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schmoekerstunde

Bewertungen

Insgesamt 133 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2025
Lost Places / Lopez, Rahn und Müller ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)
Horst, Norbert

Lost Places / Lopez, Rahn und Müller ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein interessantes Ermittlerteam taucht tief in die Abgründe düsterer Geheimnisse und rätselhafter Todesfälle ein. Die ehrgeizige Staatsanwältin, der erfahrene Kriminalhauptkommissar und der hartnäckige investigative Journalist sind mir inzwischen bestens vertraut – eine unerwartete Folge meiner chronologischen Verirrung, da ich unwissentlich mit dem zweiten Band begann.

Die Geschichte entfaltet sich in einer atmosphärisch dichten Erzählweise, geprägt von akribischer Ermittlungsarbeit und einer eindrucksvollen Schilderung des Ruhrgebiets. Die „Lost Places“ hätten zwar eine noch zentralere Rolle spielen können, doch sie bereichern den Roman um eine faszinierende Perspektive. Ohne reißerische Actionszenen gelingt es dem Krimi, mit authentischem Polizeihintergrund und spannendem Erzählstil zu fesseln.

Bewertung vom 07.03.2025
Pineapple Street
Jackson, Jenny

Pineapple Street


ausgezeichnet

Durch die Werbung auf dem Buchcover, die eine Parallele zu Jane Austen zieht, wurde meine Neugier geweckt. Doch diesem vielversprechenden Vergleich kann ich leider nicht zustimmen – auch wenn die Geschichte durchaus unterhaltsam ist. Zwar sind die Protagonisten lebendig gezeichnet, doch sie bleiben seltsam distanziert; es fällt schwer, mit ihren Sorgen mitzufühlen, wenn der größte Konflikt darin besteht, ob das Sommerhaus in den Hamptons verkauft werden soll oder nicht.

Der Roman bewegt sich überwiegend auf einer leichten, unterhaltsamen Ebene, ohne eine tiefere Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen oder Klassenunterschieden. Die Handlung ist vorhersehbar, und echte Spannung oder emotionale Tiefe fehlen. Dennoch überzeugt Jenny Jacksons lockerer, flüssiger Schreibstil, der das Lesen angenehm macht.

Insgesamt ist Pineapple Street ein kurzweiliger Roman, der einen interessanten Einblick in das Leben der New Yorker Upperclass gibt – doch wer auf scharfsinnige Gesellschaftskritik oder tiefgründige Charakterstudien hofft, wird enttäuscht.

Bewertung vom 26.02.2025
Sweet Home
Horst, Norbert

Sweet Home


ausgezeichnet

Im Roman werden eigentlich zwei Fälle parallel untersucht. Ein Video spielt dabei eine zentrale Rolle, da es mit dem einen Fall in direktem Zusammenhang steht, während es thematisch den zweiten Fall spiegelt. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch gezeichnet, ebenso überzeugen die detailgenauen und realitätsnahen Schilderungen der polizeilichen Ermittlungen.

Die Handlung ist klug konstruiert, vielschichtig und greift aktuelle gesellschaftliche Themen auf. Geschickt verwebt der Autor Aspekte von Selbstjustiz, sexueller Gewalt und Cyberkriminalität zu einem packenden Geflecht aus Spannung und moralischen Fragen.

Norbert Horst, selbst ehemaliger Kriminalhauptkommissar, bringt seine umfassende Erfahrung in die Darstellung der Polizeiarbeit ein. Sein präziser Schreibstil verstärkt die Intensität des Thrillers und fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite.

Es ist bereits der zweite Roman des Autors – und so fesselnd, dass ich nun unbedingt auch seinen ersten lesen muss.

Bewertung vom 22.02.2025
Portrait meiner Mutter mit Geistern
Edel, Rabea

Portrait meiner Mutter mit Geistern


ausgezeichnet

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis mit einem markanten, eigenwilligen Schreibstil. Die Lebensgeschichte dreier Generationen von Frauen entfaltet sich – Frauen, die ohne Väter aufwachsen und den Kreislauf des Schweigens durchbrechen.

Die Vielzahl der Figuren macht es zunächst herausfordernd, sich zurechtzufinden, doch der beigefügte Stammbaum erweist sich als wertvolle Orientierungshilfe. Die Struktur, mit ihren Zeitsprüngen und Andeutungen zwischen den Zeilen, fordert die volle Aufmerksamkeit des Lesers und verlangt eine konzentrierte Lektüre.

Dennoch entfaltet sich ein beeindruckender Roman über die Kraft der Liebe, die Suche nach Identität und die weitreichenden Auswirkungen familiärer Geheimnisse über Generationen hinweg.

Anmerkung der Autorin: „Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten.“

Bewertung vom 14.02.2025
Das Wunder der Bindung
Bendel, Jochen

Das Wunder der Bindung


ausgezeichnet

Dieses Buch ist weit mehr als ein gewöhnlicher Erziehungsratgeber – es ist eine Hommage an die einzigartige Verbindung zwischen Mensch und Hund. Der Autor widmet sich nicht bloß der reinen Lehre, sondern vielmehr den Werten einer innigen Beziehung: Liebe und Vertrauen, Schutz und Sicherheit, Verständnis und die Kunst der richtigen Kommunikation. Ergänzt wird dies durch gemeinsame Erlebnisse, die das Band zwischen Hund und Halter stärken.

Mit humorvollen Anekdoten aus seinem eigenen Alltag gewährt der Autor lebendige und praxisnahe Einblicke, die das Buch nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam machen. Sein ehrlicher, authentischer Schreibstil sorgt für ein Lesevergnügen, das gleichermaßen berührt und inspiriert.

Ein kleiner Kritikpunkt mag die Wahl seines Mopsrüden Gizmo als Paradebeispiel sein – eine Rasse, die oft mit gesundheitlichen Problemen aufgrund von Überzüchtung zu kämpfen hat. Dennoch bleibt das Werk ein wertvoller Begleiter für alle Hundeliebhaber, die ihre Beziehung zu ihrem Vierbeiner auf eine tiefere Ebene heben möchten.

Bewertung vom 13.02.2025
Zwischen den Welten
Vlahos, Hadley

Zwischen den Welten


ausgezeichnet

Mit einer gewissen inneren Distanz habe ich das Buch begonnen, von der leisen Sorge begleitet, in eine esoterische Erzählung einzutauchen. Doch schon bald wurde ich eines Besseren belehrt: Die Autorin schreibt mit einer berührenden Sanftheit, die mich sofort in ihren Bann zog.

Sie widmet sich einem Thema, das in unserer Gesellschaft noch immer mit Schweigen belegt ist – dem Sterben. Und doch gelingt es ihr, mit einer tiefen Wärme und ergreifenden Würde darüber zu berichten. Ihre Worte schenken dem Leser eine neue Sichtweise auf den Tod, lassen ihn weniger als ein Ende, sondern vielmehr als einen Teil des Lebens begreifen.

Gleichzeitig gibt sie Einblicke in ihre eigene Entwicklung und ihre Empfindungen als Hospizschwester – ein persönlicher, ehrlicher Blick hinter die Kulissen eines Berufs, der so viel Menschlichkeit erfordert.

Was uns jenseits dieses Lebens erwartet, bleibt ein Mysterium. Doch dieses Buch vermag es, eine gewisse Ruhe und Gelassenheit zu schenken – als wäre der Tod nicht nur ein Abschied, sondern auch ein sanftes Weiterziehen.

Bewertung vom 03.02.2025
May Morrigans mysteriöse Morde
Black, Katherine

May Morrigans mysteriöse Morde


ausgezeichnet

Ein fesselnder Kriminalroman, gewürzt mit skurrilem Humor und überraschenden Wendungen. Im Mittelpunkt steht eine pensionierte Dame, die mit ihrem langjährigen Gefährten und zwei treuen Dackeln ein beschauliches Leben in der heimeligen Idylle eines kleinen Dorfes führt. Doch die vermeintliche Ruhe wird jäh gestört, als ein junges Mädchen spurlos verschwindet. Plötzlich gerät das Dorf in Aufruhr, und die Suche nach der Wahrheit beginnt.

Mit feinem Gespür für Charakterzeichnung werden die Bewohner zum Leben erweckt – eigenwillig, charmant und voller liebenswerter Macken. Die Geschichte entfaltet sich aus verschiedenen Perspektiven, die sich kunstvoll ineinanderfügen und nach und nach das gesamte Bild enthüllen. Der Erzählstil ist flüssig und lädt zum genussvollen Lesen ein.

Ein durchweg unterhaltsamer Roman, durchzogen von trockenem britischen Humor und einer Prise liebenswerter Exzentrik.

Bewertung vom 25.01.2025
Berührung
Olafsson, Olaf

Berührung


ausgezeichnet

Nachdem ich die letzte Seite dieses Romans geschlossen hatte, brauchte ich mehrere Tage, um das Gelesene zu verarbeiten. Es ist eine Geschichte, die nachhallt – eine, die leise fragt: Was bleibt, wenn wir die verbleibende Zeit unseres Lebens nicht länger in weiter Ferne betrachten, sondern uns ihr direkt stellen?
Der Roman erzählt auf behutsame, fast meditative Weise von Liebe und Verlust. Doch vor allem stellt er jene drängenden Fragen, die man oft ein Leben lang unbeantwortet lässt. Der Autor schreibt mit einer zurückhaltenden Eleganz, die den Leser einlädt, selbst zwischen den Zeilen nach Antworten zu suchen.
Wie ein roter Faden durchzieht das Thema der Vergänglichkeit die Erzählung. Die Lebensgeschichte des Protagonisten Kristofer, erzählt in bewegenden Rückblenden, zeichnet sich durch eine berührende, beinahe schmerzhafte Ehrlichkeit aus. Ebenso eindrucksvoll werden die rauen Landschaften Islands und die kontrastreiche Atmosphäre Tokios beschrieben. Dies ist ein eindringlicher Roman über die Schönheit und Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen. Und er stellt im Angesicht des Alterns die große, universelle Frage: „Was bleibt am Ende?“
Ein beeindruckendes Werk, das ich aus vollem Herzen empfehlen kann.

Bewertung vom 20.01.2025
Morden ohne Sorgen - Tannenmord im Weihnachtswald
Buchholz, Andreas K.

Morden ohne Sorgen - Tannenmord im Weihnachtswald


ausgezeichnet

Ein unterhaltsamer Krimi mit Weihnachtsstimmung und einem Schuss Humor. Besonders gelungen ist der Charakter des Hauptprotagonisten mit seinem Dackel als treuen Begleiter. Die Idee einer Weihnachtsbaummaffia, ausgerechnet in der Region um Brandenburg, ist eine mehr als witzige Idee. Es gibt aber auch klassische Krimielemente, wie falsche Fährten und überraschende Wendungen. Alle diese Kombinationen machen das Buch überaus spannend, obwohl einige Stellen doch ziemlich überdreht wirken und etwas unglaubwürdig erscheinen.
Insgesamt ein Weihnachtskrimi mit originellen Charakteren und einer Prise Spannung, und ideal für gemütliche Abende mit Zimtsternen und Glühwein.

Bewertung vom 15.01.2025
Die Brücke
Adams, Taylor

Die Brücke


gut

Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen. Obwohl die Grundidee vielversprechend klang, ließ die Umsetzung zu wünschen übrig. Das Erzähltempo war schleppend, und die zahlreichen, oft ausufernden Dialoge bremsten die Handlung zusätzlich aus. Besonders in den ersten Kapiteln entwickelte sich die Geschichte nur sehr langsam, wodurch es mir schwerfiel, eine Verbindung zur Protagonistin Lena aufzubauen. Die düstere Atmosphäre rund um die einsame Brücke und der Überlebenskampf wirkte auf mich leider zu konstruiert. Auch der seitenlange Schusswechsel hätte in gekürzter Form genauso gut – wenn nicht besser – funktioniert. Eine straffere und prägnantere Erzählweise hätte dem Roman insgesamt mehr Spannung und Dynamik verliehen.