Ursprüngliche Wirklichkeit

ausgezeichnet

Der Autor beschreibt in den ersten beiden Teilen anhand der Abbildtheorie verblüffend logisch, dass unser Glaube an eine objektive Realität nicht haltbar ist. Wer als Leser bereit ist, mitzudenken, wird um eine Zustimmung zu diesem Fakt nicht herumkommen. Daraus ergeben sich fundamentale Konsequenzen, in der u. a. verschiedene Welten/Weltanschauungen in sich stimmig gedacht werden können und sich entsprechend unsere heutige enorm relativiert.

Der dritte Teil startet einen Neuaufbau und ist im Vergleich zu den ersten beiden deutlich anspruchsvoller. Gut finde ich die Dialogform, in der der Autor immer wieder ein scheinbares Zwiegespräch mit dem Leser führt. Könnte mir vorstellen, dass er damit seine eigenen Fragen, die er selbst vor dem Schreiben hatte, verarbeitet.
Im vierten und letzten Teil führt der Autor zur Radikale Lebensphänomenologie von Michel Henry und geht dabei mit seinen eigenen Gedanken deutlich darüber hinaus.

Das Buch erklärt gut und setzt nichts voraus – außer den Willen zum logischen und aufrichtigen Denken. Für alle Leser, die sich auf eine solche Reise einlassen, führt das Buch zu einer tiefgreifenden geistigen Neujustierung.

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