Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
schlumeline
Wohnort: 
Juelich

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2025
Dunkle Momente
Hoven, Elisa

Dunkle Momente


ausgezeichnet

Alles hat eine Kehrseite

In diesem Buch begleitet die Leserschaft die Strafverteidigerin Eva Herbergen durch mehrere ihrer Fälle. In Rückblicken gibt die Juristin Einblick in ihren Alltag und ihr Leben. Insgesamt neun Fälle werden erzählt und juristisch beleuchtet. Dabei wird sehr deutlich, dass nicht immer alles schwarz und weiß, Recht und Unrecht ist und erst recht nicht immer jede Entscheidung und jedes Gesetz gerecht. Dafür ist auch das Recht einfach zu komplex und unser Lebensalltag zu kompliziert.

Die Autorin dieses Buches, Elisa Hoven, ist selbst Juristin (Professorin für Strafrecht und Richterin). Das wird in diesen neun Geschichten hier sehr deutlich.

„Dunkle Momente“ ist ein spannendes Buch, so real, dass die Schwächen aber auch die Stärken unseres Rechtsstaates deutlich werden.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 15.03.2025
Emma
Reno, Jean

Emma


gut

Reise in eine andere Welt

Emma hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Ihre Mutter verstarb bei einem Verkehrsunfall und Emma saß am Steuer. Bis auf diese Tatsache verläuft ihr Leben in ganz normalen Bahnen. Sie arbeitet an der bretonischen Küste in einem Thalasso-Zentrum als Masseurin. Und dann bietet sich ihr eine große Chance.
Aus dem Oman reißt Tariq Khan an und nach der Massage durch Emma möchte er, dass sie in den Oman kommt, um dort beim Aufbau eines nagelneuen Thalasso Zentrums zu unterstützen. Sie soll die zukünftigen Masseure vor Ort schulen.

Zwischen Emma und Tariq knistert es von Anfang an, aber Tariq ist verlobt. Dennoch kommt eins zum anderen und so mutet ein Großteil des Buches mehr als Liebesgeschichte an und eben nicht als Thriller. Spannung gibt es zwar aber eben auch ganz anders als erwartet.

Vielleicht verwundert das weniger, wenn man berücksichtigt, dass der Autor eben eigentlich Schauspieler ist. Daher ist dieses Buch viel weniger Roman als Drehbuch und eigentlich auch gut als Grundlage für einen Film geeignet. Hier gibt es Spannung und Spionage, aber nicht unbedingt das, was sich Leser eben von einem guten Thriller erhoffen. Teilweise plätschert die Handlung vor sich hin und teilweise ist sie auch arg überzogen.

Dieses Buch hat mich gut unterhalten, aber es war zu weit weg von der Realität, um es irgendwie ernst zu nehmen.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 15.03.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


sehr gut

Christian Schünemann nimmt seine Leserschaft mit in das Leben der Familie Hormann. Aus der Sicht des Sohnes Daniel und in Rückblicken erfahren wir, wie sich die Eltern Siegfried und Marlene kennenlernen und sich ein Leben aufbauen. Wir blicken auch auf deren Jugend zurück. Die Familie Hormann durchlebt einige Höhen und Tiefen und scheint kurz vor Daniels Konfirmation auch kurz vor dem finanziellen Ruin zu stehen. Der Gerichtsvollzieher steht vor der Tür und dennoch geht es irgendwie immer weiter und die Wahrheit wird schön geredet. Da ist auch noch ein Ausflug in die Sonne drin.

Die Handlung umfasst den ungefähren Zeitraum nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 80er hinein. Christian Schünemann gelingt es perfekt die damalige Zeit in seinem Roman lebendig werden zu lassen.

Ein Roman aus dem Leben.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 12.01.2025
Was wir nicht kommen sahen
Seck, Katharina

Was wir nicht kommen sahen


ausgezeichnet

Ada ist eine junge Erwachsene. Sie steht kurz vor dem Schulende. In ihrer Familie scheint alles einen völlig normalen Gang zu gehen. Doch dann verlässt Ada eines Abends das Haus und kehrt nicht zurück. Sie nimmt sich das Leben. Im Raum steht die Frage nach dem Warum.
Die trauernde Mutter macht sich daran dieser Frage auf den Grund zu gehen. Sie ist verzweifelt und will verstehen, warum ihre Tochter das getan hat. Die Flucht ihres Mannes in seine Arbeit verstärkt sie noch darin.

„Was wir nicht kommen sahen“ ist für die Leserschaft harter Tobak. Mehr als einmal wird darauf deutlich hingewiesen. In dieser Geschichte geht es um Mobbing im Netz. Es geht um Dinge, denen wir alle ungeschützt ausgesetzt sind, wenn wir uns in der virtuellen Welt bewegen. Es geht darum, dass es viele einfacher ist einen Menschen zu verletzten, den wir real gar nicht kennen.

Die Autorin ist in dieser Welt groß geworden. Sie kennt diese Welt. Das merkt man sehr deutlich.

Für Leser unterschiedlichen Alters wird die Geschichte daher anders wirken. Sie ist vielleicht Neuland und sie ist vielleicht bekanntes Pflaster. Aber in jedem Fall ist sie berührend, ist sie heftig und manchmal kaum auszuhalten. Und gerade deshalb gilt: Lesen!

Dieser Roman geht unter die Haut und zeigt uns deutlich welche Gefahren das Netz birgt.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 12.01.2025
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Himari ist ein junges Mädchen. Nachdem sie die von ihrer Mutter für sie vorgesehene Karriere als Pianistin aufgrund eines Unfalls nicht fortsetzen kann, kehrt sie aus einem Internat in England in ihre Heimat Japan zurück. Dort lebt sie nun bei ihrer Mutter und Schwester und hat große Angst vor der fremden Stadt, der fremden Umgebung und besonders vor ihrem ersten Schultag in der neuen Schule.

Durch ein wundersames Ereignis findet Himari den Weg zu einem besonderen kleinen Café im Park, in dem die Besitzerin Hayari und ihr Partner Herr Higure köstlichen Kaffee bereiten und es einzelnen Menschen ermöglichen für einen kurzen Moment in die Vergangenheit zu reisen, um dort eine einmal getroffene Entscheidung zu verändern.

Himari ist begeistert von Hayari, Herrn Higure und deren Möglichkeiten und erkennt schon bald, dass auch sie über besondere Fähigkeiten verfügt.

Diese Handlung hört sich zunächst magisch an und das ist sie ja auch irgendwie und dennoch ist sie viel mehr. Sie ist übertragbar in unser aller Leben und weist uns einen Weg. Sie lässt und nachdenken und inspiriert den Leser.

Himari ist ein sympathischer junger Mensch und ihr Schicksal berührt die Leserschaft. Das ist gewiss. Sie hat es nicht leicht im Leben und findet dennoch ihren Weg.

Die Geschichten der Menschen, die die Chance bekommen eine einst getroffene Entscheidung in der Vergangenheit zu verändern sind ebenso berührend und emotional.

So weist „Das kleine Café der zweiten Chancen“ dem Leser den Weg in ein Leben voller Möglichkeiten.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 12.01.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


ausgezeichnet

Leonore Asker wird von ihrem Vater gebeten ihm zu helfen. Er vermutet, dass er bald in das Visier polizeilicher Ermittlungen geraten wird, da in der Nähe seines „Wohnortes“ eine Leiche gefunden wurde. Leonore ist nicht begeistert, denn sie hat aufgrund vergangener Ereignisse ein sehr gespaltenes Verhältnis zu ihrem Vater. Dennoch beginnt sie mit Ermittlungen in der Angelegenheit.

Martin Hill, ein Jugendfreund von Leonore, erhält zeitgleich das Angebot ein Buch zu schreiben. Darin soll es um die Firma Alfacent, deren Gründer und um das Anwesen der Familie gehen, um das sich auch zahlreiche außergewöhnliche Geschichten ranken. Martin Hill ist begeistert, denn schon seit seiner Jugend fasziniert ihn das Anwesen der Familie nebst einem verlassenen Observatorium und der Insel auf dem dieses steht. So begibt sich Martin Hill nach Stjärneholm.

Die Leserschaft verfolgt den Roman also in zwei sehr unterschiedlichen Handlungssträngen und darf sich schon früh fragen ob und wie diese Handlungen wohl zueinander gehören.
Insgesamt ist der Roman absolut spannend und fesselnd. Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Dieser zweite Band von „Leonore Askers besonderen Fällen“ ist genauso außergewöhnlich wie der erste Teil und macht Lust auf mehr Fälle.

Copyright © 2025 by Iris Gasper

Bewertung vom 13.11.2024
Das Buch der neuen Anfänge
Page, Sally

Das Buch der neuen Anfänge


gut

Jo Sorsby zieht für eine Zeit nach London und übernimmt den Schreibwarenladen ihres Onkels Wilbur. Dieser liegt im Krankenhaus und es geht ihm nicht gut. Da Jo gerade die Trennung von ihrem langjährigen Freund hinter sich hat, passt ihr die Abwechslung auch gut, insbesondere weil sie damit auch ihre Mutter etwas unterstützen kann, die sich um Wilbur große Sorgen macht und noch nicht realisieren möchte, dass ihr Bruder unter stark fortschreitender Demenz leidet.

Während ihrer Zeit in London findet Jo neue Freunde und hat eine Menge Zeit über ihr bisheriges und auch über ihr zukünftiges Leben nachzudenken. Da gibt es vieles zu überdenken und vieles neu zu bewerten.

In „Das Buch der neuen Anfänge“ geht es aber nicht nur um Jo allein, sondern vielmehr um das Thema Freundschaft und deren Bedeutung für das Leben. Besonders im letzten Drittel des Buches finde ich die Thematik schön umgesetzt, während der Roman zuvor durch größere Längen etwas vor sich hinplätschert. Hier hätten sicher einige Nebenaspekte unter den Tisch fallen können.

Insgesamt ist dieses Buch jedoch unterhaltsam und für die Advents- und Weihnachtszeit zu empfehlen.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

Hinweis: Dieses Buch wurde mir durch das Team von wasliestdu.de und durch den Verlag dtv unentgeltlich für die Teilnahme an einer Leserunde zur Verfügung gestellt.
Meine hier zu lesende Meinung wurde dadurch in keiner Weise beeinträchtigt.

Bewertung vom 04.10.2024
Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben
Günak, Kristina

Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben


ausgezeichnet

Ella wagt einen Neuanfang. Nach der Trennung von ihrem Mann und dem Auszug der beiden inzwischen erwachsenen Söhne, verkauft sie das kleine Häuschen und zieht in eine Tiny Haus Siedlung in der Nähe eines Bauernhofes. Landwirt Theo hat die kleinen Wohnräume selbst gebaut und Ella hat sie bereits zuvor einmal besichtigt. Um dort einzuziehen, muss sie sich erheblich verkleinern und trennt sich daher von vielen ihrer Sachen. Sie wird ein Jahr dort verbringen und als Journalistin will sie dann auch über ihr Leben dort berichten. Vor Ort angekommen ist jedoch zunächst so einiges völlig anders, als erwartet und an die Nachbarschaft und den Umgang miteinander muss sich Ella auch erst einmal gewöhnen.
Dennoch wird der Umzug von Ella für sie eine wunderbare Erfahrung.

Die Autorin Kristina Günak präsentiert hier einen wundervoll fröhlichen Roman, der die Sonnen und Schattenseiten des Lebens zeigt und doch vermittelt wie schön das Leben ist, wenn man versucht, immer das Beste daraus zu machen.

Ein Buch zum Entspannen und Genießen erwartet die Leserschaft.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2024
Aus dem Haus
Böttger, Miriam

Aus dem Haus


weniger gut

In diesem Roman berichtet die Ich-Erzählerin aus ihrem Leben oder besser gesagt aus dem Leben der Eltern und aus dem gemeinsamen Leben. Es handelt sich nicht um eine zusammenhängende Geschichte, sondern vielmehr um einzelne Episoden aus dem Familienalltag. Im Mittelpunkt steht das Haus, das die Eltern einst erworben haben, das Haus, das die Mutter schon immer nicht wollte und das Haus, das so viele Mängel hatte, das Haus, das nun verkauft wurde und dem man dann irgendwie doch nachtrauert. Das Problem der Familie oder vielleicht auch eher der Mutter scheint wohl der Gedanke zu sein im Leben meist nur Pech zu haben.

Die Ich-Erzählerin ist erwachsen und blickt auf unterschiedliche Zeiten in der Vergangenheit zurück. Damit springt sie auch zeitlich immer hin und her. Durch die nicht direkt zusammenhängenden Geschichten entsteht zwar ein Gesamtbild der Familie, aber die Leserschaft wird nicht mitgerissen. Teilweise fragt man sich, was die Autorin nun tatsächlich mitteilen oder erzählen möchte.

Wenngleich einzelne Episoden durchaus amüsant sind, bleibt der Gesamteindruck eher schwach. Der Klappentext verspricht mehr als das Buch tatsächlich halten kann.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

Bewertung vom 15.09.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


sehr gut

Mara Lux ist eine bekannte Schlafforscherin. Sie lebt in London. Mit ihrer alten Heimat Deutschland verbindet sie nicht viel, was vor allem mit früheren Ereignissen in ihrem Leben zusammenhängt. Daher ist sie ganz überrascht, als sie die Nachricht von einem Notar erhält, jemand möchte ihr ein altes Herrenhaus in Deutschland vermachen. Erst ist sie unschlüssig, fährt dann aber doch in den kleinen Ort und sieht sich das Haus näher an.

Mara selbst leidet an Schlafproblemen. Sie kann nicht schlafen. Gerne vermeidet sie es auch, denn als Kind hat sie häufig im Schlaf Dinge geträumt, die dann auch tatsächlich eingetreten sind. Diese Erlebnisse prägen Mara bis heute. Während Mara jedoch einige Jahre solche Träume nicht mehr hatte, scheinen sie sich nun in Verbindung mit der Reise nach Deutschland wieder mit Macht in ihr Leben oder besser gesagt in ihren Schlaf zurückzudrängen.

Der Roman „Der längste Schlaf“ ist ein fantastischer Ausflug in die Welt des Schlafes. Er basiert teilweise auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, enthält aber auch eine gewisse Menge an mystischen Elementen. Das sollte man sicher wissen, bevor man dieses Buch zur Hand nimmt.

Mir persönlich hat der Ausflug von Mara in ihre alte Heimat gefallen und ihr Kampf mit den alten Geistern war bemerkenswert und natürlich erfolgreich.

Copyright © 2024 by Iris Gasper