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aklikaka

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
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Bewertung vom 01.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Schweres Familienschicksal – einfühlsam und spannend erzählt bis zur letzten Seite
„Glück ist zerbrechlich“ schreibt Gesthuysen in ihrem Nachwort zum neuen Roman. Angeregt durch einen privaten Vorfall, siedelt sie die Handlung wieder am linken Niederrhein an, wo die adelige Verwandtschaft, die die Leser*innen schon aus vorigen Romanen kennen, auf Gut Moitzfeld residiert.
Die Protagonistin Heike hat ein schweres Schicksal mit einer geistig retardierten Tochter zu meistern. Sie selber ist an dem Unfall schuld, bei dem ihre Tochter Raffaela ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Zu dieser Beeinträchtigung kommt eine akute Situation, Raffaela fällt ins Koma und wird im Krankenhaus künstlich beatmet. Die Pfarrerin Anna steht ihrer Schulfreundin in dieser schweren Zeit zur Seite, ebenso die ganze Dorfgemeinschaft.
Klatsch und Tratsch befeuern die wildesten Vermutungen. Viele Verdächtigungen, wer Raffaela in den Graben geschubst haben könnte und die Suche nach dem oder der echten Schuldigen lesen sich spannend wie ein Krimi.
Darüber hinaus gelingt es Gesthuysen mit sehr viel Feingefühl und Empathie die schwierige Situation der alleinerziehenden Mutter, die auch selbst an einer Krankheit leidet, lebhaft zu schildern. Nebenbei tragen Lokalkolorit zur Spargelsaison, feine Ironie, die das Leben der Adeligen und der Einwohner der dörflichen Gemeinschaft persifliert, das Liebesleben der beiden putzigen Goldendoodle Hunde sowie ihrer Besitzer dazu bei, dass die Spannung unvermindert bis zur letzten Seite erhalten bleibt und man den Roman regelrecht „verschlingt“.
Das Cover ist ansprechend und auf Wesentliches reduziert gestaltet, ohne einen speziellen Hinweis auf den Inhalt zu verraten.
Es ist zu erwarten, dass auch dieses Buch von Gesthuysen wieder ein Bestseller wird.

Bewertung vom 19.10.2024
Penguin JUNIOR - Einfach selbst lesen: Frida und Filu - Die unsichtbaren Detektive - Der verflixte Flohmarkt-Fall
Gerhardt, Sven

Penguin JUNIOR - Einfach selbst lesen: Frida und Filu - Die unsichtbaren Detektive - Der verflixte Flohmarkt-Fall


sehr gut

Frida und Filu wurde von meiner Enkelin, die im zweiten Schuljahr ist, getestet und für gut befunden!
Auf jeder der Doppelseiten befindet sich mindestens eine farbige Abbildung, die das Geschehen auf lustige Weise darstellt. Das ist sehr hilfreich für die Motivation und tut der eigenen Fantasie keinen Abbruch.
Die Handlung führt die kleinen LeserInnen auf einen Flohmarkt, denn Frida möchte mit ihrem gesparten Geld eine Detektivmütze erstehen. Weil ihr diese von einem anderen Käufer vor der Nase weggeschnappt wird, schenkt ihr die nette Verkäuferin als Trost einen alten Zylinder (hier vereinfacht Hut genannt), der früher einem Zauberer gehörte. Welche Abenteuer Frida mit dem aus dem Hut heraus hüpfenden weißen Kaninchen Filu, das sogar sprechen kann, erlebt, wird hier nicht verraten. Soviel nur: es entwickelt sich eine abenteuerliche Detektivgeschichte.
Zentral für die positive Bewertung dieses Erstlesebuchs sind die einfache, kindgerechte Sprache (Beispiel siehe oben), die relativ kurzen Sätze mit viel wörtlicher Rede, die klare Druckschrift und ein Glossar am Ende des Buches, welches eine Aussprachehilfe für eher unbekannte Wörter bietet.
Für ambitionierte Selbst- LeserInnen führen die 73 Seiten zum garantierten Erfolgserlebnis.

Bewertung vom 23.09.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


sehr gut

Caroline Peters ist als erfolgreiche Schauspielerin bekannt.
Nun hat sie ihren ersten Roman veröffentlicht. In diesem erzählt sie von einer (ihrer?) Mutter Hanna, die mit drei Männern verheiratet war und mit jedem eine Tochter hat. Die Rückblicke auf das Leben der Mutter der jüngsten Tochter, hier Ich-Erzählerin (vielleicht Caroline?) beginnen ausgerechnet bei der Beerdigung ihres Vaters, Bow genannt. Bis man sich eingelesen hat, dauert es eine Weile, denn die Erinnerungen springen lebhaft von einem Ereignis zum nächsten oder zu einer Zeit in der Vergangenheit zurück. Das vielschichtige, rasante Leben von Hanna wirkt teilweise realistisch, mit vielen Episoden zum Schmunzeln, die in jeder Patchwork-Familie so vorkommen können, teilweise aber total skurril und übertrieben, fast unglaubwürdig. Gut eingeflochten sind die Bonmots und Sprüche, die es wohl so oder ähnlich in jeder Familie gibt.
Allerdings werden auch negative Ereignisse und Schicksalsschläge geschildert, da Hanna zum Ende ihres Lebens depressiv und dann dement wird und auf Hilfe ihrer Tochter angewiesen ist. Es ist kein einfaches Leben, das die Ich-Erzählerin während ihres Heranwachsens erlebt hat. Ob sich der Titel „ein anderes Leben“ darauf bezieht oder auf Hannas Leben? Beide Interpretationen sind möglich.
Das passende Titelbild zeigt eine junge Frau, die Seifenblasen bläst. Wie schnell zerplatzen diese, wie auch Träume schnell platzen können!
Ein anrührender Roman, mit viel nachempfindbaren Emotionen und Episoden, die manchmal kaum zu glauben sind.

Bewertung vom 24.07.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


sehr gut

Das Cover hat mich sofort in den Bann gezogen.
Es zeigt eine junge Frau in weißem Badeanzug und weißer Badekappe, die sich kopfüber ins Wasser stürzt. Es ist sehr minimalistisch gestaltet. Es beschränkt sich auf diese springende Person vor dem blauen Hintergrund.
Dieses so leicht anmutende Cover steht zunächst im Gegensatz zu dem schweren Thema, das in diesem Roman von Krien behandelt wird.
Die Ich-Erzählerin beklagt den Verlust ihrer 17jährigen Tochter, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.
Seitdem hat sie keine Freude mehr am Leben und zieht sich auf einen alten Dreiseitenhof in einem ostdeutschen Dorf bei Leipzig zurück.
Bis zur Hälfte des Romans ist ihr bedrückendes Schicksal sehr einfühlsam dargestellt. Der Autorin gelingt es durch eine gewisse Leichtigkeit ihres Stils bei der Leserin die Hoffnung aufkeimen zu lassen, dass die Protagonistin ihrem Leben wieder einen Sinn geben kann. Genau das lassen auch der Titel und das Cover vermuten.
Wie das „dritte Leben“ gelingt, will ich hier nicht spoilern.
Besonders zu empfehlen für alle diejenigen, die auch einen solchen Verlust zu verkraften haben. Dieser Roman ist ein Mut-mach-buch und trotz der zunächst melancholischen Stimmung leicht und spannend zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2024
Der Club der Bücherfreundinnen
Green, Amy Lynn

Der Club der Bücherfreundinnen


sehr gut

Bücher können trösten, die Liebe zum Lesen wecken und
wahre Freundinnen sein - Ein besonderer Club
Die Handlung spielt in Maine um 1942 und enthält Rückblicke auf das Jahr 1917.
In kurzen Abschnitten werden die vier Protagonistinnen vorgestellt.
Im Verlauf des Romans erfährt die Leserin, der Leser mehr über ihre Schicksale, Sehnsüchte und Ängste. Nach und nach vertrauen sie sich mehr, helfen einander und meistern schwierige Situationen.
Die Autorin führt uns die Situation des zweiten Weltkriegs in den USA vor Augen. Geschickt verwebt sie dabei Fiktion mit erlebter Wirklichkeit im Krieg.
Trotz bedrückender Geschehnisse gelingt es Green durch ihre Sprache, eine gewisse Leichtigkeit zu erzeugen. Flüssig und zweitweise mit feiner Ironie lassen sich die Dialoge lesen.
Von Januar 42 bis März 43 kämpfen die Frauen darum, dass die Bücherei nicht geschlossen wird und sie sind schließlich erfolgreich.
Dabei ist es ist tröstlich, so gute menschliche und literarische Freunde zu haben.
Von den Versammlungen der TeilnehmerInnen des Buchclubs erfährt man indirekt aus den dort angefertigten Protokollen.
Eine Liste der im Club gelesenen und empfohlen Werke findet sich am Ende des Buches. Es sind Bücher ganz unterschiedlicher Genres und aus verschiedenen Epochen, so dass sich jeder seinen Lieblingsautor aussuchen kann und nachlesen oder stöbern kann.
Als Sommerroman leicht und flüssig, spannend und gleichzeitig entspannend zu lesen, daher empfehlenswert.

Bewertung vom 07.04.2024
Conni und der Segelausflug / Abenteuerspaß mit Conni Bd.2
Iland-Olschewski, Barbara

Conni und der Segelausflug / Abenteuerspaß mit Conni Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Band, in dem Conni ein Kinder-Segelwochenende erlebt, ist spannend und auch ein wenig gruselig. Der leicht verständliche Text erklärt ganz nebenbei gebräuchliche Termini der Seglersprache und vermittelt zusätzlich durch Abbildungen das Fingeralphabet, denn es segelt ein Mädchen mit, das gehörlos ist. Hier wird das wichtige Thema Inklusion praktisch umgesetzt und mit viel Einfühlungsvermögen und Empathie kindgerecht behandelt. Die Aufmachung des Buches entspricht der des ersten Bandes. Hilfreich für Onkel und Tanten, Omas und Opas, die diese Bände verschenken möchten, wäre vielleicht noch eine Angabe, für welches Alter die Bücher geeignet sind. Von Antolin werden sie für die Leseförderung in Schulen empfohlen.
Diese beiden aktuellen Bände werden bestimmt viele Kinder begeistern, versprechen großen Lesespaß und ich kann sie absolut empfehlen.

Bewertung vom 07.04.2024
Conni im Ferienlager / Abenteuerspaß mit Conni Bd.1
Iland-Olschewski, Barbara

Conni im Ferienlager / Abenteuerspaß mit Conni Bd.1


ausgezeichnet

Abenteuerspaß im Ferienlager und beim Segelausflug –neue Conni Abenteuer
Die beliebte Conni Reihe aus dem Carlsen-Verlag bietet Nachschub für Leseratten. Gleich zwei neue Bände sind Ende März erschienen.
Im ersten Band fährt Conni ins Ferienlager und lernt dort neue Kinder kennen.
Diese werden im Innencover mit lustigen bunten Zeichnungen portraitiert. So weiß man gleich, wer wer ist. Die Zeichnungen zwischen den Kapiteln und dem Text der 110 Seiten sind allerdings nicht farbig, aber sehr anschaulich. Zusätzlich gibt es ein Rezept zur Herstellung von Karamellbonbons und eine Anleitung zum Upcycling eines alten T-Shirts. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema dieses Bandes. So ist auch die Produktion dieses Buches auf recyceltem Papier nur konsequent.
Conni erlebt im Feriencamp Chaos und Abenteuer, wie zum Beispiel eine Nacht im Baumhaus, einen Besuch auf dem Recyclinghof und sie kocht gemeinsam mit den anderen Kindern eine griechische Bohnensuppe.
Dieser aktuelle Band wird bestimmt viele Kinder begeistern, verspricht großen Lesespaß und ich kann ihn absolut empfehlen.

Bewertung vom 23.03.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


ausgezeichnet

Zerrissen zwischen Ost und West
Was das Leben in der DDR bedeutete ist sicherlich einigen Westdeutschen und besonders vielen Jugendlichen gar nicht bewusst. Umso wichtiger erscheint das neue Buch von C. Neumann, die als Ich-Erzählerin ihre Kinderjahre beschreibt und von dem neuen, ungewohnten Leben in der BRD berichtet.
Ein Jahr ohne Sommer ist keine schöne Vorstellung. Jedoch erlebt das sechsjährige Mädchen eine solche Zeit erst kurz im Kinderheim und dann bei der Großmutter, nachdem die Eltern bei der Flucht aus der DDR gefasst wurden und eineinhalb Jahre im Gefängnis verbrachten, bis sie freigekauft wurden.
Das neue Leben, das sich die Familie in Aachen aufbaut, ist auch nicht leicht. Die Autorin berichtet sehr sachlich und relativ emotionslos von den schweren Anfängen im Westen.
Die Rheinländer haben eine ganz andere Mentalität als die Menschen „drüben“. Der Dialekt, das Schulsystem und die Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Menschen werden angeführt. Jedoch im Drei-Länder-Eck gibt es keine Passkontrolle beim Grenzübertritt, „das ist Freiheit“!
Reisefreiheit gab es nicht in der DDR, Kinder von Akademikern durften nicht studieren, Hauswarte kontrollierten und bespitzelten Besucher, Südfrüchte z.B. gab es nur unter der Ladentheke und nach langem Anstehen.
All diese Aspekte kennen diejenigen LeserInnen, die ebenfalls beide Systeme erfahren haben und können die von der Autorin dargestellten Situationen -so oder ähnlich- bestätigen.
Ein wichtiges Buch zum besseren Verständnis der Unterschiede von West und Ost.
Das Cover deutet an, wie die Welt auf den Kopf gestellt wird, zugleich Leichtigkeit und Schwere empfunden werden und ein Schweben zwischen den Welten, auch noch nach dem Mauerfall.

Bewertung vom 01.11.2023
Idefix und die Unbeugsamen - Weissnix weiß Rat
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Idefix und die Unbeugsamen - Weissnix weiß Rat


sehr gut

Das Cover präsentiert Idefix und zwei seiner tierischen Freunde. Die weiteren Charaktere werden auf den nächsten Seiten vorgestellt; ihre wundervollen Namen sind sehr lustig und absolut passend gewählt. Auf 92 Seiten wird in fünf Kapiteln unterteilt, eine spannende Geschichte erzählt.
Die Abenteuer sind angelehnt an die Asterix und Obelix Comics.
Der Text, der in klarer, schnörkelloser, recht großer Schrift gedruckt ist, wird unterbrochen durch viele bunte Illustrationen, die zum einfühlsamen Verständnis helfen und motivieren.
Hier werden die Enkelkinder der Asterix-Liebhaber-Generation bestimmt gleichfalls zu Freunden dieser sympathischen Tiere.
Jedoch empfinde ich ich die Geschichte für Erstleser (wie empfohlen) noch zu kompliziert und verwirrend. Alleine lesen können dieses Buch wohl erst ältere Kinder, die schon lesen können.

Bewertung vom 06.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


sehr gut

Historischer Roman gepaart mit Detektivroman
Der Autor Tom Hillenbrand entführt ins Paris des 20. Jahrhunderts.
Er zeichnet ein buntes und vielfältiges Sittengemälde dieser Zeit nach.
Dafür hat er akribisch recherchiert und bringt den LeserInnen berühmte Zeitgenossen, wie den Maler Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, ebenso wie Gauner, Kunstkritiker, Literaten, Anarchisten etc. nahe.
Sein Erzählstil ist dicht und detailliert, die diversen Erzählstränge sind miteinander geschickt verwoben. Das sorgt anfangs für Verwirrung, bis man mit den Namen vertrauter ist.
Zentraler Aufhänger ist der Raub der „ Mona Lisa“ aus dem Louvre am 22. August 1911. Die Suche nach diesem berühmten Gemälde (auch La Joconde oder Gioconda genannt) führt durch Künstlercafés auf dem Montmartre, auf den Place Pigalle oder den Bois de Boulogne, kreuz und quer durch das Paris der Belle Epoche.
Das Cover stellt eine typische Pariser Szene dar.
Der Titel „Die Erfindung des Lächelns“ ist absolut passend.
Lange weiß man nicht, wer das Gemälde gestohlen hat und es bleibt durch viele Verwicklungen spannend bis zum Schluss. Erst zum Ende der 500 Seiten hin ahnt man wie es ausgehen wird.
Für alle, die historische Romane sowie Detektivgeschichten mögen.

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