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anna

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2008
Mutige Menschen - Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte
Nürnberger, Christian

Mutige Menschen - Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte


gut

Herr Nürnberger hat über zwölf besonders mutigen Menschen Geschichten gesammelt und sie in einem Buch verfasst.
Die Wahl der Personen folgt keinem bestimmten Muster, dabei sind noch lebende oder bereits verstorbene Männer und Frauen, die aus verschiedenen Epochen und Wirkungskreisen stammen. Es handelt sich hier um keine richtigen Biographien. Im Gegenteil: oft lässt der Autor viele Fakten bewusst aus, um sich mit den wichtigen Wendepunkten in dem Leben der Protagonisten zu befassen.
Es gibt sehr viele Absätze, die von dem Verfasser großzugig selbst interpretiert werden, sie hängen aber gut mit der jeweiligen Lebensgeschichte zusammen. Nürnberger bemüht sich nicht nur die Gefühle und Gedanken der Mutigen zu zeigen, er stellt auch die politische und soziale Atmosphäre in der diese Menschen leben bzw. gelebt haben anschaulich dar.
Den Erzählungen fehlt an der Sachlichkeit, sie hören sich eher sehr abenteuerlich an, was unter anderem sicher an dem lockeren Still des Autors liegt. Das ist vielleicht auch der Grund warum sie manchmal zu einfach und oberflächlich scheinen.
Nichts desto trotz fand ich in dem Buch viele interessante und bemerkenswerte Fakten, von denen ich früher noch nichts gewusst habe. Die Alice Schwarzer, die mir bisher eher unsympathisch erschien, steht jetzt für mich in einem ganz neuen Licht.
Der Beispiel des neuzeitlichen Missionars Bartolome de Las Casas, zeigt dass man nicht als ein Held geboren wird. Es gibt viele Aspekte wie z.B. Macht, Gier, Geld, die dem Kampf um Frieden, Freiheit und Menschenrechte im Wege stehen.
Letztendlich zeigt der traurige Fall von Anna Politkowskaja wie sehr man auch noch heute die mutigen Menschen braucht.
Als Einstieg in die Welt der Mutigen ist das Buch auf jeden Fall geeignet, wenn einer aber mehr erfahren möchte, muss er doch zu richtigen Biographien greifen
annaw aus D

Bewertung vom 25.09.2008
Firmin
Savage, Sam

Firmin


gut

Die Liebe zu Literatur ist immer eine wunderschöne Sache, auch wenn der Liebende nur eine Ratte ist. Bei Firmin handelt es sich aber um keine herkömmliche Ratte. Er stammt zwar aus armen Verhältnissen, müsste seine Kindheit mit einer fast ständig alkoholisierten Mutter und zwölf Geschwistern verbringen, es gibt aber etwas das ihn von dieser Rattenbande hervorhebt. Er ist nämlich ein hochbegabtes Tierchen, das Bücher über alles liebt. Und er ist bereit seine Lebensgeschichte mit uns, Menschen zu teilen.
Schon am Anfang seiner Erzählung wird der Leser gewarnt, dass es sich hier um eine traurigste Geschichte handelt, die man je gehört hat. In der Tat verläuft Firmins Leben unter dem Zeichen der Einsamkeit. Von seinesgleichen verstoßen, versucht er sich den Menschen anzunähren. Zwar findet er endlich eine freundliche Seele in der Person des Schriftstellers Jerry. Doch obwohl die beide ähnliche Interessen an der Literatur haben, fehlt Firmin die echte Annerkennung seiner Fähigkeiten. Wird man ihn für immer als eine hässliche und dumme Ratte ansehen?
Sam Savage gibt einen vorzüglichen Blick in das Leben einer Ratte. Wenn es ein Tierchen mit einer so ungewöhnlichen Geschichte wie die des Firmins gegeben hätte, wäre sein Leben sicher nicht viel anders verlaufen. Es gibt nicht viele Stellen in dem Buch, wo man lachen muss, doch die Wenigen, sind sehr treffend gewählt. Was mich ein bisschen enttäuscht hat, ist die Tatsache, dass zwar viele Literaturwerke erwähnt werden, aber nur auf Wenige eingegangen wird. Die thema-orientierte Gestaltung des Buches finde ich dagegen sehr gut.
Meine Erwartungen wurden zwar nicht ganz erfüllt, dennoch hat mir die Geschichte gefallen.
annaw aus D