bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann

sehr gut

Das Buch „bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann“ von Oliver Lovrenski beinhaltet eine Geschichte, mit der man erst einmal warm werden muss. Es geht um Ivor und seine Freunde Arjan, Marco und Jonas, die sozial benachteiligt groß werden und sich auf der Straße durchschlagen. Der Schreibstil ist ebenso wie die Sprache gewöhnungsbedürftig, da alle Worte kleingeschrieben sind und auch teils Satzzeichen fehlen. So lässt es sich aber fast so lesen, als würde jemand darüber sprechen und es wird noch authentischer und eindringlicher für den/die Leser:in.
Das Buch ist emotional, teils auch verwirrend, weil man einen Einblick in eine Welt bekommt, die sich vermutlich stark von der vieler Leser:innen unterscheidet- und doch wird die Lebensrealität vieler junger Menschen eindrucksvoll dargestellt. Die knappen Erzählungen des Protagonisten Ivor können trotz ihrer teils verwirrenden Zusammenhänge letztlich erfolgreich ein komplettes Bild erzeugen, welches die Lebensrealität so, wie man es vorher noch nie gelesen hat, darstellt.
Ich kann die Geschichte empfehlen, da sie genau die Menschen als Protagonisten beinhaltet, die in unserer Gesellschaft oft kein Gehör finden und somit sichtbar gemacht werden.

Antichristie

ausgezeichnet

Im Buch geht es um Durga, 50 Jahre alt und bekannte Drehbuchautorin. Sie soll gemeinsam mit anderen eine neue, Umsetzung eines Agatha Christie Romans erstellen, die viel Wert auf Antirassismus und Feminismus legt…
Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch und schon das Cover hat mir sehr gut gefallen. Ich mag die grellen Farben, und das Bild passt auch gut zum Buch.
Anfangs hatte ich auch gar keine Probleme der Geschichte zu folgen- Durga ist sympathisch, der Erzählstil von Mithu Sanyal humorvoll und durchdacht- und trotzdem ging es eben um sehr wichtige Themen.
Was ich auch passend fand- Die Geschichte bei der Zeitreise erinnert selbst an einen Agatha Christie Roman.
Ich habe auch später wieder in die Geschichte gefunden, aber beim Punkt der Zeitreise war ich erst mal kurz draußen. Zum Glück bin ich aber dran geblieben, denn es hat sich gelohnt, dennoch war es anfangs wirklich etwas schwierig, besonders wenn man sich mit britischer Kolonialgeschichte noch nicht sehr gut auskennt. Noch dazu kamen dann die unvermittelten Zeitsprünge dazwischen, die mich schon hin und wieder etwas aus der Geschichte gerissen haben.
Du schreibst hier der Autorin ist aber wirklich wunderbar, und letztendlich haben sich die über 500 Seiten gar nicht mal so lange angefühlt.
Es ist sehr wichtig, sich mehr mit Kolonialismus auseinanderzusetzen und daher hat mich Mithu Sanyals Buch begeistern können.

Der Bademeister ohne Himmel

ausgezeichnet

In dem Buch geht es um die 15 Jahre alte Linda, die eigentlich am liebsten sterben möchte. Abgehalten wird sie durch den dementen Hubert und durch einen Freund namens Kevin.
Linda verbringt viel Zeit mit Hubert, und manchmal scheint es so, als wäre sie die einzige, die ihn wirklich verstehen könnte. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. In der Geschichte geht es natürlich viel um Demenz, worüber ich auch vorher nicht so viel wusste. Das Buch erzählt aber auch die Geschichte von Linda. Ich möchte den einfühlsamen Schreibstil, die zarte ruhige Erzählweise und ein voran auch die liebenswürdigen Charaktere. Was mein Leseerlebnis auch total schön gemacht hat, war, dass die Kapitel recht kurz waren und man somit eigentlich gar nicht aufhören konnte zu lesen, weil man immer dachte, dass man ja ein Kapitel noch lesen könne ;)
Alles in allem ist es definitiv ein Buch, zu dem ich wieder greifen werde. Vielleicht gehe ich sogar soweit und bezeichne es als eines der besten Bücher, das ich dieses Jahr gelesen habe!

Nach uns der Sturm

sehr gut

„Nach uns der Sturm“ hat mich von Anfang an total mitgerissen. Schon das Cover fand ich von Anfang an sehr ansprechend und auch Von der Geschichte wurde ich definitiv nicht enttäuscht.
Was ich gerne mochte, war, dass die Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln erzählt wurde. Auch wenn Cecily so eine Art Hauptfigur war, mochte ich aber die Parts mit dem Blickwinkel der Kinder immer am liebsten.
Ich hätte nicht erwartet, dass das Buch so traurig werden sollte, aber manche Szenen haben mich wirklich sehr mitgenommen. Auch aufgrund dessen empfehle ich sich beim Lesen etwas Zeit für die Geschichte zu lassen. Ich mag auch den Erzählstil der Autorin, Weil er immer genau zu der Person passt du, die gerade im Fokus stand. Zudem wusste ich bisher noch wenig über Malaya und konnte hiermit etwas in die Geschichte eintauchen. Ich kann das Buch definitiv weiterempfehlen!

Grün & Gold - Liebe in allen Farben / Grün & Gold Bd.1

ausgezeichnet

Ich habe die Geschichte rund um Piet und seine Freundesgruppe in kurzer Zeit verschlungen. Zum einen gefällt mir das Setting, da ich Bücher liebe, die auf Internaten spielen. Hinten im Buch gibt es sogar noch eine extra Seite zum Internat, was ich auch immer ganz süß finde. Außerdem werden alle Hauptcharaktere vorgestellt mit einem kleinen Steckbrief. Schon daran merkt man einfach, wie liebevoll diese ganze Geschichte gestaltet ist. Die Charaktere sind alle interessant und ich bin gespannt, was wir noch so über den ein oder die andere erfahren. Besonders Tim finde ich sehr interessant…

Der Cliffhanger am Ende war wirklich fies, Und ich bin schon gespannt, ein weiteres Mal in die Welt, der super schön gezeichneten und auch charakterlich toll ausgearbeiteten Internatsschüler*innen einzutauchen.

Große Empfehlung, insbesondere an alle Heartstopper Fans!!

Solito

ausgezeichnet

Das Cover ist schlicht, und dennoch aussagekräftig genug, um direkt zu zeigen um was es im Buch geht.
Die Geschichte beginnt recht ruhig, von Anfang an mochte ich aber den Erzählstil des Protagonisten. Er ist neun Jahre alt, und das wird auch durch seine Gedanken und Ausdrucksweise direkt verdeutlicht. Ich mag es immer sehr, wenn Autor*innen ihren Schreibstil der Situation der Protagonist*innen anpassen können, hier wurde das sehr gut gemacht.
Obwohl ich anfangs etwas brauchte, um richtig in die Geschichte zu kommen, hat sie mich dann komplett mitgerissen. Manchmal zieht sich die Handlung etwas, doch dadurch wird uns Leser*innen die teils monotone Reise noch besser verständlich gemacht. Die Angst und die große Verzweiflung, die Flüchtende jeden Tag aushalten müssen, wird eindrucksvoll und unglaublich berührend gezeigt. Zu wissen, dass auch der Autor selbst so viele Dinge erlebt hat, die er im Buch dann beschreibt, ist herzzerreißend, aber so wichtig, dass die Erfahrungen weitererzählt werden.
Es ist definitiv ein Buch, das ich oft weiterempfehlen werde. Auch wenn die Dicke des Buches mich zu Beginn abgeschreckt hat, bin ich so froh die Geschichte gelesen zu haben!

Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2

sehr gut

Ich finde es zunächst einmal toll, dass das original Cover beibehalten werden konnte. Ich mag Zeichnungen auf Covern sehr und auch dieses hat mich total angesprochen.
Ich habe den ersten Teil Magie und Milchschaum vorher noch nicht gelesen, aber vielleicht greife ich jetzt noch im Nachhinein dazu!
Man konnte dieses Prequel auf jeden Fall auch so lesen.
Ich lese tatsächlich eher weniger Fantasy, doch dieses Buch bietet sich auch als schönen Einsteig ins Genre an.
Die Charaktere im Buch sind mir sympathisch und ich mag, die der Autor sie geschrieben hat!
Ein kleiner Kritikpunkt ist dennoch, dass es sich besonders anfangs etwas gezogen hat. Aber wenn man geduldig weiterliest ist es echt eine super Geschichte!
Der Autor hat eine tolle kreative Welt geschaffen und das Ende war sehr schön!
Fazit:
Große Empfehlung, vielleicht auch für Leute die noch weniger Fantasy gelesen haben und das Genre ausprobieren wollen! Das Buch ist ein Stand-alone Prequel, ich hatte keine Probleme, die Geschichte unabhängig vom „eigentlichen“ Buch zu lesen, ich kann mir aber auch vorstellen, dass es nochmal schöner ist, wenn man Magie und Milchschaum schon kennt und somit noch etwas mehr an den liebenswerten Charakteren hängt!

Was machen die Tiere zu welcher Jahreszeit? / Die kleine Schnecke Monika Häuschen Bd.5

ausgezeichnet

Ich kannte die „Monika Häuschen“ Geschichten schon aus meiner Kindheit und umso mehr hat es mich gefreut, dass ich hiermit einen tollen neuen Band der Geschichten rund um Monika Häuschen und ihre Freunde kennenlernen durfte.
Die Illustrationen innen sowohl auch das Cover sind zuckersüß gestaltet und die knalligen Farben sprechen Jung und Alt an! Die Kombination aus Wissen und Geschichten mit Monika und Co. hat mir sehr gefallen. In jedem Kapitel dreht sich alles um eine Jahreszeit und Extraseiten mit Wissen zwischendurch lockern die Geschichten sehr auf. Auch die Infokästen mit Charakteren wie Schorsch oder Herr Günter waren sehr schön informativ. Da die Schrift nicht sehr klein ist, eignet sich das Buch auch schon sehr gut zum selberlesen für Schulkinder. Ich hatte sehr viel Freude am Vorlesen und kann das Buch definitiv weiterempfehlen!

Noto

gut

Im Buch geht es um Konrad, der kurz nach dem Tod seines Mannes Adriano (seltsamerweise auch der Name des Autors) zurück nach Sizilien reist.
Die beiden haben dort ein Haus gebaut und verbrachten gemeinsam viel Zeit in Italien.
Das Setting Sizilien ist wunderschön ins Buch mit eingebaut und man bekommt direkt das Gefühl, man würde mit Konrad dort sein. Ich mochte den Schreibstil und die vielen Personen, die total interessant beschrieben wurden.
Ich muss aber sagen, dass mich das auch manchmal etwas verwirrt hat. Ich konnte Konrads Gedanken manchmal nicht ganz nachvollziehen beziehungsweise war nicht immer klar verständlich was eigentlich gerade passiert. Dennoch mochte ich das Gefühl, das sich wie ein Urlaub in Italien anfühlt!
Ich habe das Buch gerne gelesen, und auch wenn ich finde, dass es oft etwas ziellos war, passt genau das perfekt zur Stimmung im Buch.

Freunde lieben. Die Revolte in unseren engsten Beziehungen

sehr gut

Das Buch „Freunde lieben“ von Ole Liebl ist befasst sich, wie der Titel schon aussagt, mit dem Thema Freundschaft plus.
Zunächst zum Cover: Ich liebe die Farben und in Kombination mit dem prägnanten Titel sieht es wirklich super aus.
Auch innen gefällt es mit total, dass die einzelnen Kapitel nochmals in kleinere Unterüberschriften gegliedert wurden.
Ich finde die vielen Sprünge in Vergangenheit interessant, zu sehen was sich die letzten Jahre getan hat und wie es heute aussieht. Durch viele kleine Beispiele konnte man dem Autor sehr gut folgen.
Auch die kleinen Erklärungen zwischendrin helfen super beim Verstehen des Textes.
Was auch anzumerken ist, ist, dass er sich in diesem Buch hauptsächlich der heterosexuellen Form von Freundschaft plus widmet. Ich hätte auch gerne mehr aus der queeren Perspektive gelesen. Ansonsten wirklich gut, auch wenn mir viele Ideen vorher bereits bekannt waren.