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schmoekerstunde

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2024
Frevel
Kain, Nora

Frevel


ausgezeichnet

Der Roman handelt im frühen 19. Jahrhundert in Frankfurt, in dem Aberglaube und Wissenschaft nebeneinander existieren. Die Autorin beschreibt die Atmosphäre ganz hervorragend, was sicher auch ihrer umfangreichen Recherche zu schulden ist. Der historische Hintergrund ist so detailliert dargestellt, dass man die Spannung förmlich spüren kann. Es sind teilweise sehr unappetitliche Schilderungen der Mordopfer, was zur bedrückenden Stimmung der Geschichte beiträgt. Die beiden Hauptprotagonisten sind sehr überzeugend. In ihrer entschlossenen Art wirken sie ziemlich modern. Johann ist nervlich mit dem üblen Anblick der Mordopfer überfordert, während Manon mit ihrem Wissen und ihren Schilderungen über Obduktionen nur so sprüht. Der Judenhass nimmt in dem Roman eine grosse Rolle ein, wie auch die üblen Zustände in den Gefängnissen.
Insgesamt ein fesselndes und packendes Leseerlebnis mit historischem Hintergrund.

Bewertung vom 04.11.2024
Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1
Weiler, Rebekka

Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman handelt von Trauer, Verlust und die unerwarteten Wendungen, die im Leben entstehen können. Die Autorin greift ein sensibles Thema auf. Die Fragen, darf man den Bruder des Verstorbenen lieben? Ist es ein Verrat an der Vergangenheit? – sind berührend beschrieben. Die innere Zerrissenheit der Charaktere und die emotionalen Konflikte werden sehr authentisch dargestellt, und die Handlung wird durch Rückblenden und innere Monologe lebendig erzählt. Insgesamt ein Roman, der zeigt, dass es nicht nur um den Schmerz des Abschieds geht, sondern auch um die Möglichkeit, neu zu beginnen.
Die limitierte Auflage mit einem farbigen Buchschnitt und einer Charakterkarte ist ein optisches Highlight.

Bewertung vom 03.11.2024
Fritz und Emma
Leciejewski, Barbara

Fritz und Emma


ausgezeichnet

Ein berührender und tiefgründiger Roman, der die Schatten des Krieges und die psychologischen Narben zeigt, die ein Krieg hinterlässt. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam, und die lebendigen Beschreibungen des Dorfbildes und der Charaktere machen das Buch zu einem interessanten Leseerlebnis. Die Handlung spielt in unterschiedlichen Zeitebenen, zwischen der Nachkriegszeit und 2018.
Der Erzählstrang über den Pfarrer und seiner Frau Marie war mir etwas zu dominant. Die eigentliche Geschichte von Fritz und Emma lief dadurch etwas nebenher.
Insgesamt ist "Fritz und Emma" nicht nur eine Geschichte über die Liebe, sondern auch über Verlust, Trauma und die Suche nach Vergebung.

Bewertung vom 02.11.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannender und fesselnder Roman in einer Mischung aus Krimi und Familiengeschichte.
Der Schreibstil ist fesselnd und so lebendig, dass man die Atmosphäre des Landgutes förmlich spüren kann.
Die Rückblicke in die 60er Jahre und die damit verbundene Intrigen und Tragödien sind eindrucksvoll beschrieben. Die Spannung des Romans steigt mit jedem Kapitel, wobei sich nach und nach alle offenen Fragen zusammenfügen, und der den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.
Ein eindrucksvoller Roman, der seine Fans beim Krimi und auch beim Familienroman finden wird.

Bewertung vom 02.11.2024
Die Abschaffung des Todes
Eschbach, Andreas

Die Abschaffung des Todes


ausgezeichnet

Was für ein spannendes Werk! Fesselnd, unterhaltsam, aber auch tiefgründig. Die Ersten 300 Seiten sind eine Herausforderung an den Leser. Sie befassen sich hauptsächlich um Gehirnforschung, Unsterblichkeit usw., sowie vor allem um Nanotechnologie. Das regt zur Überlegung an: wie interessant ist es, ewig zu leben und was bedeutet es, überhaupt zu leben?
Vor allem: Welche Auswirkungen auf die Gesellschaft hat die Unsterblichkeit?
Nach ca. 300 Seiten kommt plötzlich eine Dynamik in den Roman, die an reisserische Verfolgungs-Thriller erinnern.
Der Schreibstil ist packend, gut und flüssig zu lesen, und die technischen Aspekte wirken ausserordentlich gut recherchiert.
Insgesamt eine gelungene Mischung aus Wissenschaft, Philosophie und Science- Fiction, die man unbedingt lesen sollte.

Bewertung vom 22.09.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Eine fesselnde Mischung aus Science-Fiction, Gesellschaftsdrama und philosophischer Reflexion.
Eine Gruppe von Menschen, die an einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité teilnimmt, erlebt plötzlich eine körperliche Verjüngung.
Besonders beeindruckend ist, wie Maxim Leo die gesellschaftlichen und medialen Auswirkungen dieses Phänomens beleuchtet. Als die Öffentlichkeit von der Verjüngung erfährt, explodiert die Situation, und der Roman nimmt eine spannende Wende an.
Es stellt sich die Frage: Was würde geschehen, wenn eine solche Möglichkeit in der realen Welt existierte? Der Roman wirft tiefgründige Fragen auf: Wie definieren wir Glück und Erfüllung, wenn das Altern außer Kraft gesetzt wird? Welche Verantwortung tragen Wissenschaft und Medizin gegenüber den Menschen, die ihre Grenzen überschreiten wollen?
Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich sowohl unterhalten als auch zum Nachdenken anregen lassen wollen.

Bewertung vom 14.09.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Das Buch fängt die Tragik einer Zeit ein, in der Kriegsveteranen oft nicht als Helden, sondern als Mahnmale einer verlorenen Generation wahrgenommen wurden. August wird von den Menschen in seinem Heimatdorf Mühlbach nicht willkommen geheißen. Er wird verachtet, weil er überlebt hat, während viele andere junge Männer aus dem Dorf gefallen sind. Diese Unversöhnlichkeit und die Spannungen in der Dorfgemeinschaft spiegeln die sozialen Wunden wider, die der Krieg hinterlassen hat. Die Autorin schildert mit großer emotionaler Tiefe und Sensibilität die Herausforderungen jener Zeit.
Es zeigt sich, wie die Charaktere mit Verlust, Schuld und dem Gefühl der Entfremdung umgehen. Das Schicksal spielt eine große Rolle in dieser Geschichte, und oft scheinen die Ereignisse außerhalb der Kontrolle der Protagonisten zu liegen. Doch trotz aller Widrigkeiten bleibt die Liebe zwischen August und Lotte ein Hoffnungsschimmer, der sich gegen die Härten des Lebens behaupten muss.
Ein Roman über die Zerbrechlichkeit des Glücks in einer Welt, die von Krieg und Schmerz gezeichnet ist und ein Thema, das nicht nur historisch interessiert, sondern auch emotional tief bewegt.

Bewertung vom 08.09.2024
In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Ein dramatischer und zugleich berührender Roman, der sich in einem historischen Setting abspielt. Die Erzählung um Lina Borger, die zwischen Liebe, Schicksalsschlägen und dem Kampf um ihr eigenes Glück steht, ist voller emotionaler Tiefe und gesellschaftlicher Konflikte.
Die Autorin beschreibt eindrucksvoll Linas innere Zerrissenheit, als sie nicht nur von dem Mann verlassen wird, den sie liebt, sondern auch von ihrer Dorfgemeinschaft geächtet wird. Die ambivalente Beziehung zur Heimat – die Enge des Dorfes und gleichzeitig die Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln – ist ein zentrales Motiv des Buches.
Leciejewski zeigt auch, dass das Leben jenseits der eigenen Vorstellungen nicht nur neue Chancen, sondern auch Herausforderungen birgt. Insgesamt ein packender und emotionaler Roman, der nicht nur von Liebe und Verlust handelt, sondern auch von den Herausforderungen, die das Leben in einer von Konventionen geprägten Gesellschaft mit sich bringt.

Bewertung vom 06.09.2024
Unsere Liebe war unerhört
Müller, Eva

Unsere Liebe war unerhört


ausgezeichnet

Ein fesselnder Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite tief berührt hat. Die Autorin erzählt eine Geschichte, die nicht nur die dramatischen Folgen des Zweiten Weltkriegs aufzeigt, sondern auch die Stärke der menschlichen Seele und die Kraft der Liebe in den Vordergrund stellt.
Die Protagonisten Marga und Henryk sind unglaublich authentisch und glaubwürdig. Margas unerschütterlicher Glaube an ihre Liebe zu Henryk, trotz der widrigen Umstände, ist inspirierend und ermutigend. Henryks tiefe Verletzungen und seine anfängliche Resignation werden so eindrucksvoll beschrieben, dass man als Leser förmlich mit ihm leidet und sich gleichzeitig über seine Entwicklung freut.
Besonders beeindruckend ist, wie die verschiedenen Zeitebenen miteinander verwoben sind. Die Gegenwartsgeschichte verleiht dem Buch eine zusätzliche Tiefe. Hier zeigt sich, wie die Traumata und Vorurteile von Generation zu Generation weitergetragen werden und wie schwer es ist, sich von diesen zu befreien.
Man spürt, dass die Autorin viel Zeit in die Recherche investiert hat und ihr die Geschichte am Herzen liegt. Die Tatsache, dass der Roman auf wahren Begebenheiten beruht, macht ihn umso eindrucksvoller.
Der Roman ist ein berührendes Werk, das zeigt, dass Liebe keine Grenzen kennt und die Vergangenheit uns zwar prägt, aber nicht bestimmen muss. Ein Buch, das noch lange nachhallt.

Bewertung vom 28.08.2024
Wintersturm / Dark Iceland Bd.6
Jónasson, Ragnar

Wintersturm / Dark Iceland Bd.6


ausgezeichnet

Einen atmosphärisch dichter und spannender Kriminalroman, der die rauen Naturgewalten Islands hervorragend in die Handlung integriert. Die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig beschrieben, insbesondere Ari Arason, dessen private und berufliche Herausforderungen den Leser emotional mitreißen. Der Schneesturm wird zu einer Metapher für die wachsende Bedrohung und die Isolation, die der Protagonist Ari Arason empfindet, sowohl in seiner beruflichen als auch in seiner privaten Situation. Die klaustrophobische Stimmung einer von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt lässt den Leser die erdrückende Kälte und Isolation förmlich spüren.
Der Leser wird bis zur letzten Seite im Unklaren gelassen und wird mit einer Wendung,überrascht, die das Geschehen in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Eine klare Leseempfehlung für Fans dieses Genres.