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doppelgaenger

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2025
Die Magie der Konsequenz
Böhm-Reithmeier, Inga

Die Magie der Konsequenz


weniger gut

„Die Magie der Konsequenz“ beginnt mit dem Versprechen, dass es bloß eine kleine Prise der sogenannten magischen Konsequenz braucht, um alle Probleme mit meinem Hund aus der Welt zu schaffen und das Zusammenleben zu erleichtern.

Zunächst geht es recht langatmig darum, was Konsequenz und Inkonsequenz sind, was für mich schon bekannt war. Ebenso setze ich bereits um, dass ein Kommando solange ausgeführt werden soll, bis ein Auflöse-Signal folgt (woher soll der Hund sonst wissen, wie lange er es ausführen soll.) Einige Dinge konnte ich dann aber doch mitnehmen, bspw. dass etwas nur wirklich gut funktioniert, wenn es auf der Wichtigkeitsskala von 1-10 auch 10 erreicht. Auch, dass es eine Passung von Kommando und Körpersprache geben muss, ist eine sinnvolle Erwähnung, die zum Reflektieren anregt.

An anderer Stelle fehlen dann wieder Zusammenhänge. So solle eine Übung abwechslungsreich gestaltet sein und variiert werden - ja, aber doch erst, wenn es generalisiert ist und geübt wurde! Dieser Aspekt kommt erst viel später.
Das Buch gliedert sich in mehrere Teile mit Unterkapiteln, deren Anordnung mir nicht komplett logisch erscheint. So dauerte es beim Lesen auch manchmal länger, bis mir Zusammenhänge klar werden (z.B. was jetzt die Ausführungen zu Pferdemenschen, Ethogrammen und der Bezug zu Hunden sein soll). Im Buch gibt es 3 Mal Bildseiten, die auch Trainingsschritte visualisieren sollen. Die Ausführungen sind gespickt von Anekdoten aus dem Leben und Training der Autorin, die ich nicht immer passend und lehrreich finde.

Insgesamt eine sinnvolle Idee, deren Grundgedanke (Konsequenz!) zum Reflektieren des eigenen Handelns anregt. Allerdings wird mein Hund nicht freundlicher zu Menschen, bloß weil es mir wichtig ist und ich konsequent bin.
Entsprechend ist das Buch nur zu empfehlen, wenn man schon Grundwissen hat. Es sollte keinesfalls als Trainingsanleitung gesehen werden (was ich mir definitiv als Disclaimer im Buch gewünscht hätte).

Bewertung vom 24.03.2025
Der Ruf des schwimmenden Gartens
Haigh, Tara

Der Ruf des schwimmenden Gartens


gut

Kurzweilige Unterhaltung
Der Ruf des schwimmenden Gartens beginnt mit einer relativ ausgedehnten Schiffsreise nach Madeira, nachdem Sofie ein hoher Posten in einem neuen Krankenhaus auf Madeira versprochen wurde. Das Krankenhaus ist jedoch noch nicht fertig und so muss sie sich zunächst in die Abhängigkeit von Richard, der Sofie zunächst noch sehr charmant erscheint, begeben. Doch der Schein trügt in vielerlei Hinsicht und sie wird zur ‚Schachfigur‘ in diversen Machenschaften.
So blumig wie die Insel Madeira beschrieben wird, so ausführlich werden auch die einzelnen Tage ausgeführt. Insgesamt ist die erzählte Zeit sehr lang, es werden unglaublich viele Details erzählt. So hat man zwar auch das Gefühl, wirklich dabei zu sein, an mancher Stelle hätte ich mir jedoch ein bisschen mehr Schnelligkeit erwartet. An sich liest sich der Roman wie viele der typischen Liebes/Auswanderer-Romane mit ein bisschen Intrigen und Rätseln und wirkliche Überraschungen gab es keine. Lediglich das bereits erwähnte Leseerlebnis, dass durch die Ausführlichkeit entsteht, war eine angenehme Wendung.
Seichte Unterhaltung ist hier garantiert.

Bewertung vom 24.03.2025
Kummersee
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


weniger gut

Langatmig
Kummersee bestach zu Beginn durch wirklich fesselnde Tragik, als Lenas Bruder Tom im verbotenen Kummersee ertrinkt. An einen Unfall glaubt Lena damals nicht und trägt diesen Schrecken lange mit sich. Als Personenschützerin kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück. Der Kummersee soll als Endlagerstätte für Atommüll geprüft werden. Dann verspricht der Klappentext, dass das Böse noch immer unter der Wasseroberfläche lauert.
Allein dies war Grund für mich, weiterzulesen. Das Buch ist mit über 500 Seiten recht dick und die Spannung beginnt erst ab circa der Hälfte. Die erzählte Zeit ist unglaublich langsam und detailreich. Man erfährt über Lenas Familiengeschichte, die Erfahrungen des Dorfes als Grenzdorf und viele Nichtigkeiten.
Nach der Dramatik im Mittelteil wird es wieder eher zäh, gegen Ende wird Fahrt aufgenommen.
Ich hätte weniger Drumherum, mehr Spannung von diesem Thrillerdebüt erwartet. Für die ganzen realen Details gebe ich noch einen zweiten Stern. Wer Umweltthriller und DDR-Geschichten mag, findet vielleicht mehr Gefallen an diesem Buch.

Bewertung vom 24.03.2025
Unbedingt lesen, wenn ...
Smith, Julie

Unbedingt lesen, wenn ...


sehr gut

Ratgeber und Arbeitsbuch
In ihrem Ratgeber/Sachbuch beschreibt die Autorin Dr. Julie Smith einige Alltagssituationen, in denen sich viele von uns einfach wieder finden können. Gegliedert nach Situationen, in denen nur wir selbst oder aber wir in Interaktion mit anderen betroffen sind, werden 26 Fragen aufgeschlüsselt. Dabei beginnt jedes Kapitel mit einem ‚Brief‘, welcher die Situation beschreibt, gefolgt von einem Toolkit, welches Reflexionsfragen stellt oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt, wie man in den entsprechenden Situationen reagieren kann. Abschließend folgt eine Zusammenfassung.
Zentrale Aspekte sind definitiv, dass man achtsamer mit sich selbst sein sollte und sich auch bewusst sein sollte, dass Veränderung Zeit braucht (denn die Probleme kamen ja auch nicht über Nacht).
Das Buch lässt sich sehr einfach lesen, ist clean und übersichtlich ohne viel Schnickschnack. Dennoch sicherlich kein easy Ratgeber, sondern ein Buch, welches dazu anregt, sich mit sich selbst zu beschäftigen.

Bewertung vom 24.03.2025
True Crime in Nature
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


sehr gut

Für True Crime-Fans
True Crime ist ja zur Zeit in Mode - was läge da näher, als sich auch mal in der Tierwelt umzusehen, die ja bekanntlich voller ‚Verbrechen‘ steckt. Die vielen, recht kurzen Kapitel sorgen dafür, dass sich das Buch leicht lesen lässt. Dennoch erfährt man hier selbst als Naturkennerin viel Neues über allerlei Summendes und Brummendes, beispielsweise über Kuckuckshummeln und Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, aber auch wenn z.B. lateinische Namen gebraucht werden. Viele der beschriebenen Ereignisse im Tierreich waren für mich völlig neu, da ich diese nichtmal für möglich gehalten und somit entsprechend nicht gekannt habe.
Die Kapitel sind gespickt von (übertriebenen) comicartigen Illustrationen, die das ganze etwas auflockern und dem Buch noch mehr von seinem leicht makaberen Touch verleihen.
Alles in allem ein amüsantes und interessantes Buch, wenn man sich zumindest ein wenig für die Tierwelt begeistern kann.

Bewertung vom 24.03.2025
Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Sia Piontek entführt mit ihrem zweiten Krimi um die Ermittlerin Carla Seidel in einen Wald ins Wendland. Bei einer Drückjagd wird einer der Teilnehmenden ermordert aufgefunden. Im selben Zeitraum war auch ihre Tochter Lana mit ihrem Schwarm in diesem Wald. Nach und nach werden hier Geheimnisse aufgedeckt.
Der Krimi war mein erster in der Reihe und kann unabhängig vom ersten Fall gelesen werden. Die Perspektiven wechseln von überwiegend Claras Erzählungen zu denen ihrer fast 18-jährigen Tochter Lana. Dadurch ergibt sich ein recht hoher Spannungsbogen, denn Clara hat nicht nur mit der Aufklärung des Mordes, bei dem es zunächst kaum Hinweise gibt, sondern auch mit dem anstehenden Geburtstag von Lana zu kämpfen. Aufgrund der Gewalttaten ihres Ehemannes hatte Clara gegen diesen ein Kontakt- bzw. Umgangsverbot erwirkt, welches aber bei Volljährigkeit erlischt.
Der Erzählstil ist sehr leicht lesbar und trotzdem wunderbar spannend. Wir erfahren alle nötigen, aber nicht zu viele Details und man fiebert wirklich bis auf die letzten Seiten mit. Die Ermittlerin ist authentisch und lebensecht, was dem ganzen ein gutes Drumherum gibt. Auch wenn es gegen Ende wieder recht 'schnell' geht, tut das der wirklich guten und spannenden Unterhaltung keinen Abbruch.