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c-bird
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Hessen

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2025
Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt (eBook, ePUB)
Stevens, Nica; Suchanek, Andreas

Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Rasant und absolut fesselnd

Da mich das Autoren-Duo Nica Stevens und Andreas Suchanek bereits mit der Rachejagd-Trilogie begeistert hat, war ich sehr gespannt auf das neue Werk. Um es gleich vorweg zu nehmen: „Todeskeller“ ist mindestens genau so spannend wie die Vorgängerreihe.
In einem Berliner Abrisshaus wird die Leiche eines Franzosen entdeckt. Doch der Tote ist nur die Spitze des Eisbergs. In einem weiteren zugemauerten Keller findet sich ein ganzes Massengrab. Sophie Steinbach und David Martin vom neugegründeten Cold-Case-Team, das Europol untersteht, übernehmen den Fall. Ein Fall, der sie in die düstere Geschichte von Jugendheimen der DDR eintauchen und in tiefe Abgründe blicken lässt.
Mit dem Cold-Case-Team von Europol hat das Autorenduo nicht nur zwei sympathische Protagonisten geschaffen, auch die übrigen Mitglieder des Trupps sind ein bunt zusammengewürfelter und interessanter Haufen aus allen Ecken Europas.
Das Buch ist sehr spannend und rasant geschrieben. Die Ermittlungen führen die beiden Ermittler nicht nur nach Frankreich, sondern auch nach Tschechien. Und welches Ausmaß der Fall annimmt kann man anfänglich noch gar nicht erahnen. Umso trauriger die Gewissheit, dass vieles der in dem Buch beschriebenen Ereignis sich tatsächlich so abgespielt haben.
„Todeskeller“ konnte mich absolut fesseln und ich hoffe, dass es nicht bei diesem einen Fall für das Cold-Case-Team bleibt, sondern erst der Auftakt zu einer ganzen Reihe ist.

Bewertung vom 12.01.2025
One Perfect Couple
Ware, Ruth

One Perfect Couple


sehr gut

Vom Traum zum Albtraum

Das Angebot als Paar bei einer Reality-Show auf einer tropischen Insel mitzumachen, klingt unglaublich verlockend. Nico verspricht sich davon seinen Durchbruch als Schauspieler. Ganz anders sieht es seine Freundin, die Wissenschaftlerin Lyla, die von der Idee nicht so ganz begeistert ist. Doch da es beruflich für sie gerade nicht gut läuft, sagt sie Nico zuliebe zu. Gemeinsam mit vier anderen Paaren treten sie auf einer Insel im Indischen Ozean gegeneinander an. Doch als ein zerstörerischer Sturm aufzieht und die Kandidaten von Kommunikation und Zivilisation trennt, gerät der Traum schnell zu einem Albtraum.
Der Einstieg in das Buch ist etwas mühsam und zäh, da man erst einmal die vielen Figuren kennenlernen muss. Unterschiedliche Charaktere, die mal mehr und mal weniger gut ausgearbeitet wurden. Doch spätestens nach dem Sturm zeigen sich ganz andere Seiten und Charakterzüge der einzelnen Figuren. Aus dem anfänglichen Konkurrenzdenken wird ein nackter Kampf ums Überleben. Den Großteil der Handlung erfährt man aus der Perspektive Lylas, die man somit auch am besten kennenlernt. Zudem unterscheidet sie sich mit ihrer eher analytischen Denkweise von den anderen Teilnehmern, die eher auf youTube oder social media zu finden sind.
Gelungen fand ich auch die anfangs immer wiederkehrenden kleinen Einschübe der abgesetzten Notrufe, die schon einen Ausblick auf das geben, was die Gruppe erleben wird. Dies baute die Spannung sehr gut auf. Etwas rätselhaft hingegen waren die Tagebucheinträge einer Teilnehmerin, doch auch hier findet sich die Auflösung am Ende des Buches.
Ruth Ware ist eine begnadete Erzählerin, deren Schreibstil mir sehr gut gefallen hat. Spätestens nach der Sturmkatastrophe passiert ständig etwas. Es geht sehr temporeich zu und man ist fasziniert von dem was Menschen zu leisten im Stande sind. Mit der Auflösung am Ende erkennt man erst wie gut konstruiert dieses Buch war. Auch wenn mir der Ausgang ein klein wenig zu überhastet schien.

Insgesamt ein sehr guter Spannungsroman, bei dem mir ein bisschen der Thrillfaktor fehlte. Dennoch eine rasant erzählte Story, die auf jeden Fall sehr unterhaltsam war.

Bewertung vom 06.01.2025
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Blutig und brutal, aber genial

Fünf Leichen, gefunden auf einer Mülldeponie Londons. Alle Opfer sind ausgeblutet und mit römischen Zahlen durchnummeriert. DCI Adam Bishop leitet die Ermittlung und muss sich beeilen, denn fast jeden Tag gibt es ein neues Opfer. Der Täter zählt seine Opfer runter. Dr. Romilly Cole weist Bishop auf eine ähnliche Mordserie hin, die bereits 30 Jahre zurückliegt. Doch der Täter von damals sitzt bereits im Gefängnis.
The Twenty ist für mich definitiv das Thriller-Highlight 2024. So gefesselt an ein Buch war ich schon lange nicht mehr. Kaum begonnen, geht es Schlag auf Schlag. Sam Holland gibt hier Vollgas. Bei der Beschreibung der Taten nimmt sie kein Blatt vor den Mund und spart auch nicht mit blutigen Details. Auch die beiden Protagonisten Adam Bishop und Romilly Cole waren mir gleich sympathisch. Beides sind keine perfekten Figuren, sondern machen auch Fehler und haben ihre Ecken und Kanten. Auch mit der Auflösung konnte die Autorin bei mir punkten, denn mit so einem Ausgang hatte ich absolut nicht gerechnet.
Im Buch gibt es immer wieder kleine Anspielungen auf den Echo-Mann. „The Echo-Man“ ist der erste Band der „Major Crime“ Reihe, wurde aber leider noch nicht ins Deutsche übersetzt, ebenso wenig wie „The Puppet Master“, der dritte Band der Reihe. Hier fiebere ich der Übersetzung entgegen, denn Sam Holland hat sich bei mir sofort in die Top Ten meiner Lieblingsautoren katapultiert.

Bewertung vom 30.12.2024
Das Wochenende
Richell, Hannah

Das Wochenende


sehr gut

Was geschah am Wochenende?
Zur Einweihung ihres glamourösen Campingplatzes in Cornwell haben Annie und Max ihre Freunde aus Studienzeiten eingeladen. Mit der Aussicht auf ein schönes Wochenende reisen insgesamt drei weitere Familien samt ihren Kindern an. Doch schon am ersten Abend kommt es zum Streit. Als am nächsten Tag ein Unwetter aufzieht und eines der Kinder nicht zum Lager zurückkehrt eskaliert die Situation. Alte Konflikte brechen auf, dunkle Geheimnisse treten zu Tage. Ein Wochenende mit einem tödlichen Ausgang…
Der Einstieg in das Buch ist nicht gerade einfach. Man wird direkt mit den vielen Figuren der vier Familien konfrontiert. Als sehr hilfreich erweist sich hier ein Namensverzeichnis gleich zu Beginn des Buches, ebenso wie eine Skizze der Örtlichkeiten. Zudem werden im Verlauf der Handlung die Figuren immer vertrauter und lassen sich leichter zuordnen. Die Charaktere der einzelnen Familienmitglieder sind sehr unterschiedlich und auch mehr oder weniger sympathisch. Fast jeder der Anwesenden trägt ein Geheimnis mit sich, das im Verlauf des Wochenendes gelüftet wird.
Der angenehme Schreibstil der Autorin lässt einen nur so durch das Buch fliegen. Hannah Richell wechselt in diesem Buch sehr häufig die Erzählperspektive. Viele der Familienmitglieder kommen zu Wort und schildern die Situation aus ihrer Sicht. Zudem springt die Geschichte auch noch zeitlich hin und her. Ein ständiger Wechsel vom Eintreffen der Familien am Freitagnachmittag, als noch alles gut ist, bis hin zum desaströsen Ende am Sonntagnachmittag. Was genau dazwischen geschieht bleibt erst einmal sehr mysteriös und geheimnisvoll, aber auch sehr spannend. Der Aufbau der Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Das Unwissen um das Dazwischen und wer überhaupt sein Leben lassen musste, machen die Spannung aus.
Auf jeden Fall kann man kann dabei gut miträtseln und versuchen herauszufinden was passiert ist. Erst nach und nach formt sich ein Gesamtbild. Einige überraschende Wendungen runden das Ganze ab. Gerade zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und es bleibt bis zur letzten Seite spannend.
Für mich war es das erste Buch von Hannah Richell, aber bestimmt nicht das letzte. Die Autorin konnte mich mit ihrem Schreibstil und dem Aufbau der Geschichte voll überzeugen. Daher kann ich dieses Buch jedem Thrillerliebhaber gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.12.2024
Minus 22 Grad (eBook, ePUB)
Peck, Quentin

Minus 22 Grad (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannender Fall vor eiskalter Kulisse

Eben noch fuhr Laura Gehler mit ihrem Trekkingrad durch den winterlichen Wald. Doch dann macht ein SUV Jagd auf sie. Die Studentin wird entführt und wacht erst wieder in einem Käfig aus Plexiglas auf. Laura muss den Grund herausfinden, warum sie sich in dem Käfig befindet.
Kurz darauf erhält Lauras Mutter eine Barbiepuppe mit dem Todesdatum ihrer Tochter. Der ermittelnde Kommissar Lukas Johannsen sieht darin eine Verbindung zu einem alten ungelösten Fall und glaubt an einen Serienmörder. Kann Johannsen den Täter dieses Mal stoppen?
Das Buch startet gleich voll durch und man ist sofort mitten im Geschehen. Der Autor versteht es gekonnt den Leser an das Buch zu fesseln. Denn nicht nur das Cover strahlt Eiseskälte aus, auch inhaltlich wird eine Atmosphäre geschaffen die einen die Kälte deutlich spüren lässt. Dazu wechseln ständig die Perspektiven. Man lernt in einem zweiten Strang Ariane kennen, die einem als Retterin von Vogel und Mensch sofort sympathisch ist. Natürlich fragt man sich lange, ob und wann sich die beiden Erzählstränge miteinander verbinden, da es ja so gar keine Gemeinsamkeiten gibt. Der Erzählstil ist angenehm flüssig und die ständigen Perspektivwechsel halten die Spannung zusätzlich hoch. Besonders die Konstruktion der Handlung hat mir bestens gefallen.
Minus 22 Grad ist der erste Band der Johannsen-Reihe. Dennoch fand ich den ermittelnden Kommissar im Vergleich zu Ariane noch etwas blass. Lukas Johannsen hat ein Faible für Dinge, die aus Japan stammen und leidet noch immer unter dem ungelösten Fall des Puppenmörders. Ein wenig erfährt man aus der Vergangenheit des Kommissars, doch da gibt es sicherlich noch mehr zu erfahren. Auch seine Beziehung zu der Profilerin Berit hat noch viel Potential für spannende Lesestunden. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 24.11.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Düster und brillant zugleich

In einer kalten Nacht wird der 11jährige Fosco auf einer Landstraße in der Toskana aufgefunden. Völlig verängstigt erzählt der Junge, dass er entführt wurde, aber seinem Entführer entkommen konnte. Die Polizei will dem Jungen nicht so recht Glauben schenken. Dennoch reist Valentina Medici, Ermittlerin der italienischen Spezialeinheit SCO aus Rom an, um den Fall zu untersuchen. Kurz darauf wird ein zweites Kind in Bologna entführt. Dieser Junge sieht Fosco zum Verwechseln ähnlich, andere Gemeinsamkeiten finden sich nicht. Doch Valentina gräbt tief und stößt auf eine Reihe von cold cases. Unterstützung erhält sie dabei von Fabio Costo, einem ehemaligen SCO-Ermittler, der in Ungnade gefallen ist. Beide ahnen noch nicht, welche Dimension dieser Fall annehmen wird.
Was für einen spannenden Thriller hat Marco De Franchi hier abgeliefert! Schon das Cover strahlt eine gewisse Düsternis aus, die sich dann im Inhalt fortsetzt. Obwohl das Buch fast 670 Seiten umfasst, möchte ich keine davon missen. Der Beginn ist noch sehr rätselhaft, aber der Autor versteht es gekonnt die düstere Atmosphäre einzufangen und Spannung aufzubauen. Auch die einzelnen Charaktere werden gut eingeführt und besitzen ausreichend Tiefgang, sodass sie sich zu vielschichtigen Persönlichkeiten entwickeln, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Besonders Valentina ist eine sympathische junge Frau, die einfach nicht lockerlässt bis sie am Ziel angekommen ist. Aber auch Fabio ist mir ans Herz gewachsen, auch wenn er mit den Dämonen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.
Der Autor selbst war viele Jahre als Hauptkommissar bei der Kriminalpolizei tätig. Diese Erfahrungen fließen mit in das Buch ein. Man erfährt wie die komplexen Ermittlungstätigkeiten tatsächlich ablaufen und sie wirken dadurch authentischer.
Trotz der vielen Seiten liest sich das Buch recht schnell weg. Das liegt sowohl an den angenehm kurzen Kapiteln als auch an den ständig wechselnden Perspektiven. Besonders beeindruckt hat mich, dass immer, wenn eine Lösung eines Rätsels gefunden war, es noch eine viel größere Grausamkeit dahinter gab. Gerade zum Ende hin, kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Insgesamt ein äußerst spannender und sehr gut geschriebener Thriller, der es mit jedem skandinavischen Thriller aufnehmen kann. Über weitere Werke des Autors würde ich mich sehr freuen – absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 18.11.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


ausgezeichnet

Neue Reihe mit interessanten Charakteren

In einem Brennpunktviertel Malmös wird ein 13jähriger Junge erschossen. Zunächst sieht es nach einem Zufallsopfer eines Drogenbandenkriegs aus. Doch dann entwickelt sich der Fall in eine ganz andere Richtung. Die Ermittlungen nehmen der erfahrene Kommissar Jon Nordh und die junge Svea Karhuu auf.
Mit Begeisterung habe ich sämtliche Bände der Reihe rund um Ingrid Nyström und Stina Forss gelesen. Nun schickt das Autoren-Duo also ein neues Ermittlerteam mit interessanten Charakteren an den Start. Jon Nordh ist mit Mitte 40 ein erfahrener Kommissar. Seine Frau verstarb erst vor kurzem bei einem Autounfall, bei dem sein Freund und Partner am Steuer saß und ebenfalls ums Leben kam. Nun steht er mit seinen beiden Kindern alleine da und weiß noch nicht so recht wie er mit der Situation klarkommen soll. Zudem nagt an ihm der Verdacht, dass seine Frau eine Affäre mit seinem Partner hatte. Ganz anders ist die junge Svea Karhuu. Sie ist erst Mitte 20 und wurde nach einem Vorfall von Stockholm nach Malmö zwangsversetzt. Svea ist sehr ehrgeizig und hat eine sehr direkte Art, wirkt aber auch sehr tough. Dennoch lastet der Vorfall auf ihr. Beide Ermittler haben somit nicht nur ihr Päckchen zu tragen, sondern müssen sich erst einmal zusammenraufen.
Es geht gleich sehr spannend los und die Spannung kann sich auch bis zum Ende des Buches halten. Da die beiden Kommissare oft in Alleingängen ihre Ermittlungen betreiben, wechselt auch häufig die Perspektive. Dadurch passiert auch ständig etwas und es gibt einige Wendungen. Auch die Kapitel sind angenehm kurz. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und man fühlt sich bestens unterhalten.
Der Einstiegsband in die neue Serie hat mir jedenfalls sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Band „Schwüre, die wir brechen“, der im August 2025 erscheinen soll.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2024
Kalte Erlösung / Mara Billinsky Bd.9
Born, Leo

Kalte Erlösung / Mara Billinsky Bd.9


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit außergewöhnlicher Ermittlerin

Im herbstlichen Frankfurt bekommt es Kommissarin Mara Billinsky mit einem Serienmörder zu tun, der seine Opfer mit Stacheldraht foltert, bevor er sie tötet. Scheinbar zufällig wählt er seine Opfer aus, denn Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern sind nicht erkennbar. Als sich endlich eine heiße Spur ergibt, ist es ausgerechnet Maras Vater, der die Verdächtige als Anwalt vertritt. Alte Konflikte brechen zwischen den beiden auf.
Es ist bereits der neunte Fall für Mara Billinsky, die den Spitznamen „die Krähe“ trägt. Für mich war es der erste Fall mit der toughen Ermittlerin. Zwar ist der Fall in sich geschlossen und man bekommt ausreichend Informationen, um der Handlung problemlos folgen zu können. Allerdings gibt es noch eine Art Nebenhandlung, zu der ich dann doch gerne die Vorgeschichte gelesen hätte. Ebenso wie die Entwicklung der interessanten Charaktere, die das Ermittlungsteam bilden.
Mara Billinsky ist eine sehr außergewöhnliche Figur. Sie ist äußert hartnäckig und sehr eigen, macht einfach ihr Ding, meist ohne Rücksicht auf Verluste. Und doch führt genau dieser Weg sie zum Erfolg. Gerade ihre raue und kompromisslose Art machte sie mir sympathisch. Aber auch das übrige Ermittlungsteam hat einige interessante und auch gut ausgearbeitete Figuren zu bieten.
Leo Born konnte mit seinem flüssigen und gradlinigen Schreibstil absolut bei mir punkten. Die Perspektiven wechseln häufig. Die Kapitel sind kurzgehalten und enden oft mit einem cliffhanger. Auf diese Weise fliegt man geradezu durch das Buch, das sehr spannend geschrieben ist. Zwischen den Erzählperspektiven kommt auch immer wieder „Goyo“ zu Wort. Eine Figur, die man lange Zeit gar nicht einordnen kann. Es handelt sich dabei um einen Jungen, der eine schwierige Kindheit erlebt. Was das Ganze miteinander zu tun, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.
Das Buch ist bis zum Ende hin spannend, die Auflösung lässt keine wesentlichen Fragen offen. Dafür gibt es kleine Andeutungen, die jetzt schon Lust auf die Fortsetzung machen.

Bewertung vom 07.11.2024
Der Nachtschattenmann: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Nachtschattenmann: Thriller


ausgezeichnet

Spannung bis zur letzten Seite

In ihrem bereits neunten Fall bekommt es die Kölner Rechtsmedizinerin Julia Schwarz mit einem Serienmörder der besonderen Art zu tun. Die erste Tote ist eine junge Frau, die auf den Stufen einer Tanzschule aufgefunden wird. In Ihrer Hand hält sie einen kleinen Ballerinaschuh. Trotz der Kälte trägt sie nur ein dünnes Kleid und fast sieht es aus, als ob sie noch tanzen würde. Eine schwarze Mülltüte über dem Kopf verbirgt, dass an ihrem äußeren Erscheinungsbild gearbeitet wurde. Sie wird nicht das letzte Opfer sein…
Wie bei all ihren Thrillern legt Catherine Shepherd einen rasanten Start hin und man wird direkt in die Geschichte hineingeworfen. Es beginnt mit einem spannenden Prolog, der einen sofort an das Buch fesselt. Danach beginnt die eigentliche Story, bei der ständig etwas passiert. Dazu sind die Kapitel angenehm kurz und man fliegt förmlich durch das Buch.
Wie von der Autorin gewohnt gibt es jede Menge Verdächtige und falsche Fährten. Doch irgendwie scheint keiner der Verdächtigen so richtig zu passen und so rätselt man das ganze Buch lang, wer denn der Täter sein könnte und wird am Ende wieder total überrascht. Die Charaktere des ermittelnden Teams sind mir mittlerweile bestens vertraut und ich freue mich immer, wenn ich an den privaten Entwicklungen der einzelnen Figuren teilhaben darf. Diese nehmen aber nur einen kleinen Raum ein, sodass diese nicht stören, sondern das Ganze ein klein wenig auflockern und auch die Figuren sympathischer machen.
Die Spannung ist von Beginn an vorhanden und das hohe Spannungsniveau kann sich bis zur letzten Seite halten. Die Auflösung wie immer schlüssig und es bleiben keine Fragen offen. Schon jetzt freue ich mich auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 24.10.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


ausgezeichnet

Spannungsroman mit mystischen Elementen

Mara Lux ist eine renommierte Schlafforscherin und lebt seit Jahren in London. Doch ausgerechnet Mara selbst leidet unter Schlaflosigkeit. Schlimmer noch: es sind ihre Träume, die sich oftmals danach in der Realität bewahrheiten. Da ihre Eltern früh gestorben sind, ist ihre einzige Verbindung zu Deutschland ihre Adoptivschwester Roxi, zu der sie immer noch Kontakt hält. Umso überraschender kommt da die Nachricht, dass jemand Mara ein großes, altes Herrenhaus in Deutschland vermachen will. Neugierig geworden reist Mara in ihre alte Heimat um sich das Haus wenigstens anzusehen. Erstaunt muss sie dabei feststellen, dass sie mit dem Haus auf seltsame Weise verbunden zu sein scheint.
Gleich zu Beginn lernt man Mara, die unter Schlaflosigkeit leidende Schlafforscherin kennen. Diese wirkte trotz aller Ironie sehr authentisch auf mich. Eine sympathische, junge Frau, die ihr Leben, abgesehen von der Insomnie, gut im Griff hat. Auch die anfängliche Skepsis über die Schenkung der Villa und das darauffolgende vorsichtige Herantasten an das Haus waren durchaus nachvollziehbar. Doch nach und nach passieren immer mehr unerklärliche Dinge in der Villa, insbesondere als Mara ihre erste Nacht dort verbringt. Hier nimmt dann das Buch eine Richtung in das Mystische und Übernatürliche, mit dem ich ein wenig haderte.
Zwischendurch tut sich ein zweiter Handlungsstrang auf, der von zwei Kindern handelt, von denen das eine Kind das andere retten möchte. In welchem Bezug dies jedoch zur Haupthandlung steht anfänglich noch völlig unklar. Doch die Auflösung am Ende des Buches hat mich wiederum begeistert.
Absolut überzeugt hat mich der Erzählstil. Die Autorin versteht es wirklich den Leser an das Buch zu fesseln. Obwohl es kein Thriller ist, sondern ein Roman, so hatte das Buch durchaus eine Menge Spannungselemente. Auch die zwischendrin eingestreuten Fakten über Schlaf bzw. Schlafmangel fand ich sehr informativ.
Insgesamt ein gut konstruierter Roman, der auch mit einigen überraschenden Wendungen punkten kann. Man muss sich auf das Buch einlassen können und die mystischen Elemente akzeptieren, um es in seiner Gesamtheit zu genießen. Absolut lesenswert!