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Benutzername: 
Monika
Wohnort: 
Augsburg
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2024
Gezeitenkinder
Diekhoff, Luise

Gezeitenkinder


ausgezeichnet

Der Roman „Gezeitenkinder“ von Luise Diekhoff erzählt die Geschichte der beiden Cousinen Evi und Hanna, die 1962 gemeinsam auf die Insel Norderney fahren, um dort ihre neuen Arbeitsstellen als Pflegerinnen m Kindererholungsheim Strandhafer anzutreten. Die Motive der beiden sind sehr unterschiedlich und so kommt es bald zum Zerwürfnis.

Während Evi die neue Arbeitsstelle als Mittel zum Zweck sieht und sich vor allem vergnügen möchte, sieht Hanna ihre neue Aufgabe sehr ernst und kümmert sich liebevoll um die ihr anvertrauten Kinder. Dies stößt vor allem bei Oberschwester Margot auf Missfallen und Widerstand. Schnell entdeckt Hanna große Missstände und Ungereimtheiten in der Klinik. Die Kinder werden körperlich und seelisch schlecht behandelt, unangemessen hart bestraft und bekommen keinerlei Zuneigung oder Achtung. Hanna lässt sich nicht unterkriegen und versucht zunächst alleine, später auch mit Unterstützung zu recherchieren. Schnell stößt sie auf dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit.

Die Autorin verknüpft die Erlebnisse im Jahre 1962 mit den Geschehen in den Kriegsjahren. Nach und nach entdeckt Hanna immer mehr Verbindungen der Klinik zu grausamen Verbrechen in der Vergangenheit im 2. Weltkrieg.. Sie lernt auf der Insel Jan kennen, der nach Spuren seiner im Krieg verschwundenen Tante sucht. Mit ihm zusammen versucht sie die Geschichte der Klinik zu erforschen. Unterstützt werden die beiden von dem einheimischen Hausmeister Wilko, der ebenfalls gegen das Vergessen kämpft und auch seinerseits ein Trauma aus seiner Kindheit im Krieg aufzuarbeiten hat.

Der Roman ist sehr gut und flüssig zu lesen. Besonders gut gefällt mir die Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart. Zum einen die grausamen Verbrechen und Geschehnissen in den Kriegsjahren, zum anderen die schöne Insel, auf der man am liebsten Urlaub machen möchte. Das Buch hat mich sehr gefesselt und auch berührt. Es ist sehr informativ, interessant, spannend und erinnert sehr packend an eine schreckliche Zeit. Mich hat der Roman sehr beeindruckt und ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2024
Seit er sein Leben mit einem Tier teilt
Kirchhoff, Bodo

Seit er sein Leben mit einem Tier teilt


sehr gut

Der Roman „Seit er sein Leben mit einem Tier teilt“ von Bodo Kirchhoff erzählt vom ehemaligen deutschen Schauspieler Arthur Schongauer, der in Hollywood-Filmen dunkle deutsche Charaktere verkörpert hat. Nach seinem Karriereende und dem Tod seiner Frau führt er zusammen mit seiner Hündin Asha ein einsames Leben oberhalb des Gardasees umgeben von Olivenbäumen inmitten der Natur.

Dieses Einsiedler-Leben wird abrupt gestört, als eine junge Reisebloggerin mit ihrem Wohnmobil wegen einer Panne in seiner Zufahrt liegenbleibt. Am nächsten Tag erwartet er außerdem eine Autorin, die ein Porträt über ihn schreiben möchte und sich deshalb bei ihm zu einem ausführlichen Gespräch angekündigt hat. Durch diese beiden Frauen wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Frida, die junge Studentin freundet sich mit seiner Hündin an und bereichert seinen Alltag durch ihre unbeschwerte Art. Almut, die einen Bericht über ihn schreiben möchte, erweckt und belebt durch ihre Fragen die Erinnerung an die Vergangenheit in ihm.

Er erzählt von seinem Leben als Schauspieler, von Gedanken und Gefühlen bei all den „bösen“ Rollen, die er gespielt hat. Er erzählt auch von seiner verstorbenen Frau, die Tierfotografin war und die er bei ihren Reisen begleitet hat. Bei eine dieser Reisen ist sie durch einen Unfall ums Leben gekommen. Durch alle diese Gespräche blüht der körperlich angeschlagene Arthur Schongauer sichtlich auf. Anfangs fühlt er sich in seiner Ruhe gestört, aber im Laufe der Geschichte findet er immer mehr Gefallen an der Gesellschaft und an den Gesprächen mit den beiden Frauen.

Der Roman besticht vor allem durch die wundervollen Dialoge und die beschriebenen Gedanken und Gefühle. Es passiert nicht wirklich viel, aber trotzdem kommt keine Langeweile beim Lesen auf. Mir hat das Buch gut gefallen und ich war teilweise sehr gerührt und gefesselt durch die brillant formulierten Gespräche und Schilderungen. Für diesen Roman braucht man etwas Ruhe und Muße. Es ist kein Buch für zwischendurch. Aber wenn man in die Geschichte eingetaucht ist und sich auf den anfangs gewöhnungsbedürftigen Schreibstil eingelassen hat, wird man bestens unterhalten.

Bewertung vom 09.09.2023
Dear Dolly. Die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben
Alderton, Dolly

Dear Dolly. Die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben


gut

Die „Kummerkastentante Dolly Alderton beantwortet in ihrer Kolumne in der Sunday-Times Fragen ihrer Leser zu allen Lebensbereichen. Die besten Fragen und Antworten sind in dem Buch „Dear Dolly“ unterteilt nach Themenbereichen wie Dating, Freundschaft, Beziehungen, Familie und Trennung.

Die Fragen und die dazugehörigen Antworten sind zum größten Teil interessant und unterhaltsam. Es werden die unterschiedlichsten Probleme zu den Themen wie Beziehung, Gefühle, Liebe und Trennung angesprochen. Dolly geht auf alle Fragen und Probleme einfühlsam und verständnisvoll ein und gibt sehr individuelle, wertschätzende und ehrlich gemeinte Ratschläge. Die zum Teil humorvollen Antworten geben Denkanstöße und zeigen Möglichkeiten, die Probleme zu lösen. Dolly gibt interessante Impulse und schreibt offen und ehrlich ihre Meinung.

Das Buch beginnt mit einer sehr langen Einleitung, die meiner Meinung nach zu lang und nicht wirklich aussagekräftig ist. Das Cover ist sehr auffällig und spiegelt das journalistische Thema wieder.

Das Buch ist gut zu lesen und man hat das Gefühl, dass Dolly direkt mit ihren Leserinnen und Lesern ins Gespräch geht. Ab und zu konnte ich einige wenige Parallelen zu eigenen Problemen erkennen. Die meisten Antworten sind aber hauptsächlich für die Betroffenen interessant. Das Buch war für mich eine nette Lektüre zwischendurch und ganz wunderbar für mich im Alltag zu lesen, da man schnell mal einige Fragen und Antworten lesen konnte, wenn Zeit dazu war.

Bewertung vom 04.06.2023
Stories
Williams, Joy

Stories


weniger gut

Das Buch „Stories“ von Joy Williams beinhaltet 13 anspruchsvolle Kurzgeschichten, die jeweils in sich abgeschlossen sind und nichts miteinander zu tun haben.

Es werden verschiedene Themen behandelt, die alle sehr ernst und düster sind. Es geht um Liebe, Tod, Verbrechen, Sinn des Lebens, Krankheit und viele andere Themen. Die Hauptpersonen der Geschichten haben alles ein Schicksal zu verkraften und man erfährt über die Hintergründe, Gedanken, Aussichten und Gefühle.

Ich bin generell kein Fan von Kurzgeschichten und auch dieses Buch hat mich nicht sehr überzeugt. Die Themen sind mir zu düster und die Geschichten allesamt zu deprimierend und negativ. Obwohl der Schreibstil sehr flüssig ist, fand ich das Buch schwierig zu lesen. Man muss sich sehr konzentrieren, um dem Geschehen folgen zu können. Oft musste ich eine Passage nochmals lesen, da meine Gedanken oft abgeschweift sind.

Alles in allem hat mir dieses Buch nicht sehr gefallen und als Urlaubslektüre und zum Entspannen ist es nicht zu empfehlen.

Bewertung vom 05.04.2023
Im Glanz der Macht / Club Paradies Bd.1
Benedikt, Caren

Im Glanz der Macht / Club Paradies Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman „Club Paradies – Im Glanz der Macht“ von Caren Benedikt ist der erste Band eines zweiteiligen Familiendramas. Schon das Cover ist sehr auffällig und macht Lust auf das Buch.

Die Geschichte spielt im Jahre 1976 in Berlin. Im Mittelpunkt steht Immobilienpatriarch Hanns Borchardt, der sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere befindet. Er hat große Pläne und strebt nach immer noch mehr Macht, Ruhm und Reichtum. Dabei sind ihm alle Mittel recht, er veruntreut Spendengelder und belügt und betrügt die Banken. Um sein Lebenswerk zu verwirklichen, geht er über Leichen.

Seiner Familie bietet er ein luxuriöses Leben, doch die Fassade trügt. Der Sohn Holger lehnt sich gegen die spießige Gesellschaft und auch gegen seinen Vater auf. Er verlässt das Elternhaus, schließt sich Studentenbewegungen an und befreundet sich mit Mitgliedern der RAF. Die Tochter Hanna sehnt sich nach einem eigenständigen freien Leben, macht erste Erfahrungen in der gleichgeschlechtlichen Liebe und erhält Einblick in das Geschäft der Porno-Filme. Die Ehefrau Maria denkt über Scheidung nach, weil sie sich nicht mehr von ihrem Mann unterdrücken und bestimmen lassen möchte.

Der Club Paradies ist ein bekannter Nachtclub in Berlin. Die Besitzerin Lea Stern, mit der Hanns Borchardt ein Verhältnis hat, stellt sich seinen Bauplänen in den Weg und lässt sich auch durch seine Betrügereien und Intrigen nicht unterkriegen.

Der Roman ist gut und flüssig zu lesen. Die einzelnen Kapitel sind jeweils einer Person gewidmet. Besonders gut finde ich, dass man einen realistischen Einblick in das Leben der 70er Jahre bekommt. Die Autorin hat die Hintergründe sehr gut recherchiert und man spürt beim Lesen den Zeitgeist im damaligen Berlin.
Das Buch ist von Beginn an sehr spannend und am Ende bleiben doch einige Fragen offen, weshalb ich mich schon sehr auf den 2. Band freue, der im Herbst erscheint. 5 Sterne für eine tolle Familiensaga.

Bewertung vom 06.01.2023
Clark & Division
Naomi Hirahara

Clark & Division


ausgezeichnet

Der Roman „Clark & Division“ von Naomi Hirahara ist ein spannender historischer Kriminalroman und zugleich eine fesselnde Familiengeschichte.

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor 1944 wird die junge japansch-amerikanische Aki Ito zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester in das Internierungslager Manzanar in Kalifornien gebracht. Schon bald wird die große Schwester Rose aus dem Lager entlassen und in das weit entfernte Chicago geschickt. Dort bereitet sie alles auf die Entlassung der restlichen Familie und der Familien-zusammenführung vor, der die ganze Familie mit großer Ungeduld und Freude sehnt.

Am Abend der Ankunft von Aki und ihren Eltern in Chicago wir Rose in der U-Bahn-Station Clark & Division von einem Zug überfahren. Der Unfall wird als Selbstmord deklariert und zu den Akten gelegt.
Aber Aki kennt ihre Schwester als optimistische und lebensfrohe Person und ist sich sicher, dass diese sich nicht das Leben genommen hat. Auf eigene Faust beginnt sie mit Nachforschungen. Dabei stößt sie bald auf erschreckende Abgründe und Verbrechen.

Das Buch ist sehr ergreifend und spannend. Aki versucht ein geregeltes Leben zu führen, findet eine Arbeit und kümmert sich um das Wohl und Glück ihrer Eltern. Gleichzeitig begibt sie sich in große Gefahr bei der Aufklärung des Todes ihrer Schwester. Sie bekommt Unterstützung von Freunden und findet ihre erste große Liebe.

Mich hat der Roman sehr gefesselt. Die Geschichte ist sehr spannend und fesselnd und lässt sich gut und flüssig lesen. Es ist eine gelungene Mischung aus Familiengeschichte und Thriller, die einen guten Einblick in die historischen Ereignisse und das Leben der japanisch-amerikanischen Bürger vermittelt.

Vorne und hinten im Buch ist ein Stadtplan mit den wichtigen Stationen von Aki bei ihrer Aufklärung des Todes abgedruckt. So konnte ich die Wege, die sie zu Fuß und auch mit der U-Bahn zurücklegt nachverfolgen.

5 Sterne für diesen spannenden und sehr ergreifenden Roman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2022
NIGHT - Nacht der Angst
Sager, Riley

NIGHT - Nacht der Angst


ausgezeichnet

Der Roman „Night – Nacht der Angst“ von Riley Sager erzählt die Geschehnisse einer einigen Nacht.

Die Studentin Charlie fühlt sich mitschuldig am Tod ihrer Freundin und Mitbewohnerin Maddy, die von einem noch nicht gefassten Serien-Mörder getötet wurde. Sie beschließt die Uni zu verlassen und sucht nach einer Mitfahrgelegenheit nach Hause. Der unbekannte sympathische Josh, der in der Nacht fährt, nimmt sie gerne mit. Schon kurz nach der Abfahrt muss Charlie feststellen, dass Josh sich sehr seltsam verhält, und es ergeben sich viele Ungereimtheiten. Schon bald hat Charlie den Verdacht, dass es sich bei Josh um den sogenannten Campus-Killer handelt.

Der erste Teil des Buches ist ein richtig guter Psycho-Thriller mit wenig Handlung. Man fiebert mit jedem Satz mit, wer Josh wirklich ist und welche Absicht er verfolgt.

In der zweiten Hälfte des Buches nimmt die Handlung Fahrt auf. Ein unerwartetes Ereignis jagt das nächste und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Roman ist bis zur letzten Seite unglaublich spannend und man muss einfach wissen, ob Charlie die Fahrt durch diese Nacht überlebt.

Der Thriller lässt sich flüssig lesen und hat mich sehr gut unterhalten, vor allem das Ende hat sehr überrascht. Wer Psycho-Thriller liebt, sollte dieses Buch unbedingt lesen. 5 Sterne für einen sehr spannenden Thriller

Bewertung vom 30.08.2022
Zehn Jahre du und ich
Hughes, Pernille

Zehn Jahre du und ich


ausgezeichnet

Der Roman "Zehn Jahre du und ich" von Pernille Hughes ist eine wunderschöne herzerwärmende Liebesgeschichte.

Das Buch beginnt mit der Trauerfeier von Ally, die sehr jung und viel zu früh verstorben ist. Die beiden Protagonisten des Buches sind Becca, die beste Freundin von Ally, und Charlie, Allys Verlobter. Beide können sich nicht ausstehen und sind sich sicher, dass sie nach der Beerdigung nichts mehr miteinander zu tun haben werden.
Doch Ally hatte andere Pläne und hinterlässt eine unvollendete Bucket-List mit Unternehmungen, die sie selbst nicht mehr umsetzen konnte, mit dem Wunsch, dass Becca und Charlie diese gemeinsam Jahr für Jahr in Erinnerung an sie abarbeiten sollen. In ihrer Trauer springen die beiden über ihren Schatten und wollen diesen letzten Wunsch von Ally erfüllen.

Beide haben private und berufliche Probleme und Rückschläge zu verkraften und geizen nicht mit gegenseitigen Vorwürfen und Streitereien. Im Laufe der Jahre entwickeln sie eine Hassliebe zueinander. Miteinander können sie nicht aber ohne einander eben auch nicht.

Das Buch ist sehr flüssig und gut zu lesen. Durch die lebhaften Diskussionen der beiden Hauptdarsteller und auch die emotionalen und nachdenklichen Passagen kann man sich sehr gut in die Geschichte einfühlen. Und bis zum Schluss bleibt es spannend, welche Intension Ally bei diesem Vermächtnis hatte und ob Charlie und Becca zusammenfinden.

Das Cover, die Aufmachung und auch der Klappentext machen neugierig und sind sehr ansprechend. Für mich war der Roman die perfekte Urlaubslektüre, die ich sehr genossen und unbedingt weiterempfehlen kann. Eine sehr emotionale und wundervolle Liebesgeschichte, die mich stellenweise zu Tränen gerührt und zum Nachdenken gebracht und bestens unterhalten hat. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2022
Haie in Zeiten von Erlösern
Washburn, Kawai Strong

Haie in Zeiten von Erlösern


sehr gut

Der Roman „Haie in Zeiten von Erlösern“ von Kawai Strong Washburn beschreibt das Leben einer hawaiianischen Familie, die mit Armut und Schicksalsschlägen zu kämpfen hat, aber auch sehr an die alten Götter und deren Mythen und Sagen glauben.

Der 7-jährige Sohn der Familie, Nainoa, fällt aus einem Boot in den Pazifik und wird von einem großen Hai gerettet und vorsichtig zurück zum Boot gebracht. Von diesem Moment an gilt er als Wunderkind. Die Eltern sehen dieses Wunder als Geschenk der Götter an, zumal Nainoa im Laufe der Zeit die Fähigkeit entwickelt, Verletzungen und Schmerzen anderer Menschen durch Berührungen zu lindern. Mit dieser Gabe kann er die Familie längere Zeit über Wasser halten, bis er dem Druck nicht mehr standhalten kann und seine Heilungen komplett einstellt.

Als auch noch die Zuckerrohrindustrie, in der der Vater tätig ist, zusammenbricht leidet die Familie sehr unter den finanziellen Problemen Alle drei Kinder verlassen ihre Heimat, um auf dem amerikanischen Festland ihren Weg zu gehen und ein besseres und erfolgreiches Leben aufzubauen. Nainoa arbeitet als Rettungssanitäter und wird auch dabei immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt. Sein Bruder Dean wird ein Basketball-Star und seine Schwester Kaui studiert an der Uni. Alle drei haben Erfolg, aber die hawaiianischen Götter lassen sie nie ganz los. Die Sehnsucht nach ihrer Heimat und ihren Eltern ist groß und sie können ihren inneren Frieden nicht finden. Alle drei zieht es wieder nach Hawaii zurück und jeder bekommt seine ganz spezielle Aufgabe.

Der Autor, der selbst Hawaiianer ist, erzählt viele interessante Legenden der hawaiianischen Götter und Geister. Parallel dazu aber auch die harte Realität der Armut und Hoffnungslosigkeit vieler hawaiianischer Familien. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und man taucht richtig in das Leben der Familie ein, freut sich und leidet mit ihnen. Die Geschichte ist in der Ich-Form aus wechselnden Perspektiven der einzelnen Familienmitglieder geschrieben.

Nach einem recht schleppenden Beginn ist das Buch richtig spannend und durch die vielen hawaiianischen Begriffe, die am Ende des Buches übersetzt sind, springt wirklich das Lebensgefühl der Hawaiianer über. Ideale Lektüre für den Urlaub.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2022
Die hundert Jahre von Lenni und Margot
Cronin, Marianne

Die hundert Jahre von Lenni und Margot


ausgezeichnet

Der Roman „Die hundert Jahre von Lenni und Margot“ von Marianne Cronin erzählt erzählt von der außergewöhnlichen Freundschaft der 17-jährigen Lenni und der 83-jährigen Margot. Beide sind unheilbar krank und lernen sich im Alltagstrott im Krankenhaus kennen.

Lenni Mutter ist verstorben, ihr Vater kommt sehr selten zu Besuch und deshalb unterhält sie sich sehr intensiv mit den Schwestern und auch mit dem Krankenhauspfarrer, den sie oft in der Kapelle besucht. Bei einem Kunstkurs lernt sie Margot kennen, die ein bewegtes Leben hinter sich hat. Sie verstehen sich auf Anhieb und haben die Idee zu einem großartigen Projekt. Gemeinsam wollen sie hundert Bilder malen, zu jedem Lebensjahr eines. Und zu jedem Bild wird die dazugehörige Geschichte erzählt.

So erfährt man von Lennis Kindheit und Jugend. Margot erzählt Schlüsselerlebnisse aus ihrem Leben. Sie erzählt von Liebe, Mut Verzweiflung, Hoffnung, Tod und Leben. Bereits nach wenigen Seiten habe ich beide Charaktere ins Herz geschlossen. Beide Frauen sind unglaublich starke und sympathische Persönlichkeiten und man leidet und freut sich mit ihnen.

Der Roman lässt sich wunderbar lesen. Die Autorin beschreibt sowohl die Erlebnisse in der Gegenwart als auch die Geschichten aus der Vergangenheit so lebendig, dass man das Gefühl hat dabei zu sein. Dabei verzichtet sie auch Melodramatik und lässt dem Leser an vielen Stellen Platz für eigene Fantasie und Gedanken. Das Ende des Buches ist voller Hoffnung und Zuversicht und die Autorin hat positive Worte gefunden, die unter die Haut gehen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Durch die kurzen Kapitel lässt es sich sehr gut und zügig lesen. Das Cover des Buches passt wunderbar zu dem Inhalt. Die vielen bunten Farbkreise spiegeln die Farben des Lebens und auch die Farben der hundert Bilder wieder.
5 Sterne für einen wundervollen emotionalen Roman.