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Bücherhase
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Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 20.11.2024
Unversehrt. Frauen und Schmerz
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


ausgezeichnet

Eva Biringers zweites Buch “Unversehrt - Frauen und Schmerz” hat genau meinen Nerv getroffen. Das Cover hatte mich sofort angesprochen. Zu sehen ist der Körper einer Frau, halb bekleidet mit eingerissener Strumpfhose, wie sie ein rohes Ei zerdrückt. Eine Frau, wie wir sie nicht von Hochglanzmagazinen kennen, sondern eine “echte”, alltägliche Frau: unperfekt und wunderschön. Das Ei, das zerbrochen wird, symbolisiert die Versehrtheit, aber zeigt auch eine harte Schale, die das Innere umschließt und schützt, durch die man erst durch muss.
Schmerz ist das zentrale Thema, das die Journalistin Eva Biringer in ihrem Buch bespricht. Eingebettet sind die sehr gut recherchierten Kapitel in die persönliche Geschichte ihrer Großmutter, die schon sehr früh unter Schmerzen litt und der man nicht helfen konnte bzw. wurde es nicht ausreichend versucht, wie es scheint. Biringer zeigt an zahlreichen Beispielen auf, was Schmerz für Frauen bedeutet. Von der Entstehung des Schmerzes, wie Frauen mit ihrem Leid umgehen und schließlich wie die Medizin und ihre VertreterInnen diese Frauen “behandeln” und welche Folgen das für viele weibliche Menschen hat. Dabei zeigt sich immer wieder das Bild der Frau in einer historisch männlich geprägten Gesellschaft.
Biringer möchte durch ihr Buch die Augen vor Missständen öffnen. Aufzeigen, was ist und was nicht mehr sein sollte, damit allen Menschen, die Schmerzen leiden ausreichend geholfen wird oder erst gar kein Leid entsteht.
Besonders gefallen hat mir das umfangreiche Register mit Empfehlungen und den Werken, aus denen zitiert wird. Durch diese Listen und den zahlreichen Lesezeichen, die ich mir in das Buch gelegt habe, wird mich das Thema noch über die erste Lesung dieses Buchs weiter begleiten.

Bewertung vom 01.10.2024
Uppppps! Entschuldigung!
LaRochelle, David

Uppppps! Entschuldigung!


sehr gut

Das Bilderbuch “Uppppps! Entschuldigung!" vom Autor David LeRochelle und dem Illustrator Mike Wohnoutka hat mich schon allein durch das Cover angesprochen. Bild und Titel passen einfach zusammen und haben mich zum Schmunzeln gebracht. Die ersten Seiten wirken wie aus einem Witzebuch entnommen und könnten für sich allein stehen. Auf jedem Bild wird eine sehr witzige Szene gezeigt, in der jemand ein Missgeschick passiert. Das Buch ist zwar durchweg sehr humorvoll, ist aber mehr als eine Aneinanderreihung von witzigen Szenarien. Das Buch behandelt das Thema Entschuldigung. Die Leser*innen lernen, dass es wichtig ist, einen Fehler einzugestehen, sich zu entschuldigen und manchmal auch Wiedergutmachung zu leisten. Das ganze passiert aber nicht mit einem erhobenen Finger, sondern auf humorvolle und auch verständliche Art und Weise.
Die Illustrationen von Wohnoutka sind dabei so wunderschön anzusehen. Mir gefallen die kräftigen Farben, die eine leichte Tendenz zum Gelben haben. Den jeweiligen Tieren sieht man sehr deutlich an, wie sie sich fühlen. Ob wütend, beschämt oder traurig.
“Uppppps! Entschuldigung!” ist in meinen Augen ein sehr zu empfehlendes Buch. Zum einen um Kindern beizubringen, dass es nicht schlimm ist einen Fehler zu machen, wenn man auch dazu steht, zum anderen kann das Buch einfach zur Unterhaltung betrachtet werden.

Bewertung vom 01.07.2024
Emily Meermädchen - Rettung für die Delfine (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)
Kessler, Liz

Emily Meermädchen - Rettung für die Delfine (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)


sehr gut

Im neuen Band um Emily Meermädchen der Autorin Liz Kessler und der Illustratorin Joanie Stone, treffen Emily und ihre Freund*innen Hanna und Aaron auf ein Schiff eines Ozean-Parks, dass laut Aufschrift jede Menge Spaß verspricht. Schnell stellen die Freund*innen fest, dass es bitterer Ernst ist, denn das Boot soll Tiere für den Park fangen. Natürlich setzen sich die drei für die Tiere ein. Die Illustrationen sind sehr schön ohne überladen zu wirken und fassen das Gelesene sehr gut zusammen. Mir gefällt auch, dass bei der Auswahl der Farben sehr auf Diversität geachtet wurde. Obwohl man an dieser Stelle sagen muss, dass die namensgebende Hauptfigur eine helle Hautfarbe besitzt.
Das Buch eignet sich durch seine große Schrift und kurzen Absätze sehr für Leseanfänger*innen. Die Geschichte vermittelt eine positive Botschaft. Nämlich, dass Tiere nicht in Gefangenschaft wie in Zoos oder Parks gehören. Das Ende ist jedoch, der Kürze geschuldet, viel zu einfach und utopisch und geht vollkommen an der Realität vorbei.

Bewertung vom 17.04.2024
ZoZo Zombie Bd.1
Nagatoshi, Yasunari

ZoZo Zombie Bd.1


sehr gut

Der erste Manga-Band der Reihe “Zozo Zombie!” des Autors Yasunari Nagatoshi handelt von dem Jungen Isamu, der auf den Zombie Zozo trifft. Anfänglich ist man als Leser genauso wie die Hauptfigur unsicher, ob es sich bei Zozo um einen gehirnfutternden Untoten handelt, oder nicht. Schnell wird klar, Zozo verhält sich merkwürdig, fast drollig und Isamu wird bald zu seinem einzigen Freund. In Episoden erzählt der Manga alltägliche Momente zwischen den beiden. Dabei ist Zozo immer für eine Überraschung gut und man muss als Leser*in sehr oft über ihn schmunzeln.
Die Zeichnungen sind sehr ansprechend. Zozo wird manchmal in bizarren Situationen gezeigt, in denen sehr oft seine Eingeweide im Spiel sind. Trotzdem verliert er nicht an seiner Drolligkeit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Reihe bei einem jungen Publikum sehr gut angenommen wird.
Ich freue mich auf die Folgebände.

Bewertung vom 22.04.2023
Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


gut

Satoshi Yagisawas Roman “Die Tage in der Buchhandlung Morisaki” ist wunderschön gestaltet. Optisch hat mich das Buch sofort begeistert und ich musste es haben. Auch der Klappentext hat mich sehr angesprochen. Eine junge Frau, die vor einem Neuanfang steht und sich erst einmal selbst finden muss. Dazu spielt die Geschichte in einem Antiquariat. Ich glaube, ich wollte mich mit der Hauptfigur Takako identifizieren und auch inspirieren lassen.
Es handelt sich um einen leichten, unaufdringlichen Roman, den man mit seinen 188 Seiten und großer Schrift in einer Sitzung durchlesen kann. Man könnte sagen, perfekt geeignet für eine Zugfahrt. Mehr ist es aber auch nicht. Die Geschichte ist recht ereignislos. Zu Beginn ist Takako niedergeschlagen und schafft nicht viel mehr als zu schlafen. Sie findet durch die Antiquariatsbücher, durch neu gewonnene Freunde und auch durch ihren Onkel zu neuer Stärke. Leider passiert das alles sehr schnell und man hat als LeserInn das Gefühl, dass man die Protagonistin nicht wirklich dabei begleiten konnte.
Von einen Moment auf den nächsten taucht ihre Tante Momoko wieder auf, mit der sie versucht eine Beziehung aufzubauen. Leider fügt sich dieser Handlungsstrang nicht so gut in den Rest der Handlung. Das Buch liest sich sehr episodenhaft.
Und dann ist es auch schon wieder vorbei. Stilistisch hat mir das Buch gefallen. Es gibt leichte Anklänge von Philosophie, die noch weiter ausgebaut hätten werden können.
In Japan ist der Roman ein Bestseller, mich hat es leider nicht umgehauen. Die Geschichte um Takako hätte Potential gehabt. Aber auf 188 Seiten kann man auch nicht viel Story erwarten. Schade eigentlich.

Bewertung vom 04.03.2023
Die Superkartoffel - Ein Superheld mit Stärke
Laperla, Artur

Die Superkartoffel - Ein Superheld mit Stärke


weniger gut

Es hätte so schön werden können. Das Cover hat mich sehr angesprochen und die Idee eines Kartoffelsuperhelden ist sehr originell, aber letztendlich hat es mich doch sehr enttäuscht. Die Illustrationen wirken sehr einfach und eher wie eine Rohfassung. Großflächig werden Farben durch Ränder zusammengefasst, die das ein oder andere Alien darstellen sollen. Hintergründe, teilweise ohne Details wirken wie durch Paint erstellt.
Dazu die Figuren, die so wenig tiefgründig sind. Die Story ist leider auch nur oberflächlich. Die wenigen Witze werden durch den Erzähler auch noch erklärt, damit man sie versteht. Tja und dann sind die knapp 100 Seiten auch schon vorbei und Superkartoffel hat mal wieder den Tag gerettet. Wirklich schade.
Mit Sicherheit bin ich mit meinen über dreißig Jahren nicht die richtige Zielgruppe. Vielleicht richtet sich der Comic an Kinder, die noch nicht viel Leseerfahrung mit sich bringen. Aber dafür erscheint mir die Textgröße zu klein und spannender werden die beiden Geschichten um den Superhelden auch nicht.
Ich bin wirklich enttäuscht.

Bewertung vom 22.02.2023
Die schreckliche Adele 05
Mr. Tan;Miss Prickly

Die schreckliche Adele 05


sehr gut

Der fünfte Band um Adele ist nun endlich da. Es geht gewohnt weiter mit schwarzem Humor und um die clevere und furchtlose Adele. Dieses Mal hat sie eine Gruppe von Mitschülern um sich versammelt (ganz wichtig: keine Freunde!), der sogenannte Club der Bizarren, um ihren erklärten Feindinnen Jade und Miranda den Kampf anzusagen.

Es ist schön zu sehen, wie sich der Comic mit neuen Figuren ständig erweitert, aber sich selbst immer treu bleibt. Man lernt neue Charaktere kennen, aber im Grunde ändert sich nicht viel in Adeles Leben. Dadurch wirkt der Comic zeitlos. Die einfachen und klaren Zeichnungen haben seit diesem Band etwas an Detail dazugewonnen. Die Illustrationen wirken dadurch etwas plastischer.

Sehr gefallen hat mir auch, dass die Doppelseite, auf der die einzelnen Hauptcharaktere vorgestellt werden, neu formuliert wurde.

Auf den letzten Seiten gibt es wieder einen kurzen Einblick in den nächsten Band. Es könnte gruselig werden. Ich bin sehr gespannt.

Bewertung vom 19.02.2023
Die schreckliche Adele 04
Mr. Tan;Miss Prickly

Die schreckliche Adele 04


ausgezeichnet

Sie ist wieder da und hat sich kein Stück verändert. Darüber bin ich sehr froh. Adele hat auch im vierten Band der gleichnamigen Comicreihe jede Menge Unfug im Kopf. Obwohl “Unfug” vielleicht nicht das richtige Wort ist. Adele ist ein cleveres, selbstbewusstes Mädchen, die genau weiß was sie will und das auch umzusetzen vermag. Dass sie dabei sehr unkonventionell vorgeht, geht zum Leidwesen ihrer Umgebung, aber zur Freude der LeserInnen. Ich liebe ihren schwarzen Humor. Ich wünschte, es hätte sie schon zu meiner Jugendzeit gegeben.
Manche Strips erscheinen eventuell brutal. Die süße Katze Ajax soll zweigeteilt werden und fliegt mit einer Rakete gegen eine Mauer, aber genau das ist der schwarze und übertriebene Humor, den die Comicbände um die schreckliche Adele ausmachen. Auf der anderen Seite erlebt sie auch Dinge, die uns allen im Leben mal passieren. In diesem Band ist es die erste Liebe und auch gleich die erste unerfüllte Liebe. Daher finde ich die Bücher sehr gut geeignet für junge Leser. Auch wegen der einfachen Bilder und wenigen Texte empfehle ich die Reihe auch an weniger gewohnte Leser.

Bewertung vom 10.05.2022
Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt
Smart, Jamie

Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt


weniger gut

Was nach einem Rosenkrieg zwischen zwei Ehepartnern klingt ist der neuste Comic von Jamie Smart. “Der Wahnsinn beginnt” heißt der erste Band aus dem Egmont Bäng Comics Verlag.
Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, wie ich den Comic finde. Manche Gags sind witzig, manche übertrieben lächerlich und des Öfteren liest sich ein Strip wie der andere. Aber so ganz übel finde ich es nun auch nicht. Die Zeichnungen sind schön bunt, aber sie wirken als wäre jedes Panel vergrößert und dadurch irgendwie merkwürdig proportioniert. Es gibt keine wirkliche Storyline, die sich durch den Band zieht. Ab und zu sind ein paar interessante Stories dabei, aber wie schon erwähnt, passiert die meiste Zeit das gleiche. Affe versucht alles kaputt zu machen und zwar mit Hilfe neuer immer zerstörerischer Maschinen, die ein Stinktier ihm baut. Hase versucht Ordnung zu schaffen und Schwein und Eichhörnchen sind für die ganz dummen Lacher zuständig.
Kurzum, der Comic konnte mich leider nicht überzeugen, hat mich aber auch nicht kalt gelassen.

Bewertung vom 03.04.2022
Die schreckliche Adele 02
Mr. Tan;Miss Prickly

Die schreckliche Adele 02


ausgezeichnet

Es geht weiter mit Adele

“Die wunderbare Adele” ist herrlich ehrlich und nimmt kein Blatt vor dem Mund. Eigentlich ein gutes Beispiel für alle Kinder ihres Alters. Na gut, vielleicht ist sie auch etwas machthungrig und heimtückisch. Aber schließlich haben die anderen immer angefangen. “Die Hölle, das sind alle außer mir”, ein sehr passender Titel für den zweiten Comicband der Reihe. Es hat sich eigentlich nichts zum ersten Band geändert. Adele ist weiterhin ein kleines Rotzgör. Ihr Leben wird in kurzen Comicstrips erzählt. Sie treibt ihre Eltern in den Wahnsinn. Jade und Miranda sind ihre größten Feindinnen. Tja und Gabriel hat immer noch keine wirkliche Chance ihr Herz zu gewinnen (aus dem ersten Band wissen wir ja schließlich, dass sein Pausenbrot deutlich besser ist als sein Herz ;) ) Never change a runing system. Adele bleib so und bringe uns in vielen weiteren Bänden zum Lachen.
Für Jung und Alt weiterhin ein Lesegenuss.

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