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Wuz

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 22.10.2021
Nastjas Tränen
Wodin, Natascha

Nastjas Tränen


weniger gut

Ein - vergleiche Titel - etwas tränenrühriger, kitschiger Hetz (gegenüber früherer Sowjetunion und jetzigen Nachfolgestaaten Russland und Ukraine)- und Anbiederungs (an Deutschland)- Roman. Aber doch interessant und lesenswert.

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Bewertung vom 17.12.2020
Annette, ein Heldinnenepos
Weber, Anne

Annette, ein Heldinnenepos


weniger gut

Mit allen gelesenen Rezensionen stimme ich darin überein, daß Anne Weber über ein spannendes und unbedingt berichtenswertes Leben, gerne auch Heldenleben, schreibt – aber damit hat es sich auch schon. Wo/was ist da ein "Vers-Opus" ?: Bloß weil ein Text im Flattersatz geschrieben und gedruckt (und damit eher schwerer lesbar) wird, ist er noch keine Lyrik. Wo sind hier Wort- und Sprachgewalt, wo ein besonderer Rhytmus, wo anregende, womöglich neue, Bilder, wo Witz und Ironie ? Ich fand nur eine durchschnittliche – und nicht einmal sehr gut lektorierte – Erzählung. Die Wahl der Jury zwischen den Preis-Nominierten kann ich leider nicht nachvollziehen. Also, wem das Buch, gemessen an Seiten- und Wortzahl, nicht zu teuer ist, der kann es mit (Erkenntnis-)Nutzen lesen, aber er könnte auch enttäuscht sein, wenn er sich vom Jury- und Rezensenten-Lob hat beeindrucken lassen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2018
Die Zukunft der Schönheit
Delius, Friedrich Christian

Die Zukunft der Schönheit


schlecht

Nervend breit ausgewalzter Mist, der dennoch nur 90 Buchseiten für unverschämte 16 € füllt – und Selbstbespiegelung ohne jeden Nutzen für den Leser. Noch schlimmer wird es, wenn im Hörbuch Christian Brückner das Blabla durch seine Interpretation bedeutungsschwanger auflädt.

1 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2016
Weit über das Land
Stamm, Peter

Weit über das Land


gut

Peter Stamm hat sich eine interessante, spannende Geschichte ausgedacht. Und da er für die Handlung mehrere Möglichkeiten gesehen (und vielleicht schon ausformuliert) hatte – und er sich nicht für eine davon entscheiden konnte oder wollte, lässt er alle nebeneinander bestehen (die Seitenzahl des Buches bestimmt ja auch das Honorar) und dem Leser die Qual der Wahl. Dadurch gibt er sich den Nimbus des Geheimnisvollen, Doppelbödigen. Der möglicherweise über den "Ausgang" verärgerte Leser (und mancher Rezensent) ersetzt seine berechtigte Ahnungslosigkeit vorsichtshalber durch Hochachtung vor der besonderen Raffinesse des Autors. Welch letzteres ja, wenigstens hinsichtlich des Honorars, auch zutrifft – - aber unterhaltsam war die Lektüre allemal.

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Bewertung vom 05.01.2016
Drei Irre unterm Flachdach
Voss, Bastienne

Drei Irre unterm Flachdach


gut

Der kindlich-naive Erzählton (in der Lesung des Buches durch die Autorin noch verstärkt) und die anmaßende ironisierende Beurteilung der Verhältnisse und handelnden Personen (die Ich-Erzählerin eingeschlossen) passen kaum zusammen und lassen den Leser/Hörer zwiespältig zurück. Wer die DDR nicht erlebt hat, wird den beschriebenen „realen Sozialismus“ womöglich putzig finden – wer sie erlebt hat, kann sich vielleicht über länger verdrängte/verschüttete Details des DDR-Alltags amüsieren (ich habe letzteres genossen). Als Mosaiksteinchen der „DDR-Aufarbeitung“ mag das Werk angehen, besseres findet man aber beispielsweise bei Lutz Seiler, Judith Schalansky oder Ingo Schulze.

Bewertung vom 10.06.2013
Drei Frauen, 3 Audio-CDs
Musil, Robert

Drei Frauen, 3 Audio-CDs


ausgezeichnet

Vielleicht muss man Robert Musil heute nicht (mehr) lesen (unter meinen Bekannten habe ich niemanden gefunden, der es je getan hat). Aber wie schade das wäre, kann man auch an diesen Erzählungen erkennen (zumal im Vergleich mit den deutschen Literatur-/Bücher-Preisträgern der letzten Jahre). Und wenn nun gar Otto Sander liest, ist der Genuss vollkommen (Christoph Waltz kann es nicht ganz so gut). Also: Wenn Ihnen Robert Musil (noch) nicht viel sagt - hören Sie sich diese CDs an! Gleich die erste Erzählung "Grigia" könnte Ihnen besonders gefallen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2013
Der LiederQuell
Mang, Theo;Mang, Sunhilt

Der LiederQuell


ausgezeichnet

Die Produktbeschreibung übertreibt nicht. Das Liederbuch ist sicher die umfangreichste (und beste und handhabbarste) lieferbare Zusammenstellung deutscher (und auch internationaler) Volkslieder mit allen wünschenswerten Informationen dazu – ein Gebrauchs-Lieder- und Lesebuch im besten Sinne (die vielleicht etwas aufwendigere, gediegenere und jedenfalls teurere Ausgabe des gleichen Titels im Noetzel-Verlag müssen Sie nicht unbedingt kaufen) . In einem Punkt allerdings gilt der Untertitel („Die schönsten Volkslieder aus Vergangenheit und Gegenwart“) nur eingeschränkt (das gilt auch für die Noetzel-Ausgabe): Lieder aus den vierzig Jahren DDR-Musikschaffen, die sehr verbreitet und so eigentlich – wenigstens im Osten Deutschlands - auch Volkslieder geworden sind, kommen so gut wie nicht vor (im Gegensatz zu Liedgut aus der Bundesrepublik Deutschland). Da hätten die Verfasser bzw. ihre Nachfolger ein weites Feld für verbesserte Nachauflagen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2013
Fünfzig Jahre im Auftrag des Kapitals
Most, Edgar

Fünfzig Jahre im Auftrag des Kapitals


gut

Was hat Herr Most mit Gert Fröbe und Manfred Krug zu tun? Lesen Sie es selbst, es gibt ein Personenverzeichnis. Sollten Sie dann enttäuscht sein, nehmen Sie wenigstens zur Kenntnis, dass dieser Teufelskerl „den Osten in die Deutsche Bank und die Dresdner Bank“ einbrachte (S. 237) und den staunenden LPG-Bauern der Ex-DDR nach der Wende endlich verriet: „Sandboden ist weniger wert als Schwarzerde.“(S. 213)
Ich jedenfalls empfehle das Buch als ehrlichen und spannenden Bericht über ein turbulentes Leben vor und nach der Wende in Ostdeutschland mit vielen, teils vergnüglichen Insider-Details - zeugend von entwaffnender Einfalt und Selbstüberschätzung.
Die grundsätzlichen Erkenntnisse Herrn Mosts über das sozialistische und das kapitalistische Finanz- und Bankensystem freilich könnten evtl. übriggebliebene Lehrkräfte der Fachschule für Finanzwirtschaft Gotha oder der Hochschule für Ökonomie Berlin-Karlshorst als nachträglich noch rufschädigend ansehen.
Und wenn Sie’s nicht weitersagen: Vielleicht hat Herr Most zu DDR-Zeiten doch nicht wirklich im Auftrage des Kapitals gearbeitet (kleiner Tipp: „führende Rolle...“) – und womöglich war es auch gar nicht die Werthaltigkeit des „Richtungskoeffizienten“(S. 150), die Herrn Most und seine Kreditbank für die Deutsche Bank zum attraktiven soliden Übernahmekandidaten machte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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