Als wir Vögel waren

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In ihrem Debütroman mit erfrischend buntem Cover erzählt uns Ayanna Lloyd Banwo von ihrer Heimat Trinidad. Bereits vom Cover her kann man sich vorstellen, dass man beim Lesen des Buches in die „bunte“ Karibik mit den lebhaften Orten versetzt wird.

Die Geschichte beginnt mit einer Erzählung über die Zeit vor der Zeit, die Granny Catherine der kleinen Yejide erzählt. Von der Zeit als die Welt im Dschungel und wahrscheinlich auf der ganzen Insel noch in Ordnung war. Sie erzählt von den Krähen, die die Toten fressen und somit das Gleichgewicht der Welt aufrecht erhalten. Yejide fühlt sich von ihrer Mutter ungeliebt und trotzdem muss sie zum Zeitpunkt des Todes der Mutter deren schweres Erbe übernehmen. Jeweils eine auserwählte Frau der Famlie aller Generationen lebt zwischen Toten und Lebendigen.

Der zweite Erzählstrang widmet sich dem Arbeit suchenden Emmanuel Darwin, dem als einziger Job, der des Totengräbers angeboten wird, den er als Rastafari eigentlich gar nicht ausüben darf, da ihm verboten ist, sich mit Toten zu umgeben und Tote anzufassen. Um seine kranke Mutter zu unterstützen, als sie den Unterhalt der kleinen Familie nicht mehr aufrecht erhalten kann, nimmt er den Job an, auch wenn es schwer ist, dort bei seinen Kollegen Akzeptanz zu finden, weil er einfach zu ehrlich ist und mit deren Betrügereien nicht mithalten kann und will.

Yejide und Emmanuel sind einander vorbestimmt, sie entführen den Leser in eine magische Liebesgeschichte. Sie sehen sich bereits im Traum, bevor sie im Friedhof tatsächlich aufeinander treffen. Die Magie ist bereits in der wunderschönen, kreolisch blumigen Sprache zu spüren, die den Leser in die Exotik, Geisterglauben und Totenkult Trinidads eintauchen lässt.

Das Buch Ayanna Lloyd Banwos ist faszinierend und lässt den Leser in eine andere unbekannte Welt eintauchen, die wohl so noch nicht viele kennenlernen durften. Der Geisterkult in dieser Art war für mich bisher fremd, obwohl ich mich schon mit sehr vielen Kulturen auseinander gesetzt habe.

Ein absolut empfehlenswertes Buch für alle Leser, die sich für andere Kulturen interessieren und bereit sind, sich auf dieses Abenteuer einzulassen.

Bittersüße Mandeln (MP3-Download)

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Bittersüße Mandeln von Hanna Feilitzsch / Hörbuch

Ich habe das Hörbuch zur Rezension zur Verfügung gestellt bekommen. vielen Dank dafür!

im Buch geht es um eine griechische Familiengeschichte von 1943 beim Griechischen Bürgerkrieg bis in die Gegenwart mit allen Facetten.

Die Hauptakteurin Anna flieht während des Bürgerkriegs von ihrer auf dem Land gelegenen Heimat, um ihre Kinder zu retten, in die Hauptstadt Athen, wo sie sich und ihren Kindern ein gutes Leben aufbaut. Als ihr Mann depressiv aus der Gefangenschaft zurückkommt, fängt er an despotisch wieder als Oberhaupt der Familie über das Geschick der Familie zu bestimmen. Und letztendlich geht er mit Anna zurück aufs Land.

Aber die Kinder wandern alle irgendwann aus, um ihr eigenes Leben zu leben. Hier lernt man auch die Umstände kennen, unter denen die griechischen Auswanderer in den USA und in Deutschland zu der damaligen Ausreisewelle gelebt haben. Es ist sehr interessant, welche Spagate die Menschen, die sehr konservativ erzogen wurden, machen müssen, um sich an das neue Leben anzupassen.

Letztendlich schließt sich der Reigen mit Stella, der Enkelin Annas, die zu ihrer Mutter, die mittlerweile auch in Deutschland lebt, in das Athener Krankenhaus kommt, um sie in eine deutsche Klinik bringen zu lassen. Stella ist in Deutschland geboren und wird erst hier in der Athener Klinik, während sie auf den Krankentransport für ihre Mutter wartet, mit ihrer griechischen Geschichte vertraut gemacht, erzählt von ihrem Onkel. Das Buch beginnt mit Stella in der Gegenwart und endet auch mit dieser.

Begleitet wird das ganze Buch von der unerfüllten Liebesgeschichte von Sophia, Stellas Mutter, die sich letztendlich zum Guten wendet.

Ich habe das Buch sehr gerne gehört und hoffe auf eine Fortsetzung. Das ist Griechische Geschichte in einem schönen Roman verpackt.