Mattanza

gut

Mich hat das Cover aufmerksam gemacht.

Gleich zu Beginn geht es in die Nacht, wo das freudige Ereignis einer Geburt stattgefunden hat. Doch es ist "nur" ein Mädchen - Nora.

Sie soll das schwere Erbe eines erwarteten Jungen antreten.

Nora wird zum Rais für den Thunfischfang auf der Insel Katria ausgebildet und eingesetzt. Sie merkt die Veränderungen von der Tradition zur Industrialisierung, will aber lange Zeit dieser Entwicklung nicht folgen. Auch das Intersse der abenteuerlustigen Touristen weiss sie nicht zu nutzen.
Als sie zu Veränderungen bereit ist, ist es zu spät und das finanzielle Desaster nicht mehr aufzuhalten.
Durch ihre kinderlose Ehe stirbt die Tradition der Weitergabe des Rais mit allem traditionellem Wissen aus.

Die eintreffenden Flüchtlingsströme tun ihr übriges und erschweren das Überleben.

Der Schreibstil ist zähflüssig, die Beschreibungen oft langatmig.

Solange gehört das Leben noch uns

ausgezeichnet

Mich hat das Cover aufmerksam gemacht.

Den Leser erwartet eine unterhaltsame Lektüre eines sehr sensiblen Tabuthemas. Wir lernen Ina kennen, die ihren Opa auf seinem letzten Weg im Hospiz begleitet.
Dort lernt Ina Richard kennen und lieben. Wir dürfen mitverfolgen, wie die Beiden ihre begrenzte gemeinsame Zeit mit Höhen und Tiefen erleben.

Die Protagonisten werden sehr gut vorstellbar beschrieben, auch die Emotionen kommen nicht zu kurz, es wird sich allerdings nicht darauf beschränkt. Auch das Hospiz bzw. die Begleitung auf dem letzten Weg wird gut beschrieben. Das ein oder andere Taschentuch ist evtl. erforderlich.

Das Thema ist hoch emotional und wird oft verdrängt, aber jeder wird irgendwann damit konfrontiert.

Es ist ein schwieriges emotionales Thema gut umgesetzt.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.

Das Geheimnis hinter den Dünen

sehr gut

Mich hat das Cover aufmerksam gemacht.

Den Leser erwartet eine humorvolle, unterhaltsame aber auch geheimnisvolle Lektüre. Wir lernen die zwei Zwillingsschwestern Elisa und Ruby kennen, die im Teenageralter Vollwaisen werden. Wir dürfen mitverfolgen, wie die beiden sehr unterschiedlichen Frauen ihr Leben gestalten. Wir lernen Oma Gesa und zum Schluss auch ihr Geheimnis kennen. Die Entwicklung zwischen Elisa und Conor aber auch Ruby und Pedro mitzuverfolgen macht Spaß.

Die Protagonisten werden sehr gut vorstellbar beschrieben, nicht einfach oberflächlich benannt. Es kam immer mal wieder Situationskomik durch. Nach einigen Wendungen kommt ein überraschendes aber doch logisches Ende.
Durch den Genre-Mix von Liebes- und Kriminalroman erhält die Erzählung noch einen zusätzlichen Unterhaltungswert. Wer gern neben Unterhaltung auch ein bisschen miträtselt, ist hier genau richtig.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3

gut

Ich kenne noch kein Buch dieser Reihe, sondern springe mit Band 3 direkt mitten rein. Auch ohne Vorkenntnisse ist das Buch gut lesbar. Die Protagonisten werden kurz skizziert, so dass keine weiteren Vorab-Informationen notwendig sind. Zu der Entwicklung der Protagonisten kann ich allerdings nichts sagen.

Ein Filmteam dreht in und um Sankt-Peter-Ording. Nach einem Todesfall in ihren Reihen und einer weiteren vermissten Person, werden Norberg und Anna als regional zuständige Polizisten auf den Plan gerufen. Die ermittlerische Arbeit beginnt mit Zuständigkeitsquerelen und üblichen Abstimmungsproblemen.

Es handelt sich um einen Regionalkrimi. Die Beschreibungen sind gut nachvollziehbar, aber auch sehr ausführlich, daher eher langatmig bis langweilig. Wer der Täter ist, wird recht früh klar. Nur das Motiv bleibt bis zum Schluss im Dunkeln und kommt sehr unerwartet und wenig nachvollziehbar plötzlich um die Ecke.

Der Schreibstil ist gut und flüssig lesbar.
Das Buch fand ich eher mäßig spannend bis langweilig.

Zwischen Himmel und Meer

sehr gut

Das Buch entführt den Leser mit guten aber nicht ausufernden Beschreibungen in den schwedischen Frühling.

Im Mittelpunkt steht ein schwelender Familienkonflikt über die drei Generationen von Tochter, Mutter und Großmutter.
Sally erbt in ihrem Heimatort das Haus des Großvaters. Da sie dadurch vor der Frage des Lebensumbruchs steht, keimt der Konflikt mit der Mutter Vanja aufgrund des Verlassenwerdens in der Kindheit und der Tochter Josefine aufgrund des Weggangs wegen des nicht-akzeptierens des Freunds der Mutter Sally wieder auf.

Während des Lesens klärt sich der ein oder andere Konflikt auf, aber am Ende sind nicht alle Fragen und Zusammenhänge klar.

Der Schreibstil ist gut und flüssig lesbar. Durch den Perspektivwechsel von Kapitel zu Kapitel erhält die Erzählung noch einen zusätzlichen Unterhaltungswert.

Es ist ein gelungener Auftakt der Jahreszeiten-Saga.

Die Gärten von Monte Spina

sehr gut

Das Buch ist ein schöner stimmungsreicher Roman. Die trauernde und depressive Kate ist sehr stark herausgearbeitet. Die Gartenszenen sind wunderschön beschrieben und regen das Kopfkino an. Die beschriebene Story ist unglaubwürdig und wenig konkret. Schade, daraus hätte mehr werden können. Der Versuch der Darstellung der verschiedenen Facetten des menschlichen Miteinanders ist nur bedingt gelungen. Max Bror bekommt nicht recht Form. Auch werden einige Vorurteile ausgiebig bedient. Der plötzliche Schicksalsschlag rettet nichts, sondern versucht noch eine Kehrtwende, aber dann kommt schnell das Ende und alles wird gut. Da es sich um das Debüt handelt, hoffe ich auf Steigerung, denn das Können vorhanden ist, was den Gartenszenen gut entnommen werden kann. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich leicht und flüssig lesen.

Hier ist alles Banane

gut

Erich und Margot Honecker inszenieren Erichs Tod, tauchen aber in Chile unter.

Danach wird das Weltgeschehen durch Erich sehr umfassend kommentiert. Vieles wäre in der DDR undenkbar bzw. besser gewesen. Die BRD kann eigentlich nur alles falsch machen. Da ich die betreffenden Jahre selbst miterlebt habe, auch den Mauerfall, kann ich den geschichtlichen Zusammenhang gut herstellen, allerdings wird in dem Hörbuch nie die aktuelle Situation erwähnt, sondern nur der Kommentar Erichs wiedergegeben. Dieser lebt noch weiter in seiner Welt. Bei ihm ist der Mauerfall und die dadurch veränderte politische und wirtschaftliche Lage nicht angekommen.

Das Hörbuch ist leicht verständlich und gut hörbar.

Endstation Reinbek (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Am Anfang geht es leicht verwirrend los, aber mit der Zeit werden die Zusammenhänge klar.
Die Geschichte um Bettina und Melena hat alles, was ein Krimi braucht: Guter Einstieg, Spannungsbogen, schlüssige Auflösung des Falls.
Durch den flüssigen Schreibstil ein kurzes aber schönes Lesevergnügen. Mir hat die Kurzgeschichte gut gefallen.