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Benutzername: 
sunny69
Wohnort: 
Raunheim

Bewertungen

Bewertung vom 08.10.2012
Eifler Zorn
Pistor, Elke

Eifler Zorn


ausgezeichnet

Inhalt

Eifler Zorn ist der erste Eifelkrimi mit Kommissarin Ina Weinz, den ich gelesen habe. Wenn ich in einen späteren Teil einsteige, hoffe ich immer nicht zu viel Vorlauf verpasst zu haben, der sich in bereits erschienen Bücher abgespielt hat. Die Angst nicht “mitzukommen” war in diesem Fall völlig unbegründet, denn man findet sich durch Rückblicke von Ina sehr schnell in die komplette Geschichte eingeführt.

Eine Baggerführerin, schön, dass eine Frau diesen Part bekommen hat, findet auf ihrer Baustelle eine Kiste, die sie öffnet. Darin befindet sich eine Leiche, der beide Hände abgetrennt wurden. Da es sich um eine Fettwachsleiche handelt, kann zunächst nicht festgestellt werden, wie lange der Todeszeitpunkt zurückliegt.

Judith Bleuler, die ehemalige Praktikantin von Ina, taucht ebenfalls am Tatort auf. Ihr Kollege Sauerbier, der nicht besonders gut auf die Kommissarin zu sprechen ist, sorgt mit altbackenen Methoden und Handlungsweisen für einiges Kompetenzgerangel im Fall.

Zeitgleich werden im Naturschutzgebiet des Eifler Nationalparks mehrere unerlaubte Feuer gemeldet. Die Anordnung der Brände sorgen für Spekulationen, die sich rasch verbreiten.

Als kurz darauf eine weitere Leiche auf der Baustelle gefunden wird, deren Identität den Leser überraschen wird, nimmt die Geschichte volle Fahrt auf. Mehr möchte ich zum Inhalt der Geschichte nicht sagen, es nähme das Vergnügen, sich selbst mögliche Konstellationen und Zusammenhänge zusammenzureimen.

Fazit

Ich mochte die Figuren im Roman, vor allem, weil außer den “sachdienlichen” Hinweisen zum Fall auch viele persönliche Erfahrungen und Handlungen mit einbezogen wurden. Alltagssituationen die einem von Fall zu Fall sehr bekannt vorkommen. Es ist hier nicht wie in manch anderem Krimi, den ich schon gelesen habe, dass sich rein alles um den Fall dreht. Die Dialoge waren gut gesetzt, knackig und in keinem Falle langatmig.

Besonders gut hat mir der Fall Paul gefallen, von dem ich hier noch nicht mehr verraten möchte, als das er Euch in die Vergangenheit führt. Paul hat mich berührt, ich konnte mit ihm verzweifelt, ideenreich und wütend sein. Sogar so weit, dass ich mir vorstellen könnte, seine Geschichte in ausgeschmückter Form, ganz allein zu lesen.

Eine einzige klitzekleine Sache, die ich in Büchern nicht mag, sind Dialoge im Dialekt. Es unterstreicht zwar die Persönlichkeit eines alteingesessenen, ist aber, für mich persönlich schwer zu lesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.