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Benutzername: 
umamibuecher
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2011
Skippy stirbt
Murray, Paul

Skippy stirbt


ausgezeichnet

"Skippy stirbt" erzählt von einer Gruppe von Jungs, die das Internat des Seabrook College besuchen. Das College, ehemals von Priestern geführt, inzwischen aber von einem „weltlichen“ Direktor geleitet, ist seit 140 Jahren die Kaderschmiede für das gehobene irische Bürgertum.

Es geht in diesem fast 800 Seiten schweren, wunderbar erzählten, Roman um alles, nämlich darum, wie man erwachsen wird und seinen Platz in der Welt findet – ein Thema, das manche Menschen Jahrzehnte beschäftigt. Die erste enttäuschte Liebe, Drogen, Eltern, die sich nicht kümmern können oder wollen, Missbrauch, – das bleibt nicht aus in einem Internatsroman – der natürlich unter den Teppich gekehrt wird, und die unterschiedlichen Strategien der Jungen, mit all dem fertigzuwerden, davon erzählt Paul Murray.

Als der unscheinbare Junge Skippy stirbt, sprengt die Freundesgruppe auseinander. Sein Zimmergenosse Ruprecht wird immer fetter und vergräbt sich in abstrusen Theorien vom Totenreich, die aber in einem fulminanten Experiment enden, das letztendlich die Freunde wieder zueinander führt.

Paul Murrays Roman ist eine hinreißende Geschichte über das Erwachsenenwerden, über Trauer, über Freundschaft und über Mut.

Ausführlichere Besprechung in umamibuecher.wordpress.com

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2010
Die Wissenschaftslüge
Goldacre, Ben

Die Wissenschaftslüge


ausgezeichnet

Wenn die systematische Gehirnerweichung durch die Alternativ-Heilerei und die kooperierenden Journalisten schon so weit gediehen ist, dass auch Ärzte nicht mehr über die intellektuelle Kraft verfügen, hanebüchene Ideen wie die Wirksamkeit von Schüssler-Salzen, Brain Gym, Ohrkerzen etc. zu verwerfen, sind die Patienten gefordert, selbst zu denken. Das Buch ist absolut empfehlenswert.

Mehr unter http://umamibuecher.wordpress.com/

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2009
Träume sind mir nicht genug
Künast, Renate; Kahlweit, Cathrin

Träume sind mir nicht genug


sehr gut

Endlich geht es mal wieder um Inhalte! Gemeinsam mit der Journalistin Cathrin Kallweit hat Renate Künast ein überwiegend im Interviewstil geschriebenes Buch veröffentlicht, das flüssig zu lesen ist und darlegt, welche politischen Visionen und Ideen die Kanzlerkandidatin der Grünen hat.
„Wir müssen ein Interesse daran haben, den Respekt für demokratische Institutionen zu erhalten, also auch für Politiker“, meint Künast.

Meinen Respekt hat sie nach der Lektüre des Buches. Ich empfehle, das Buch noch vor der Bundestagswahl zu lesen. Die von Gabor Steingart („Die Machtfrage“) beklagte Ideenlosigkeit findet hier ihren Widerpart.

Carmen vom Bücher-Blog UmamiBücher

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2009
Die Vier
Zastrow, Volker

Die Vier


gut

Die Vier – Eine Intrige”
Nein, das ist keine Heldengeschichte. Jürgen Walter hat mit seinen Helferinnen Carmen Everts, Silke Tesch und Dagmar Metzger die Wahl Ypsilantis zur Ministerpräsidentin platzen lassen, weil er in einer rot-grünen Regierung nicht Wirtschaftsminister geworden wäre. Was damals viele vermuteten, fand Volker Zastrow nach intensiven Recherchen bestätigt. Zastrow, der das Politik-Ressort der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung leitet, wollte ursprünglich ein Buch über eine „mutige“ persönliche Entscheidung von vier Abgeordneten schreiben. Es wurde ein Buch über die Schwächen der SPD.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2009
Die Machtfrage
Steingart, Gabor

Die Machtfrage


ausgezeichnet

Wenn der nächste Bundestag am 27. September 2009 gewählt sein wird, werden Politiker, Moderatoren und Journalisten viel von der Wahlbeteiligung reden. Dann wird das Wetter bemüht oder das Desinteresse des Bürgers bedauert, um die wahrscheinlich wieder gesunkene Beteiligung zu erklären.

„Nichts kapiert“ werden dann die Bürger denken, die eine politische Entscheidung getroffen haben, die den Partei-Demokraten von SPD und CDU nicht gefällt: Der Nichtwähler verweigert ihnen die Regierungs-Legitimation. Gabor Steingart, der Autor von „Die Machtfrage – Ansichten eines Nichtwählers“ hat mit seiner Aufforderung an die Wahlberechtigten, keine Blanko-Schecks mehr zu unterschreiben, den Nerv getroffen.

Mehr zu diesem Buch unter: http://umamibuecher.wordpress.com/

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2009
Unter Linken
Fleischhauer, Jan

Unter Linken


sehr gut

Kein weltbewegendes, aber ein witziges Buch über den Zeitgeist, hat Jan Fleischhauer geschrieben. Dass es trotz des Titels „Unter Linken“ bei Fleischhauer eben gerade nicht um den Inbegriff des überzeugten Linken geht, wie ihn z.B. der Gewerkschaftssekretär darstellt, macht er schon in der Einleitung deutlich. Fleischhauer, der seit 20 Jahren für den „Spiegel“ arbeitet, redet in erster Linie von der Toskana-Fraktion, wo die Überzeugung wenig bedeutet und nichts kostet.
Er berichtet amüsant und kenntnisreich von seiner linken Sozialisation in Elternhaus, Schule, Universität und später im beruflichen Umfeld. Seine Reise durch den Zeitgeist führt ihn über die linken Irrtümer in der Bildungspolitik und die Kritik an der aktuellen Version des Sozialstaats zum idealisierten Verhältnis der Linken zu den Palästinensern.
Die Selbstgerechtigkeit des links-bürgerlichen Milieus und die daraus entstehende Denkfaulheit ist ärgerlich, und es schadet keinem, sich ein wenig von Fleischhauer provozieren zu lassen.

http://umamibuecher.wordpress.com/

16 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.