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Benutzername: 
Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


ausgezeichnet

Jean-Christophe Grangé ist ein Meister des Makabren, des Mystischen und des Okkulten. Das beweist er auch wieder in seinem neuen Thriller “Blutrotes Karma”. Dieses Mal siedelt er die Story im Jahr 1968 an, im Jahr der Studentenunruhen, der Pilgerfahrten nach Indien und der Sehnsucht nach neuen spirituellen Ufern. Im Mittelpunkt stehen: der knallharte Polizist Mersch, der immer noch an seinen Erfahrungen aus dem Algerien-Krieg zu knabbern hat, sein Halbbruder Hervé, der sich am liebsten mit Philosophie beschäftigt, und die toughe Nicole, die in der studentischen Protestbewegung aktiv ist.
Dabei erzählt Jean-Christophe Grangé von der damaligen politischen Lage in Frankreich, von den Fabrikbesetzungen und den Protesten auf der Straßen, vom Algerien-Krieg und schließlich auch von den Glaubenssystenen in Indien, mit Abstechern ins Yoga und Tantra. Diese Mischung verwebt er mit einer skurrilen Mystik-Thriller-Story. So ist “Blutrotes Karma” von Jean-Christophe Grangé ein knallharter Thriller rund um mythisch-religiöse und politische Themen.

Bewertung vom 20.11.2024
Die Vegetarierin
Kang, Han

Die Vegetarierin


ausgezeichnet

In “Die Vegetarierin” beschäftigt sich die Südkoreanerin Han Kang mit der Rolle der Frau in der südkoreanischen Gesellschaft. Yong-Hye verweigert sich immer mehr den gesellschaftlichen Ansprüchen und flüchtet sich in Wahnvorstellungen: Sie möchte ein Baum sein, standhaft, unbeeindruckt von seiner Umwelt und einfach nur da. Schon 2006 erschienen, hat Han Kangs aufrüttelnder Roman nichts an Aktualität verloren. Sie erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.

Das erste Kapitel wird aus der Sicht des Ehemanns beschrieben, in dessen Ausführungen sie immer wieder Yong-Hyes Gedanken absatzweise einbaut. Im zweiten Kapitel lässt sie ihren Schwager in der Ich-Perspektive zu Wort kommen, der als Künstler immer mehr den Traumwelten Yong-Hyes verfällt und sie für seine Zwecke ausnutzt.

Das dritte Kapitel erzählt Han Kang aus Sicht der Schwester Ho-Hye, die sich fürsorglich um ihre Schwester kümmert. Und dabei immer mehr ins Grübeln kommt. Über ihr Dasein als Mutter, Schwester, Tochter und durchaus erfolgreiche Unternehmerin, die stets das liefert, was von ihr erwartet wird. So ist “Die Vegetarierin” von Han Kang ein eindringlicher und ungeschminkter Blick auf die Rolle der Frau in der südkoreanischen Gesellschaft. Und auf einen drastischen Ausbruch aus allen Rollenklischees.