom 22.09.2024
Blue Sisters
Mellors, Coco

Blue Sisters


sehr gut

Schon der Prolog zog mich direkt in den Bann der Geschichte rund um die Beziehungsdynamik der vier Blue Schwestern. Avery: Die Älteste und die Starke, die die Mutterrolle übernimmt, da ihre Eltern das nicht schaffen. Bonnie: Die sanfte Boxweltmeisterin, die ihre Schwestern versucht zusammenzuhalten. Nicky: Die lebensfrohe engagierte Lehrerin, everybodys darling, die aufgrund ihrer Endometriose schreckliche Schmerzen leiden musste und zum Einsetzen der Geschichte seit einem Jahr tot ist. Und Lucky: Die hitzköpfige Jüngste, erfolgreiches Model und Partygirl, die dabei ist, sich selbst zu verlieren.

Nach dem Prolog wechselt man zwischen den Perspektiven von Avery, Bonnie und Lucky und beobachtet sie bei ihrem Trauerprozess. Das ist sehr intensiv, wahnsinnig schön geschrieben und hat mich absolut eingenommen. Ich habe mich den Schwestern so nahe gefühlt, mit ihnen gelitten, sie beim Streiten beobachtet und gehofft, dass sie sich wieder zusammengerauft bekommen, einzeln und als Schwestern. Der Autorin gelingt es dabei tolle allgemein zutreffende Sätze mit den spezifischen Lebenslagen der Protagonistinnen zu verbinden.
Im ersten Drittel habe ich aufgrund der Kapitellänge etwas gebraucht, bis ich in der Geschichte war, aber ab da war ich absolut gespannt, zu beobachten, was in den Leben der Schwestern passiert und das letzte Drittel hat mich völlig mitgenommen.

Ein tolles Buch über Schwesternschaft, Trauer, Abhängigkeit, das Patriarchat und den Zusammenhalt als Frauen.

Bewertung vom 11.06.2024
Sorry not sorry
Landsteiner, Anika

Sorry not sorry


sehr gut

Anika Landsteiner beschäftigt sich in diesem Buch mit weiblicher Scham. Dabei beleuchtet sie verschiedenste Teilbereiche des Lebens und zeigt auf was Scham mit Selbstwert und Geschlecht zu tun hat und wie es ein Instrument des Patriarchats darstellt, um die Unterdrückung aufrechtzuerhalten.
Ihr Stil ist dabei sehr eloquent und dabei sehr eindeutig und leicht zu verstehen. Ich fand es sehr nachvollziehbar, verständnisvoll und allgemein geschrieben, so dass man sich verstanden fühlt, Ideen für das eigene Umsetzen/ Verbessern bekommt und merkt, dass dieser Mechanismus in allen Bereichen des Lebens greift und wie umfassend der gesellschaftliche Einfluss ist.
Allerdings fand ich es manchmal zu allgemein, so dass man doch einiges wieder erkennt, wenn man schon ein paar feministische Sachbücher gelesen hat. Außerdem empfand ich die Sprünge zwischen den Themen doch manchmal als holprig und durch die Essay-Struktur nicht immer zusammenhängend.

Bewertung vom 22.04.2024
Happy Hour
Granados, Marlowe

Happy Hour


gut

Das Cover ist super spannend und hat mich angesprochen. Die Leseprobe versprach auch genau das zu werden. Pointierter Schreibstil, zwei ungleiche Freundinnen, die zusammen in New York ankommen und probieren klarzukommen.
Aber leider hat sich da für mich auch nicht viel mehr entwickelt. Der Stil hat mir immer wieder total Spaß gemacht, doch die Pointen fand ich nur manchmal total treffend, genauso oft eher zu überspitzt. Die paar absolut treffenden Spitzen waren dafür aber echt cool formuliert.
Mein größtes Problem waren die Charaktere, die so edgy und lost sein sollen, dass ich nie an sie herankam und es mir egal war, wie sich ihre Geschichte und Freundschaft weiterentwickelt.
Das hat den Flow genommen und ist super schade, denn ich fand den Ansatz total spannend und durch den Spitzen Schreibstil hab ich mehr einfach mehr erhofft.

Bewertung vom 21.02.2024
Mutter ohne Kind
Lindner, Eva

Mutter ohne Kind


ausgezeichnet

Das Cover finde ich so passend, wunderschön und das Buch sieht einfach sehr hochwertig aus.

Das Tabu Fehlgeburten und stille Geburten ist eines, das zum Glück immer mehr Aufmerksamkeit bekommt, von dem so viele betroffen sind und das schon viel zu lange aus der Öffentlichkeit verbannt worden ist.
Das zeigt die Autorin in mehreren Kapiteln auf, in denen sie ihre eigene Geschichte und jeweils eine Geschichte einer Betroffenen mit Fakten verbindet, um die einzelnen Fehlstände zu thematisieren.
Und das macht sie hervorragend! Die Fakten sind sehr gut recherchiert und die persönlichen Geschichten genau auf die richtige Art und Weise erzählt.
Dieser Stil hat mich von Seite 1 an begeistert und in das Buch gesogen. Genau dieser Wechsel zwischen emotionalen persönlichen Geschichten und "harten Fakten" zeigt wie wichtig dieses Thema ist, wie es uns alle betrifft und wie verdeutlicht wiedermal die Unterdrückung der Frau und ihres Körpers.

Auch die Beschäftigung mit Trauer und dem gesellschaftlichen Umgang damit, fand ich sehr stark beschrieben.
Das Buch hat mich definitiv zum Nachdenken angeregt über viele Themen, da sie immer wieder den Bogen spannt zu den größeren gesellschaftlichen Problemen, die auch auf den Themenkomplex Fehlgeburten Einfluss nehmen.

Es ist für mich das perfekte Sachbuch und sollte zu einem der Standardwerke zu Feminismus, Selbstbestimmung über den eigenen Körper und gender data gap gehören.

Bewertung vom 16.12.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


sehr gut

Dieses Buch ist das Vierte, das ich von der Autorin lese und während ich Happy Place und Kein Sommer ohne dich sehr geliebt habe, hat dieses stark angefangen, plätscherte in der Mitte etwas vor sich hin und am Ende fand ich es abwechselnd süß und nervig.

Am Anfang steigt das Buch rasant ein. Nora war mir als Protagonistin sehr sympathisch, ich mochte die innige Beziehung zu ihrer Schwester und die Anmerkungen, dass sich aber etwas innerhalb dieser Beziehung verändert hat und sie verunsichert. Mein Highlight waren aber die ersten Treffen zwischen ihr und Charlie und ihr Textnachricht-Verkehr (der Bigfoot Erotik Roman!!). Da waren so viele Wortwitze und ich hatte so viel Spaß an der Enemies to Lovers Geschichte, die allerdings sehr schnell in ein wenig feindliches Flirten kippt, so dass ich sie gar nicht wirklich als Enemies empfunden habe, das hat mich aber überhaupt nicht gestört, da es so Spaß gemacht hat, ihnen beim Kennenlernen und voneinander fasziniert sein zuzugucken. Dann plätschert die Geschichte leider etwas, die Handlung dreht sich im Kreis und es passiert nicht so viel. Aber die Kleinstadt-Vibes sind sehr charmant und ich hab die Charaktere gerne begleitet.
Am Ende gab es ein paar Punkte, die mich etwas genervt haben, da ich so manche Argumentationen/ Streitpunkte nicht so ganz nachvollziehen konnte und manche Szenen schon arg kitschig wurden. Aber es gab mehr Szenen, die ich sehr schön und rührend fand. Insbesondere die Beziehung der Schwestern fand ich wirklich toll bearbeitet, wenn auch da manches irgendwie gelöst wurde, ohne es nochmal explizit zu besprechen, was ich schade fand.

Abgesehen von der Geschichte ist mir die Übersetzung leider negativ aufgefallen. So wurden Tropes (wie eben Enemies to Lovers) mit Tropen übersetzt, was sich ganz komisch liest und auch an anderen Stellen hatte ich den Eindruck, dass die Übersetzung etwas sperrig ist und es nicht geschafft hat, so manche Wortwitze zu übertragen.

Alles in allem definitiv nicht mein liebstes Buch von Emily Henry aber echt süß.

Bewertung vom 04.10.2023
sie lieben
Grassmann, Alexa

sie lieben


sehr gut

Ich finde die Aufmachung und das Cover des Buches wunderschön, sehr gut durchdacht, ästhetisch und dadurch ansprechend und einladend.
Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr einladend. Sie gibt in kurzen Kapiteln Einblick in ihre queere Lebensrealität und Selbstfindung. Das macht sie so wertschätzend, dass ich das Buch jeder Person empfehlen kann, egal wie viel Vorwissen man rund um die Themen Queerness und Feminismus hat.
Wenn man schon einiges zu den Themen gelesen hat, kommen einem viele Aspekte doch eher bekannt vor, aber trotzdem schafft die Autorin durch das Einweben von ihren ganz persönlichen Erfahrungen, dass man Einblick in ihre Perspektive erhält und das eigene Denken angeregt wird.
Dabei ist sie mir in manchen Punkten doch zu oberflächlich geblieben und ich hatte manchmal Schwierigkeiten den Zusammenhang der einzelnen Kapitel zueinander zu verstehen, aber ich hätte so gerne noch so viel mehr Kapitel gelesen und mehr über sie und ihre Erfahrungen gelernt.
Es ist ein wichtiges Buch, das lesbisches Erleben repräsentiert und viele wichtige Themen anschneidet. Ein sehr guter Einstieg, den man danach mit weiterführender Literatur dann vertiefen kann.

Bewertung vom 29.09.2023
Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen
Perko, Marion

Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen


sehr gut

Band 2 knüpft nahtlos an das Ende des ersten Buches an, was direkt für Spannung sorgt und die bleibt durch das ganze Buch hinweg erhalten.

Diese Spannung, der enge Plot und das hohe Pacing haben mich in ihren Bann gezogen und nur so durch die Seiten fliegen lassen. Die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen und man erfährt bei einigen sehr interessante Hintergründe. Vega ist als Protagonistin echt toll, selbstbewusst und pfiffig aber auch mit ihren Fehlern und Schwächen, die sie reflektiert und die sie weiterbringen.
Der Schreibstil war sehr flüssig, aber an manchen Stellen war er mir zu wirr, bzw an wenigen Stellen sprachlich fehlerhaft ohne dass ich einen stilistischen Grund dafür erkennen konnte, das brachte mich dann raus.
Das größte Problem für mich war allerdings Nathalie als gewissenlose Bösewichtin und ihr Plan. Es wirkte alles sehr schwarz-weiß und nicht ganz ausgearbeitet und wirr.

Am Ende hatte ich das Gefühl, dass die Autorin sich zu viel vorgenommen hat, sehr vieles angerissen (Klimaauswirkungen, soziale Ungerechtigkeit, Vegas Gabe, Vergangenheiten der Charaktere, Nathalies Motiv,…) aber nicht zu Ende erzählt wurde und daher das große Potenzial der Geschichte (tolle sympathische Charaktere in einem Mix aus Klimakrise und Teenie-Dystopie-Liebesgeschichte) verschenkt worden ist.

Bewertung vom 19.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


sehr gut

Das Cover ist wunderschön und sehr passend für das Buch.
Es ist eine Geschichte, die mich stark an Bridgerton erinnert hat, mit einer Handlung rund um die jungen Frauen der höheren Schicht während der Ballsaison. Allerdings alles ein bisschen weniger explizit und eher so wie Downton Abbey erzählt, ruhiger und weniger skandalös.
Dabei liegt der Fokus auf Schwarzen jungen Frauen, ihren Familien und ihrer von Rassismus und Sexismus geprägten Erfahrungen und Vergangenheiten. Das fand ich total spannend, sehr gut recherchiert und der Aktivismus-Teil der Geschichte hat mich am meisten begeistert.
Ich mochte alle Protagonistinnen, habe sie gern auf ihren verschiedenen Wegen verfolgt und bin gespannt, wie es weitergeht.
Leider hat sich für mich manches aber nicht ganz erklärt- warum können sie sich so oft mit den Männern alleine treffen ohne Anstandsbegleitung und ohne einen Skandal auszulösen? Was ist mit ihrem Ruf, wenn sie einfach so mit den Männern knutschen? Das fand ich beispielsweise in Bridgerton besser gelöst (auch die Unwissenheit der Damenwelt zu jeglicher sexuellen Aktivität) - der Vergleich liegt leider nahe.
Außerdem hat mich das Drama manchmal etwas gestört, aber das gehört ja auch zu dem Genre dazu.

Aber alles in allem eine sehr gut erzählte und wichtige Geschichte. Ich freue mich auf die Fortsetzung, denn das Buch hört einfach mittendrin auf.