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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Poligonion
Wohnort: 
Bayern

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2013
Magoria
Richter-Peill, Charlotte

Magoria


sehr gut

Der Einband erscheint in einem schönem Mattschwarz, unterbrochen von einem hervorstechendem Rotorange und dem gelbrötlichen Schriftzug Magoria.
Auch das Innere des Buches ist schön gestaltet. Die schnörkelige Schrift und die Schatten zu Beginn eines jeden Kapitels sind sehr ansehnlich und gefallen mir gut.
Das Buch ist in der Ich-Form erzählt. Eine nicht allzu gebräuchliche Variante, die ich immer wieder sehr interessant finde und die es dem Leser noch schneller ermöglicht, sich in die Geschichte mit eingebunden zu fühlen.

Maja ist ein Mädchen wie viele in ihrem Alter: zu pummelig, zu groß, zu schüchtern und intelligent. Sie hat nur eine wirklich gute Freundin. Maja macht sich viel zu viele Gedanken über die Gedanken anderer und übersieht dabei ihr eigentliches Potential.

Im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass das Mädchen eine nicht alltägliche Heldin ist, die weit über sich hinaus wachsen kann.
Seltsame Gestalten begegnen ihr. Einzig ihre Lehrerin Ada erfährt dies im näheren Umfeld und berichtet der verängstigten Maja von Magoria. Einem Ort in den Bergen an dem sonderbare Dinge geschehen. Dorthin reist die junge Frau mit einer Gruppe Teenager und soll dort in kürzester Zeit zum Schattenjäger ausgebildet werden.
Der Leser begleitet die Gruppe während dieser Zeit und erfährt Stück für Stück mehr über die sonderbaren Wesen, die auf Magoria Schatten genannt werden.
Höhepunkt des Aufenthaltes bildet eine ganz besondere Nacht die das Leben vieler Jäger verändert.

Der Autorin ist es gelungen, die Protagonisten sehr lebendig und bildlich erscheinen zu lassen. Das Setting ist fantasievoll und enorm detailreich beschrieben. Die teilweise düstere Atmosphäre nimmt den Leser sofort gefangen und lässt ihn nicht wieder los. Von Anfang an ist der Spannungsbogen straff gespannt und bleibt dies bis zum unerwarteten Ende.
Magoria ist ein in sich abgeschlossener Roman für Jugendliche, der aber viel Potential für die beiden geplante Fortsetzungen bietet. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 12.08.2013
Aeternum
Bottlinger, Andrea

Aeternum


sehr gut

Aeternum ist ein Urban Fantasyroman, der im April 2013 beim Knaur Verlag erschienen ist.
Die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend. Die erhabene Schrift mit den beiden Figuren passend zum Thema. Smaragdgrünes „Licht“ ergänzt diesen Eindruck wunderbar.

In Berlin klafft plötzlich ein riesiger Krater dort, wo vorher der Alexanderplatz war. Nicht nur die Menschen - sondern auch Engel und Dämonen wurden aufgeschreckt und wissen nicht, was geschehen ist.
Die junge Magierin Amanda auf der Seite der Dämonen und der gefallene Engel Jul werden hinab geschickt, um nach der Ursache der Katastrophe zu suchen.
Der Kampf um Gut und Böse entflammt erneut und die Frage nach der Apokalypse soll geklärt werden.
Die Autorin versteht es, dem Leser eine gekonnte Mischung von bestehender Religion und Fantasy zu präsentieren.
Die Geschichte ist gut durchdacht und mündet in einem schlüssigen Ende.

Die Charaktere der einzelnen Protagonisten sind durchaus glaubwürdig gezeichnet. So wird etwa der Zwiespalt, mit dem die Dämonendienerin Amanda innerlich kämpft emotional nachvollziehbar.
Einzelnen Szenen des Romans sind bildgewaltig und besonders faszinierend beschrieben.
Leider kommt die Geschichte dennoch nur langsam in Fahrt und weißt Längen auf, welche die Spannung unnötig mildern.

Das Debüt von Andrea Bottlinger ist ausdrucksstark und definitiv lesenswert.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2013
Der Sarg
Strobel, Arno

Der Sarg


sehr gut

Der Sarg ist ein Psychothriller von Arno Strobel, der 2013 im Fischer Verlag erschienen ist.
Die Gestaltung des Buches ist durchaus gelungen und weckt schon vor dem Eintauchen in die Handlung eine gewisse Beklemmung beim Leser.

Die junge Eva lebt in Köln und wird immer wieder von Albträumen heimgesucht. Von völliger Finsternis umgeben findet sie sich dem Ersticken nahe in einem Sarg wieder.
Rätselhaft allerdings sind die Verletzungen, die sie beim Aufwachen in ihrem eigenen Bett an Armen und Beinen findet.
Zeitgleich beginnt für die Kölner Polizei ein Wettlauf mit der Zeit. Hinweisen folgend finden die Beamten mehrere tote Frauen, die zuvor lebendig begraben worden waren.
Kern des rasanten und spannungsgeladenen Thrillers ist der Einblick in die Psyche des Täters, der grausamer kaum sein könnte.
Ob es einen Zusammenhang zwischen den Albträumen der reichen Unternehmenserbin Eva und den toten Frauen gibt, ist nicht von Anfang an klar, obwohl zu einem Opfer ein verwandtschaftliches Verhältnis besteht.
Arno Strobel versteht es hervorragend, mit den Ängsten des Lesers zu spielen. Dies erreicht er durch ausführliche Beschreibung der grausamsten Handlungen an den einzelnen Protagonisten.
Unter anderem durch die stilvolle Ausschöpfung der wörtlichen Rede gelingt es dem Autor, das Tempo und die Lebendigkeit annähernd auf dem gleichen Level bis zum Schluss durchzuhalten.
Dem aufmerksamen Leser wird es gelingen, schon früh in die auflösende Richtung zu sehen, allerdings wird er dennoch überrascht sein von der ganzen Tragweite der unbeschreiblichen Gräuel, die zum emotional geprägten und unerwarteten Ende führen.
„Der Sarg“ ist für Leser, die gerne in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken und aufreibenden Nervenkitzel erwarten genau das richtige.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.