Sanfte Einführung ins Chaos

gut

Gemütschaos
Eine schier ausweglose Situation, auf welche beide Protagonisten nicht vorbereitet sind. Marta, eine frei berufliche Fotografin, lebenslustig und Dani, Drehbuchautor. Ihre Welt verändert sich durch zwei Sätze von Marta: "Ich bin schwanger. Aber, ich will das Kind nicht behalten." Für Marta steht der Entschluss fest. Dani aber gerät zunehmend in einen Interessenkonflikt. Auf der einen Seite will er sich nicht gegen Marta stellen, auf der anderen Seite möchte er gerne Vater sein und ein Kind heranwachsen sehen. Es ist der Autorin hervorragend gelungen, den Leser an diesen Konflikt teilnehmen zu lassen, ohne für eine der Beiden Partei zu ergreifen. Gespannt verfolgt man, getrieben durch den interessanten Text, wie sich die Beiden gegenseitig versuchen, den Anderen von ihrer Argumentation zu überzeugen. Ein brisantes Thema überzeugend verarbeitet.

Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21

sehr gut

Undurchsichtig
Daniel Silva gelingt mit "Die Cellistin" ein Buch, welches den Leser in die Machenschaften der Geheimdienste hautnah einführt. Der Autor versteht es hervorragend, diverse Methoden, wie z. B.: Geldwäsche, Abhörmethoden und Beschattung, glaubhaft zu veröffentlichen. Außerdem wird bei diversen Machenschaften die aktuelle politische Lage glaubhaft mit einbezogen. Auch die einzelnen handelnden Personen werden dem geneigten Leser meistens lebensecht vor Augen geführt. Der politische Zwist zwischen Russland und der freien Welt wird augenscheinlich dargestellt. Die Handlung wird dramatisch und nachvollziehbar abgewickelt, die Spannung bis zum letzten Akt hochgehalten. Die einzelnen Charaktere werden glaubhaft inszeniert und der Handlung kann man problemlos folgen, obwohl oft den sprunghafte Ortswechsel dies leicht erschwert. Ein grandioses Werk, das man beim Lesen ungern aus der Hand legt.

Samson und Nadjeschda

gut

Schwierig
Russische Revolution 1919 in Kiew. Völlig unschuldig wird Samson in diese wirren hineingezogen. sein Vater wird auf offener Straße von einem Rotarmisten erschlagen und ihm wird ein Ohr abgetrennt. Doch unvermutet wird er bei der Miliz (Polizei) aufgenommen und er kniet sich in den Fall seines ebenfalls ermordeten Kollegen hinein. Ein Knochen aus reinem Silber macht ihm dabei zu schaffen. Über Vermittlung seiner Hauswirten lernt er Nadjeschda kennen und lieben, doch er getraut sich ihr das nicht zu gestehen. Auch nicht als sie beim ihm in seine Wohnung einzieht. Dem Autor gelingt es hervorragend, die tristen und unheimlichen Lebenszustände der damaligen Zeit hautnah zu beschreiben. Man spürt förmlich die Unsicherheit des Protagonisten. Ein schonungslos beschriebenes Abbild einer unrühmlichen Zeit Russlands. Der Schluss ist allerdings etwas Nichtssagend. Aber vielleicht geht die Geschichte weiter.

Immer der Liebe entgegen (Zeit für Rügen)

sehr gut

Ziemlich unromantischer Beginn. Maja hat sich von ihrem untreuen Freund Sven getrennt und ist fluchtartig nach Rügen aufgebrochen. Dort will sie vier Wochen Urlaub machen und Abstand zu allen Dingen gewinnen. Doch nichts ist mit Ruhe. Probleme mit dem unfreundlichen Vermieter Bent, der von nichts gewusst hat. Erst seine Tante Fini bereinigt das Problem und so kann sie sich auf der wunderschönen Insel wohlfühlen. Durch Zufall zieht sie auch einen lukrativen Auftrag an Bord. Sie soll für ein Hotel Fotos und die Werbebroschüre machen. Als ihre Freundin Mikki ihr mitteilt, das sie heiratet und ein Jahr mit ihren Mann auf Reisen geht, gefällt ihr das gar nicht gut. In der Zwischenzeit hat sich auch das Verhältnis zu Bent gebessert und er zeigt ihr einige versteckte Schönheiten der Insel. Maja erkennt immer mehr, dass das hier ein wunderschöner Ort zum Leben ist. Schön zu lesende Geschichte, welche zum Finale hin nochmals richtig spannend wird und einige unerwartete Wendungen bringt. Das wunderschöne Cover passt hervorragend zu dieser Geschichte.