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Benutzername: 
schlumeline
Wohnort: 
Juelich

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2025
Was wir nicht kommen sahen
Seck, Katharina

Was wir nicht kommen sahen


ausgezeichnet

Ada ist eine junge Erwachsene. Sie steht kurz vor dem Schulende. In ihrer Familie scheint alles einen völlig normalen Gang zu gehen. Doch dann verlässt Ada eines Abends das Haus und kehrt nicht zurück. Sie nimmt sich das Leben. Im Raum steht die Frage nach dem Warum.
Die trauernde Mutter macht sich daran dieser Frage auf den Grund zu gehen. Sie ist verzweifelt und will verstehen, warum ihre Tochter das getan hat. Die Flucht ihres Mannes in seine Arbeit verstärkt sie noch darin.

„Was wir nicht kommen sahen“ ist für die Leserschaft harter Tobak. Mehr als einmal wird darauf deutlich hingewiesen. In dieser Geschichte geht es um Mobbing im Netz. Es geht um Dinge, denen wir alle ungeschützt ausgesetzt sind, wenn wir uns in der virtuellen Welt bewegen. Es geht darum, dass es viele einfacher ist einen Menschen zu verletzten, den wir real gar nicht kennen.

Die Autorin ist in dieser Welt groß geworden. Sie kennt diese Welt. Das merkt man sehr deutlich.

Für Leser unterschiedlichen Alters wird die Geschichte daher anders wirken. Sie ist vielleicht Neuland und sie ist vielleicht bekanntes Pflaster. Aber in jedem Fall ist sie berührend, ist sie heftig und manchmal kaum auszuhalten. Und gerade deshalb gilt: Lesen!

Dieser Roman geht unter die Haut und zeigt uns deutlich welche Gefahren das Netz birgt.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 12.01.2025
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Himari ist ein junges Mädchen. Nachdem sie die von ihrer Mutter für sie vorgesehene Karriere als Pianistin aufgrund eines Unfalls nicht fortsetzen kann, kehrt sie aus einem Internat in England in ihre Heimat Japan zurück. Dort lebt sie nun bei ihrer Mutter und Schwester und hat große Angst vor der fremden Stadt, der fremden Umgebung und besonders vor ihrem ersten Schultag in der neuen Schule.

Durch ein wundersames Ereignis findet Himari den Weg zu einem besonderen kleinen Café im Park, in dem die Besitzerin Hayari und ihr Partner Herr Higure köstlichen Kaffee bereiten und es einzelnen Menschen ermöglichen für einen kurzen Moment in die Vergangenheit zu reisen, um dort eine einmal getroffene Entscheidung zu verändern.

Himari ist begeistert von Hayari, Herrn Higure und deren Möglichkeiten und erkennt schon bald, dass auch sie über besondere Fähigkeiten verfügt.

Diese Handlung hört sich zunächst magisch an und das ist sie ja auch irgendwie und dennoch ist sie viel mehr. Sie ist übertragbar in unser aller Leben und weist uns einen Weg. Sie lässt und nachdenken und inspiriert den Leser.

Himari ist ein sympathischer junger Mensch und ihr Schicksal berührt die Leserschaft. Das ist gewiss. Sie hat es nicht leicht im Leben und findet dennoch ihren Weg.

Die Geschichten der Menschen, die die Chance bekommen eine einst getroffene Entscheidung in der Vergangenheit zu verändern sind ebenso berührend und emotional.

So weist „Das kleine Café der zweiten Chancen“ dem Leser den Weg in ein Leben voller Möglichkeiten.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 12.01.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


ausgezeichnet

Leonore Asker wird von ihrem Vater gebeten ihm zu helfen. Er vermutet, dass er bald in das Visier polizeilicher Ermittlungen geraten wird, da in der Nähe seines „Wohnortes“ eine Leiche gefunden wurde. Leonore ist nicht begeistert, denn sie hat aufgrund vergangener Ereignisse ein sehr gespaltenes Verhältnis zu ihrem Vater. Dennoch beginnt sie mit Ermittlungen in der Angelegenheit.

Martin Hill, ein Jugendfreund von Leonore, erhält zeitgleich das Angebot ein Buch zu schreiben. Darin soll es um die Firma Alfacent, deren Gründer und um das Anwesen der Familie gehen, um das sich auch zahlreiche außergewöhnliche Geschichten ranken. Martin Hill ist begeistert, denn schon seit seiner Jugend fasziniert ihn das Anwesen der Familie nebst einem verlassenen Observatorium und der Insel auf dem dieses steht. So begibt sich Martin Hill nach Stjärneholm.

Die Leserschaft verfolgt den Roman also in zwei sehr unterschiedlichen Handlungssträngen und darf sich schon früh fragen ob und wie diese Handlungen wohl zueinander gehören.
Insgesamt ist der Roman absolut spannend und fesselnd. Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Dieser zweite Band von „Leonore Askers besonderen Fällen“ ist genauso außergewöhnlich wie der erste Teil und macht Lust auf mehr Fälle.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 13.11.2024
Das Buch der neuen Anfänge
Page, Sally

Das Buch der neuen Anfänge


gut

Jo Sorsby zieht für eine Zeit nach London und übernimmt den Schreibwarenladen ihres Onkels Wilbur. Dieser liegt im Krankenhaus und es geht ihm nicht gut. Da Jo gerade die Trennung von ihrem langjährigen Freund hinter sich hat, passt ihr die Abwechslung auch gut, insbesondere weil sie damit auch ihre Mutter etwas unterstützen kann, die sich um Wilbur große Sorgen macht und noch nicht realisieren möchte, dass ihr Bruder unter stark fortschreitender Demenz leidet.

Während ihrer Zeit in London findet Jo neue Freunde und hat eine Menge Zeit über ihr bisheriges und auch über ihr zukünftiges Leben nachzudenken. Da gibt es vieles zu überdenken und vieles neu zu bewerten.

In „Das Buch der neuen Anfänge“ geht es aber nicht nur um Jo allein, sondern vielmehr um das Thema Freundschaft und deren Bedeutung für das Leben. Besonders im letzten Drittel des Buches finde ich die Thematik schön umgesetzt, während der Roman zuvor durch größere Längen etwas vor sich hinplätschert. Hier hätten sicher einige Nebenaspekte unter den Tisch fallen können.

Insgesamt ist dieses Buch jedoch unterhaltsam und für die Advents- und Weihnachtszeit zu empfehlen.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

Hinweis: Dieses Buch wurde mir durch das Team von wasliestdu.de und durch den Verlag dtv unentgeltlich für die Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt.
Meine hier zu lesende Meinung wurde dadurch in keiner Weise beeinträchtigt.

Bewertung vom 04.10.2024
Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben
Günak, Kristina

Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben


ausgezeichnet

Ella wagt einen Neuanfang. Nach der Trennung von ihrem Mann und dem Auszug der beiden inzwischen erwachsenen Söhne, verkauft sie das kleine Häuschen und zieht in eine Tiny Haus Siedlung in der Nähe eines Bauernhofes. Landwirt Theo hat die kleinen Wohnräume selbst gebaut und Ella hat sie bereits zuvor einmal besichtigt. Um dort einzuziehen, muss sie sich erheblich verkleinern und trennt sich daher von vielen ihrer Sachen. Sie wird ein Jahr dort verbringen und als Journalistin will sie dann auch über ihr Leben dort berichten. Vor Ort angekommen ist jedoch zunächst so einiges völlig anders, als erwartet und an die Nachbarschaft und den Umgang miteinander muss sich Ella auch erst einmal gewöhnen.
Dennoch wird der Umzug von Ella für sie eine wunderbare Erfahrung.

Die Autorin Kristina Günak präsentiert hier einen wundervoll fröhlichen Roman, der die Sonnen und Schattenseiten des Lebens zeigt und doch vermittelt wie schön das Leben ist, wenn man versucht, immer das Beste daraus zu machen.

Ein Buch zum Entspannen und Genießen erwartet die Leserschaft.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2024
Aus dem Haus
Böttger, Miriam

Aus dem Haus


weniger gut

In diesem Roman berichtet die Ich-Erzählerin aus ihrem Leben oder besser gesagt aus dem Leben der Eltern und aus dem gemeinsamen Leben. Es handelt sich nicht um eine zusammenhängende Geschichte, sondern vielmehr um einzelne Episoden aus dem Familienalltag. Im Mittelpunkt steht das Haus, das die Eltern einst erworben haben, das Haus, das die Mutter schon immer nicht wollte und das Haus, das so viele Mängel hatte, das Haus, das nun verkauft wurde und dem man dann irgendwie doch nachtrauert. Das Problem der Familie oder vielleicht auch eher der Mutter scheint wohl der Gedanke zu sein im Leben meist nur Pech zu haben.

Die Ich-Erzählerin ist erwachsen und blickt auf unterschiedliche Zeiten in der Vergangenheit zurück. Damit springt sie auch zeitlich immer hin und her. Durch die nicht direkt zusammenhängenden Geschichten entsteht zwar ein Gesamtbild der Familie, aber die Leserschaft wird nicht mitgerissen. Teilweise fragt man sich, was die Autorin nun tatsächlich mitteilen oder erzählen möchte.

Wenngleich einzelne Episoden durchaus amüsant sind, bleibt der Gesamteindruck eher schwach. Der Klappentext verspricht mehr als das Buch tatsächlich halten kann.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

Bewertung vom 15.09.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


sehr gut

Mara Lux ist eine bekannte Schlafforscherin. Sie lebt in London. Mit ihrer alten Heimat Deutschland verbindet sie nicht viel, was vor allem mit früheren Ereignissen in ihrem Leben zusammenhängt. Daher ist sie ganz überrascht, als sie die Nachricht von einem Notar erhält, jemand möchte ihr ein altes Herrenhaus in Deutschland vermachen. Erst ist sie unschlüssig, fährt dann aber doch in den kleinen Ort und sieht sich das Haus näher an.

Mara selbst leidet an Schlafproblemen. Sie kann nicht schlafen. Gerne vermeidet sie es auch, denn als Kind hat sie häufig im Schlaf Dinge geträumt, die dann auch tatsächlich eingetreten sind. Diese Erlebnisse prägen Mara bis heute. Während Mara jedoch einige Jahre solche Träume nicht mehr hatte, scheinen sie sich nun in Verbindung mit der Reise nach Deutschland wieder mit Macht in ihr Leben oder besser gesagt in ihren Schlaf zurückzudrängen.

Der Roman „Der längste Schlaf“ ist ein fantastischer Ausflug in die Welt des Schlafes. Er basiert teilweise auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, enthält aber auch eine gewisse Menge an mystischen Elementen. Das sollte man sicher wissen, bevor man dieses Buch zur Hand nimmt.

Mir persönlich hat der Ausflug von Mara in ihre alte Heimat gefallen und ihr Kampf mit den alten Geistern war bemerkenswert und natürlich erfolgreich.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

Bewertung vom 15.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Vor „Die Unmöglichkeit des Lebens“ habe ich persönlich noch kein anderes Buch des Autors gelesen. Angesprochen fühlte ich mich auf der Grundlage des Klappentextes und der Leseprobe. Auf dieser Grundlage erwartete ich eine Lebensveränderung für die Protagonistin Grace durch eine Reise/Wohnortveränderung und einen abwechslungsreichen Schriftverkehr/Austausch zwischen ihr und einem ehemaligen Schüler.

Aber so kam es nicht. Vielmehr ist dieses Buch ein einziger langer Brief von Grace an Maurice, in dem sie ihm alles das erzählt, was ihr Leben durch den Weggang von Lincoln nach Ibiza verändert hat.

Grace bekommt von ihrer verstorbenen (oder besser gesagt: verschwundenen) Freundin Christina ein kleines Haus auf Ibiza geschenkt. Grace ist alt und fühlt sich nicht gesund. Außerdem trägt sie im Zusammenhang mit den Verlusten von Kind und Mann noch alte Schuldgefühle mit sich herum.

Auf der Insel Ibiza schließt Grace neue Freundschaften und erfährt bzw. erlernt den Blick auf das Leben zu verändern und sich an Kleinigkeiten und den vorhandenen Gegebenheiten zu erfreuen. Dies ist eine tolle Botschaft der Geschichte, die ich auf jeden Fall unterstützen kann.

Leider aber hat mir der Weg dorthin nicht so gut gefallen, da sich der Autor „Matt Haig“ hierfür zu vieler übernatürlicher Dinge bedient und der Roman hierdurch zu sehr ins Fantastische abschweift.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

Bewertung vom 17.08.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


ausgezeichnet

Eine Entführung, die sich plötzlich völlig anders als erwartet darstellt, führt dazu, dass die beiden Ermittler Juha und Lux einen alten bisher ungelösten Fall wieder aufgreifen.
Damals kam ein Kind im Rahmen einer Entführung in einer Kiste im Wald ums Leben. Juha stand zu diesem Zeitpunkt am Beginn seiner Laufbahn beim LKA und sein damaliger Kollege Werner zerbrach an dem Fall.

Das neue Ermittlerduo Juha und Lux kommt unerwartet daher und gefällt auf den ersten Blick. Die zwei Ermittler sind unterschiedlich und ergänzen sich doch so gut. Sie passen arbeitstechnisch sehr gut zueinander. Mir gefällt, wie sie miteinander umgehen, mal mit Nähe und mal mit Distanz. Beide haben ihre eigenen Probleme und diese fließen, wie im wahren Leben, eben auch in den Arbeitsalltag der Kriminalbeamten mit ein. Das gefällt mir gut, vor allem, weil es keine übertriebenen Probleme sind, sondern realistische.

Wie sich jeder denken kann, sind die Ermittlungen in einem Fall, der einige Jahre zurückliegt nicht leicht. Aber Lux und Juha finden immer wieder neue Ansätze auch sehr unterschiedlicher Art. So bleibt es immer spannend, Wendungen sind garantiert. Und auf die Lösung des Ganzen kommt man sicher nicht so leicht. Das hat mir besonders gut gefallen.

Die Lösung liegt im Verborgenen. Das ist sicher.

Und nun freue ich mich auf einen weiteren Fall für das Ermittlerteam Juha und Lux.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

Bewertung vom 14.08.2024
Yoko / Die Rache Bd.1
Aichner, Bernhard

Yoko / Die Rache Bd.1


ausgezeichnet

Yoko ist jung. Yoko hat sich etwas aufgebaut. Yoko ist zufrieden und glücklich.

So stellt sich das Leben von Yoko am Anfang dieser Geschichte dar. Die junge Frau hat von ihrem Vater eine Metzgerei geerbt. Sie hat investiert und die alte Metzgerei zu einer Glückskeksfabrik gemacht. Doch mit der nächsten Auslieferung der mit Liebe hergestellten Glückskekse schleicht sich das Grauen ein in Yokos junges Leben. Oder war das Grauen schon vorher da?

Dieser neue Thriller von Bernhard Aichner ist hart, schonungslos und brutal. Yoko verliert alles und ist bereit aus Rache noch mehr zu opfern.

Die Geschichte hat mich fasziniert. Sie zu lesen war wie ein Sog, auch wenn es manchmal unfassbar und unglaublich war, was ich gelesen habe. Als Leserin bin ich hoffnungslos und hoffnungsvoll zugleich. Ich fühle mit Yoko und verurteile sie auch. Ich weiß selbst nicht mehr was hier richtig und falsch ist.

Aber ich bin sicher: Dieser Thriller ist mega spannend. Ein gelungenes Schlachtfest.

Copyright © 2024 by Iris Gasper