Untadelig

sehr gut

Krimi für entspannte Stunden

Die Renato-Rupp-Reihe ist unterhaltsame Krimikost, genau das Richtige für entspannte Abende vor dem Kamin oder als Urlaubslektüre. Auf bewährte Art flicht die Autorin die privaten Eskapaden ihrer Protagonisten in die kriminalistischen Nachforschungen ein. Die Fälle haben durchweg aktuelle Hintergründe und sparen keine Randgruppen aus. Diversität ist bei Goldenfels kein Fremdwort. Bemerkenswert ist auch die Achtung, die die Autorin realer Polizeiarbeit entgegenbringt, bei der Teamarbeit an erster Stelle steht.
Kleines Manko bei Band 4: Von Beginn an sind Plot und Täter zu offensichtlich. Für die Folgebände wäre mehr Versteckspiel zu wünschen!

Hüter der Nacht (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Der zweite Band von „Das Lied Aymurins“ führt weg von Stillerthal, direkt ins sagenumwobene Khuum.
Als Tann nach seiner Flucht die Augen öffnet, ist er nicht wenig erstaunt, sich im Höhlenreich der Pukh wiederzufinden. Schnell ist er bereit, in diesem Zufall einen Fingerzeig des Schicksals zu sehen. Aber das Schicksal stellt ihn auf eine harte Probe. Als er sich als Feh zu erkennen gibt, schlägt ihm Ablehnung und Misstrauen entgegen. Zudem liegt das Höhlensystem, in dem er aufgewacht ist, weit vom Zentrum, wo sich das ersehnte Amulettteil befinden soll, entfernt. Und zu allem Übel bleibt der Nachschubtrupp, der ihn zur Königin führen soll, aus. So bilden Pukh und Feh eine Notgemeinschaft und machen sich auf in Richtung Mutterbau.
Was folgt ist grausig und spannend und bar aller Klischees. Besonders beeindruckend fand ich die Selbstverständlichkeit, mit der die Autorin den Leser durch die fremde Welt der Pukh führt, sowie ihr Einfühlungsvermögen, mit dem sie die Figuren zeichnet. Wie in „Stillerthal“ wachsen einem die Personen ans Herz und man folgt atemlos ihrem Schicksal.
Fazit: das Lesen lohnt sich!

Stillerthal (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Fantasy für Feingeister

Die Welt, in die „Stillerthal“ einführt, fühlt sich vertraut an. Die Landschaft und das karge, arbeitsreiche Leben des Bergbauern Matthis unterscheidet sich nicht wesentlich vom Leben heutiger Almbauern. Doch das ändert sich schnell. Die schwerverletzte junge Frau, die Matthis oberhalb seiner Alm findet, stellt nicht nur sein Leben auf den Kopf, sie bringt auch die Unruhe des Fremden in sein Leben. Ihre Herkunft bleibt ein Rätsel, ebenso wer der Vater ihres ungeborenen Kindes ist. Um Geschwätz im Dorf zu vermeiden, gibt er sie als seine Frau aus, im Schutz des Matthishofs bringt Lele – so nennt sie sich – ihre Tochter Aeolin zur Welt. Damit nicht genug, bringt sie auch noch ein Findelkind auf den Hof, das sie beim Gang auf die Alm findet. Matthis nimmt auch ihn auf, tauft ihn auf den Namen Tann und findet sich in sein Leben als Vater ein.
Doch die Seltsamkeiten häufen sich. Da ist Lele, die Matthis keine Ruhe lässt, bis sie endlich gegen Ende des Winters hoch auf die Alm gehen, um das Amulett zu suchen, das sie dort verloren hat. Die lesen und schreiben kann und über die Heilkraft der Pflanzen Bescheid weiß. Und da ist Tann, sein eigenartiger Ziehsohn, der in vielem so anders ist als gleichaltrige Buben. Es braucht einen Wettersturz, um manche der Geheimnisse ans Licht zu bringen…
Wie das Leben von Matthis, Lele, Aeolin und Tann weitergeht, wie sich die Ereignisse im Dürrejahr zuspitzen, muss jeder selbst lesen. Seid gewarnt: es wird spannend!