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Benutzername: 
Zumpi
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Bergen
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Katzenärrische Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2010
Goethes Katze
Leopold, Svend

Goethes Katze


ausgezeichnet

Goethes Katze ist der Sohn der Schoßkatze von Kaiserin Josephine, seinerzeit die Gemahlin von Napoleon Bonaparte, einziger Überlebender aus einem Wurf süßer Kätzchen die alle durch Napoleon selbst ums Leben kamen. Sobald er einem Kätzchen ansichtig wurde, wurde das arme Wesen getreten und flog im hohen Bogen in den Kamin wo es verbrannte. Leider erfährt der Leser nicht ob nicht seitens der Kaiserin der Versuch unternommen wurde diese Kätzchen zu retten. Goethes Katze lebte zusammen mit seiner Mutter in einem Nähkästchen der Kaiserin, in dem sich auch ein Buch vom werten Goethe aus Weimar befand. Goethes Katze hat es immer verstanden Napoleon aus dem Weg zu gehen um so dem gleichen Schicksal wie seinen Geschwistern zu entgehen. Nichtsdestotrotz fühlte sich der junge Kater von Napoleon angezogen und bewunderte diesen für seine Kriegslust und der Tatsache das Napoleon für Witwen und Waisen gefallener Soldaten sorgte. Bei der nächsten Gelegenheit, als Napoleon wieder in den Krieg zog, folgte der junge Kater den Soldaten und damit natürlich auch Napoleon. Er versteckte sich oft im Proviantwagen und ließ es sich gut gehen. Es war eine lange Reise mit vielen Schlachten und der kleine Kater sinnierte über eben diesen Umstand und bewunderte Napoleon, der den Befehl keine Häuser zu plündern und den Überlebenden eines Ortes ein Haar zu krümmen. Wer diese dennoch tat wurde sofort hingerichtet. All die toten Soldaten, das donnern von Kanonenkugeln gefielen dem Kater. Er konnte sich kein besseres Leben vorstellen. Eines Tages gelang es ihm sogar ins Zelt von Napoleon vorzudringen. Dieser entdeckte die Katze, packte sie ins Nackenfell und schmiß sie kurzerhand vor die Tür. Wie freute sich da Goethes Katze. Der Kaiser hatte ihn berührt. Wenn auch auf eine unangenehme Art und Weise. Aber Berührung ist Berührung.

Irgendwann gelangte Napoleon mit seinen Mannen und der Katze auch nach Weimar. Der Kater erinnerte sich plötzlich an das Buch welches sich seinerzeit in dem Nähkästchen der Kaiserin Josephine befand und beschloss Goethe einen Besuch abzustatten. Dieses tat er dann auch im Gefolge einiger Soldaten. Sie drangen in das Haus Goethes ein, wurden aber durch einen markerschütternden Schrei der Haushälterin Christine an ihren bösen Absichten gehindert. Die Soldaten verließen unverrichterter Dinge das Haus Goethes. Der kleine Kater beschloß zu bleiben und sein Leben zu ändern. Statt Soldat wollte er jetzt lieber Dichter und Denker werden. Es dauerte auch nicht lang bis er Freundschaften mit anderen ansässigen Katzen schloß und sich einen Namen in der Gemeinde machte. Man hatte Respekt vor ihm. Und überall wo er auftauchte nannte man ihn nur Goethes Katze.

Eines Tages aber, er war gerade auf dem Heimweg, packte ihn jemand ins Genick, schmiß ihn einen Sack und nahm ihn mit. Weit, weit entfernt von Weimar fand sich Goethes Katze dann auf einem Bauernhof wieder, wo er vom Bauern schwer mißhandelt wurde. Man sperrte ihn in einen Schuppen, gab ihm nichts zu fressen und erwartete das er Mäuse fing. Widerwillig fügte sich Goethes Katze anfangs in sein Schicksal, bis ihm die Flucht gelang. Wie aber sollte er zurück nach Weimar finden? Hier beginnt eine lange, leidensvolle Odysee an deren Ende Goethes Katze seine Schwanzspitze und eine Pfote eingebüßt hat.
Das Buch liest sich sehr leicht obwohl Goethes Katze teilweise Gewalt verherrlicht. Dennoch hat man beim lesen nie das Gefühl, das das jetzt etwas Schlimmes ist. Es gehört einfach zur Geschichte, die erzählt wird, dazu. Am Ende des Buches sagt selbst Goethes Katze das dieses seine Memoiren sind, er aber nicht sagen wird was davon jetzt wahr ist und was gelogen. Dichtung oder Wahrheit. Denn genauso lautet der Untertitel dieses Buches.

Ich kann ruhigen Gewissens dieses Buch weiterempfehlen. Eine tolle Lektüre, die sich angenehm lesen lässt.

Bewertung vom 13.03.2010
Die Spur auf dem Steg
Rambe, Lars

Die Spur auf dem Steg


schlecht

Das Buch beginnt in 1965, in dem Moment als der nervenkranke Göran Svensson bemerkt das seine Zimmertür nicht verschlossen ist. Massiv unter Druck gesetzt von bösen Briefen die er erhalten hat, beschließt er zu fliehen. Am nächsten Morgen wird er zusammen mit einer jungen Frau tot auf dem Eis gefunden.

40 Jahre später stößt der Reporter Fredrik Gransjö bei der Recherche zu einer Artikelserie über den Ort Strängnäs auf den Doppelmord von 1965 der nie aufgeklärt wurde. Er beschließt mit genau dieser Geschichte seine Serie zu beginnen und veröffentlich sie in der Lokalzeitung. Damit bringt er, ohne es zu wollen, einen Stein ins Rollen, der kaum noch aufzuhalten ist. Ein weiterer Mord geschieht. Hat dieser Mord etwas mit dem zu tun, was vor 40 Jahren geschah?
Von diesem Buch war ich, ehrlich gesagt, enttäuscht. Ich hatte mir mehr versprochen. Da wird besonders hervorgehoben, das dieses Buch alle Erwartungen und Verkaufszahlen sprengte. Das mag sein. Aber dann sollte man vielleicht darüber nachdenken wie viele von diesen Büchern wohl verkauft wurden. Nun, das weiß ich nicht. Ich vermute aber viel weniger als man vielleicht glaubt. Dann mag die Aussage richtig sein.

Noch nie habe ich mich mit einem Buch so schwer getan es zu lesen. Bis zur letzten Seite wartete ich vergebens das es mich doch noch packt. An diesem Buch fehlt einfach der Biss. Auch kann ich nicht behaupten das der Autor so etwas wie Spannung aufbaut. Dazu wechselt die Geschichte zu oft von der Vergangenheit zur Gegenwart und umgekehrt. Teils ist das Buch auch etwas verwirrend geschrieben. Da wird dann von Personen erzählt und was sie tun ohne diese beim Namen zu nennen. Das macht es nicht gerade einfach beim lesen.

Mein ganz persönliches Fazit: Lars Rambe sollte bei seinem Beruf bleiben – Rechtsanwalt. Zum Autor taugt er nicht wirklich. Von mir persönlich wird er keine zweite Chance bekommen.