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Claudias Bücherregal
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Schleswig-Holstein
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Ich liebe Bücher und habe deshalb auf Instagram und Facebook den Account "Claudias Bücherregal".

Bewertungen

Insgesamt 2205 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2024
Tote klagen an / Raven & Flyte ermitteln Bd.3
Turner, A. K.

Tote klagen an / Raven & Flyte ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Klong. Klong Klong. Die Leiche eines Mannes stößt immer wieder gegen das Hausboot. Ausgerechnet die Unterkunft, die die toughe Pathologie-Assistentin Cassie Raven seit einiger Zeit bewohnt. Leider „spricht“ er nicht mit ihr, denn Cassies besondere Gabe ist seit Monaten verschwunden, was sie langsam ihren beruflichen Werdegang in Frage stellen lässt. Sie meldet den Leichenfund der Polizei und als Flythe sich den Mann anschaut, meint sie ihn wiederzuerkennen – jedoch hat sie keine Ahnung woher. Die Leiche bringt auch Cassie zum Grübeln, denn sie scheint viel schneller zu verwesen, als es normalerweise üblich ist. Sie hat eine Vermutung, aber dafür benötigt sie eine Untersuchung, die nicht legal wäre.

Manchmal hat es auch Vorteile, eine Reihe nicht gleich zu beginnen. So konnte ich innerhalb von 2 Monate alle drei Forensik-Thriller um Cassie und Flythe wegsuchten. Ich habe schon im ersten Band festgestellt, dass ich diese Romane nicht als Thriller einstufen würde. Ich bin aber trotzdem am Ball geblieben, da ich die beiden Protagonisten total mag und die Einblicke in die Forensik toll finde. Außerdem überzeugt der Schreibstil und ich finde es großartig, dass beide Frauen sich nicht unterkriegen lassen, sich in etwas verbeißen können und dadurch auch mal an der Legalität vorbeirauschen, aber dieses eben für einen guten Zweck bzw. die Wahrheitsfindung.

Cassie und Flythe tappen lange im Dunkeln, was die unbekannte Leiche angeht. Nach und nach ergeben sich Hinweise, teilweise führen sie auch ins nichts, aber die Frauen geben nicht auf, ich konnte mitraten und ich habe das Zusammenspiel zwischen den beiden genossen. Schade, dass ich nun so lange auf eine hoffentlich geplante Fortsetzung warten muss.

Fazit: Der aktuelle Fall der beiden Protagonisten hat mich wieder sehr gut unterhalten. Toughe Frauen, Einblicke in die Forensik und die Polizeiarbeit sowie ein angenehmer Schreibstil zeichnen die Reihe aus und ich hoffe auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 19.07.2024
Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1
Georg, Miriam

Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Alice ist 1913 in Hamburg gefangen. Gefangen in einer gewaltigen Ehe mit einem Mann, der ihr gemeinsames Geld für Alkohol ausgibt. Gefangen in einer Gesellschaft, die Frauen kaum Rechte zugesteht und gefangen in einer Welt voll Armut und Elend, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Doch Alice ist eine Kämpferin und um ihr Kind Rosa zu beschützen, würde sie alles tun. Sie lernt John Reeven kennen - reich, standesgemäß verlobt, talentierter Rechtsanwalt. Ohne zu ahnen, dass auch er in gesellschaftlichen Zwängen gefangen ist, bittet sie ihn ihr zu helfen. Sie möchte sich von Henk scheiden lassen, auch wenn dieses Unterfangen beinahe aussichtslos scheint. John will helfen. Er hat jedoch keine Ahnung, wie gefährlich ihm Alice dabei werden könnte.

Nachdem mich die Dilogie „Die Hamburger Auswandererstadt“ letztes Jahr begeistern konnte, war ich sehr auf den Auftakt der neuen Dilogie von Miriam Georg gespannt, zumal mich die Kurzbeschreibung schon nicht kalt gelassen hat. Dieses Gefühl hat mich den Roman über nicht verlassen, denn die Autorin schreibt unglaublich mitreißend und das über beinahe 600 Seiten.

Alice‘ Leben, das in der Gegenwart (1913/1914) und in der Vergangenheitsform (1896/1987) geschildert wird, lässt einen nicht los. Die Protagonistin tut einem einfach nur leid, gleichzeitig kann man sie für ihren Mut und ihren Kampfgeist jedoch nur bewundern. Ihr Leben ist dramatisch, immer schon gewesen, und man hofft, dass John ihr beistehen und es ein gutes Ende mit ihr nehmen wird. Ob das so kommen wird, werden wir erst in der Fortsetzung „Im Nordlicht“ (Print: ET 15. Oktober 2024 – Hörbuch: ET 30. Oktober 2024) erfahren, die ich am liebsten jetzt schon in meine Finger kriegen möchte.

Ich habe die Geschichte teilweise gelesen und einen Großteil als Hörbuch gehört. Gelesen wird es von Tanja Fornaro, die ich bereits von der Auswandererstadt kenne, und deren Stimme unglaublich gut zum historischen Genre passt. Das Hörbuch ist knapp 13,5 Stunden lang, aber voller Hörvergnügen und niemals langweilig. Fornaro ist eine perfekte Besetzung für diese Geschichte.

Fazit: Ein Roman über zwei Menschen aus unterschiedlichen Welten, die beide auf ihre Art „gefangen“ sind. Ob sie sich zusammen retten können? Das wird erst die Fortsetzung zeigen, die ich nach diesem grandiosen Auftakt unbedingt lesen oder hören muss.

Bewertung vom 16.07.2024
Hot Dirty Voicemail
Saxx, Sarah

Hot Dirty Voicemail


ausgezeichnet

Elisa Cooper ist die Tochter des Bürgermeisters von New York City und Maddox Hayes der Wahlkampfmanager seines Kontrahenten. Somit war klar, dass die beiden sich irgendwann begegnen würden. Beide hatten jedoch keine Ahnung, dass sie bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung aneinandergeraten und nicht nur die Fetzen, sondern vor allem auch Funken fliegen würden. Elisa will sich vom Womanizer fernhalten, denn Abenteuer sind nicht ihr Ding, aber so, wie er sie stets ansieht, könnte er ihr echt gefährlich werden. Durch dieses Verhalten wird jedoch Maddox‘ Jagdinstinkt geweckt, denn er kann Elisa nicht vergessen. Allerdings haben beide Geheimnisse voreinander. Wie das ausgeht, könnt ihr in „Hot Dirty Voicemail“ lesen.

Warum das Buch diesen Titel trägt, wird gleich im ersten Kapitel deutlich. Danach ahnt man, dieser Liebesroman wird spicy und Sarah Saxx erfüllt dieses Versprechen. Elisa und Maddox sind tolle Protagonisten, mit interessanten Charakterzügen und ich mochte die Spannung zwischen ihnen von Anfang an. Das Enemies-to-Lovers habe ich ihnen sofort abgekauft und ich fand es gut, dass Maddox Elisa zwar unbedingt verführen wollte, aber stets höflich war und sie zu nichts gedrängt hat. Die Szenen mit Spice haben sich ebenfalls super gelesen und die Nebenfiguren, die im zweiten Band dieser Dilogie eine Rolle spielen werden, machen Lust auf die Fortsetzung („Hot Filthy Loveletter“ – ET 30. Dezember 2024).

Ein weiterer Handlungsstrang sorgt zunächst für zusätzliche Spannung zwischen den Charakteren, war mir gegen Ende aber etwas zu viel Drama. Das hätte es für mich nicht mehr gebraucht.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: „Hot Dirty Voicemail“ ist perfekt für Leser, die Lust auf eine Enemies-to-Lovers Geschichte mit viel Spice haben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 11.07.2024
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Für Sektionsassistentin Cassie Raven sind die Toten in der Rechtsmedizin immer etwas Persönliches. Sie geht liebevoll mit ihnen um, teilweise „sprechen“ die Leichen sogar mit ihr und ihr Job liegt ihr sehr am Herzen. Doch dieses Mal wird es noch persönlicher für Cassie, denn sie erfährt, dass ihre Eltern gar nicht bei einem Autounfall gestorben sind, sondern dass ihr Vater ihre Mutter umgebracht hat, als sie selbst 4 Jahre alt war. Kurz darauf taucht ihr Vater, der 17 Jahre im Gefängnis saß, bei ihr auf und behauptet unschuldig zu sein. Wie gut, dass Cassie selbst neugierig ist und DS Phyllida Flyte an ihrer Seite hat, um endlich die Wahrheit zu ermitteln.

Mit „Tote schweigen nie“ hat die Reihe um Cassie Raven, die toughe Expertin der Gerichtsmedizin, und die sehr korrekte Detective Flythe begonnen. Band zwei vermag genau mit den gleichen Dingen zu überzeugen, wie der Auftakt. Beide Figuren sind sehr interessant und sympathisch, vor allem ihren Kampfgeist mochte ich sehr. Es fließt stets medizinisches Fachwissen -vor allem aus der Forensik- in die Handlung ein, und drumherum befindet sich eine toll ausgearbeitete Geschichte. Cassie muss viel Neues über ihre sogenannte Familie erfahren, als Leser kann man Miträtseln, wird vom Geschehen gefesselt und das Ende überzeugt, weil alle Ereignisse gekonnt und logisch miteinander verknüpft wurden.

Für mich ist bisher keins der Bücher ein Thriller. Dafür gibt es zu wenig Spannungsmomente. Trotzdem vermag die Geschichte zu fesseln und ist niemals langatmig. Da ich, wie geschrieben, auch Band eins nicht als Thriller eingestuft hätte, hatte ich hier auch kein Buch aus diesem Genre erwartet. Alle anderen Erwartungen wurden jedoch erfüllt und ich freue mich jetzt schon auf Band drei, der gerade (07/2024) erschienen ist.

Fazit: Wer einen nervenaufreibenden Thriller sucht, sollte weitersuchen. Wer jedoch toughe Frauenfiguren als Protagonisten mag, Lust auf eine gut konstruierte Geschichte hat, deren Geheimnisse erst nach und nach offenbart werden, und dazu noch Spaß an Insiderwissen aus der Pathologie hat, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 08.07.2024
Redemption / Dark Elite Bd.3
Hausburg, Julia

Redemption / Dark Elite Bd.3


gut

Als ein Video viral geht, dass zeigt wie Simona mit Sara streitet und das kurz vor ihrem tödlichen Unfall, geben alle ihr die Schuld an Saras Tod. Simona droht von der „Dark Elite ausgestoßen zu werden und jeder Mitschüler reagiert abweisend auf sie. Der Direktor zwingt sie eine Gedenkandacht zu organisieren und das ausgerechnet zusammen mit Emil, der seit Jahren in Sara verliebt war. Doch bei der Zusammenarbeit kommen sie sich näher, aber kann tatsächlich Vertrauen wachsen, wo zunächst nur Hass gesät wurde?

Mit „Redemption“ endet nun die „Dark-Elite-Trilogie“. Es gibt wieder ein Pärchen - dieses Mal sind es Simona und Emil - und die übergeordnete Spannungshandlung, deren Auflösung man sich nun erhofft.

Ich habe locker 150 Seiten gebraucht, bis ich die Anziehung zwischen Simona und Emil geglaubt habe. Gerade Emil, der Simona soviel Hass entgegen bringt, soll sie plötzlich toll finden? Damit hatte ich tatsächlich lange zu kämpfen. Für ihre Grundgeschichte ging es mir einfach zu schnell.

Das Ende hat sich stimmig angefühlt. Die Auflösung des großen Rätsels war nicht besonders überraschend, aber alles in allem durchaus in Ordnung. Leider hat dieser Handlungsstrang in der ersten Hälfte des Romans fast gar keine Rolle gespielt. Das fand ich etwas schade.

Fazit: Für mich war dieser Abschluss in Ordnung, aber -wie auch der Rest der Trilogie- nur mittelmäßig. Kann man lesen, aber ist für meinen persönlichen Geschmack kein Muss.

Bewertung vom 08.07.2024
Der kleine Siebenschläfer: Ein Rucksack voller Waldgeschichten
Bohlmann, Sabine

Der kleine Siebenschläfer: Ein Rucksack voller Waldgeschichten


ausgezeichnet

Mein Sohn mag den kleinen Siebenschläfer total gerne, liebt aber mittlerweile auch etwas dickere Bücher sehr. Daher sind für ihn diese „Sammelgeschichten“ viel ansprechender, als die Bilderbücher, die nur eine kurze Geschichte beinhalten.

Dieses Buch bietet 17 Kapitel rund um Langweile, Fernweh sowie eine große Waldreise mit vielen neuen Freunden und Abenteuern. Zunächst wollen der kleine Siebenschläfer und die Haselmaus auf eine Weltreise gehen, doch ihre Mütter überzeugen sie, dass es zunächst reicht den Wald zu erkunden. Also starten die beiden Freunde ihre Reise, um die Fremde zu erkunden, bis sie ihnen nicht mehr fremd erscheint. Dabei treffen sie auf viele Tiere und jedes kann ihnen etwas beibringen, zeigen oder erklären.

„Ein Rucksack voller Waldgeschichten“ überzeugt mit fantasievollen Abenteuergeschichten. Es ist abwechslungsreich, aufregend, aber nicht zu spannend oder gar gruselig – also perfekt für Kinder ab 4 Jahren - egal ob sie bereits Fans vom kleinen Siebenschläfer sind oder es erst werden wollen.

Wir lieben die Illustrationen von Kerstin Schoene, aber da mein Kind die Geschichten auch gerne alleine entdeckt, haben wir nicht nur das Buch, sondern auch das Hörbuch. So muss er weder auf die schönen Zeichnungen und mein Vorlesen verzichten, noch auf die tolle Interpretation der Autorin, die ihr Hörbuch selbst ganz zauberhaft liest. Wir können tatsächlich beides aus vollem Herzen empfehlen und könnten uns nicht entscheiden, was hier besser ankommt.

Fazit: Diese Geschichtensammlung mit 17 kleinen Reisen begeistert sowohl als Kinderbuch, als auch als Hörbuch. Beides absolut kindgerecht, sehr ansprechend gemacht und mit schönen, fantasievollen Abenteuern des bereits so liebgewonnenen kleinen Siebenschläfers und seiner Haselmaus.

Bewertung vom 08.07.2024
Der Zweite Weltkrieg
Grant, Reg G.

Der Zweite Weltkrieg


ausgezeichnet

Ich habe letztens bereits den Bildband „Der erste Weltkrieg“ der Autoren rezensiert und da diese beiden Werke „zusammengehören“ und mich das andere Buch von seiner Ausstattung begeistert hat, wollte ich nun auch das zweite Sachbuch haben.

Theoretisch könnte ich meine Rezension zum Buch „Der erste Weltkrieg“ hier hineinkopieren, denn auch dieses Nachschlagewerk ist extrem umfangreich und bietet so viel Wissenswertes an. Erneut kann man dem Aufbau folgen und sich chronologisch durch das Geschehen lesen oder mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses und des Stichwortverzeichnisses gezielt Informationen suchen. Thematisch beginnt es übrigens mit „Die Saat des Krieges 1914-1918“ und endet beim Kapitel „Nachkriegszeit 1946-1951“.

Ich finde die Aufmachung des Buches nicht nur sehr ansprechend, sondern in jeder Hinsicht überzeugend. Inhaltlich bietet dieses Nachschlagewerk unheimlich viel, aber anders als in herkömmlichen Sachbüchern bietet dieser Bildband über 1.200 Fotografien, Illustrationen und Karten. Vor allem die Zeitzeugenberichte, die historischen Dokumente und die schwarz-weiß Fotografien sind bewegend und eindrucksvoll.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Dieser Bildband ist eine visuelle Chronik des 2. Weltkrieges und überzeugt durch Wissen und seine anschauliche Darstellung. Egal, ob man damit seine Allgemeinbildung vertiefen oder es als Nachschlagewerk für die Schule nutzen möchte, wer sich für den zweiten Weltkrieg interessiert, darf an diesem Buch nicht vorbeigehen.

Bewertung vom 08.07.2024
This Dream is Forever / The Maxwells Bd.3
Hagen, Layla

This Dream is Forever / The Maxwells Bd.3


sehr gut

Declan ist DER Scheidungsanwalt schlechthin in Chicago. Als er sich ein Haus kauft, muss er jedoch feststellten, dass er nicht jeden Kampf gewinnen kann, denn in seinem Gästehaus wohnt die quirlige Liz und laut Kaufvertrag muss er sie dort noch ein paar Monate wohnen lassen. Wäre ja nicht so schlimm, wenn Liz nicht immer nachts laut Musik hören würde, weil sie noch tanzen will. Schnell fliegen zwischen den beiden die Fetzen - oder sind es Funken?

Der dritte Band der „The Maxwells“-Reihe widmet sich nun dem Bruder Declan. Er entstammt der großen Maxwells-Familie und die Beschreibung des Familienzusammenhalts, wobei es da auch nicht immer ohne Necken ausgeht, liebe ich einfach immer noch sehr. Declan ist, wie alle Protagonisten bei Layla Hagen, heiß, sexy, erfolgreich und reich. Gerade ihre männlichen Figuren sind in dieser Reihe ziemlich austauschbar. Das hat mich ein kleines bisschen gestört. Declan wird erst so dargestellt, dass er nicht an die große Liebe glaubt, kein Wunder bei den ganzen hässlichen Scheidungen, die er beruflich sieht, aber gefühlt dauert es nur einen Wimpernschlag und er ist sofort „all in“, trägt eine rosarote Brille und ab da ist es sein größtes Lebensziel Liz zu verwöhnen und all‘ ihre Probleme im Nu zu lösen. Hagen braucht immer einen Prinzen, aber trotzdem schade, dass Declan so schnell seinen eigentlichen Charakter verliert.

Bei Liz bin ich mir nicht sicher, ob ich ihre Energie lieben soll (3 Teilzeitjobs, kaum Schlaf und trotzdem immer noch Energie für Sport) oder ob es manchmal etwas zu viel war. Bei beiden Protagonisten und auch bei der Handlung kam es mir manchmal etwas zu märchenhaft vor. Alle Probleme wurden schnell gelöst und es lebte sich glücklich und kitschig ;) Mir kam es in diesem Band vielleicht noch etwas heftiger so vor, aber wie gesagt, man ist von Band 1 und 2 schon ähnliches gewohnt. Dieses betrifft übrigens auch manche Dialoge, die sich merkwürdig lesen. Ich bin nicht sicher, ob es an der Übersetzung liegt, aber immer mal wieder liest sich etwas unrund.

Trotz der Kritik ist es ein unterhaltsamer Liebesroman, um einen Prinzen, der seiner Angebeteten die Welt zu Füßen legt. Enemies-to-Lovers-Vibes waren nur anfänglich zu spüren, dass hätte gerne noch etwas präsenter sein können, und man muss sich darauf einlassen, dass es kitschig ist. Dafür bekommt man einige Szenen mit reichlich Spice (ebenfalls typisch Layla Hagen).

Fazit: Hier ist vielleicht nicht alles realistisch, aber wer sich in einem „Liebes-Märchen“ mit einem reichen, attraktiven Prinzen verlieren will, der alle Probleme sofort lösen kann, findet hier Romantik, Kitsch und Spice in gewohnter Layla Hagen-Manier. Band vier, welcher sich um den Maxwells-Bruder Luke drehen wird, wurde am Romanende schon kurz angeteasert und ist zum Glück bereits erhältlich.

Bewertung vom 07.07.2024
This could be love / Hawaii Love Bd.1
Lucas, Lilly

This could be love / Hawaii Love Bd.1


ausgezeichnet

Louisa hat Tennis auf Profiniveau gespielt, bis eine Verletzung sie extrem zurückgeworfen hat. In der Tennisschule ihrer Patentante Kay auf Hawaii will sie zu ihrer alten Form zurückfinden. Dort hat sie beste Voraussetzungen und vor allem keine Ablenkung. Dachte sie zumindest. Doch seit sie Kays Nachbarn Vince begegnet ist, schleicht er sich immer wieder in ihre Gedanken. Louisa versucht ihn zu vergessen, denn ersten liegen Kay und Vince sich in den Haaren und zweitens kann sie so eine große Ablenkung einfach nicht gebrauchen. Außerdem hätte eine Beziehung zwischen ihnen auf Dauer eh keine Zukunft. Aber Louisa wäre nicht die erste Frau, bei der das Herz gegen den Verstand ankämpft – und vielleicht sogar gewinnt!

Obwohl „This could be love“ den Auftakt einer neuen Trilogie darstellt, somit Hawaii als Schauplatz sowie alle Figuren neu sind, hat sich dieses Buch wie nach Zuhause ankommen gefühlt. Ich liebe einfach die Schreibe von Lilly Lucas. Sofort waren mir beide Protagonisten sympathisch, ich mochte ihren Eigenarten und natürlich vor allem das Zusammenspiel zwischen ihnen – mal neckend, mal streitend, mal liebend.

Wer Glück hat, erwischt die 1. Auflage mit Farbschnitt und Tattoobogen, aber jeder, der das Glück nicht hatte, sollte nicht traurig sein, denn das Beste am Buch sind seine Buchstaben. Die Sätze, die Lucas geschrieben hat, die Stimmung, die die Autorin erzeugt hat, und die tollen Charaktere, die von ihr erschaffen wurden.

Fazit: Es ist cozy, es ist romantisch, es ist zum „ich will hier nie wieder weg“ und es ist zum „ich weiß jetzt schon, ich will mehr als drei Hawaii-Bände“ 😊 Für mich ist Lilly Lucas einfach die Queen des New Adults und die Wartezeit, bis Band zwei erscheinen wird (14.01.2025), wird unendlich lang sein.

Bewertung vom 04.07.2024
Das Schweigen der Dünen
Petersen, Kaja

Das Schweigen der Dünen


sehr gut

Nachdem Kriminaloberkommissarin Serafine Küster lange Zeit versucht hat einen Schicksalsschlag zu verarbeiten, möchte sie nun langsam wieder Fuß in ihrem Job fassen. Da kommt die Möglichkeit als Sommerverstärkung auf Spiekeroog auszuhelfen genau richtig, denn dort passiert eigentlich nie etwas. Doch kaum ist Serafine auf der Insel, wird eine Skelett gefunden. Während noch unklar ist, wie lange es in den Dünen verborgen lag, versuchen Serafine und die ansässige Polizei den Täter zu ermitteln.

Hinter „Kaja Petersen“ steckt die Autorin Katharina Drüppel und unter diesem Pseudonym hat sie nun ihren ersten Küstenkrimi veröffentlicht. Spiekeroog wird von Petersen toll und anschaulich beschrieben. Ich war zwar noch nie dort, konnte mir die ostfriesische, autofreie Insel aber sehr gut vorstellen.

Serafines erster Fall war interessant und fesselnd. Außerdem hat es mir gefallen, wie sie, die niemanden auf der Insel kennt, alle verdächtig findet, während die ansässige Polizei, die ja fast jeden seit Jahrzehnten kennt, sich nie vorstellen kann, dass jemand von denen der Täter sein könnte. Tatsächlich gibt es zahlreiche Verdächtige. Leider war ich sehr schnell auf der richtigen Spur, was etwas schade war, aber ich habe natürlich erst am Ende erfahren, dass meine Vermutung richtig war, so dass durchaus Spannung vorhanden war.

Eine Sache hat mich jedoch etwas gestört. Der Fall ist nicht mehr ganz „taufrisch“, sonst wäre ja nicht nur ein Skelett gefunden worden, aber jeder kann sich noch an Dinge vor zig Jahren erinnern, jeder hat noch Textnachrichten von damals und auch wenn es manchmal Erklärungen dazu gab, kam es mir doch etwas zu konstruiert vor, dass nach so vielen Jahren alles noch so präsent war.

Fazit: Ein atmosphärischer Nordseekrimi auf Spiekeroog mit reichlich verdächtigen Personen und Tiefgang. Lesenswert für alle, die Lust auf einen Küstenkrimi zum Miträtseln haben. 4,5 Sterne.