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Knopf

Bewertungen

Insgesamt 241 Bewertungen
Bewertung vom 10.12.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


sehr gut

In einer Doku über Queen Elizabeth II. Hatte ich eine nette Geschichte gehört. Bei einem Spaziergang in Balmoral hielt sie einen Plausch mit US Urlaubern, welche sie nicht erkannt hatten. Ob sie hier wohne beantwortet sie mit: ja sie habe ein Haus in der Nähe und ob sie schon mal der Königin begegnet sei: nein sie selbst nicht, aber der Polizist in ihrer Begleitung hätte sie schon öfter gesehen.
Und so war wohl auch ihr Naturell. Fleißig und ihr Leben der Krone untergeordnet, aber immer zu Scherzen aufgelegt.
Deshalb kann ich mir die Geschichte: Tee auf Winsor Castle sehr gut vorstellen. Sie möchte gerne mal das wahre, einfache Leben kennenlernen. Ihre Beerdigung findet statt, Charles wird König und so verbringt sie ihren Lebensabend als pensionierte Bedienstete auf Windsor Castle. Als sich eine Teilnehmerin einer Schlossführung zu ihr in die Teestube verirrt, packt sie die Gelegenheit beim Schopfe und verbringt mit Kate, dem Überraschungsgast, ein paar vergnügliche Stunden.
Der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen, die beiden Hauptfiguren haben sich wunderbar ergänzt, obwohl sie ganz unterschiedlichen Schichten angehören. Der gegenseitige Respekt war zu spüren und beide waren neugierig auf neue Erfahrungen. Die 160 Seiten des kleinen Romans waren schnell und gerne gelesen und es gab kein kitschigen Ende, was der Geschichte sehr geschadet hätte.

Bewertung vom 06.12.2024
Die Goldene Schreibmaschine
Henn, Carsten Sebastian

Die Goldene Schreibmaschine


gut

Ich hatte bisher noch kein Buch von Carsten Henn gelesen, mir vor kurzem die Verfilmung des Buchspazierers angesehen und dann sein ersten Kinderbuch entdeckt. Der Titel, Die goldene Schreibmaschine und der gelungene Einband machten mich neugierig auf diese Geschichte.
Wie bei so viele Kinderbücher, ist auch hier die Hauptperson, Emily Paper, eine Außenseiterin. Mit ihrem übertriebenen Ordnungssinn löst sie oft Heiterkeit bei ihren Mitschülern aus. Nur mit Charly, ihre beste Freundin und Frederick verbindet sie eine Freundschaft, die sie etwas aufbaut. Ihre Eltern mussten beruflich für längere Zeit ins Ausland und so lebt sie bei ihren Großeltern; ein Lehrer(Dr.Dresskau) hat sie auf dem Kieker und macht ihr das Schulleben schwer. Die Großmutter arbeitet in der Anna-Amalia, einer wunderschönen, alten Bibliothek, welche mittlerweile zu Emilys Lieblingsort geworden ist. Als ihr eines Tages ein merkwürdiges Verhalten von Dresskau in der Bibliothek auffällt, versucht sie hinter dessen Geheimnis zu kommen; was ihr auch gelingt. Sie versucht mit Hilfe der goldenen Schreibmaschine, ihre kleine Welt in Ordnung zu bringen, was natürlich aus dem Ruder läuft.......
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Elemente zwischen realen Leben und der magischen Welt harmonieren gut. Es werden die guten Werte dieser Welt vermittelt und dass es eben leider auch eine andere Moral gibt. Allerdings scheint mir die Darstellung des Bösewichts Dresskau etwas übertrieben und die Beschreibung seiner Anhänger vielleicht nicht kindgerecht, da diese die Hinweise auf die Braunhemden nicht in den richtigen Zusammenhang bringen können. Aber darüber sollten andere entscheiden.

Bewertung vom 17.11.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


sehr gut

Als Suzie (eine der beiden Freundinnen der Namensgeberin der Krimireihe) an einer Stadtratsitzung in Marlow teilnimmt, um die Abläufe dort kennenzulernen, wird der Bürgermeister Geoffrey Lushington ermordet. Vergiftet mit Eisenhut. Suzie informiert natürlich sofort Mrs Potts und Becks(die dritte im Bunde) und als die leitende Ermittlerin von der Polizei Tanika am Tatort eintrifft, ist das Trio bereits vollständig vertreten.
In den ersten beiden Bänden ermittelten die drei Damen auf eigene Faust. Denn Frauen ab 40 sind unsichtbar und können so andere Dinge erschnüffeln und erfahren, als die professionellen Ermittler. Nicht zur Freude von Tanika, die aber mittlerweile überzeugt von der Arbeit der Drei ist und sie offiziell zu Beraterinnen, sogar mit Ausweis, ernennt.
Das gibt den drei Damen Oberwasser und sie ermitteln unermüdlich, winken mit ihren Ausweisen und befragen die Teilnehmer der Stadtratsitzung. Hier erfahren sie einige Geheimnisse und weiten ihren Verdächtigenkreis aus. Denn wer schrieb dem Bürgermeister Drohbriefe? Was soll er getan haben? Das passt gar nicht zu dem Bild, welches alle Befragten von ihm machten.
Auch wenn sie jetzt fast offiziell ermitteln, kommt es noch zu humorvollen Begebenheiten. Bei Becks hat sich die Schwiegermutter eingenistet und macht auch keine Anstalten wieder zu verschwinden. Die Freundinnen wollen ihr helfen, sind aber zu sehr mit dem Mordfall beschäftigt.
Mir hat das Buch gut gefallen. Ein flüssiger Schreibstil und drei schnüffelnde Damen, die fast keine Skrupel kennen, haben mir ein paar vergnügliche Lesestunden beschert.

Bewertung vom 11.11.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


gut

Kaltenbrunn, ein kleiner(fiktiver) Ort im Odenwald, steht seit Jahren immer wieder in den Schlagzeilen, da immer wieder kleine Jungen verschwinden und nie wieder auftauchen. Als es 1986 wieder passiert, kehrt der 72-jährige Ex-Kommissar Hans-J.Stahl zurück nach Kaltenbrunn. Er hat damals in den 70er Jahren die Ermittlungen geleitet und einer trauernden Mutter leichtfertig das Versprechen gegeben, ihren Sohn zu finden.
Er kehrt zurück und erkennt vieles wieder. Aber auch er wird von einigen der ca.50 Einwohnern wiedererkannt. Es ist ein Ort mit erwachsenen Einwohnern, Kinder gibt es hier nicht. Aber eine grosse psychiatrische Anstalt. Ist der Täter dort zu suchen?
Das Buch besteht aus vielen, kurzen Kapiteln, welche aus sehr verschiedenen Ansichten erzählt werden. Das macht das Buch kurzweilig und spannend. Allerdings ist das Leben in Kaltenbrunn ziemlich finster. Jeder scheint Dreck am Stecken zu haben oder von seinem Lebensstil her nicht in die Augen der anderen Einwohner zu passen. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten, wie Stammtische und gemeinsame Hobbys. Über das Hobby Forografieren kommt der Kommissar a.D. Stahl einigen Geheimnissen und auch dem Täter letztendlich auf die Spur.
Mir laufen immer Schauer über den Rücken, wenn ich Thriller lese, welche in so kleinen, düsteren Orten spielen. Wobei es hier ja zumindest ein Hotel, eine Klinik und einen Dorfladen gibt. An die Zeit nach dem Tschernobyl Unglück kann ich mich noch gut erinnern und auch welche Ängste damals herrschten.
Ich kannte den Autor bisher noch nicht, werde aber bestimmt noch das eine oder andere Buch von ihm lesen.

Bewertung vom 09.11.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


sehr gut

Die 80jährige Edie ist im Laufe ihres Lebens, durch viele Schicksalsschläge zur Weihnachtshasserin geworden. Sie erscheint vielen Menschen als grantig, eigenbrötlerisch und unausstehlich. Trotzdem hat sie ein paar wenige Menschen, die wohl ihren guten Kern kennen, denen sie aber trotzdem immer wieder vor den Kopf stößt. Zur Weihnachtszeit potenziert sich ihr Verhalten noch.
Sie liebt Puzzle und Kreuzworträtsel und entwirft diese für viele bekannte Zeitungen.
Kurz vor Weihnachten bekommt sie einen Umschlag mit Puzzleteilen. Sie soll damit ein Rätsel lösen und könnte damit Morde verhindern, wenn sie etwas aus ihrer Vergangenheit aufklärt und das alles bis Weihnachten.
Obwohl ihr Urenkel Sean, den sie wie ihren Sohn großgezogen hat, bei der Polizei arbeitet, gibt sie ihm nicht alle Hinweise weiter. Kurz darauf wird die 1.Leiche entdeckt; bei ihr werden weitere Puzzleteilchen entdeckt.
Edie ermittelt für sich und kommt so der Polizei oft in die Quere. Durch ihre sture Art macht sie es ihren Mitmenschen nicht leicht. Aber es geschehen noch weitere Morde und irgendwann wird sogar ihr Urenkel/Sohn entführt.
Obwohl sie so negativ auftritt, ist mir Edie sehr sympathisch. Sie ist ehrlich, allerdings oft auf erschreckende Weise. Gleichzeitig merkt sie es selbst, kann sich aber nicht entschuldigen und ihre Reue zeigen. Sie ist einfach zu beschädigt vom Leben.
Ich würde das Buch nicht als Cosy Krimi beschreiben. Dafür gibt es zu viele Tote und die Ermittlungsarbeit der Polizei wird vernünftig beschrieben und durchgeführt.
Mir hat das Buch, mit seinen Rätseln gut gefallen, obwohl da oft mit der Übersetzung und meinen schlechten Englischkenntnissen einiges Grundwissen bzw. der feine Humor verloren geht. Insgesamt hat mir die flüssige Übersetzung aber gut gefallen.
Alexandra Benedict und ihren beiden Weihnachtskrimis werden hoffentlich noch einige folgen. Ich bin bereit!

Bewertung vom 12.10.2024
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


sehr gut

Hanna Ahlander und Daniel Lindskog müssen in einem neuen Fall ermitteln. Ausgerechnet über die Osterfeiertage 2021, was nicht allen Familienangehörigen passt. Auch das Wetter ist eigentlich noch sehr winterlich, was aber sehr gut zu der Umgebung der Morde passt.
Das alte Hochgebirgshotel in Storlien ist ziemlich verfallen und Charlotte Wretlind hat es sich zur Aufgabe gemacht, es in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Sie hat schöne Kindheitserinnerungen von manchen Aufenthalten dort. Allerdings trifft sie nicht nur auf Gegenliebe für dieses Projekt. Außerdem ist sie menschlich auch nicht gut gelitten und reagiert oft eiskalt auf ihre Mitmenschen.
Als sie eines Tages auf brutalste Weise erstochen in ihrem Hotelzimmer in Åre aufgefunden wird, ist es für das Ermittlungsteam nicht einfach, denn die Zahl der Verdächtigen ist gross. Und warum wird kurze Zeit später eine der Hotelangestellten erdrosselt? Hatte sie zu viel gesehen?
Und wie hängt wohl die Geschichte der jungen Frau damit zusammen, welche wir in den Rückblicken ins Jahr 1973 kennenlernen?
Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, welche sich durch den flüssigen Schreibstil gut lesen lassen. Oft gibt es einen Wechsel zwischen den einzelnen Personen und Handlungen, dadurch entstehen immer kleine Cliffhanger und man möchte schnell mal weiterblättern. Das Privatleben der handelnden Personen nimmt einen großen Teil des Buches ein. Ich mag gerne Krimis mit einer ausgewogenen Mischung aus spannender Ermittlungsarbeit und dem Privatleben der Ermittler und ihren Familien, doch in diesem Buch nahm es leider etwas überhand.
Trotz dieses kleinen Makels fühlte ich mich gut unterhalten und werde diese Reihe auch gerne weiter verfolgen.

Bewertung vom 08.10.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


sehr gut

Kluftinger, als Interims Polizeipräsidium, leitet eine Sonderkommando Übung im Gebirge. Plötzlich herrscht Chaos und ein Toter wird gefunden. Als sich herausstellt, dass es sich um einen Polizisten handelt, der aber gar nicht eingeteilt war, ist Ratlosigkeit angesagt. Warum war er trotzdem hier und ist er vom Felsen gestürzt? Oder war es gar Mord?
Kluftinger hat sich dummerweise als Listenfüller für die nächste Gemeindewahl aufstellen lassen. Als ob er, als Interims Präsident nicht schon überlastet wäre, muss er jetzt noch so viele politische Termine wahrnehmen! Fotos müssen gemacht werden, Fragebögen ausgefüllt werden. Aber das macht Klufti ja mit links und merkt plötzlich, dass ihm so ein Amt wohl auch liegen könnte. Nur, dass sein direkter Konkurrent Doktor Langhammer ist.
Und dann ist auch noch gerade Pilzsaison und Kluftinger findet Mengen von Steinpilzen und zusätzlich nebenbei Beweismaterial für den Mord an dem Polizisten.
Alle Spuren führen ins rechte Milieu und die beiden Autoren geben Einsicht in die Geschichten, die sich um den Schriftzug auf den Hängen unterhalb der Sonnenköpfe ranken und  die Geschichte der Kaderschmiede des dritten Reichs, der Ordensburg in Sonthofen. Da ich mal die Ordensburg Vogelsang besichtigt habe, gruselte es mich schon bei diesen Szenen im Buch.
Aber Kluftinger wäre nicht Kluftinger, wenn er nicht alles in trockene Tücher bringen würde.  Wie fast immer lassen die Autoren eine 'wichtige' Frage offen, sodass man auch auf einen 14.Fall hoffen kann, obwohl öfter auf die Pensionierung des Kommissars angespielt wurde.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und hoffe, dass der Ausflug ins Politische auf diesen Band beschränkt war. Klufti ist Kult und ich freue mich auf weitere Abenteuer mit ihm.

Bewertung vom 12.08.2024
Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1
Cors, Benjamin

Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1


sehr gut

Es wird eine neue Sondereinheit für komplexe Serienstraftaten gegründet. Gruppe 4 heisst sie und soll von den beiden Kommissaren Mila Weiss und Jakob Krogh geleitet werden. Jakob hatte sich eine einjährige Auszeit genommen und auch Mila bringt ein privates Geheimnis mit. Im Laufe des Buches wird teilweise die Vergangenheit der beiden erklärt.
Aber bevor die beiden sich überhaupt mit dem übrigen Expertenteam beschnuppern können, sind sie schon mitten in den Ermittlungen. Die ältere Dame Irene Nowak wird ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Nach dem Tod noch misshandelt von einer Krähe. Gefunden wurde sie, da in der Nachbarwohnung eine junge Frau brutal überfallen wurde und die Polizisten eine Zeugenbefragung durchführen wollten. Gehören die Taten irgendwie zusammen? Und wieso wurde Frau Novak noch gesehen, obwohl sie laut Gerichtsmediziner bereits schon zwei Tage tot war?
Der Schreibstil ist flüssig und spannend, die Handlung brutal und oft detailgetreu beschrieben. Nichts für schwache Nerven. Der Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch, denn die Überfälle auf Frauen und auch die 'Krähenmorde' nehmen zu und das Ermittlerteam ermittelt fast ohne Unterlass. Jede Spur wird verfolgt. Als Leser erfährt man schon etwas früher wer der Täter ist und seine Vorgehensweise, allerdings seine Motivation erst ziemlich zum Schluss. Die Handlung endet zwar mit einem bösen Cliffhanger, aber man kann das Buch als Einzelband lesen.

Bewertung vom 04.08.2024
Mord im Antiquitätenladen
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen


gut

Eigentlich stand dieses Buch nicht auf meiner Wunsch- und Leseliste, aber wenn es schon mal hier lag, konnte ich es auch lesen. Ich wurde angenehm überrascht mit einem kurzweiligen, humorvollen Cosycrime.
Da ich den Autor nicht aus dem TV kenne, kann ich keine Vergleiche zu Siggi, dem Antiquitätenhändler aus dem Buch stellen. Die fiktive Gestalt stellt sich sympathisch dar und den Antiquitätenladen konnte ich mir vor und nach den Putzaktionen von Doro gut vorstellen. Das Geschäft scheint ja auch ganz gut zu laufen und somit bedient das Buch nicht alle Klischees anderer Cosycrimes.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Gleich zu Beginn taucht ein Toter auf, welcher aber gleich wieder verschwunden ist, dafür hängt plötzlich ein unbekanntes Bild, eine Tapisserie an der Wand. Siggi bemerkt es sofort, obwohl es für Außenstehende unbegreiflich ist, wie er den Überblick in seinem unübersichlichem Laden behalten kann.
Da die Polizei ihm die Geschichte mit der verschwundenen Leiche nicht glaubt, nimmt er selbst die Ermittlungen in die Hand. Angespornt von Doro, seiner neuen Raumpflegerin und unterstützt von Anton, einem Kunstsachverständigen und Freund aus Köln. Nach vielen Wirrungen und Irrungen und einigen Blessuren gelingt es ihnen die Zusammenhänge zu erkennen und aufzuklären.
Ich hatte ein paar vergnügliche Lesestunden mit diesem Buch und kann es Lesern von Cosycrimes empfehlen.

Bewertung vom 30.07.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


gut

Sara Linton und Will Trent haben geheiratet; Will hat die Organisation für die Hochzeitsreise übernommen und Sara ist wirklich freudig überrascht, was Will geplant hat. Eine Woche Auszeit in der Ridgeview Lodge, am Anfang des Appalachian Trail. Bevor sie dorthin gelangen, müssen sie eine 2-stündige Wanderung bergan hinter sich bringen. Oben werden sie mit einer tollen Umgebung und Hütte belohnt. Auch der Empfang durch die Betreiber, der Familie McAlpine ist angenehm. Allerdings ändert sich der positive Eindruck gleich beim gemeinschaftlichen Abendessen. Die Familie scheint sich über irgendetwas nicht einig zu sein, die Chefin Mercy wird von allen niedergemacht und auch die Gäste scheinen etwas auszusetzen zu haben oder betrinken sich sinnlos.
Sara und Will wollen noch etwas im Fluss entspannen, als sie plötzlich durch einen Schrei aufgeschreckt werden. Will findet Mercy niedergestreckt von mehreren Messerstichen am Ufer und beginnt mit den Rettungsversuchen, bei denen er sich selbst schwer an der Hand verletzt. Die letzten Worte die Mercy ihm zuflüstert werden dem Leser immer stückchenweise wiedergegeben.
Für Will steht der Täter fest. Es muss sich um Dave handeln. Dieser ist nicht nur der brutale Ex-Mann von Mercy, sondern auch Wills Alptraum aus dem Kinderheim.
Nach vielen Ermittlungen, bei denen der heimische Sheriff nicht viel dazutut, aber Amanda, Faith und Kevin, mittlerweile dazugerufen, jeder Spur nachgehen, gelingt es den wahren Täter zu überführen. Bis dahin ist es ein langer Weg, denn oft handelt es sich um eine Sackgasse, es tun sich Abgründe auf bei der Famile McAlpine. Fast jeder hat Dreck am Stecken.
Ich kenne fast alle Bücher von Karin Slaughter und lese sie bereits seit fast 20 Jahren. Brutale Szenen sind ihr Markenzeichen, aber diesmal fand ich ihre vulgäre Sprache und die vielen Kraftausdrücke etwas übertrieben. Die ersten 100 - 200 Seiten waren etwas langatmig und ich hätte mir gewünscht, dass nicht gleich am ersten Abend der Mord geschieht. Ein, zwei Tage mit den geplanten Ausflügen hätte ich persönlich reizvoll gefunden. Nach dem etwas langsamen Einstieg, nahm die Spannung rasant zu und ich habe das Buch dann sehr schnell weiter- und zu Ende gelesen. Und nun freue ich mich auf weitere spannende Fälle mit den Frischvermählten und ihren Kollegen.