Nie gut genug

sehr gut

Von claumo
"Nie gut genug" ist ein sehr aufschlussreiches Buch über die fatalen Folgen des Perfektionismus im persönlichen und Gesellschaftlichen. Das Buch gliedert sich in verschiedene Teile: von Teil 1 "Was ist Perfektionismus?" bis hin zu Teil 4: "Wie man lernt, mit ,gut genug` zufrieden zu sein.

Jede*r versucht im Alltag, persönlich sein bestes (oder gar das allerbeste?) zu geben bis man ausgebrannt ist. Scheinbar ist das persönliche Selbstbewusstsein in unserer Gesellschaft gar nicht so ausgeprägt wie ich vor der Lektüre des Buches geglaubt habe. Spannend!

Der Autor Thomas Curran, seines Zeichens Assistant Professor und Forschender auf dem Gebiet, berichtet sehr eindringlich und in sehr plastischer Sprache über den verheerenden Hype des Perfektionismus in unserer Zeit. Bis zur Selbstausbeutung und Selbstaufgabe treiben es Betroffene und legen teils so den Grundstein für psychische Erkrankungen. Thomas Curran schreibt über seine Forschung und ermutigt, zeigt Wege aus der Perfektion auf.

Ich fand das Buch sehr lesenswert; es ist fachlich gut geschrieben und vieles an Selbsthilfeliteratur, was zu dem Thema auf dem Markt ist, möchte ich verbannen. Denn bei der Lektüre fühlt man sich noch "falscher" und unwohl. Ganz anders "Nie gut genug". Es schließt mich dem kräftigenden Appell zu Kämpfen für ein sich-annehmen und einen unperfekten Planeten. Herrlich unperfekt! Und so wahr!

Kühe kuscheln

ausgezeichnet

Joar Berge ist auf social Media der "Moustache-Farmer". von dort kannte ich ihn und seine beeindruckende Geschichte. Mir gefällt sehr die Klarheit und Ehrlichkeit der Sprache: bereits als Kind auf einem Hof aufgewachsen, spürt er eine besondere Nähe zu Tieren. Kalb "Rexi" und er - als Kind - schließen Freundschaft, ihren Verschwinden als aufgebrauchte Milchkuh kann er leider nicht verhindern. Dazu ist er zu klein.
Als Erwachsener verläßt er sein Herkunftsdorf im Odenwald, macht Karriere als IT-Manager in großen deutschen Städten und in Antibes. Später, in einer Krise, kehrt er in den Odenwald zurück, entdeckt die Liebe zu den Tieren neu und gründet einen Gnadenhof. Beim Lesen ging mir das Herz auf: eine so schöne Geschichte, ein Beispiel, wie Liebe, hier zu Tieren, etwas sehr starkes, positives ist. Ich wollte das Buch gar nicht aus den Hand legen, so schön fand ich es! Und zu recht steht es mittlerweile auf der Spiegel-Bestseller-Liste.

Migräne-frei: endlich Frieden im Kopf

sehr gut

Meike Statkus, ehemals chronische Migränikerin, heute ist sie Coachin und Heilpraktikerin, hat die T.E.K.E.-Theroie entwickelt und lehrt sie heute. Das vorliegende Buch stellt diese Methode vor. Im einzelnen:

T wie Trigger: Hier geht es um den Umgang mit Reizen, Stress, Wetterumschwünge etc. Einiges an Triggern kann Migräne-Attacken auslösen und es empfiehlt sich natürlich, diese zu beobachen


E wie Energiehaushalt:
Regelmäßige Nahrungszufuhr sicherzustellen sind wichtig.

K wie Körperarbeit:
Richtige Bewegung ist wichtig.

E wie Entspannung:
Entspannung ist für Patienten und Patientinnen wichtig. Das WIE wird hier sehr schön erklärt.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich werde es an einen Migräniker verschenken. Ich denke, dass es ihm helfen wird, den Selbsthilfe-Aspekt und die Selbstwirksamkeit zu sehen, mit der man Erfolg haben kann.
Meike Statkus, ehemals chronische Migränikerin, heute ist sie Coachin und Heilpraktikerin, hat die T.E.K.E.-Theroie entwickelt und lehrt sie heute. Das vorliegende Buch stellt diese Methode vor. Im einzelnen:

T wie Trigger: Hier geht es um den Umgang mit Reizen, Stress, Wetterumschwünge etc. Einiges an Triggern kann Migräne-Attacken auslösen und es empfiehlt sich natürlich, diese zu beobachen


E wie Energiehaushalt:
Regelmäßige Nahrungszufuhr sicherzustellen sind wichtig.

K wie Körperarbeit:
Richtige Bewegung ist wichtig.

E wie Entspannung:
Entspannung ist für Patienten und Patientinnen wichtig. Das WIE wird hier sehr schön erklärt.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich werde es an einen Migräniker verschenken. Ich denke, dass es ihm helfen wird, den Selbsthilfe-Aspekt und die Selbstwirksamkeit zu sehen, mit der man Erfolg haben kann.

Das Café ohne Namen

sehr gut

Ich lese die Bücher von Seethaler sehr gern. Für mich ist es ein völliges Eintauchen in eine alte Zeit, die oft nicht schön war, wie man heute so gerne denkt. Die Protagonisten machen eine Entwicklung durch, so auch Robert Simon. Er eröffnet jung sein bescheidenes Café, in dem sich im Nachkriegs-Wien die Menschen treffen und schließt es nach 10 Jahren, da der Pachtvertrag nicht verlängert wird. Präzis charakterisiert Seethaler die Gäste, die liebenswert und sehr unterschiedlich sind. Ein wenig erinnern mich die Figuren an die des Hans Fallada; die kleinen Leute werden jeweils auf die Erzählerbühne gebracht und nicht vernachlässigt wie in anderen Romanen. Ich finde die Sprache glasklar und treffend, aber auch sehr warmherzig geschrieben. Trotz der Nachkriegszeit ist es für mich ein sehr positives, mich bestärkendes und gut unterhaltenes Buch.
Sätze wie "Ein Kuss unter der Laterne noch genügt für ein ganzes Glück.", fand ich jedoch zu kitschig und einfach nicht gelungen. Seethalers "Ein ganzes Leben" und "Der Trafikant" fand ich herausragend. "Das Café ohne Namen" bekommt daher vor mir einen Punkt weniger. Sehr gut ist aber immer noch sehr gut!

Unsichtbar

ausgezeichnet

"Unsichtbar" von Eloy Moreno greift ein derzeit leider sehr aktuelles Thema auf. Mobbing unter Schülern ist leider in neuer Zeit ein immer drängenderes Thema. Das Buch ist Opfern UND Tätern gewidmet. Alle kommen in ihrer Perspektive zu Wort. Auch die, die wegschauen und nichts tun. Der unscheinbare Junge fragt sich immer wieder: "Warum hilft mir keiner?" und wünscht sich unsichtbar zu sein. Zuerst findet der Leser sich nicht gleich zurecht, weiß bei den Perspektivwechseln nicht gleich, wer wer ist. Doch ich fand das wenig störend angesichts der berührenden Geschichte.
Ich finde das Buch auch für Jugendliche sehr geeignet. Der Stil ist kurz und knapp. Und wohl die meisten haben im Leben Erfahrungen mit Mobbing gesammelt, ob als Schüler, in der Nachbarschaft, bei der Arbeit, wurden selbst gemobbt oder haben durch Tatenlosigkeit mitgemobbt. Auch das Cover, der namenlose Junge im Regen oder in Tränen ist sehr gut gemacht. Ein sehr empfehlenswertes Buch von einem Autor, von dem man hoffentlich noch mehr hören wird!

Muskeln - die Gesundmacher

sehr gut

Im Buch "Muskeln - die Gesundmacher" lässt uns Prof. Dr. Ingo Froböse an den neuesten Forschungsergebnissen zum Thema Muskeln teilhaben. Laienverständlich aufbereitet, gibt es zuerst die Grundlagen vermittelt, um dann in den hinteren Kapiteln auf Themen wie "Propriozeption - Muskeln sind Wahrnehmungsorgane", "Mytokine - Die Heilstoffe der Muskulatur" oder der Prävention von Volkskrankheiten einzugehen. Mir hat die Lektüre sehr viel Spass gemacht und mich motiviert, im Umfeld für Sport und Bewegung zu werten sowie selbst wieder aktiver zu werden.
Den Aufbau des Buches finde ich sehr gut und die Gestaltung gut. Manko: Mir fehlen leider konkrete Tipps und Übungen, die man in den Alltag integrieren könnte. So finde ich die Lektüre für mich als Laien doch zu fachlich; sicher kann man solche Passagen überspringen, was dann aber den Lesefluss behindert. Deshalb nur vier Sterne!

Anti-Girlboss

ausgezeichnet

Nadia Sehadeh nimmt uns in ihrem Buch mit in die Welt des Feminismus. Nicht den, den wir kennen, sondern den anderen: des Gegenstücks zur perfektionierten, perfekten, vermeintlich alles könnenden und vor allem alles leistenden Frauenbild. Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut und es hat mich nicht enttäuscht. Mir gefällt es sehr gut und ich finde die Gedanken sehr berechtigt und mutig, auszusprechen. Die Autorin erzählt aus ihrem Leben ihre Sicht auf die Dinge: sie verspürt keine Ambitionen, sich zu opimieren, auf den allgemeinen Zug aufzuspringen, der Lebensentwurf, der dann doch auslaugt, bei dem man mit 35 vielleicht schon ein burn-out hat. Weder Karriere noch Kinder, stets pünktlicher Feierabend, keine Fortbildungen -- die Gedanken sind sehr befreiend und sicher kontrovers. Ich habe mich teils provoziert gefühlt und angegriffen, doch bei 100%-Feministinnen, die das Gegenteil schreiben, ists mir auch schwer. Vielleicht ist der Mittelweg, einfach das individuelle Leben sprechen zu lassen, Frauen ihren Weg erzählen zu lassen. So kam mir dieses Buch ein wenig zu allgemein gehalten vor. Dennoch vergebe ich 5 Sterne, da die Diskussion mir sehr sehr wichtig erscheint! Toll und pointiert geschrieben ist es allemal! Top!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Getraut / Andrea Schnidt Bd.12

sehr gut

Andrea Schnit ist eine Frau in den allerbesten Jahren: Werbetexterin für einen Hersteller für Raumdüfte, verliebt in ihren Paul, ebenso in ihren Enkel Halvar, genervt von ihrer spiessigen Tochter Claudia - eben mitten im Leben, aber leider sehr verpeilt. Ich lese eigentlich nie Trivialliteratur, doch das Buch wurde mir geschenkt und hat mich in der Erkältungszeit dann doch gepackt. Sehr wortwitzig und rasant für Susanne Fröhlich durch das moderne Märchen. Es gibt einen Eso-Coach Jerome, eine aufgetakelte Freundin Bea und hessisch-babbelnde Ex-Schwiegereltern, die in einer etwas aufgesetzten Handlung agieren. Lustig und kreativ ist es allemal. Fast schon wie in einer Hollywood-Screwballkomödie! Mir hat das Buch viel Spass bereitet, es ist kurzweilig und sehr unterhaltsam zu lesen. Nur wer Frauenromane hasst, der/die sollte es nicht geschenkt bekommen. Auf keinen Fall!

Lebe deine weibliche Energie

sehr gut

Das Buch will Frauen auf dem Weg ins Frausein helfen. Mir gefällt es optisch sehr gut - es ist liebevoll gestaltet bis ins kleinste Detail. Die Illustration auf dem Cover finde ich ansprechend, ebenso die Farbwahl. Kein grelles Pink sondern ein erwachseneres Altrosé verbunden mit schönen Fotos und einer sinnvollen Gliederung leiten uns durch das Buch.
Das Buch gliedert sich in folgende Kapitel: Weiblichkeit und Frausein, Innere Welt und Äußere Welt. Ich finde die Themen bzw. Lösungsvorschläge teils etwas esoterisch gewählt: man sollte Klangschalen und Tee trinken mögen, sonst ist das Buch ein Fehlgriff. Für mich hätte es als junge Frau gepasst. Und einige Übungen finde ich auch heute noch toll. V.a. die Auswahl an Methoden zum Frausein zu finden ist gut getroffen und beschrieben. Klares Plus hier.

Das Dilemma: die Zielgruppe sind junge, gesunde Frauen. Ich selbst bin ich vorgezogenen Wechseljahren mit Anfang vierzig, ungewollt kinderlos und chronisch krank.
Auf dem Cover oder der Rückseite ist die Zielgruppe leider nicht angegeben und so alle Frauen NACH oder WÄHREND den Wechseljahren ausgeschlossen. Ich finde, dass die Autorinnen hier viel vergeben, denn die Ansätze sind ja sinnvoll und gut gemeint. Ich denke, jede junge Frau kann krank werden, keine Menstruation mehr haben und sich dann ausgeschlossen fühlen. Also aufpassen beim Verschenken!

Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich gebe 4 Sterne, eben weil die Zielgruppe verstolpert ist.

Vogel entdeckt - Herz verloren

sehr gut

Antonias und Philipps Leidenschaft sind Tiere, besonders Vögel haben sie in ihre Herzen geschlossen. Beide leben in Großstädten und haben sich über die Hobby-Ornithologie kennengelernt. In liebevoll geschriebenen Kapiteln wird die Liebe zu Ortolan, Spatz, Kranich, Schwalbe, Stieglitz, Nachtigall, Albatross, Feldlerche, Sittich, Pirol, Amsel, Stockente, Dohle und Meise vonseiten der beiden Städter beschrieben. Es ist authentisch und locker geschrieben, leicht zugänglich für jeden. Zusätzlich werden Tipps gegeben, wie man Vögel in der für sie unwirtlich gewordenen Welt unterstützen kann.
Ich muss sagen, dass ich zuerst skeptisch war. Das Thema ist so gar nicht meins... Das Buch überzeugt mich aber: die Begeisterung, ja Euphorie, greift auch auf mich über, motiviert mich, im Alltag das schöne, eben die Tiere, zu sehen. Die Fotos sind sehr schön, das Layout ansprechend und alles ist übersichtlich gestaltet, so dass ich oft Lust bekommen habe, einfach so darin zu blättern und es nicht in einem Rutsch lesen zu "müssen". Einzig die Schrift könnte etwas größer sein; teiweise fand ich das Lesen so ermüdend.