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Benutzername: 
Wilma
Wohnort: 
Bergisch Gladbach

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 09.08.2024
Die Löwin von Jerusalem
Laurin, Ruben

Die Löwin von Jerusalem


ausgezeichnet

Der Prolog macht neugierig auf dieses Buch. Der Autor nutzt eine sehr bildhafte Sprache, um uns Bathseba und David sowie die anderen Protagonisten nahezubringen. Man sieht sie förmlich vor sich, wie Bathseba vorbeischreitet, wie David sich nach ihr umdreht.
Im zweiten Teil des Buches lässt die Spannung etwas nach, ich wartete, dass etwas passiert, dass Bathseba endlich aus ihrer Ehehölle befreit wird. Aber niemand rührt einen Finger, selbst der gutherzige Großvater nicht, und David wartet jahrelang ab. Als endlich jemand der armen misshandelten Frau hilft, wird der Täter verurteilt, von denselben Leuten, die vorher den bösen Uriah haben gewähren lassen. Unverständlich. Waren das die Zeiten?
Die erste Hälfte des Buches hat mich gefesselt und mir gut gefallen, in der zweiten Hälfte habe ich im wesentlichen auf das Ende gewartet. Der zweite Teil hätte wesentlich kürzer ausfallen können.
Insgesamt eine interessante Lektüre mit einem ungewöhnlichen Erzählstil und einer brutalen Geschichte.

Bewertung vom 22.01.2024
Der lange Weg
Breimeier, Dierk

Der lange Weg


ausgezeichnet

Ich hab den neuesten Roman von Dierk Breimeier - Der lange Weg - gelesen. Rezension: Nach "Zwei Wochen für ein ganzes Leben" hat Dierk Breimeier ein weiteres wunderschönes Buch veröffentlich. "Der lange Weg" erstreckt sich über dreißig Jahre. Dreißig Jahre, in denen Raimund Petersen sich von seiner großen Liebe Lilija getrennt hat, als Regisseur diese Liebe in einem bejubelten Theaterstück dargestellt hat. Danach ist er zur See gefahren, hat noch mehrmals die Liebe erfahren, muss aber immer wieder an Lilija denken.
Dierk Breimeier ist selber jahrelang zur See gefahren. Seine Erlebnisse schildert er hochinteressant, aus einem sehr persönlichen Blickwinkel. Man wandert geradezu mit ihm gemeinsam durch die Gassen in seinen verschiedenen Stationen in Asien. Raimund Petersen hat vermutlich eine Menge von seinem Autor, seine Melancholie, sein Fernweh, sein Sehnen nach Liebe sind sehr einfühlsam dargestellt.
Der Roman hat mich fasziniert. Absolute Leseempfehlung. 5 Sterne

Bewertung vom 29.09.2023
Maria und Phil
Ehrlich, Manfred K.

Maria und Phil


weniger gut

„Maria und Phil“ von Manfred K. Ehrlich vermochte mich nicht zu fesseln. Meiner Meinung nach gibt es viel zu viele Ereignisse, mehr oder weniger zur selben Zeit: Der Vater hat einen Schlaganfall, der Bruder einen Unfall, Maria hat einen neuen Job, Stress im Job, ist den Job wieder los, ihre Freundin hat Beziehungsprobleme, die Schwiegertochter stellt Phil hinterher, es gibt einen Liebhaber, dann ist noch Phils Kollege krank – alles passiert fast gleichzeitig. Ganz zum Ende macht Phil auch noch seinen Vater ausfindig – das kam unerwartet. Das Buch hat zu viele Perspektiven, fast alle Protagonisten erzählen aus ihrer Sicht. Einige der Nebenpersonen sind für meinen Geschmack viel zu ausführlich beschrieben, das stört den Lesefluss. Zum Lesefluss: Die Sprache ist nicht wirklich flüssig, eher etwas gestelzt oder gedrechselt, zum Beispiel „er begab sich“ kommt häufig vor, anstatt dass er einfach geht. Es gibt viele sehr lange Dialoge, die fast immer in Monologe ausarten, die keine normale „Sprechsprache“ zeigen. – Es gibt gute Ideen in dem Buch, aber an der Umsetzung hapert es.

Bewertung vom 29.09.2023
Irmas Enkel
Moor, Leandra

Irmas Enkel


ausgezeichnet

"Irmas Enkel" handelt von Krieg, von Repressalien, Brutalität und Entbehrungen. Und davon, wie einige Frauen verzweifelt versuchen, ihre Kinder durchzubringen und an der Trauer um ihre Männer und Brüder nicht zu zerbrechen. Alle Protagonisten haben Stärken und Schwächen, alle sind so gut beschrieben, dass man meint, sie zu kennen. Es ist ein Buch, dass man kaum aus der Hand legen kann, obwohl man es manchmal vom E-Book Reader löschen möchte, weil es einen mitnimmt. Leandra Moor nimmt uns mit in die Vergangenheit, schildert uns anschaulich das Leben im Krieg und danach, als die Menschen dachten, alle Repressalien wären vorbei, und dann legte die DDR ihnen Fesseln an. Das Nachwort von Leandra Moor ist sehr empathisch, es lässt die Geschichte des Buches noch einmal in einem anderen, traurigen Licht erscheinen.

Dieses Buch sollten diejenigen lesen, die auch heute wieder mit Säbeln rasseln, auf Asylsuchende fluchen oder den Krieg verherrlichen. Ein tolles Buch!

Bewertung vom 31.08.2023
Zwei Wochen für ein ganzes Leben
Breimeier, Dierk

Zwei Wochen für ein ganzes Leben


ausgezeichnet

Zwei Wochen für ein Ganzes Lieben – Dierk Breimeier
Eine wunderschöne Geschichte. Ein junger Mann, Raimund, Theaterregisseur, fährt zu einer einsam gelegenen Hütte im Lappland, um dort acht Monate zu verbringen, davon zwei Monate in dunkler Polarnacht. Aber er bleibt nicht einsam, er trifft einige der Bewohner, unter ihnen Lilija, eine junge Samin. Raimund richtet sich in seiner Hütte in, hackt Holz, hackt ein Eisloch und unternimmt mehrere mehrtätige Touren. Und er trifft immer wieder auf Lilija, die ihm nicht mehr aus dem Sinn geht.
Die Wandertouren und die faszinierende Landschaft werden so anschaulich geschildert, dass man fast glaubt, dabei zu sein, und sich am liebsten sofort auf den Weg in die Arktis machen möchte.
Die Beziehung zu Lilija entwickelt sich, und den beiden stellt sich die Frage, ob diese Beziehung eine Zukunft hat.
Ein ungewöhnliches Buch mit einem ungewöhnlichen Plot. Keine Reisebeschreibung, sondern eine faszinierende Erzählung. Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen.
Ich habe lange gezögert, ob ich 4 oder 5 Sterne gebe. Der Autor hat leider kein Rechtschreibprogramm verwendet und auch keine sonstige Korrekturhilfe verwendet. Das Buch enthält viele Fehler, insbesondere viele Zeichenfehler, die ärgerlich sind, und überflüssig. Aber wenn man darüber hinweg sieht, ist es ein faszinierender Roman. Also doch 5 Sterne.

Bewertung vom 19.08.2023
Die zur See fahren
Bürger, Sabine

Die zur See fahren


ausgezeichnet

"Die zur See fahren" von Sabine Bürger handelt in zwei Zeitebenen: Eine Mitte der 60er Jahre, eine in der heutigen Zeit. Zwei Frauen lieben jeweils einen Seemann. Marie-Luise, die Mitter der 60er Jahre eine 6-monatige Fahrt auf einem Frachtschiff gemeinsam mit ihrem Ehemann unternimmt. Und Cosima in der heutigen Zeit. Die beiden Frauen freunden sich an, trotz des großen Altersunterschiedes. Und Marie-Luise vertraut der Jüngeren ihr Tagebuch an. Das Buch wechselt zwischen der Beschreibung von Marie-Luises Schiffahrt, ihren Tagebucheinträgen, und Cosima in der heutigen Zeit. Gerade die 1960er Jahre sind sehr anschaulich geschildert, man fiebert mit Marie-Luise mit, eine sensible, aber leidenschaftliche Person, der ich mehrfach "Bitte mehr Selbstbewusstsein" zugerufen hätte. Tja, waren halt andere Zeiten. Aber sie schlägt sich durch. - Cosima entdeckt beim Tagebuchlesen das große Geheimnis, und außerdem eine Verbindung zwischen ihr und Marie-Luise. Diese zwei oder drei Handlungsstränge sind interessant ineinander verwoben und tragen zur Spannung des Buches bei. Beide Protagonistinnen sind sympathisch, auch wenn mir nicht ganz klar war, warum Marie-Luise die Kommunikation zu ihrer Tochter hat abreißen lassen. Schade. Wieder einmal ein Beispiel, wie wichtig Kommunikation ist. Jedenfalls ein wirklich schönes leidenschaftliches Buch.

Bewertung vom 12.06.2023
Schöne Zeit
Siehl, Harald

Schöne Zeit


schlecht

Ich habe die ersten 20 Seiten gelesen und dann nur noch schräg gelesen. Das Buch ist einfach nur abstoßend, grauenhafte Protagonisten, die Frauen sind alle sehr negativ beschrieben, als gäbe es keine normalen Frauen. Vermutlich nicht in der Welt des Protagonisten. Ich kann nur abraten. Das Buch ist in meinem Papierkorb gelandet.

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