Yoko

ausgezeichnet

Ich kann es jedes Mal kaum erwarten, bis ein neues Aichner-Buch erscheint und ich wurde bisher auch noch nie enttäuscht.

Yoko, eine junge Frau die bisher für ihren Vater gelebt hat und endlich "ihr Leben" leben kann, ist zur falschen Zeit am falschen Ort und kann dann leider ihren Mund nicht halten. Ein Fehler, der ihr Leben von jetzt auf sofort grundlegend verändert. Man leidet mir ihr mit, kann die Wut spüren und würde wahrscheinlich genau so handeln, wenn man den Mut hätte, den Yoko hat.

Ein typischer Aichner-Schreibstil. Kurz und auf den Punkt. Keine ewig langen Beschreibungen von Unwichtigem und trotzdem kommt erst nach und nach die Wahrheit ans Licht.

Dieses Buch besticht nicht nur mit einem tollen, modernen Cover, es ist wieder grandios. Spannung von der ersten Seite an, brutal, verstörend und ohne Längen kommt dieser Thriller daher. Ein Minus muss ich vergeben - leider in einem Zug durchgelesen und jetzt muss wieder die Zeit für den nächsten Aigner überbrückt werden.

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel

sehr gut

Gleich zu Beginn an ist man Mitten in der Geschichte und nach und nach erfährt man in Rückblicken/Erzählung, wie sich was zugetragen hat. Ich will hier gar nicht über den Inhalt viel schreiben, jeder Leser soll selbst in die Geschichte finden bzw. verrät der Klappentext schon genug.
Am Anfang wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Dann hatte ich Momente, wo ich nicht mehr weiterlesen wollte, weil ich endlich wissen wollte, was noch passiert. Immer dieses hin und her. Ich habe mit ihr gelitten, dann hab ich mich wieder gewundert, was sie zu leisten vermag.
Ein seltsames Buch, aber Aufhören war dann doch keine Option.
Geschrieben finde ich es gut (vom Schreibstil) und für mich einmal etwas anders, als meine üblichen Krimis oder Romane. Ein Buch zum Nachdenken.
Das Cover gefällt mir sehr, alleine das machte schon Lust darauf, es zu lesen.

In den Farben des Dunkels

sehr gut

Von der ersten Zeile an ist man in der Geschichte von Saint und Patch angekommen und kommt 583 Seiten nicht mehr heraus. Man leidet mit Saint, die die Suche nie aufgibt. Sie kommt doch immer wieder an ihre Grenzen, aber für Patch würde sie ihr Leben geben. Christ Whitaker beschreibt so, als ob man vor Ort wäre. Schöne Sätze und intensive Gedanken.
Zwischendurch kam mir das Buch schon etwas lang vor, aber aufhören war keine Option. 30 Jahre ein auf und ab und immer wenn man denkt, was soll jetzt noch kommen, kommt es gewaltig auf einen zu.
Ich würde empfehlen den Klappentext nicht zu lesen oder nur die ersten paar Sätze, er greift viel zu viel vor und nimmt die Spannung.
Das Cover ist schön, mich stören die Empfehlungen von den Schriftstellerkollegen, auch wenn es natürlich für das Buch spricht. Würde auf der Rückseite auch passen, dafür vom Inhalt weniger verraten.
Habe zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt, aber für 5 Sterne hatte es etwas Längen und 5 Sterne bekommt für mich nur ein Buch, dass mich zu 100 % einfängt.
Trotzdem von mir Daumen hoch und bitte lesen!

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter

sehr gut

Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich ein "Erwachsenenbuch" oder ein Jugendbuch lese, wenn mich das Thema interessiert oder das Buch anspricht, dann lese ich es. Comics haben mich seit meine Kindheit begleitet und daher finde ich das Buch als eine gute Mischung. Die Zeichnungen sind sehr witzig gemacht, etwas ungewöhnlich und im üblichen Sinne auch nicht wirklich schön, aber ANDERS. Der Text ist witzig und tiefgründig zugleich.
Lisa, ein unglückliches Kind, mit unglücklichen Eltern, sie stemmt ihr Leben, weil ihr nichts anderes übrig bleibt und dann kommt Walter von einem anderen Stern, mit seinen Weisheiten - genial.

Dieses Buch sollte in der Schule zur Pflichtlektüre gehören und es sollte danach auch darüber diskutiert werden, weil das Thema ist so aktuell, dass einem fast die Tränen kommen, wenn man intensiver darüber nachdenkt.

Selbe Stadt, anderer Planet

gut

Das Buch ist mir schon durch sein schönes Cover aufgefallen und das Thema hat mich interessiert, nachdem ich die Region kenne, mit samt seiner Touristenproblematik.
Johanna, die das Elternhaus übernimmt und die Praxis ihres Vaters. Doris ihre Schwester, die eine Tischlerei im Ort betreibt. Witzige Ansätze, aber leider für meine Geschmack zu wenig ausgeführt. Dann der Schauplatzsprung nach China zu "Patrick", dem Alkoholiker-Chinesen. Diese Teile haben mir nicht so gefallen. Schon witzig, aber .... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll ... verwirrend?
Man bekommt Einblick in das Leben vor Ort, traurig und witzig, aber doch etwas durcheinander.
Es ist ein schönes Buch, aber ich habe mir mehr erwartet, weil die Idee gut ist und auch der Schreibstil von Dominika Meindl gefällt mir sehr. Ihr Wortwitz und die österreichischen Ausdrücke. Alles toll, aber trotzdem nur 3 Sterne, weil es mich nicht "abgeholt" hat.

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1

sehr gut

Dass Andreas Gruber ein vielseitiger Autor, mit viel Phantasie ist, konnte ich schon in seinen bisherigen Büchern (alle gelesen!) genießen, das war auch dieses neue Buch natürlich Pflichtlektüre. Das Cover und der Titel haben mich etwas irritiert und auch dass es als Thriller angekündigt wurde. Ich würde es eher als Jugend-Action-Buch einordnen, wenn es dieses Genre gibt?
Trotzdem habe ich es fast in einem Zug durchgelesen, weil die Charaktere des Teams Omega sympathisch dargestellt wurden. Die Spannung wird vom Beginn bis zum Ende gehalten und auch die Rückblenden haben mir gut gefallen. Das Thema ist aktuell und die Umsetzung ist gut gelungen. Die Ankündigung, dass noch 2 Teile erscheinen macht neugierig, wie es mit Jayden, Erik und Lenny weitergeht, auch warum "er ist es" ..... (nicht spoilern!).
Das Cover passt zum Buch, gefällt mir persönlich nicht so und hätte mich eher vom Kauf abgehalten, würde nicht Andras Gruber draufstehen.

Wer zuerst lügt

ausgezeichnet

Evie Porter, eine Frau mit vielen Geheimnissen, daher hat mich das Buch auch sofort gefesselt, kaum eine Möglichkeit es zu unterbrechen. War für mich auch besser so, es (fast) in einem Zug zu lesen, da ich sonst die Menge an Namen durcheinander gebracht hätte. Die Sympathie, die man für Evie entwickelt und die in jedem Kapitel neu gewonnenen Erkenntnisse und Entwicklungen machen aus der Geschichte einen wirklich spannenden Thriller.
Die Idee hat mir gefallen und auch die Umsetzung. An manchen Stellen vielleicht etwas unrealistisch oder überzogen, aber mir macht das nichts aus und ich finde, es hat dem Buch auch nicht geschadet.
Der Schreibstil ist nicht ungewöhnlich, leicht zum Lesen, aber mehr erwarte ich mir von einem Thriller auch nicht.
Das Cover gefällt mir gut, sind genau die Farben, die derzeit aktuell sind und auch der Titel passt gut.
Rundum ein spannender Thriller, der (für mich) ein nicht vorhersehbares Ende hatte.

Die Burg

sehr gut

Ich freue mich auf jedes neue Buch von Ursula Poznanski und bin jetzt etwas hin und hergerissen. Das Thema ist sehr aktuell und nachdem ich schon einige Escape-Romane gelesen habe, war ich gespannt, wie sie das Thema umsetzte. Nachdem ihre Escape-Räume KI-gesteuert waren, hatte sie natürlich alle Freiheiten, dieses Thema zu gestalten und es gelang ihr wirklich gut. Sie konnte erscheinen lassen, was immer sie wollte und teilweise war das der schlimmste Alptraum. Manchmal war es mir etwas zu viel "rundherum", aber doch immer wieder spannend und man mochte kaum eine Lesepause einlegen.

Die Beteiligten waren gut ausgewählt und ihre Charaktere sehr abwechslungsreich. Der sympathische Maxime, der cholerische Nevio, Yvonne die Taffe etc. und natürlich das Personal "außen". Man konnte sich jeden gut vorstellen und litt auch mit allen Aktionen mit. Das Ende hätte noch etwas länger und detaillierter sein können, dafür hätte ich von der Mitte gerne ein paar Seiten geopft.

Mein Fazit ist, dass man mit dem Buch nichts falsch macht, wenn man sich für Escape, KI oder ähnlichen Themen interessiert, sonst würde ich die Finger davon lassen, ist doch sehr speziell.

Das Cover gefällt mit sehr gut - passt perfekt.

Eine halbe Ewigkeit

sehr gut

Ich habe "damals" Mondscheintarif gelesen, aber kann mich natürlich nicht mehr daran erinnern, außer, dass es sehr witzig war und Ildiko damit einen neue Ära erschlossen hat.
Jetzt die quasi Fortsetzung zu lesen hat schon Spaß gemacht, weil ich halt auch genau so alt bin wie Cora und viele ihrer "Leiden" gut nachvollziehen kann.
Die restlichen Charaktere des Buches erobern einen sofort, auch wenn sie teilweise etwas überzogen waren, was sicher auch beabsichtigt war.
Ildiko schweift gerne ab, das muss man schon mögen. Sie ist aber eine Meisterin des Wortwitzes und ich mag ihren Schreibstil gern, auch wenn es gar nicht die Art der Bücher ist, die ich gerne lese.
Ohne zu spoilern, kann ich sagen, dass mir das Ende gefallen hat und vielleicht gibt es ja in 25 Jahren eine Fortsetzung.
Der Titel gefällt mir nicht so, aber das Cover ist schön und fällt auf.

Das Chaos eines Augenblicks

sehr gut

Geschichten über Freundschaften gibt es viele, aber dieses Buch unterscheidet sich dadurch, dass gleich zu Beginn die Freundschaft jäh durch den Tod von Scarlett beendet wird. Evie leidet sehr unter dem Verlust von Scarlett und man kann sich gut in ihre Trauer hineinfühlen. Auch ihre MS-Erkrankung macht ihr das Leben nicht leicht.
Scarlett hat die Möglichkeit "da" zu sein, aber nur als Zuschauerin bzw. gibt sie uns Einblicke in ihre und Evies Vergangenheit. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Evie und Scarlett erzählt. Mir gefällt die Idee. Auch die Feinheit, wie das Thema Tod und Krankheit behandelt wird, ist sehr berührend und intensiv.
Die Entwicklung der Geschichte ist voraussehbar und trotzdem das Ende überraschend und so schön geschrieben, dass ich Tränen in den Augen hatte.
Ein feines Buch, welches ich gerne weiterreiche.