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Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2016
Die Canterbury Schwestern
Wright, Kim

Die Canterbury Schwestern


gut

eine ziemlich verrückte, verworrene Geschichte über Lügen, Drama und Selbstfindung. Diese Geschichte wird in der Ich-Form von Che geschildert, die nach einem kubanischen Revolutionär benannt wurde- das war der Einfall ihrer etwas verrückten Hippi-Mutter. Diese ist es, die in ihrem letzten Willen Che das Versprechen abnimmt, dass ihre Asche in Canterbury verstreut werden soll. Zusammen mit weiteren Pilgerinnen, die sich, um den Weg zu verkürzen ihre "Lebensgeschichten" erzählen, die nicht immer wahr sind, doch zeigt, dass jede ein anderes Problem hat, das sie bewegt und prägt. So treffen verschiedene Charaktere zusammen, wobei die einen etwas mehr hervorstechen als andere. Das Buch weckt ziemlich gemischte Gefühle- einerseits etwas plätschernd, der Hauptort wohin die Pilgerreise geht kommt eigentlich zu kurz. Leider kam es mir an manchen Stellen etwas zu philosophisch/melancholisch vor und merkwürdig, dass auch wirklich alle Reisenden so gewaltige Dinge/Sorgen/Probleme haben und nicht einfach nur aus Spaß an der Freude reisen. Da hat dann so ein bißchen die positive normale Figur gefehlt. Aber das ist ja auch alles Geschmackssache, vom Schreibstil war es gut geschrieben, dennoch waren mir manche Stellen etwas zu viel, manches hat mir auch wieder gefehlt und man konnte auch nicht mit allen Figuren so richtig warm werden. Dennoch regt es zum Nachdenken an, wenn man die unterschiedlichen Personen so betrachtet und manchmal erwischt man sich dabei, dass man irgendwie auch mal sein eigenes Leben überdenkt und überlegt, wie gut geht es mir, wo wäre ich in diesem Buch und würde ich auch so eine Reise machen wollen, was würde ich erzählen??? Interessante Idee der Autorin- ein paar Schwächen, aber sonst gut gemacht...

Bewertung vom 03.04.2016
Die Liebe ist ein schlechter Verlierer
Marsh, Katie

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer


gut

Katie Marsh hat mit diesem Buch ihr Debüt geschrieben und ein Thema aufgegriffen, das so umfangreich und lebensverändernd ist, das man sich erst vorstellen kann, wenn man selbst betroffen ist.
Zu keinem Zeitpunkt fühlt man sich als Leser überrannt,, es ist informativ aber nie zu viel und dennoch merkt man, dass Katie Marsh sich in diesem Bereich auskennt.
Was mir gefiel, war der Wechsel der Kapitel von Vergangenheit und schönen Erlebnissen und dem weiteren Verlauf momentan. Genau das ist es ja, was eine starke Ehe unter anderem ausmacht, sich an schöne Erlebnisse zu erinnern und trotz allem Gegenwind den Mut zu haben, weiter zu kämpfen.
Hannah ist eine recht starke Persönlichkeit, das merkt man gerade mit den vielen Konfrontationen mit Toms Schwester Julie- manches Mal hätte man als Leser die Schwester am liebsten geschüttelt, für ihre ganze abweisende und vorwurfsvolle Art und teilweise hat es auch etwas genervt.
Wie oft musste Hannah von allen Seiten einstecken und dennoch hat sie gekämpft.
Wie oft haben ihr Freunde einreden wollen, es durchzuziehen, auch wenn es lieb gemeint war und Hannah sich selbst nicht verlieren sollte und an sich denken sollte.
Schön war die Überraschung am Ende, obwohl ich über diese Entscheidung auch sehr überrascht war.

Die ganze Geschichte ist sehr emotional, berührend, mit vielen Wendungen und trotz dem es hier um ein ernstes Thema geht, gibt es auch so manche Schmunzler, so dass es die Geschichte insgesamt auch etwas augelockert hat, gerade was die Rückblicke betrifft.
Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin und kann dieses Buch sehr empfehlen, denn selbst wenn man von der Krankheit nicht in irgendeiner Weise betroffen ist, so ist sie für jeden absolut lesenswert, der sich in irgendeiner Beziehung befindet.

Bewertung vom 10.02.2016
Die Rose der Welt  (Restauflage)
Prange, Peter

Die Rose der Welt (Restauflage)


gut

Ein ordentlicher Wälzer von 485 Seiten- und ich muss dazu sagen, wer sich für diese Zeitepoche interessiert, für den ist das Buch bestimmt sehr lesenswert, auch wer den Schreibstil und Art von dem Autor Peter Prange mag. Von ihm und ein Interview mit ihm, warum er das Buch geschrieben hat, ist auch in dem Buch zu finden. Es geht um einen Studentenstreik, der über 2 Jahre zusammen mit Professoren der Pariser Uni um die Zeit von 1229 ausgelöst wurde. Rechte gegenüber Krone und Kirche sollten durchgesetzt werden und das zog sich gute 2 Jahre. Soldaten gingen dabei ziemlich heftig vor. Die Regentin und Königinmutter Blanka von Kastilien weigert sich, die Forderungen zu erfüllen. Es wird heftig um Freiheitsrechte um Forschung usw. gekämpft.. Wer hat das Sagen und das Recht über die Universität und ihre Mitglieder und deren Abläufe und überhaupt das freie Denken zu entscheiden? Die Krone oder die Kirche? Hier kommt auch Papst Gregor zum Zug.... Und in genau dieses Chaos geraten die beiden Freunde Paul und Robert- beide Provinzler und verarmt. Paul muss sich sogar "freikaufen" um an die Uni zu kommen..Doch es ist ihr Traum an die Pariser Uni zu kommen, steht doch eine große Karriere in Aussicht, in die gehobene Gesellschaft zu treten. Vielleicht sogar Berater und Magister des Königshauses zu werden! Während Paul Kopist wird und sein Studium abbricht und ins absolute Chaos stürzt, während Robert Gelehrter wird. Und dann taucht auch noch Marie auf...eine Frau, die an dem neuen Denken großes Interesse hat und das Chaos auch zwischen den beiden Freunden perfekt macht. Es nimmt unerwartete Wendungen an und ich war das eine oder andere Mal über verschiedene Verhaltensweisen und Abläufe überrascht, schockiert, verwundert...
Der Autor versteht es schon, auf eine spezielle und damals übliche Art, die Denkweise des Mittelalters rüber zu bringen. Das was man heute als normal betrachtet und es als selbstverständlich sieht, war damals überhaupt nicht so und ein regelrechter Kampf. Auch speziell was im Bereich der Kirche abläuft- schonungslos und offen wird auch das hier dargestellt. Ausführliche Auflistungen der Epoche und Daten, die Auskunft darüber geben und auch lateinische Ausdrücke, die verwendet wurden, werden hier klasse aufgelistet und beschrieben.
Wer sich für diese Epoche interessiert, der wird mit Sicherheit Freude an dem Buch haben, ich konnte mich leider sowohl mit dem Thema als auch mit den Protagonisten nicht so recht anfreunden, vieles war ziemlich verworren, teilweise auch echt krass (Père Joseph und seine Ziege oder Pauls spätere Verhaltensweise z.B. mit der Katze uvm. ) und etwas trocken auch gefühlsmäßig- deswegen gibt es von mir hierfür nur 2,5 Sterne...

Bewertung vom 26.01.2016
Anna und der Schwalbenmann
Savit, Gavriel

Anna und der Schwalbenmann


gut

Ich durfte das Buch noch vor Erscheinungsdatum lesen und muss sagen, ich bin wirklich etwas hin und hergerissen. Als ich die Inhaltsangabe las, dachte ich, das ist so gar nicht mein Bereich, aber irgendwie war ich auch neugierig.

Auf jeden Fall ist es keine Geschichte, die man mal eben so in einem Rutsch und mehr zur Unterhaltung liest. Dieses Buch ist schon tiefgründiger und beschreibt eine Zeit, in der es wirklich ums nackte Überlegen ging.

Das kleine 7jährige Mädchen Anna, dessen jüdischer Vater eines Tages abgeholt wird, bleibt sich selbst überlassen, weil niemand sich wirklich um sie kümmern möchte, viel zu gross ist die Angst, dafür bestraft zu werden, dass man einem Juden hilft. So begegnet sie eines Tages dem Schwalbenmann, der auch wirklich das ganze Buch der Schwalbenmann bleibt. Anna fühlt sich auf eigenartige Weise zu diesem Mann hingezogen und folgt ihm. Über viele Jahre durchqueren sie das Land, um einen bestimmten Vogel zu finden, so erzählt er ihr. Auf dieser Reise treffen sie auch den lebenslustigen Reb Hirschl, der Wodka trinkend Klarinette spielend so ganz anders ist als der Schwalbenmann....

Was mich an diesem Buch fasziniert hat, war das Sprachenbild, dass der Autor erschaffen hat- Anna denkt und lebt in verschiedenen Sprachen und jeder Mensch, dem sie begegnet bekommt eine zu ihm passende Sprache. Für ihr Alter ist sie extrem weit und anpassungsfähig, was mich mehrere Male wirklich erstaunt hat, gerade in so vielen Gefahren. Ihre Bindung zum Schwalbenmann und der zu Reb Hirschl ist wirklich süss geschildert und der Autor hat es verstanden, den Leser zu unterhalten, obwohl es überwiegend nur um die jahrelange Wanderung raus aus Krakau war. Und dennoch wurde diese Reise nicht langweilig, schon alleine wenn der Schwalbenmann Anna Geschichten erzählt.

Aber leider knickte für mich das Buch etwas ein, nachdem sie dem Krämer im Wald begegnet sind. Ab da begann es verworren zu werden, gerade als sie dann auch in einem Dwor oder polnischen Herrenhaus ankamen.... Viele Situationen konnte ich ab da nicht so ganz mehr nachvollziehen und selbst am Ende der Geschichte blieben für mich doch viele Fragen offen: Warum hat der Schwalbenmann Anna nun wirklich mitgenommen? Wer war er letztendlich? Was war er? Warum dieses Ende, was für mich irgendwie kein richtiges Ende war? 3/4 des Buches gefielen mir sehr, danach fand ich es teilweise unrealistisch, da hat mir einfach noch mehr Erklärung gefehlt.

Der Schreibstil des Autors war aber recht flüssig und interessant, gute Hintergrundinformationen, die genutzt wurden.

Bewertung vom 30.11.2015
Bestrafung / Lene Jensen & Michael Sander Bd.2
Jacobsen, Steffen

Bestrafung / Lene Jensen & Michael Sander Bd.2


gut

Ein Buch mit einem mehr als aktuellen Bezug. Durch einen islamistischen Terroranschlag auf dem berühmten Tivoli in Dänemark sterben über 1200 Menschen.
Ein größerer, noch schrecklicherer Anschlag wird von einer kleinen Terrorzelle geplant. Wird er durchgeführt werden können oder im letzten Moment verhindert?
Kommissarin Lene Jensen und der Ex Elite Soldat Michael Sander versuchen das zu verhindern.
Eine packende Geschichte, die keine Längen hat und die Spannung immer hoch hält.

Bewertung vom 17.09.2015
Kräuter der Provinz / Maierhofen Bd.1
Durst-Benning, Petra

Kräuter der Provinz / Maierhofen Bd.1


sehr gut

Ein sehr tiefgründiges Buch, was einen egal ob Stadt- oder Landmensch doch über vieles nachdenken lässt. Jeder ist so sehr immer mit sich selbst beschäftigt, dass er sich für andere gar keine Zeit mehr nimmt oder über deren Bedürfnisse nachdenkt. So hat jeder sein Päckchen zu tragen- sehr viele unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Problemen, teilweise wirklich heftige- aber dieses Buch hat eins gezeigt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. So ist der Autorin etwas gelungen, was nur wenigen wirklich gut gelingt- den Leser nachdenken zu lassen, sein eigenes und das anderer zu überdenken und zu überlegen, was kann ich denn auch verändern und es muss nicht immer nur traurig aufgezogen werden. Auch hier war jetzt nicht die Krebserkrankung von Therese vordergründig, sondern das, was sie noch erreichen wollte, bevor sie sich um sich und ihre Erkrankung kümmert . Das fand ich toll- das Gleichgewicht zu halten und nicht ins melancholische abzudriften- und auch die vielen lustigen Einlagen sollten das Thema nicht schönreden, sondern einfach nur vermitteln- es geht mit Humor und viel Ideen auch.... Und damit hat das Buch keine Längen erreicht- es war alles genau richtig aufgeteilt... Hut ab- gelungenes Werk!

Bewertung vom 30.05.2015
Das geheime Leben der Violet Grant
Williams, Beatriz

Das geheime Leben der Violet Grant


weniger gut

Inhalt: Dieses Buch wurde aus der Sicht von zwei Personen geschrieben und dies im Wechsel. Einmal Vvian Schuyler aus der Neuzeit und wie sie an die Besitztümer ihrer Tante gelangt und dann die Geschichte ihrer Tante Violet, die zur Zeit des 1.Weltkrieges lebte.
Interessant ist, dass diese Geschichte aus der Sichtweise von Vivian in der Ich-Form geschrieben wurde und wie sie Stück für Stück hinter die Erlebnisse und Geheimnisse ihrer Tante gelangt.

Spannung: Zum Teil schon, da sie ja den Skandal um ihre Tante versucht aufzuklären, aber natürlich nicht zu vergleichen mit einem richtigen Krimi usw. Eher interessant spannend.

Humor: Vivian in ihrer kessen Art hat natürlich schon den einen oder anderen Spruch parat (wenn man z.B. nur mal an das Erlebnis im Postamt denkt usw.), sie ist auf jeden Fall nicht auf den Mund gefallen und das macht den Roman auch ziemlich spritzig.

Romantik: in verschiedenen Varianten dargestellt, sowohl Vivian und OP-Kittel, wie sie ihn bei der 1.Begegnung nennt und sich hinterher als Dr.Paul entpuppt aber auch das Auf und Ab ihrer Tante in Liebesbeziehungen.

Autor und Umsetzung: Der Stil der Autorin gefiel mir leider gar nicht wirklich, es war mir oftmals etwas primitiv und bei der Umsetzung ziemlich holprig, manches war zeitlich gar nicht möglich (s.Einstein z.B.-wenn man darauf Wert legt) und Vivian kam oft sehr übertrieben direkt und derb rüber.

Personen: Wenn man die Rollen der jeweiligen Personen betrachtet, sind sie schon gut getroffen, allerdings hat man den Eindruck, dass Violet um Längen sympathischer rüberkommt als ihre Nichte. Auch die Mutter ist oft sehr nervig, Dr.Paul recht süss aber teilweise sehr wankelmütig.... gerade wenn er eigentlich schon vergeben ist und sich doch auf eine Liebschaft mit Vivian einlässt.

Fehler, Grammatik,Rechtschreibung: sind nicht sonderlich aufgefallen, an der Übersetzung ins Deutsche hat es vielleicht etwas gehapert- da klang einiges etwas holprig.

Besonderes: Die wechselhafte Beschreibung aus der Zeit von Vivian in der Ich-Form und der Geschichte der Violet Grant und wie sie aufeinander treffen.

Seitenanzahl/Länge:534 Seiten reine Geschichten- schon ganz schön viel und für meinen Geschmack hätte es doch etwas kürzer sein können, manches war mir einfach zu langgezogen.

Cover: interessant und absolut in diese umschriebene Zeit passend, hat mir sehr gut gefallen.

Preis:14,99€ Broschiert oder 11,99€ als Kindle Edition sind für ein so umfangreiches Buch schon okay, wenn man bedenkt, dass Bücher mit 200-350 Seiten schon bei 8,99€/9,99€ liegen. Aber ich finde es muss auch immer etwas verdient in Verbindung mit der abgelieferten Geschichte sein und da wäre es mir für meinen Geschmack etwas überteuert gewesen.

Gesamtbewertung: Ich fand die Aufmachung (eine Wechselgeschichte) interessant, weil es das nicht sehr oft gibt, dennoch war die Geschichte für mich nicht ganz rund, teilweise nicht ganz passend gerade zur Zeit von Violet; Vivian war für mich mit ihrer direkten, manchmal sehr derben Art eher unsympathisch und so konnte mich die Geschichte insgesamt nicht wirklich abholen. Es gab für mich etwas zu viele Längen- aber das mag vielleicht auch an dem Schreibstil liegen, an der Geschichte selbst- ist ja auch Geschmackssache.

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