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frankfurt

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Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2024
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


ausgezeichnet

Zeitgeschehen
Die Geschichte um Alice, die Reporterin werden möchte, ist eingebettet in die Geschehnisse der 60er und 70er Jahre. Die Situation, in der sich eine Frau ihre Unabhängigkeit erkämpfen möchte und die Schwierigkeiten in der festgefahrenen patriachalen Welt sind beklemmend gut beschrieben. Auch die Ressentiments, die ausgerechnet von Frauen kommen sind realitiätsecht, auch weil sie zum Teil immer noch genauso vorhanden sind. Im Ernst: Was haben wir erreicht? Täglich liest man, dass Ärtzinnen für die Krankenschwester gehalten wird und nach einem Arzt verlangt wird. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Wie viel schwieriger hatte es da noch Alice! Sie lässt sich nicht unterkriegen und geht mutig ihren Weg, auch wenn sie ungewöhnliche Entscheidungen trifft. Was mir gut gefallen hat, sind, neben den großen politischen Themen und Ereignissen, die genauen Beschreibungen des Setzers und Druckers mit Fachbegriffen, die längst ausgestorben sind.
Sprachlich sehr einfühlsam, trotzdem zieht sich manches in die Länge und nimmt jede Spannung. Eine unaufgeregte Erzählung einer aufregenden Zeit.
Wer sich darauf einlassen kann, liegt mit diesem Roman richtig. Von mir 5 Sterne und eine Lesempfehlung.

Bewertung vom 12.11.2023
Jil Sander. Eine Annäherung
Wiesner, Maria

Jil Sander. Eine Annäherung


sehr gut

Der Titel "Jil Sander - Eine Annäherung" ist treffend, denn es bleibt (leider) bei einer Annäherung. Das Buch ist klar strukturiert und stellt das Leben und Werk Jil Sanders chronologische vor.
Das Cover des Buches ist genial! Es nimmt in der minimalistischen Fotografie das auf, was mit Jil Sander und ihrer Mode verbunden wird: Klares und sachliches Design, keine Schnörkel, kein Chichi, nichts überflüssiges, nichts florales, eine durchweg und zeitlose Eleganz. Diesen Stil findet man in allen Kollektionen der Ikone Jil Sanders wieder.

Die Aufteilung im Buch macht es den Leser:innen möglich, Jil Sanders Weg in die Modewelt zu verfolgen. Maria Wiesners Schreibstil tut hier ihr übriges, sie beschreibt den Weg Jil Sanders in die Modewelt und ihre Beharrlichkeit sehr eindurcksvoll.
Es hätte dem Buch sicher gut getan, mehr persönliches über Jil zu erfahren, auch hätte ich mir gewünscht, dass der Einfluss den Jil in der Modewelt hatte, mehr Raum gegeben worden wäre. Bei dem, für mich unerklärlichen, Widerspruch zwischen ihrer klaren und sachlichen Mode und ihrem pompösen und überladenen Wohnstil, hätte ich mir mehr gewünscht.

Die Frau Jil Sander war und ist ein absolutes Vorbild. Gerade weil in der Modewelt Männer, bis auf sehr wenige Ausnahmen, das Sagen haben und ausgerechnet Männer für Frauen Mode machen.
Jil Sander hat sich in dieser Welt durchgesetzt und das verdient Hochachtung. Das Buch bekommt von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.10.2023
Beuteherz / Annie Ljung Bd.1
Rolfsdotter, Ulrika

Beuteherz / Annie Ljung Bd.1


ausgezeichnet

Super spannend!
Die Autorin schafft es, die Figuren lebendig und die Atmosphäre beklemmend zu beschreiben. Hier ist alles drin, was einen guten Krimi ausmacht: Der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten, es gibt eine Menge Verdächtiger und jede Menge falscher Fährten. Wem kann die Protagonistin noch vertrauen? Und über allem schwebt das Geheimnis über Annies Vergangenheit. Nach und nach kommt heraus, warum sie damals ihren Heimatort verlassen musste.

Annie musste wieder in ihren winterlichen Heimatort zurückkehren, um sich um ihre, an schwerer Demenz erkrankten Mutter im Pflegeheim zu kümmern, die eines nachts bei Verwandten aufgetaucht war. Dort verschwindet plötzlich die 17jährige Tochter. Hängt das Verschwinden von Saga, die Annie verdammt ähnlich sieht, mit Annies Vergangenheit zusammen? Es beginnt die verzweifelte Suche nach der jungen Frau. Auch Annie lässt das keine Ruhe, sie bleibt zunächst, um ihren Verwandten beizustehen. Doch dann bleibt sie, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen und ermittelt auf eigene Faust.

Fazit: Man fliegt nur so durch die Zeilen und fiebert mit. Der klare und leichte Schreibstil tut sein übriges. Deshalb auch ein Dank an die Übersetzerin Sabine Thiele.

Bewertung vom 16.07.2023
Die Tote am Fastensee
Johannsen, Anna

Die Tote am Fastensee


weniger gut

Ohne jede Atmsophäre
Nüchterner Krimi

Dies war mein erstes Buch von Anna Johannsen und ich war sehr gespannt auf einen Krimi, der auf Fehmarn und Schleswig spielt, da ich beide Orte gut kenne. Leider fehlt eine atmosphärische Beschreibung der Orte völlig, deshalb könnte dieser Roman an jedem anderen beliebigen Ort spielen.

Eine Polizistin wird tot aufgefunden. Kurz vor ihrem Tod hat sie einen korrupten Kollegen angezeigt. Sie war krankgeschrieben und hatte sich auf den Ferienhof ihrer Eltern auf Fehrmann zurückgezogen. Lena Lorenzen, die Ermittlerin, lebt auf Husum mit ihrem Mann und ihrem kleinen Kind. Das Privatleben wird nur kurz hin- und wieder mal gestreift. Auch hierbei bleiben die Personen farblos. Es wird nur nebenbei erwähnt, dass es Probleme in der Beziehung wegen unregelmäßigen Arbeitszeiten gibt und eine größere Veränderung bevorsteht, weil der Ehemann in die Selbstständigkeit wechseln möchte.

Auf Fehmarn wird ermittelt, ob der Mörder aus ihrer Jugendclique oder aus dem Kollegenkreis stammt und ob ihr Tod etwas mit einem geplanten Windpark zu tun hat. Die Protagonisten werden nur kurz beschrieben. Man verfolgt den Fall anhand der persöhnlichen Rede, die ohne Emotionen und fast schon protokollarisch aufgelistet ist. Für mich haben sich die Gespräche sehr hölzern und steif dargestellt.

Andererseits wird ein bisschen viel von ihrer Mitarbeiterin erzählt wird, die eine Deutsch-Dänin mit grönländischen Wurzeln ist und sich rassistische Anfeindungen gefallen lassen muss. Kommissarin Lorenzensen fällt es zwar auf, reagiert aber nicht. Für mich ist hier eine Chance vertan geblieben, dem Roman noch etwas Tiefe zu geben

Die Polizeiarbeit wird wohl, durch die Beschreibung der Abläufe, zum Beispiel die Besorgungen von Durchsuchungsberichten, realistisch dargestellt. dies ist einfach nur langweilig und nüchtern. Dadurch bleibt man distanziert und kann sich mit keinem der Protagonisten irgendwie identifizieren,

Mein persönliches Fazit: Sicher ist die Polizeiarbeit präzise beschrieben, aber die Atmosphäre und Spannung hat völlig gefehlt. Sehr Schade!

Bewertung vom 30.06.2023
Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


sehr gut

Die Autorin schafft es, einen Spannungsbogen zu kreieren, der im letzten Drittel geballt zum Höhepunkt kommt. Zunächst muss man sich allerdings durch einige Ermittlungen arbeiten, die sich durch Wiederholungen unnötig in die Länge ziehen. Etwas unübersichtlich wird es zunächst wegen zu vieler Namen und Zeitsprüngen. Die Zeitsprünge klären Stück für Stück die Rätsel auf, vor welchen die Ermittler in der Gegenwart stehen. Ein sehr sympathisches Team, das zum Glück nicht mit persönlichen Problemen belastet sind. Das ist sehr wohltuend. Mir persönlich war die genaue Beschreibung der Gewalttat zu brutal. Hätte es meiner Meinung nicht gebraucht. Worüber ich noch stolperte, war eine beschriebene Tatsache, die aber erst im folgenden Kapitel von den Ermittlern durch jemand anderen Beachtung finden. Das war einfach unlogisch. Kann ein handwerklicher Fehler gewesen sein oder einfach nur, um auf mehr Seiten zu kommen. Faszinierend finde ich die vielen Fäden, die einen scheinbar unauflösbaren Knäul bilden, der dann nach und nach aufgelöst wird. Das ist große Klasse und lässt einen, trotz der kritischen Bemerkungen, nur so durch die Zeilen fliegen. Die Autorin macht in ihrem Roman deutlich, was unüberlegte Worte und Taten aus Unerfahrenheit, Überforderung und Gutgläubigigkeit anrichten können. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.05.2023
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

"Blue Skies" ist keine Dystopie! Während des Lesens wird einem beklemmend klar, angesichts der aktuell verheerenden Brände in Kanada und der schlimmen Unwetterkatastrophe in Italien und, nicht zu vergessen, die unlängst furchtbare Überschwemmung bei uns im Ahrtal, dass wir mitten in der Klimakatastrophe sind. Der Roman fängt ein bisschen zäh an, bis er dann rasant an Tempo gewinnt und man von einer Katastrophe in die nächste schlittert. Die sind so packend geschildert, dass es lange nachhallt.

Die große Dürre und Hitze mit Hurricans in Kalifornien und der ständige Regen mit Überflutungen und erbarmungslosen Stürmen in Florida beschreibt Boyle beeindruckend eindringlich in Form eines Familienromans. Was mich hier ein bisschen gestört hat, war die Bedienung einiger Klischees: Der Sohn mit akademischer Laufbahn will die Welt retten und die Tochter ist eine oberflächliche und verantwortungslose Frau, die Influencerin werden möchte (und es auch kurzzeitig schafft). Ihr Alkoholkonsum während Schwangerschaft und Stillzeit aus purer Langeweile lässt einen innerlich aufschreien, eine Konsequenz für das verbleibende Kind wird daraus jedoch leider nicht beschrieben. Doch so unterschiedlich Cat und Cooper auch sind, es wird deutlich dass beide in ihrem Leben orientierungslos bleiben. Wobei Cat mit ihrer Selbstsüchtigkeit und ihrem Materialismus noch ein paar mehr miese Züge erhalten hat. Der Vater bleibt farblos, die Mutter kümmert sich auf ihre Art ums Klima und tut was sie kann, um das schlechte Gewissen erträglicher zu machen. Allerdings wird ihr tägliches Schwimmen im Pool beschrieben - und das ist angesichts der anhaltenden Dürre einfach nicht realistisch. Egal wie viel Chlor verwendet wird: Das Wasser verdampft bereits bei 'normalen' Außentemperaturen erheblich und bei der beschriebenen Hitze wäre nichts mehr davon da - denn Nachfüllen geht ja wegen Wassermangels nicht. Das sind allerdings die einzigen Beschreibungen, die mich gestört haben. Was jedoch sehr deutlich wird: Nichts anderes wie nur ein paar kosmetische Aktivitäten für das Klima durch anderes Essverhalten und E-Autos machen wir doch auch nicht, oder? Konsequenzen daraus, die dringend nötig werden, gibt es nicht. Weder im Roman noch in der Realität: Es wird in den Urlaub geflogen, SUV's sind die am meisten neuangemeldeten Autos, wir haben kein Tempolimit und schmeißen Klimaaktivisten in den Knast; feiern Hochzeiten als wäre nichts und bauen wie verrückt neue Häuser.

Der nüchterner Schreibstil Boyles schafft es, auch mit den überzogenen Zeichnungen der Protagonisten, die Beschreibung der klimatischen Veränderungen und damit den Einfluss auf Fauna und Flora richtig packend und beklemmend spürbar zu machen. Absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 23.03.2023
Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1
Achterop, Amy

Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1


ausgezeichnet

Diese Lektüre macht einfach nur Spaß!
Das Cover ist bereits wunderschön gestaltet und der Titel gibt für mich eindeutig Signale, mit welchem Inhalt zu rechnen ist: Ein Wohlfühlkrimi vom Feinsten. Ich wurde nicht enttäuscht. Beim Auftakt mit Maddie, die vor Gericht sitzt, weil sie ihre Schwester verteidigt hat, bringt, denke ich, bei jedem Menschen mit Gerechtigeitssinn das Blut zur Wallung. Spannend bleibt es bei der Zusammensetzung der Detektive der Hausboot-Detektei und der Hausordnung. Die Geschichte mit den zwei konkurrierenden Carteren ist super locker und unterhaltsam geschrieben, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Besonders gefallen hat mir (Achtung Spoiler!) als im Kapitel 29 eine Leiche auftaucht und ich nur dachte: Endlich mal ein Krimi, in dem es nicht in den ersten drei Kapitel einen Toten gibt! Und auf Seite 230 steht geschrieben, was die erfolglose Detektiv-Autorin sagt: "In einem Krimi muss innerhalb der ersten vier Kapitel jemand sterben, sonst liest es niemand!" Bei diesem Buch mit den erstem Fall der Detektei, ist der Beweis erbracht:
Nein, muss es nicht!
Als ich zum Ende hin kam, wurde der Wunsch in mir wach, dass es hoffentlich eine Fortsetzung geben würde. Jubel! Im Anhang findet man die Leseprobe für den nächsten Roman. Kommt sofort auf meine Wunschliste.

Bewertung vom 30.01.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


gut

Sehr besonders.
Das Buch erzählt (fast) das gesamte Leben von Hans.
Zunächst wird sein Zuhause in einem Zimmer beschrieben, indem er mit seinen Eltern zur Untermiete lebt. Die Eltern, die Freunde der Eltern und die Nachbarn sind realistisch beschrieben. Es ist ein Ausflug ins Milleu, der trotz der poetischen Sprachgewalt, oder gerade deswegen, eher traurig macht. Für mich ist das kein, wie im Klapentext beschriebener, melancholischer Roman, sondern eher eine Geschichte, die depressiv macht. Das Schweigen der Eltern, deren Unfähigkeit zu sprechen und zu lieben beschreibt der Autor sehr eindringlich. Warum die kleine Familie auf die Insel muss - diese Antwort bleibt der Autor leider schuldig. Mir stellt sich die Einsamkeit von Hans auf der Insel, seine Sehnsucht nach Leben und zu seinem Freund als schmerzhaft dar. Sein einziger Gefährte auf der Insel ist ein Hund. Dann kommt die Einberufung zur Schule und Hans trifft den widerlichen Schäger Manne wieder und findet nicht zurück zu seinem Freund Kalle. Da er die Schule schwänzt kommt er in eine Anstalt. Das triste Leben mit körperlicher Arbeit, Gewalt und Demütigung wird nur kurz angerissen. Nach sieben Jahren, zunächst nur für einen kurzen Besuch, dann ganz zurück auf der Insel, ist nichts mehr so, wie es vorher war. Der Rest seines Lebens wird leider nur noch als kurzer Abriss wiedergegeben. Die Erzählung bleibt dabei sehr knapp und beschreibt nur kurz, wie sich Hans vor seiner Rückkehr auf die Insel mit Handlangerarbeiten durchs Leben schlägt.

Das Buch kann als eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und den Institutionen, die das Leben des Jungen zur Hölle machen, gelesen werden. Im Gegensatz dazu stellt sich das einsame Leben auf der Insel eher paradiesisch dar.

Der Schreibstil schafft eine sehr düstere und tieftraurige Atmosphäre. Diese Kunst macht es lesenswert. Die Story allerdings hat mir nicht gefallen, sie ist zu wenig auserzählt und lässt mich mit offenen Fragen zurück.

Bewertung vom 16.01.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

Aufstieg und Fall einer Familie

Jakob Auber fährt zu seinem, im Sterben liegenden, Vater von Berlin nach Trier. Dort findet er in seinem ehemaligen Jugendzimmer, nach einer unglaubwürdigen Suche des Schlüssels, Tonbandaufnahmen und Tagebücher seines Vaters und Großvaters.

Jakobs Mutter ist früh verstorben und das Verhältnisse zum Vater war distanziert und lieblos. Erst über die Aufzeichnungen, die er in seinem alten Zimmer findet, wird er mit der Geschichte seiner Familie im Dritten Reich konfrontiert und erfährt, woher der kurzzeitige Reichtum seiner Großeltern stammt.

Der Autor versteht es, durch eindringliche Sprache eine große Spannung zu erzeugen. Es wird in den Zeiten hin- und her gesprungen und hier wurde das Kunststück geschaffen, dass man sofort weiß, in welcher Zeit man gerade ist und und um welche Protagonisten es geht.

Jakob Aubers Nachforschungen kommen mir teilweise sehr unüberlegt vor. Die Suche nach der Drogerie und des großelterlichen Hauses erscheinen irgendwie hilflos und naiv, genauso wie seine Reise nach Rio de Janeiro, ohne vorher zu recherchieren, ob und wie Bella dort lebt.

"Saubere Zeiten" ist ein gekonnter Titel, zum einen geht es um das berühmte Auber-Waschmittel zum anderen um die Nazizeit und die Enteignung jüdischer Mitbürger:innen - da bekommen "Saubere Zeiten" noch mal eine ganze andere Bedeutung, die ein beklemmendes Gefühl zurück lassen.

Es hätte mir gut gefallen, wenn der Austausch zwischen Bella und Jakob etwas länger erzählt worden wäre. Die "Abrechnung" mit den alten Freunden fand ich unpassend und überflüssig.
Der Roman ist in jedem Fall eine sehr interessante Geschichte über den unrechtmäßigen Aufstieg einer Familie und deren Fall. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.11.2022
Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch
Bavaria Fiction GmbH

Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch


ausgezeichnet

Bodenständige Rezepte
Für Fans der Serie ist dieses Kochbuch genau richtig: Es gibt viele Fotos der Darsteller in der Reihenfolge der Staffeln, dazu gibt es jeweils die passenden Rezepte. Diese Anordnung ist natürlich Klasse und macht einfach Lust aufs Anschauen. De Lieblingsgerichte von Alfons wie die Fleischpflanzerl und Hildegards Schweinebraten sind genauso zu finden wie Werners Böfflamott oder Nils Rib-Eye-Burger. Ich vermisse die Auftritts-Gemüsesuppe von Natascha (ohne Glutamat) :-)
Besonders freue ich mich auf "Akatogo" - das ist für mich das einzig außergewöhnliche Rezept, welches ich auf jeden Fall nachkochen werde!

Wer hier, wie ich, Sterneküche erwartet, weil es in der Serie um ein 5*-Hotel geht, liegt leider falsch. Die Rezepte sind allesamt sehr bodenständig und mit einfachen Zutaten völlig unkompliziert nachzukochen.

Ich hätte mir anspruchsvollerer Rezepte gewünscht. Besonders auf den berühmten "Zitronen-Lavendel-Kuchen" und die "Süßen Küsse" war ich sehr gespannt. (Waren letztere in der Serie nicht kleine ovale Stückchen?), leider sind diese Rezepte ohne jede Raffinesse und haben mich doch sehr entäuscht.

Dafür ist das Buch sehr schön gestaltet und so wie es sich anfühlt, ist das Cover abwaschbar - perfekt für die Küche! Von mir eine klare Empfehlung für alle Fans.