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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Savashanim
Wohnort: 
Backnang

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 26.09.2024
Lass die anderen reden
Engelstädter, Vanessa

Lass die anderen reden


gut

Das Buch bietet eine völlig neue Herangehensweise an das Thema Hundeerziehung. Zunächst liegt der Blick auf der eigenen Stressresilienz, den eigenen Stressoren und dem persönlichen Umgang damit. Dann wird der Blick darauf gelenkt, wie gehe ich mit Situationen im Umgang mit anderen Menschen um, die mich stressen, wie mit Situationen mit meinem Hund, die mich stressen und wie mit Situationen, in denen mich andere Menschen stressen, weil mein Hund mich stresst.
Also ziemlich viele Blickwinkel auf das Thema, das somit von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Im Grund ist es tatsächlich kein Buch zum korrekten Umgang mit meinem Hund und wie ich ihn dazu bringe, gut zu funktionieren. Der Fokus liegt darauf, dass man bei sich selbst schauen muss, warum man in manchen Situationen reagiert, wie man es eben tut und das hat sehr oft mit dem eigenen Stressempfinden zu tun. Nicht die anderen sind Schuld, sondern das eigene Erleben und Bewerten einer Situation.
Das Thema ist durchaus spannend und auch sicher in vielen Situationen sehr hilfreich. Es ist aber nichts zum nebenher weg
lesen, sondern ein Arbeitsbuch, dem man sich mit viel Zeit widmen muss. Außerdem sollte man sich generell schon mit der Thematik beschäftigt haben. Denn eigentlich wäre für dieses komplexe Thema eine Begleitung durch eine Fachperson hilfreicher. Zumindest, wenn man keine Ahnung von Dingen wie Stressresilienz hat.
Ich fand das Buch schon gut und werde es auch noch einmal zur Hand nehmen und mir wirklich erarbeiten. Einen Ratgeber zur einfachen Hundeerziehung sucht man hier allerdings vergeblich. Wer aber bereit ist, an sich selbst zu arbeiten und sich auch schon damit auseinandergesetzt hat, dass schwierige Situationen mit Hund und oder anderen Menschen meist an der eigenen Bewertung und den eigenen Anforderungen an sich selbst liegen, bekommt hier ein gutes Handwerkszeug.
Was mir besonders gut gefallen hat war die Tatsache, dass die Autorin sich traut, den Text im generischen Femininum zu schreiben. Das liest sich einfach angenehm.

Bewertung vom 21.09.2024
OUTLIVE
Attia , Peter

OUTLIVE


gut

Dies ist ein medizinisches Fachbuch. Dr. Peter Attia hat zwar versucht, die Texte in allgemeinverständlicher Sprache wiederzugeben, aber dennoch ist es ein Fachbuch, das ein gewisses Wissen und Verständnis voraussetzt. Die Themen sind interessant und er bringt auch auf den Punkt, dass jeder Mensch für seine Gesundheit verantwortlich ist und man auch einiges tun kann, um länger zu leben. Und das auch in einem gesunden und erstrebenswerten Zustand. Das eigene Dafür-tun kann einem niemand abnehmen.
Es ist schön, dass es Ärzte wie ihn gibt, die sich um mehr als das schnelle Abhandeln von Krankheitssymptomen kümmern und wohl denjenigen, die das große Glück haben, solche Ärztinnen oder Ärzte zu finden. Die Regel sieht, zumindest in diesem Land, aber anders aus. Wie man nun letztlich mit dem neu erworbenen Wissen aus diesem Buch umgeht, muss man selber sehen.
Einige Erkenntnisse sind tatsächlich faszinierend und waren mir zumindest neu. Dass Bewegung, gesunder Schlaf, gute Ernährung und wenig Stress Faktoren für ein besseres Leben sind, ist nun keine ganz neue Erkenntnis.
Wer in diesem Buch allerdings gezielt nach Kochrezepten oder Fitnessübungen sucht, hat Pech. Es gibt zu jedem der genannten Themen ausführliche Kapitel, sehr spannend ist auf jeden Fall der Part, Zehnkampf für Hundertjährige. Hierbei kann man selber testen, wie viele typische Alltagssituationen man noch problemlos bewältigen kann.
In jedem Fall ein spannendes und wichtiges Buch, aber wie der Autor ja selber sagt, Gesundheit ist immer auch individuell. Daher gibt es kein auf alle Menschen zugeschnittenes Gesamtkonzept sondern nur sehr viel wissenschaftliche Fakten, die man für sich - und mit viel Glück mit einem guten Arzt / einer guten Ärztin - selber erarbeiten und bestmöglich umsetzen kann.
Ich selbst habe mich aber ehrlicherweise ein wenig durch das Buch gequält und es ist sicher keine leichte Lektüre für Zwischendurch. Wer aber in sein nächstes Arztgespräch besser vorbereitet gehen möchte, für den ist dieses Buch sicher empfehlenswert.

Bewertung vom 25.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


sehr gut

Ich bin ein großer Fan von Alina Bronsky, weil sie es immer wieder schafft, mich mit ihren Geschichten komplett abzuholen. Ich liebe ihre herrlich skurrilen Figuren, die in der Regel durch besonders unsympathisches Verhalten auffallen. Dabei sind sie ja meist sehr hintergründig, wenn man sie erst einmal besser kennen lernt.
In dieser Geschichte ist es der Ich-Erzähler Oscar, der autistische Züge trägt und sich darüber mit den sozialen Gepflogenheiten schwer tut. Er beschreibt seine Beziehung zu seiner Mitstudentin Rosi, die das komplette Gegenteil von ihm ist, sich um Kinder und Enkelkinder kümmert und heimlich anfängt, Mathematik zu studieren. Dabei stellt sie sich gar nicht so schlecht an, wie Oscar ursprünglich erwartet und im Laufe der Geschichte eröffnen sich noch viele interessante Details aus Rosis bewegtem Leben, die das Ganze so lesens- und liebenswert macht. Aber auch Oscar bringt vieles mit und dann gibt es natürlich auch noch sehr seltsame Professoren. Wieder mal gelungen.

Bewertung vom 25.08.2024
Ein Mann zum Vergraben
Casale, Alexia

Ein Mann zum Vergraben


sehr gut

...oder eben doch nicht, wie der ernste Hintergrund dieser humorvoll verpackten Geschichte zeigt. Es geht um häusliche Gewalt, die immer noch von vielen als Privatsache verharmlost wird und die während der Coronazeit ein ganz neues Level erreicht hat. Allerdings hat es die Beseitigung der Leichen im Roman auch vereinfacht. Es wäre interessant gewesen, wie die Geschichte im normalen Leben vonstatten gegangen wäre.
Sally, eine britische Hausfrau, erlebt genau das. Ihr Ehemann war schon immer gewalttätig, mit ihm dauerhaft in der Wohnung eingesperrt zu sein, führte dazu, dass die Pfanne ihrer Granny eine ganz neue Funktion erfüllen sollte. Bei den Überlegungen, wie sie die Leiche entsorgen soll, erkennt sie bald, dass sie mit ihrem Problem nicht allein ist. Ein einzigartiger Club wird gegründet und es entsteht eine besondere Freundschaft unter den Nachbarinnen.
Dass in einer Nachbarschaft vier Frauen Opfer häuslicher Gewalt werden ist sicher nicht unwahrscheinlich. Dass alle zeitgleich in Notwehr ihre Partner töten wohl eher schon. Aber es ist ein fiktives Werk, spannend und teilweise sogar witzig geschrieben und ich habe immer mit den Frauen gefiebert, dass sie nicht doch noch erwischt werden. Das Ende war dann nicht ganz überraschend, aber dennoch rund.
Interessant ist vor allem das Nachwort der Autorin mit Zahlen, Fakten und den Gedanken, warum das Buch in der Corona-Zeit spielt.

Bewertung vom 20.05.2024
Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1
Braun, Ruby

Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1


sehr gut

Ich habe das Buch tatsächlich ursprünglich ausgewählt, weil es so schön aussieht. Das Auge liest schließlich mit.
Aber ich wurde auch von der Geschichte überrascht und schnell mitgerissen. Das Genre ist grundsätzlich ja nun nicht neu, eine typische Enemys-to-lovers Geschichte, Mädchen kommt neu an eine Universität und trifft dort auf einen Jungen, der ihr erklärter Erzfeind ist, aber ihr dennoch die Knie zittern lässt. Alles schon oft dagewesen, aber immer wieder gerne gelesen. Was neu und überraschend ist, ist die Idee dahinter.
Die junge Nemesis beginnt ihr Studium an der Academy of Dream Analysis in Finnland. Sie ist eine sogenannte Traumgeborene, Menschen, die mittels ihrer Träume die Welt verändern können. Um ihre Kräfte sinnvoll einsetzen zu lernen, gibt es diese Universität. Doch Nemesis ist nicht hier um zu studieren, sondern um ihren Bruder zu rächen, der hier vor Jahren durch ungeklärte Umstände zu Tode kam. Dabei steht ihr aber Mercury Sterling im Weg, der Neffe der Direktorin der ADA, der seine eigene düstere Geschichte mitbringt und vor allem seine Familie beschützen will.
Das Ganze ist fesselnd und spannend geschrieben, mit einigen Wendungen und interessanten Figuren in einer neuartigen Welt. Über manche Entwicklungen bin ich dennoch ein wenig gestolpert, aber die ursprünglich angesprochene Klientel ist ja auch einiges jünger als ich.
Nicht zuletzt der Schönheit der Bücher wegen freue ich mich auf jeden Fall schon auf den zweiten Band.

Bewertung vom 18.01.2024
Hundstage mit Martin Rütter
Rütter, Martin;Weber, Jannes

Hundstage mit Martin Rütter


sehr gut

Bei diesem netten Büchlein handelt es sich natürlich nicht um einen Ratgeber zur Hundeerziehung. Aber in jedem einzelnen Bild spielen Hunde und ihre Besitzer eine Rolle. Augenzwinkernd wird auch immer wieder Bezug genommen auf die Probleme, die Martin Rütter in seinen Shows und Fernsehsendungen bearbeitet und die manche Hundebesitzer mit ihren Lieblingen haben.
Dabei darf man gerne schmunzeln, vor allem, wenn man sich als Hundebesitzer auch in der einen oder anderen Anekdote wiedererkennen kann. Einiges darf aber auch nicht so ernst genommen werden.
Man hat es schnell durchgeblättert, es ist liebevoll gezeichnet und geeignet für alle, die Hunde haben, Hunde lieben oder auch einfach für Menschen, die Comics mögen. Eine nette Abwechslung mal ohne moralisierenden Zeigefinger oder Anspruch auf perfekte Hundeerziehung.
Ich jedenfalls habe mich köstlich amüsiert.

Bewertung vom 31.10.2023
Der Achte Tag
Salerni, Dianne K.

Der Achte Tag


ausgezeichnet

Als großer Fan von Fantasy-Welten hat mich auch dieser Auftakt einer neuen Reihe sofort in ihren Bann gezogen. Es ist ein Jugendbuch, aber auch für Erwachsene spannend zu lesen.
Der junge Jax hat bei einem Unfall seinen Vater verloren, die Mutter ist schon lange tot. Er kommt in die Obhut seiner Tante, wo er aber sofort von einem seltsamen jungen Kerl abgeholt wird, den Jax' Vater für den Falle seines Todes als Jax' Vormund bestimmt hatte. Riley ist 18 und kaum in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Dennoch muss Jax fortan bei ihm leben und versteht die Welt nicht mehr. Am Tag nach seinem 13. Geburtstag erwacht Jax in einer völlig menschenleeren Welt. Alle Menschen, Nachbarn, Freunde sind spurlos verschwunden. In der Überzeugung einer plötzlichen Naturkatastrophe versucht Jax, zu überleben und eine Lösung für sich zu finden, als am nächsten Morgen alles wieder völlig normal ist.
Durch seinen Vormund erfährt er, dass er ein sogenannter Wechsler ist. Aufgrund eines Zaubers, den der Zauberer Merlin vor vielen Jahrhunderten gewirkt hat, gibt es Menschen, die zwischen Mittwoch und Donnerstag einen zusätzlichen, achten Tag erleben.
Dadurch erfährt Jax vieles über seinen Vater, dessen Vergangenheit und die Hintergründe und muss lernen, damit umzugehen. Doch es gibt nicht nur freundliche Menschen am achten Tag. Jax beginnt, seine Kräfte zu trainieren, schließt Freundschaft mit einem seltsamen Mädchen und schlittert in ein gefährliches und brisantes Abenteuer, von dem er sich nie hätte träumen lassen.

Im Mai nächsten Jahres erscheint der zweite Band und ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

Bewertung vom 31.10.2023
Die Superkräfte der Vögel
Hartmann, Silke

Die Superkräfte der Vögel


sehr gut

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die fürchten sich vor Vögeln. Aber die meisten Menschen sind fasziniert von diesen majestätischen Geschöpfen, die uns mit ihrer Farbenpracht und ihrem Gesang begeistern. Oftmals nimmt man sie im Alltag aber auch gar nicht mehr richtig wahr und betrachtet sie als eine Selbstverständlichkeit. Dabei ahnt man gar nicht, wie trostlos unsere Welt ohne die Vögel wäre.

In diesem Buch erfährt man vieles, was man als Laie bisher nicht wirklich wahrgenommen hat. Klar, Vögel können fliegen, aber dass das schnellste Lebewesen der Welt ein Turmfalke ist und nicht der Gepard, das war mir neu. Tatsächlich gibt es vieles über die Welt der Vögel, dass noch nicht erforscht ist, auch hiervon wird in diesem Buch berichtet. Aber auch viele interessante und lehrreiche Informationen, über die Kommunikation, die Wahrnehmung und die Fortpflanzung sind in diesem Buch vereint.
Dazu ist das ganze auch noch locker und lustig geschrieben und mit vielen Zeichnungen und Fotos ausgeschmückt. Es ist keine trockene wissenschaftliche Lektüre sondern unterhaltsam und leicht zu lesen. Somit ist es auch für jüngere Vogelfreunde geeignet. Aber ich als Erwachsene habe mich auch gut amüsiert und viel Neues erfahren. Ich werde in Zukunft sicher noch wachsamer sein und unsere gefiederten Freunde noch einmal mit ganz anderen Augen wahrnehmen.

Bewertung vom 18.09.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


sehr gut

Zunächst muss man sagen, das Buch ist wirklich ein Hingucker, der Einband und der Farbschnitt machen es zu einem Blickfang im Bücherregal und es macht einfach Spaß, ein so schönes Buch in den Händen zu halten.
Interessiert hat mich aber natürlich hauptsächlich die Geschichte um einen Mann, der aufgrund eines durch einen Unfall erworbenen Savant-Syndroms in der Lage ist, jedes Rätsel innerhalb kürzester Zeit zu lösen. Mich faszinieren solche Fähigkeiten und ich lese gerne Geschichten mit Ermittlern mit besonderen Talenten. Zum Glück bin ich auch ein großer Fantasy-Fan, denn es entwickelt sich sehr schnell in diese Richtung. Zum Ende hin spielt auch noch eine gehörige Portion Science-Fiction mit rein. Ursprünglich hatte ich etwas anderes erwartet, aber ich mag auch solche Geschichten und konnte mich deshalb gut darauf einlassen. Allerdings muss ich zugeben, dass mir manche Erklärungen wirklich zu hoch waren und ich es einfach akzeptieren musste, auch wenn ich nicht immer ganz folgen konnte.
Die ProtagonistInnen waren aber durchweg interessant und vielschichtig und die Geschichte hat mir durchaus Spaß gemacht. Es ist der Auftakt einer Reihe und der zweite Band, der im Herbst nächsten Jahres erscheint, sieht genauso spektakulär aus, wie der erste. Daher wird dieser auf jeden Fall auch mein Bücherregal erobern, vor allem, weil ich durchaus wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht.
Klare Kaufempfehlung für Freunde des Mysteriösen und der - positiven wie negativen - Errungenschaften der digitalen Welt.

Bewertung vom 23.01.2023
Ginsterhöhe
Caspari, Anna-Maria

Ginsterhöhe


sehr gut

Ich bin ein Fan von Familiengeschichten und zeitgeschichtlichen Erzählungen. Anna-Maria Caspari hat in diesem Roman nicht nur die Geschichte der Familie Lintermann erzählt sondern auch die eines realen Dorfes vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege. Das Dorf Wollseifen in der Eifel gab es wirklich und auch wenn die Geschichte erfunden ist, hätte sie so oder so ähnlich durchaus stattgefunden haben können.
Der Roman beginnt am Ende des ersten Weltkrieges. Albert Lintermann kehrt schwer versehrt aus dem Krieg zurück in sein Heimatdorf. Seine Frau Bertha kommt mit seiner schweren Verletzung nicht klar. Anders als Leni, die Verlobte von Alberts bestem Freund Hennes, der gar nicht erst aus dem Krieg zurück gekehrt ist.
Über die Jahre begleiten wir die Dorfgemeinschaft, wie sie sich entwickelt, der technische Fortschritt Einzug hält und letztlich im Bau der nationalsozialistischen Schulungseinrichtung Burg Vogelsang ihren Höhepunkt hat. Das Dorf vergrößert sich, der zweite Weltkrieg steht bevor und markiert den Anfang vom Ende der kleinen Eifelgemeinde.

Die Autorin hat sich die Mühe gemacht, die Geschichte des echten Dorfes zu recherchieren und mit ihrem Roman wieder aufleben zu lassen. Dass es sich hier um eine Geschichte mit realem historischem Hintergrund handelt, sowie auch immer etwas Lokalkolorit einfließt, macht sie besonders authentisch und lesenswert. Ginsterhöhe ist der Auftakt einer geplanten Trilogie.

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