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Eldhoverd
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Bewertung vom 25.11.2021
Der Hobbit - The Hobbit von J.R.R. Tolkien. Textanalyse und Interpretation. (eBook, PDF)
Tolkien, John R

Der Hobbit - The Hobbit von J.R.R. Tolkien. Textanalyse und Interpretation. (eBook, PDF)


sehr gut

Königs Erläuterungen und Materialien - Band 402 - Erläuterungen zu
J. R. R. Tolkien: Der Hobbit - von Matthias Bode – 2., ergänzte Auflage 2002, Seiten 101 (Anmerkungen zur PDF-Version)

Inhalt: Vorwort, 5 Kapitel und Literaturverzeichnis
Kapitel 1 „J.R.R: Tolkien – Leben und Werk“: zur Biografie, zum zeitgeschichtlichen Hintergrund und mit Angabe und Erläuterung wesentlicher Werke
Hauptkapitel 2 „Textanalyse und Interpretation“: zur Entstehung, Aufnahme und Wirkung von Der Hobbit; zur ausführlichen Inhaltsangabe; zum Aufbau; zu Personenkonstellation und Charakteristiken; sachliche und sprachliche Erläuterungen; Stil und Sprache; Interpretationsansätze
Kapitel 3: Themen und Aufgaben
Kapitel 4: Rezeptionsgeschichte
Kapitel 5: Der Hobbit und Der Herr der Ringe

Anmerkung
Bin einst über das wunderbare WDR-Hörspiel zum Hobbit gekommen, las und hörte seither mehrfach Hör-/Buch in alter und gekürzter Der kleine Hobbit und vorlagenkorrekter Der Hobbit Version. Ja und die Filme gab es auch noch… Bin also seit Jahren Hobbit-vertraut und war schlicht interessiert, was man denn im Schulsetting als Lehrer*in alles aus dem Buch herauszulesen angeregt wird.
In Summe: Allerhand. Insgesamt ein sehr gelungenes Begleitbüchlein, um unkundige Lehrer*innen und interessierte Schüler*innen vorab oder begleitend mit wesentlichen Aspekten rund um Der Hobbit vertraut zu machen und ihnen reichlich Denkanstöße und Orientierungen für eine Auseinandersetzung im Schulunterricht an die Hand zu geben – 4 Sterne

Kritik
Vor allem, dass die „2., ergänzte Auflage“ aus dem jahr 2002 stammt, alle referierten und angegebenen Lektüren aus dem letzten Jahrtausend sind, nicht auf aktuelle Auflagen und Lieferbarkeiten in nunmehr 19 Jahren(!) aktualisiert worden und man bei Die Gefährten / HdR-Film1 der Trilogie stehengeblieben ist! Das macht diesen ansonsten hilfreichen Leitfaden inhaltlich mitnichten, aber in Sachen Benutzbarkeit fast unbrauchbar.
Inhaltlich nur randständige Kleinigkeiten, so zum Beispiel: Dass neben Thorin die übrigen 12 Zwerge quasi keine eigenständige Rolle einnehmen, ist korrekt. Dennoch hätte man ihnen im langen Unterkapitel 2.4 dennoch einen Unterpunkt einräumen müssen, wie ihn noch so kurz Beorn oder selbst Orks&Goblins bekommen haben. So war zwar nur ab und an bspw. Balin in seiner ruhigen, akzeptierenden Art für Bilbo wichtig, Fili und Kili als Jungspunte dann doch immer wieder aktiv und Bombur musste zu oft Fett wegstecken. Auch anzusprechen, wieso es 13 Zwerge ind zusammen 15 Reisegefährten sind – Stichwort Zahlensymbolik. Ebenfalls fehlen hier die Trolle, die schon ihrer Eigennamen wegen hätten Platz bekommen sollen. Die sonstigen Charakteristika sind hingegen richtungsweisend und fassen sehr viel zusammen, was die Figuren ausmacht und wofür sie im Handlungskontext stehen.

Lob
Sehr gut wiederum, dass von Anfang an und immer wieder darauf verwiesen wird, dass mit dem Silmarillion eine Welt gedanklich bereits aufgespannt worden war, in die hinein sich Der Hobbit einpasst, und dass mit dem Herrn der Ringe etwas folgte, das stilprägend werden sollte. Der Hobbit bleibt also keinmal „nur“ losgelöstes „Kinderbuch“ ohne Anknüpfungen. Interessierte sind sofort im Bilde.
Viele der Interpretationsvorschläge – story of initiation, Queste, Helden(reise), unerklärte Ausblicke (auf die große weite Welt) und die Anleihen beim Beowulf – sind durchweg gut dargestellt, hergeleitet und anregend. Von Geoffrey Chaucer und den Chaucer-Erzählungen, von denen vielfach die (auktoriale) Erzählweise entlehnt/inspiriert ist, erfuhr ich hier zum ersten mal und lese sie jetzt mit Gewinn. Dass der Beowulf für HdR-Buch 3 (erste Hälfte von Die zwei Türme) Schöpfungsquell war, war mir bekannt; wie sehr er auch für den Hobbit Pate stand, hatte ich noch nicht bedacht.
Exzellent, dass und wie oft Autor Matthias Bode Tolkien selbst buchstäblich zu Wort kommen lässt, nämlich indem er ihn ausführlich aus seinen Briefen (als „Briefe“ broschiert just neu auf