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leseratte
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NRW

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2010
CIA
Weiner, Tim

CIA


weniger gut

CIA - eine Behörde zwischen Überforderung und grenzenloser Selbstüberschätzung, so könnte der Untertitel dieses Buches auch lauten. Vom Mythos CIA lässt Tim Weiner wenig übrig, der Autor stellt die CIA - einst als Koordinationsstelle der zahlreichen US-amerikanischen Geheimdienste geplant - als eine Behörde dar, die von den Erwartungen an sie maßlos überfordert ist und deren Mitglieder - eine verschrobene Gemeinde - sich als konsequent beratungsresistent erweisen.
Nach Tim Weiners Darstellung gelangen der CIA in ihrer Geschichte nur wenige Erfolge - diese basierten wiederum mehr auf Dreistigkeit und Glück denn auf ausgeklügelter Spionage. Viele Operationen schlugen auf peinliche Weise fehl, flogen frühzeitig auf oder wurden wegen mangelnder Durchführbarkeit vorher abgesagt. Von der CIA eingeholte Informationen waren - bis auf wenige Ausnahmen - bestenfalls wertlos, weil allgemein bekannt, schlimmsten Falls falsch und irreführend.
Der Kontrast zwischen dem Image der CIA bei vielen "Menschen auf der Straße" und der realen Geschichte der Behörde macht Tim Weiners Buch lesenswert, auch wenn gerade das "Outsidern" nicht gerade leicht gemacht wird.
Viele weltpolitische Ereignisse werden leider nur angeschnitten, ihr Verlauf, ihre wirtschaftlichen und politischen Hintergründe selten beleuchtet - scheinbar setzt der Autor diese weitgehend als bekannt voraus. Hinzu kommt, dass der Aufbau der Behörde an keiner Stelle zusammenfassend geschildert wird - weder, welche Abteilungen es in der CIA eigentlich gibt, noch, was bestimmte Amtspersonen, etwa der Direktor oder die so häufig zitierten "Büroleiter", eigentlich für Aufgaben und Befugnisse haben. Abbildungen wie Karten und Diagramme fehlen vollständig. Die vielen eingebundenen Zitate und Massen an Namen sind schier erdrückend.
Viele Kapitel verharren zudem auf dem Nivau einer bloßen Faktenschilderung, eine Bewertung überlässt der Autor nur allzuhäufig dem - zumindest in meinem Fall - hofflungslos überforderten Leser.
Aus wissenschaftlicher Sicht mag das Buch hervorragend geschrieben sein, als Laie fehlte mir doch die eine oder andere Hintergrundinformation, sodass - mit Ausnahme des obigen Eindrucks - etwas wenig hängengeblieben ist - schade! Trotzdem lesenswert.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2010
Geschichte der Pädagogik
Böhm, Winfried

Geschichte der Pädagogik


schlecht

Das Buch überzeugte mich nicht und ist sowohl für Laien als auch Fortgeschrittene m.E. völlig ungeeignet. Zwar gibt es einen Überblick über die Geschichte der Pädagogik und ist kurz, was aber auch so ziemlich die einzigen Vorteile sind.
Es ist derart trocken geschrieben, dass man sich fragt, warum das Buch nicht vor den Augen des Lesers zu Staub zerfällt. Erklärungen und Erläuterungen zu den einzelnen Pädagogen fallen sehr kurz aus, teilweise werden kryptische Originalformulierungen ohne weitere Kommentare oder Erläuterungen als Zitate in den Text eingebunden oder genauso kryptisch erklärt. Mein Lieblingsbeispiel: Der schöne Satz "Das Selbst ist ein Verhältnis, das sich zu sich selbst verhält, oder ist das am Verhältnis, dass das Verhältnis sich zu sich selbst verhält; das Selbst ist nicht das Verhältnis, sondern dass das Verhältnis sich zu sich selbst verhält" wird beispielsweise erläutert mit: "Der Existierende ist in seiner faktischen Gegebenheit 'Bau', in seiner fortwährenden Gestaltung 'Akt'". Alles klar?

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.