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Seitenwaise
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Meppen

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2024
Nach uns der Sturm
Chan, Vanessa

Nach uns der Sturm


sehr gut

Das geschichtliche Kapitel der britischen, japanischen Besetzung Malaysias war mir recht unbekannt. Die Autorin beschreibt die Lebensumstände der Protagonist*innen ergreifend und spannend und ich war beim Lesen häufig erschüttert über die Zustände, den Klassismus und Rassismus, die sich ja bis heute (überall auf der Welt) fortführen. Das Buch hat eine angemessene Länge, das Cover hat mich sehr angesprochen. Schlussendlich hat mich die Geschichte schon gefesselt, bis zum Ende gab es jedoch schon ein paar Nebenschauplätze, die sich für mich etwas in die Länge zogen. Das Buch bekommt dennoch eine klare Leseempfehlung für alle, die über die malayische Geschichte etwas erfahren wollen, ein Faible für Familiengeschichten haben und sich grundsätzlich auf eine reichhaltige, einprägsame Erzählung freuen, die in einem bislang eher unbesprochenen Land stattfindet.

Bewertung vom 10.04.2024
Simone
Reich, Anja

Simone


ausgezeichnet

Wow. Die Geschichte von Simone und der Frage, wie es zu ihrem Suizid gekommen ist, liest sich wie ein Familienroman mit detektivischer Note. Die Autorin fügt Puzzleteil an Puzzleteil zusammen, nimmt den Leser mit in die Vergangenheit, ins politisch-soziale Zeitgeschehen, porträtiert Simone, ihre Familie, Freunde - sich selbst als eine von ihnen. Das Buch fesselte mich von der ersten Seite an. Man ist Simone auf den Fersen, erlebt sie mit, denkt, man kennt und versteht sie. Doch am Ende passiert, was zu Beginn erwähnt wird. Wieso?
Das Buch bekommt eine klare Empfehlung von mir. Noch nie wurde sich dem Thema Suizid auf diese Art angenommen. Es "wälzt" eben nicht die Tragödie an sich, es beschreibt fesselnd das Leben der Protagonistin. Es bietet so viele Varianten von möglichen Perspektiven, dass ich die Geschichte nicht weglegen konnte. Auch im Nachgang bleibt es präsent - ein sehr gelungenes Porträt, dass unter der Haut bleibt.

Bewertung vom 14.03.2024
Himmelwärts
Köhler, Karen

Himmelwärts


ausgezeichnet

Ich habe noch kein Kinderbuch gelesen, das in so einem einzigartigen Gemisch aus Witz, Klarheit, Empathie und authentischer Sprache mit dem Thema Verlust umgegangen ist. Das Buch steckt voll wunderbarer Illustrationen und es wechselt sehr bewegend in seinen Perspektiven und Erzählstilen. Wie ist es, mit diesem Verlust und der ständigen Sehnsucht klarzukommen? Genau, es ist ein Weg und dieser besteht aus Trauer, Wut, Unverständnis, aber auch aus schönen Erinnerungen und einem Leben, das einfach so weitergeht, in dem man auch lacht, und mit seiner Freundin kichert, auf dem man eben auch auf Zeichen "von oben" hofft und über das Leben an sich ins Philosophieren gerät. Die Geschichte ist absolut zu empfehlen für Kinder ab 10 Jahren - und auch für Eltern finde ich sie sehr schön, weil sie eben weder nur schwer, noch nur leicht ist - genau wie das Leben selbst und auch die traurigen Abschnitte darin. Wundervoll!

Bewertung vom 03.04.2023
Institut für gute Mütter
Chan, Jessamine

Institut für gute Mütter


ausgezeichnet

Diese Geschichte war nahezu unerträglich. Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, in dem ich Seite für Seite so gefesselt und empört mit der Protagonistin und ihrem Kind mitgelitten habe. Frida begeht einen kleinen Fehler in ihrer Aufsichtspflicht und muss kurz danach in eine "Erziehungsanstalt" für Mütter einziehen. Ohne diesen Schritt, verlöre sie das Sorgerecht ihrer Tochter direkt. Die psychischen Terrorspiele der Angestellten dort, die ewig defizitäre Sicht auf die dort "inhaftierten" Frauen verschlug mir den Atem. Schlimm und grandios zugleich ist die Fähigkeit der Autorin diese Fiktion so realistisch zu schildern, dass es doch wahr werden könnte.. Ein Psychothriller der ganz besonderen Art. Ich habe das Buch verschlungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2023
Wolfskinder
Buck, Vera

Wolfskinder


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mir durchweg sehr gut gefallen! Schon das Cover fesselte mich und ließ erahnen, dass sich Abgründe dahinter auftun würden.
Die Ereignisse der Geschichte werden aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert und alle Protagonist*innen verfolgen ihre eigenen Ziele. Die Kulisse des abgelegnen Bergdorfs ist sehr beklemmend erfasst. Was hat es mit diesen Leuten auf sich, die dort in sich gekehrt, sektengleich und mittelalterlich anmutend eng zusammenleben? Weshalb und wohin verschwinden regelmäßig Frauen aus der Region? Vor allem Smilla, die ihre beste Freundin unter den Opfern wähnt, lässt diese Frage nicht los.
Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Ich fand es sehr fesselnd, denn die Fragezeichen die sich beim Lesen auftun, gepaart mit immer neuen Ereignissen heben die Spannung immer weiter an. Absolute Leseempfehlung!