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smayrhofer

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 08.12.2016
HELIX - Sie werden uns ersetzen
Elsberg, Marc

HELIX - Sie werden uns ersetzen


sehr gut

In München bricht der US-Außenminister während einer Rede zusammen. Trotz unmittelbar eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen stirbt er kurze Zeit später. In Tansania wachsen "Wunderpflanzen", die resistent gegen die üblichen Schädlinge sind. Dazu angebliche Kleinlebewesen, die über den Pflanzen schweben und die die Einheimischen für Luftgeister halten. Beim Saatgutkonzern Santira trifft man sich zu einer Krisensitzung, schließlich steht das Geschäftsmodell auf der Kippe. Und im MIT in Cambridge verschwindet das junge Mädchen Jill trotz Rundumüberwachung spurlos. Als sich heraus stellt, dass ein mysteriöser Virus für den Tod des Außenministers verantwortlich ist, wird seine Assistentin Jessica Roberts mit der Leitung der Task Force beauftragt. Sie ahnt noch nichts von den Zusammenhängen, und dass sie vor einer Herausforderung steht, die Einfluss auf das Schicksal der gesamten Menschheit haben könnte…

Marc Elsberg hat nach BLACKOUT und ZERO mit HELIX seinen dritten Thriller veröffentlicht, der ein Zukunftsszenario aufzeigt, dass zum Teil schon von der Aktualität eingeholt worden ist, denn schließlich ist Genmanipulation bei den großen Agrarkonzernen längst an der Tagesordnung. Auch in der Humanmedizin gibt es Bestrebungen, den Einsatz der Gentechnik zu erweitern, obwohl es hier die meisten ethischen Bedenken gibt. Marc Elsberg stellt eine Reihe von Fragen, überlässt deren Beantwortung aber zum größten Teil bewusst dem Leser. Was passiert, wenn man sich über die Bedenken hinweg setzt oder die Technologie in die falschen Hände gerät? Wie weit darf man in der Gentechnik gehen, um die Probleme der Menschheit zu lösen? Rechtfertigt das Besiegen von Krankheiten den Einsatz?

Inhaltlich ist HELIX Elsberg-typisch gewohnt gut recherchiert. Viele der angesprochenen Themenkomplexe und Problemfelder existieren real und können leicht im Internet nachgeprüft werden. Dabei können auch Nicht-Biologen und –Genetiker dem Geschehen jederzeit folgen, ohne von zu vielen Fachausdrücken erschlagen zu werden.

Vom Aufbau her bedient sich HELIX der klassischen Thriller-Stilmittel: kurze, knackige Kapitel, die im Zusammenspiel der verschiedenen Handlungsstränge für einen rasanten Spannungsaufbau sorgen, auf der anderen Seite aber wenig Platz lassen für eine differenzierte Charakterisierung der Protagonisten. So gibt es (leider) für meinen Geschmack zu viele stereotype Charaktere: die toughe Ermittlerin, die natürlich ihr Privatleben vernachlässigt; der skrupellose Arzt, der sich über alle moralischen Bedenken hinweg setzt und sich bis zum Ende im Recht fühlt; und der kühl und strategisch denkende Bösewicht (der allerdings deutlich jünger ist als der übliche Bösewicht). Das tut aber dem Lesegenuss eigentlich keinen Abbruch, denn HELIX bleibt bis zum Schluss spannend und lässt den Leser (im positiven Sinne) nachdenklich zurück.

Fazit: HELIX ist ein spannender Wissenschafts-Thriller, der die Problematik des Gentechnik-Einsatzes in der modernen Welt konsequent weiter spinnt und uns mögliche Bedrohungen sichtbar macht. Endgültige Antworten sollte keiner erwarten, dafür aber die Aufforderung, sich selbst ein paar Gedanken über dieses Thema zu machen. Der zum Teil fehlende Tiefgang bei den Charakteren sei dem Fokus auf Spannung geschuldet und deshalb leicht zu verschmerzen. Für mich ist HELIX deshalb durchaus lesenswert, daher kann ich das Buch Freunden des gepflegten Thrillers wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 22.04.2013
Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz
Punti, Jordi

Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz


ausgezeichnet

Vier Kinder mit vier verschiedenen Frauen in vier europäischen Ländern - der LKW-Fahrer Gabriel Delacruz hat in seinem Leben scheinbar nichts anbrennen lassen. Da er durch seinen Beruf ständig auf Achse ist, konnte er das Geheimnis 30 Jahre lang bewahren, zumal er bei den verschiedenen Frauen und Söhnen meistens durch Abwesenheit geglänzt hat. Doch nun ist er seit einem Jahr verschwunden, und die vier Söhne, denen Gabriel auch noch ähnliche Vornamen gegeben hat und die mittlerweile erwachsen sind, haben sich gesucht und kennen gelernt. Sie rekonstruieren das unglaubliche Leben ihres Vaters; anschließend versuchen sie, seine Spur aufzunehmen und ihn zu finden.

Eine überaus interessante Konstellation, bei der man vielleicht einen eher humorvollen Roman erwartet. Humorvoll ist die Geschichte von Gabriel Delacruz zwar auch, aber Jordi Puntí hat das Ganze eher zu einer einfühlsamen und warmherzigen Geschichte verarbeitet, die zudem durch die verschiedenen Perspektiven und die enorme Erzählkunst besticht. Erzählt wird zumeist aus der Sicht der vier Söhne, wobei dies meistens mit gemeinsamer Stimme geschieht, aber jeder der vier Söhne bekommt in dem Buch auch seinen „Soloauftritt“. Dabei zeigt sich, wie ähnlich und doch verschieden die Halbbrüder sind. Auch die anderen Protagonisten wie die ehemaligen Arbeitskollegen kommen durch Nacherzählung zu Wort, und so entsteht nach und nach die Lebensgeschichte eines faszinierenden Menschen, der durch seine eigene Rastlosigkeit und einer gehörigen Portion Zufall zum vierfachen Vater wurde. Oft holt der Autor sehr weit bei der Beschreibung der Ereignisse aus, und scheinbar sind es Dinge, die nicht unbedingt für den Fortschritt der Geschichte relevant sind, aber dann für eine unerwartete und entscheidende Wendung der Ereignisse sorgen. Es ist gerade diese Erzählkunst, die diesen Roman zu etwas ganz Besonderem machen. Die Figuren werden dank Puntí lebendig, und die Beschreibung der verschiedenen Orte – das aufstrebende Barcelona oder das Paris zur Zeit der Studentenunruhen – lässt den Leser noch tiefer in die Geschichte eintauchen.

Einen Minuspunkt könnte man allenfalls für den unpassenden und zudem viel zu reißerischen deutschen Titel geben; vielleicht glaubt der deutsche Verlag, damit ein paar Bücher mehr zu verkaufen. Da dieser Punkt aber wahrscheinlich nicht dem Autor anzulasten ist, gibt es von mir trotzdem volle 5 Sterne. Im katalanischen Original heißt der Roman schlicht „maletes perdudes“, also verlorene Koffer, und dieser unscheinbare, aber passende Titel bekommt im Lauf der Geschichte eine ganz eigene Bedeutung. Wer mehr über das Leben von Gabriel Delacruz erfahren möchte, sollte zu diesem Buch greifen – es lohnt sich!

Bewertung vom 14.01.2013
Biest
Saborowski, Jenk

Biest


sehr gut

Juni 2011: Bei einem eher langweiligen Dinner im Moskauer Kreml lässt der russische Präsident eher beiläufig eine Bemerkung über Rohstoffpreise fallen, die das "Biest" - ein noch unbenannter russischer Geschäftsmann - aufhorchen lässt.

Über ein Jahr später: Während Solveigh Lang, eine Spezialagentin der Europäischen Sondereinheit ECSB, im Rahmen einer konzertierten Aktion den berüchtigten Auftragskiller Thanatos endlich zur Strecke bringen will, kommt es zu einigen seltsamen Begegnungen, bei denen unter anderen ein ehemaliger Stasi-Funktionär, seine ehemalige Mitarbeiterin, der Chef einer russischen Wodkafabrik, ein russischer Informatik-Doktorand sowie eine Mossad-Agentin beteiligt sind. Schon bald braut sich ein Schreckensszenario über Europa zusammen, bei dem auch Solveighs Freund Marcel, ein engagierter französischer Journalist, zwischen die Fronten gerät…

"Biest" ist ein spannender Thriller mit einigen unerwarteten Wendungen. Dem Genre angemessen ist der Sprachstil eher kurz und knapp, aber jederzeit fesselnd. Die Figuren werden präzise, wenn auch nicht immer mit Tiefgang gezeichnet. Ob das Ganze immer realistisch ist, weiß ich nicht, ist aber auch egal, weil man das Buch vor lauter Spannung nicht mehr aus der Hand legen kann. Und man kann durchaus sagen, dass die Geschichte trotz einiger Überzeichnungen zum Nachdenken anregt – frei nach dem Motto „was wäre, wenn“…

Bewertung vom 10.12.2012
Der Mord des Jahrhunderts
Collins, Paul

Der Mord des Jahrhunderts


sehr gut

Das aufstrebende New York im Juni 1897: Ein paar Jungen entdecken am Ufer des East River ein rotes Stoffbündel. Doch statt des erhofften Schatzes beinhaltet das Bündel ein Leichenteil – Teil eines männlichen Oberkörpers, mit Armen, aber ohne Kopf. Nur Stunden später wird in der Bronx, das Ende des 19. Jahrhunderts noch eine verschlafene Gegend ist, ein zweites Leichenteil entdeckt: ein männlicher Unterleib ohne Beine. Schnell stellt man fest, dass die beiden Leichenteile zusammenpassen und dass es sich um einen Mord handelt. Während eine ganze Reihe von Leuten den Toten zu Unrecht als einen ihrer vermissten Angehörigen identifiziert, ist die reißerische New Yorker Presse, die in einem erbarmungslosen Konkurrenzkampf steht, bereits mitten im Geschehen und mit ihren „Bluthunden“ und rasenden Reportern der Polizei immer einen Schritt voraus. Und schon bald werden die ersten Verdächtigen verhaftet…

Dieses Buch kommt etwas ungewöhnlich daher, denn man hat eher das Gefühl, eine niedergeschriebene TV-Dokumentation als einen Krimi vor sich zu haben. Aber dass hat mich beim Lesen nicht gestört, im Gegenteil, Michael Collins hat mit dem „Mord des Jahrhunderts“ ein Stück Zeitgeschichte festgehalten, dass nicht nur die Geschichte um den Mord an sich, sondern auch die Entwicklung der Kriminaltechnik, der Stadt New York und vor allen Dingen der Pressearbeit und des Journalismus Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts behandelt. Dabei nimmt der „Zeitungskrieg“ zwischen den beiden mächtigen Verlegern Pulitzer und Hearst eine herausragende Stellung ein. Und obwohl das Buch eher als Dokumentation ausgelegt ist, liest sich das Buch streckenweise wie ein waschechter Krimi und wird eigentlich nie langweilig. Absoluter Lesetipp!

Bewertung vom 10.12.2012
Das Schwein unter den Fischen
Ramadan, Jasmin

Das Schwein unter den Fischen


gut

Irgendwie hat jede in der Handlung vorkommende Person den buchstäblichen "Schuss". Die Erzählerin wird von ihrem Vater Rainer nur Stine genannt, weil er ihren eigentlichen Namen Célestine nicht aussprechen kann. Stine ist das Ergebnis von Rainers Beziehung zu einem französischen Au Pair-Mädchen, welche das Kleinkind einst bei Rainer abgegeben hatte und nie wieder aufgetaucht ist. Stine leidet unter Panikattacken in geschlossenen Räumen, bis Rainer sie auf recht unkonventionelle Weise "kuriert". Rainer selbst ist mal Gelegenheitsarbeiter, mal arbeitslos, bis er von seiner Mutter ("Oma Senta") genug Geld erbt, um sich seinen Traum von der eigenen Imbissbude zu erfüllen. Stines Stiefmutter Ramona säuft den ganzen Tag und ist auch ansonsten keine besonders gute Mutter. Rainers Schwester ("Tante Trixi") wurde von der Mutter rausgeschmissen, als ihre lesbischen Neigungen nicht mehr zu verbergen waren. Und auch sonst begegnet Stine allerlei merkwürdigen Menschen, wie Dr. Ray, ihren schwulen Therapeuten, oder den alten Heinrich, der immer einen guten Ratschlag für Stine hat.

Stine ist letztendlich intelligenter als der Rest der Familie zusammen, aber trotzdem kommt sie im Leben nicht so richtig weiter. Ihre Geschichte wäre eigentlich zum Weinen, würde sie nicht von der Autorin mit einem erfrischend offenen, ironischen, manchmal auch sarkastischen Ton erzählt werden. Schade, dass das Ganze ohne rechte Höhepunkte auskommt, aber genau so stellt sich halt Stines Leben dar. Umso überraschender ist dann, dass am Ende doch noch etwas passiert…

Aber was ist dieses Buch eigentlich bzw. was will es sein? Es ist komisch, traurig, banal, skurril, aufbauend, deprimierend, manchmal auch ordinär; und passt so recht in keine Kategorie hinein. Tragikomödie trifft es vielleicht am besten, und ich hab mich auch relativ gut unterhalten gefühlt. Trotzdem hält „Das Schwein unter den Fischen“ am Ende nicht ganz das, was es am Anfang verspricht, und bekommt deswegen nur 3 Sterne.

Bewertung vom 10.12.2012
Das Geflecht / Tia Traveen Bd.1
Laudan, Andreas

Das Geflecht / Tia Traveen Bd.1


sehr gut

Tia Traveen hat im Alter von 12 Jahren ihr Augenlicht bei einem Verkehrsunfall verloren. Mittlerweile ist sie zu einer Expertin auf dem Gebiet der Höhlenforschung geworden, und ihr Mitbewohner und heimlicher Verehrer Leon ist zugleich ihr Assistent. Nach einem Vortrag in einer Kleinstadt erhält Tia einen Notruf von einem gewissen Herrn Bringshaus. Vier Jugendliche – einer davon ist Bringshaus’ Sohn - sind in ein stillgelegtes Bergwerk eingedrungen, um eine Party zu feiern. Dabei sind zwei Jugendliche – Finn und Dana - in einen Schacht gestürzt und kommen ohne fremde Hilfe nicht mehr wieder hinaus. Tia macht sich mit Leon sofort auf den Weg und startet die Rettungsaktion.

Tia findet die beiden Verunglückten recht schnell. Finn ist schwerverletzt und Dana hat sich verängstigt in einem Felsspalt verkrochen. Während Tia die Bergung von Finn einleitet, steht sie zugleich vor einem Rätsel, was die Beschaffenheit der Höhle angeht: diese ist mit einem eigenartigen, schnell wachsendem Geflecht übersät. Tia beschließt, die Höhle nach der Rettung weiter zu erkunden, aber Bringshaus und sein alter Geschäftsfreund Böttcher scheinen mehr zu wissen und insbesondere Böttcher hat seine eigenen Pläne…

Andreas Laudan ist mit dem „Geflecht“ ein spannender Thriller gelungen, jedenfalls hat mich die Story schnell eingenommen. Zwar ist die Sprache recht einfach und die Figuren haben nicht sehr viel Tiefgang, aber dies wird durch den kontinuierlichen Spannungsaufbau und das hohe Erzähltempo mehr als wieder wettgemacht. Etwas unrealistisch erscheint mir das ständige „Siezen“ zwischen Rettern und Verschütteten; ich denke, in einer solchen Notsituation stellt sich eine gewisse Vertrautheit doch schneller ein als sonst, zumal der Altersunterschied ja nicht so groß ist. Aber das ist wirklich nur ein kleines Manko, ansonsten habe ich mich gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch kaum wieder aus der Hand legen…

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Bewertung vom 10.12.2012
Dancing Queen
Kingsley, Ella

Dancing Queen


schlecht

Maddie Mulhern ist ein Kind der Achtziger. Ihre Eltern sind „Peppermint Mist“, ein mehr oder weniger erfolgreiches Pop-Duo der 80er, aber sie selbst hält sich lieber im Hintergrund, da sie laut eigenen Angaben „nicht singen kann“. So verdient sie ihren Lebensunterhalt bei „Simply Voices“, einer Synchronsprecher-Agentur, und obwohl sie hierüber ihrem Freund Lawrence, einem erfolglosen Schauspieler, einen Auftrag verschafft, macht dieser kurzerhand Schluss mit ihr. Noch am selben Tag erhält Maddie eine Absage auf eine Bewerbung, von der sie sich einiges versprochen hatte; und zu allem Überfluss erhält sie eine Art Notruf von ihren Eltern. Die haben sich plötzlich in den Kopf gesetzt, jetzt und sofort eine Revival-Tour durchzuführen, und Maddie soll in der Zwischenzeit – immerhin drei Monate – die Karaoke-Bar ihrer Eltern führen. Ausgerechnet sie, die mit diesem Firlefanz noch nie etwas anfangen konnte!

Maddie stellt schnell fest, dass die Bar kurz vor der Pleite steht. Doch eine Zeitungsanzeige verspricht die Rettung: eine neue Reality TV-Show in und über einen Londoner Club! Der Produzent Evan Bergman legt sofort los, scheint aber nicht mit offenen Karten zu spielen. Und dann ist da noch der gut aussehende, aber unter einem schlechten Ruf leidende Regisseur Nick Craven, den Maddie bei der ersten Begegnung quasi über den Haufen rennt…

Wer wie ich mit der Musik der 80er aufgewachsen ist, erwartet nach Lektüre des Klappentextes zwar keine hochgeistige Literatur, aber zumindest ein bisschen Spaß und Kurzweil. Nur leider beweist „Dancing Queen“, dass eine originelle Idee noch lange keine Garantie für ein gutes Buch ist. Die durchsichtige und vorhersehbare Geschichte zieht sich über sage und schreibe 380 Seiten wie ein Kaugummi hin (weniger wäre in diesem Fall tatsächlich mehr gewesen). Dazu hölzerne Dialoge mit aufgesetzter Witzigkeit und stereotype Charakter, mit denen ich so gar nichts anfangen konnte: die Frauen naiv und die Männer stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Einzig die nette Idee, den einzelnen Kapiteln die passenden Songtitel als Überschrift zu verpassen, verdient einen Ehrenpunkt.

Ella Kingsley ist laut Info „das Pseudonym einer erfolgreichen englischen Autorin“. Wer auch immer das ist, sie wird wohl wissen, warum sie unter einem Pseudonym schreibt. Und der albernen Idee, den merkwürdigen Hamster (eigentlich war’s in der Geschichte ein Meerschweinchen, aber was soll’s) und Herzchen auf den Buchrücken drucken zu lassen, kann ich auch nichts abgewinnen.

Zum Schluss möchte ich nur noch anmerken, dass ich vielleicht nicht unbedingt zur Zielgruppe des Buches gehöre, aber ich hab schon weit bessere „Frauenbücher“ gelesen.

Bewertung vom 10.12.2012
Bullen und Schweine / Kommissar Wolf Bd.1
Kelnberger, Josef

Bullen und Schweine / Kommissar Wolf Bd.1


weniger gut

Ein spektakulärer Mordfall erschüttert Niederbayern: der Geschäftsmann Richard Plochinger wurde ermordet in einem Schweinesarg aufgefunden. Der Münchener Kommissar Konrad Wolf schaltet sich aus persönlichen Gründen in die laufenden Ermittlungen des vor Ort ermitteltenden Kommissars Hartmann ein; die Witwe ist eine „Ex“, die er vor Jahren sitzen gelassen hat, bevor er nach München ging. Schnell gibt es einen Haufen Verdächtiger mit plausiblen Motiven unter der niederbayerischen Bevölkerung, und auch die tschechischen Geschäftspartner von Plochinger rücken ins Visier der Polizei. Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse, und Wolf muss erkennen, dass vor allen Dingen die Frauen an seiner Seite gefährlich leben...

Die Geschichte fängt eigentlich ganz viel versprechend an, was natürlich beim Leser eine gewisse Erwartungshaltung bewirkt. Leider werden diese Erwartungen – zumindest bei mir – nur teilweise erfüllt. Streckenweise ist die Geschichte etwas verworren und verliert sich in Banalitäten und überflüssigen Dialogen, bei der Witz und Spannung auf der Strecke bleiben. So zieht sich die Geschichte im Mittelteil ein wenig dahin, bevor sie zum Ende hin noch mal richtig Fahrt aufnimmt...

Fazit: ein netter Provinzkrimi, der sein Potential aber (noch) nicht voll ausschöpft. Vielleicht ermittelt Konrad Wolf ja weiter, und übernimmt den frei gewordenen Posten...

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