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Michi

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
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Bewertung vom 28.08.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


ausgezeichnet

Als ich das Buch zum ersten Mal in die Hand nahm, fiel mir sofort das düstere Cover auf: schwarze Grundfarbe, darauf in blutroten Buchstaben nur der Titel und der Name des Autors. Die Geschichte selbst ist ebenso finster und wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Vor dreißig Jahren gab es in Italien eine Serie von Morden, bei denen junge Mädchen erwürgt wurden. Der mutmaßliche Täter wurde verhaftet und starb im Gefängnis, doch es bleiben Zweifel an seiner Schuld. Jetzt, viele Jahre später, verschwinden erneut Mädchen, und ich fragte mich schnell, ob der wahre Mörder noch lebt oder ob ein Nachahmer am Werk ist. Die Handlung springt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Dabei wird nach und nach immer mehr über die Verbrechen und die Jagd nach dem Täter enthüllt. Diese Zeitsprünge machten es mir manchmal schwer, den roten Faden zu behalten, da die Ereignisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart oft ineinander übergehen. Doch gerade diese komplexe Erzählweise trägt auch zur Spannung bei. Besonders beeindruckt hat mich, wie der Autor die düstere Atmosphäre aufbaut. Die Figuren sind alles andere als makellos, und je weiter ich las, desto deutlicher wurde mir, dass niemand eine wirklich weiße Weste hat. Es gibt keine einfachen Antworten, und die vielen Wendungen haben mich immer wieder überrascht. Der Autor spielt ein raffiniertes Katz-und-Maus-Spiel mit dem Leser, legt falsche Fährten und führt mich in die Irre. Auch wenn einige Szenarien für mich als Krimi-Fan vertraut wirkten, hat das Buch dennoch seinen eigenen Reiz. Die Brutalität der Taten wird nur teilweise beschrieben, das meiste Grauen spielt sich im Kopf ab. Das trägt dazu bei, dass die Spannung durchgehend hoch bleibt. Insgesamt fand ich den Krimi gelungen, auch wenn er an manchen Stellen ruhig etwas kürzer hätte sein können. Besonders gut haben mir die Kapitel gefallen, die sich mit Amala beschäftigen – ich konnte richtig mit ihr mitfühlen. Der dunkle Farbschnitt des Buches passt zwar gut zur düsteren Stimmung, ist für mich persönlich aber eher eine nette, aber nicht notwendige optische Spielerei. Alles in allem ist es ein packender Krimi, der trotz kleiner Schwächen lesenswert ist und mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 14.08.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


ausgezeichnet

Das Buch bietet eine fesselnde und originelle Geschichte, die Leser in eine faszinierende Parallelwelt entführt. Die Grundidee, in die eigene Lieblingsbuchreihe eintauchen zu können, ist erfrischend und hebt sich von herkömmlichen Themen ab. Besonders die Entwicklung der Protagonistin Rea, die sich trotz ihrer tödlichen Krankheit in einer fiktiven Welt behaupten muss, verleiht der Handlung Tiefe und Spannung. Der Schreibstil erfordert Aufmerksamkeit und belohnt mit einem tiefen Eintauchen in die Geschichte.

Die Charaktere sind größtenteils gut ausgearbeitet, wobei Reas Wandlung und ihre neuen Perspektiven auf die Figuren der Buchwelt hervorgehoben werden. Dennoch hätten einige Nebenfiguren etwas mehr Tiefe vertragen können. Trotz dieser kleineren Schwächen bleibt die Geschichte spannend und sorgt für ein intensives Leseerlebnis. Die Handlung ist dabei abwechslungsreich und bietet unerwartete Wendungen.

Zusammengefasst: Ein empfehlenswertes Buch, das trotz einiger kleinerer Schwächen durch seine originelle Idee und fesselnde Geschichte überzeugt. Besonders Fans von fiktiven Welten und moralischen Grauzonen werden auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 25.06.2024
Hast du Zeit?
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


ausgezeichnet

"Hast du Zeit?" von Andreas Winkelmann ist ein fesselnder Thriller, der von Anfang an Spannung erzeugt und den Leser durch einen packenden Schreibstil nicht loslässt. Die Charaktere sind authentisch und spannend, was das Miträtseln erleichtert und die Geschichte noch interessanter macht. Das passende und ansprechende Cover rundet das Gesamtbild ab. Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was durch unterschiedliche Schriftarten verdeutlicht wird. Die Handlung dreht sich um Conny Goldmann, die bedroht wird und Hilfe von Lars Erik Grotheer sucht, sowie um Lilly Costanzo, die den Entführer ihrer Partnerin Felicitas auf eigene Faust jagt. Beide versuchen, eine Verbindung zwischen den Fällen zu finden. Am Ende werden alle Handlungsstränge schlüssig aufgelöst. Insgesamt ist es ein absoluter Pageturner und ein Muss für Fans des Autors.

Bewertung vom 21.04.2024
Der Rabengott
Leckie, Ann

Der Rabengott


sehr gut

Das Buch "Der Rabengott" handelt von der komplexen Beziehung zwischen Menschen und Göttern im Königreich Iraden, insbesondere von Mawat, Eolo und den Göttern. Es thematisiert den Machtkampf und die Intrigen im Zusammenhang mit dem Rabengott und dem Statthalter von Vastai. Die Erzählweise ist ungewöhnlich, da zunächst die anderen Charaktere, nicht aber der Erzähler, eingeführt werden. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, sich an den Schreibstil zu gewöhnen, bietet das Buch ein faszinierendes Leseerlebnis aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Es wird als High Fantasy auf einem höheren Niveau angesehen, ohne übliche Liebesgeschichten, sondern mit einem Fokus auf Götter, Machtkämpfe und Verschwörungen. Das elegante Design des Buches und der herausragende Inhalt machen es zu einem klaren Jahreshighlight und einer empfehlenswerten Lektüre für Fantasyfans, die anspruchsvolle Geschichten schätzen.

Bewertung vom 10.03.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


sehr gut

"Wer zuerst lügt" ist ein fesselnder Thriller, der von Anfang an mit Spannung beginnt. Die Geschichte folgt der Diebin Evie, die ihre Identität geheim halten muss, während sie ihr nächstes Opfer auskundschaftet. Durch Rückblenden wird Evies komplizierte Vergangenheit offenbart, während sich in der Gegenwart eine Geschichte voller Intrigen und Machtspielchen entfaltet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und obwohl die Handlung durch ständig wechselnde Machtverhältnisse geprägt ist, kann sie gelegentlich langatmig wirken. Dennoch bietet der Roman eine unterhaltsame Lektüre, auch wenn er weniger clever ist als erwartet. Trotzdem bleibt er dank unerwarteter Wendungen und eines möglichen Potenzials für eine Verfilmung oder Serie spannend. Insgesamt ein lesenswerter Thriller, der den Leser bis zur letzten Seite fesselt.

Bewertung vom 10.01.2024
White Zero
Falk, Thilo

White Zero


sehr gut

In "White Zero - Die Kälte ist dein Tod" von Thilo Falk entführt der Autor die Leser in eine eisige Welt, in der Mitteleuropa von einer Eiszeit heimgesucht wird. Die Geschichte dreht sich um Dr. Jana Hollmer, Clemens Bach und Titus van Dijk, die eine bedeutsame Entdeckung machen, die das Schicksal der Bevölkerung verändern könnte. Die bedrohliche Atmosphäre der Kälte und Hoffnungslosigkeit wird durch lebendige Beschreibungen der eisigen Landschaften eindrucksvoll vermittelt. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, besonders Dr. Jana Hollmer als starke Protagonistin. Das Buch bietet eine faszinierende Mischung aus wissenschaftlicher Forschung und Action, jedoch sind einige Handlungselemente vorhersehbar. Trotzdem fesselt die Geschichte bis zum Ende und ist ein großartiges Buch für Fans von Klimathematik und dystopischen Szenarien.

Bewertung vom 10.01.2024
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


sehr gut

Die Fortsetzung von "Mondscheintarif", "Eine halbe Ewigkeit", führt uns 25 Jahre später in das Leben von Cora Hübsch. In einem lebendigen Tagebuchstil reflektiert sie über den Verlust, den das Ausziehen ihrer Kinder und die Enttäuschungen in ihrer Ehe mit sich bringen. Die Autorin, Ildiko von Kürthy, verleiht der Protagonistin tiefe Gefühle und Gedanken, jedoch könnten Leser ohne Vorkenntnisse der vorherigen Geschichte Schwierigkeiten haben, sich in das Buch einzufinden. Während der humorvolle Schreibstil und die detaillierte Darstellung von Coras Gefühlen super sind, empfinde ich einige wiederholende Erklärungen als überflüssig. Dennoch bietet das Buch eine interessante Perspektive auf das Älterwerden und wird aufgrund seines unterhaltsamen Stils und der gelungenen Charakterdarstellung empfohlen.

Bewertung vom 09.12.2023
Der flüsternde Abgrund
Lando, Veronica

Der flüsternde Abgrund


ausgezeichnet

Die Geschichte handelt von Callum Haffenden, der nach 30 Jahren in seine Heimat zurückkehrt, um bei der Suche nach einem vermissten Mann, den er für seinen Sohn hält, zu helfen. Die Suche wird durch ein undurchdringliches Regenwaldgebiet und ein zerklüftetes Felsenmeer erschwert. Verschiedene Mythen ranken sich um dieses Gebiet, darunter Gerüchte über die Stimmen ermordeter Aborigines, die Kinder an die Klippen locken lassen, wo sie verschwinden. In der Kleinstadt offenbaren sich nach und nach Geheimnisse der Bewohner, während Callum mit seinen eigenen inneren Dämonen kämpft, darunter Panikattacken und Erinnerungen an seine erste Liebe.
Die düstere Atmosphäre des ständigen Regens und der Gefahren des Regenwaldes, darunter gefährliche Tiere und Pflanzen, tragen zur Spannung bei. Während einige annehmen, dass es sich um eine Legende handelt, die im Regenwald ihr Unwesen treibt, zeigt sich jedoch eine andere Seite der Familientragödie. Die Rückkehr von Callum in seine Heimatstadt nach einem überstürzten Verlassen Jahre zuvor, die Ereignisse um das Verschwinden von zwei Mädchen und einem jungen Mann sowie die Geheimnisse, Schuld und mysteriösen Flüstern im Regenwald sind zentrale Elemente der Geschichte. Es wird anerkannt, dass die Grundidee des Buches gut ist und die Handlung spannend, jedoch wird angemerkt, dass möglicherweise mehr aus der Geschichte hätte gemacht werden können.

Bewertung vom 04.09.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


sehr gut

Henni wuchs in Armut auf, dennoch bewahrte sie stets ihre Empathie für andere Frauen in Not. Obwohl Henni davon träumte, zur Schule zu gehen und Abitur zu machen, unterstützte sie ihre Mutter beim Putzen. Dort traf sie Ed, der ihr neue Perspektiven eröffnete. Gemeinsam träumten sie von einem Medizinstudium, um auf eine ethischere Art zu helfen als Eds Vater, ein Arzt, der Abtreibungen durchführte. Diese Erfahrung ließ Henni die Not hinter ungewollten Schwangerschaften erkennen. Nach einigen Rückschlägen entschied sich Henni, Hebamme zu werden. Mit großer Entschlossenheit und ohne Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit kämpfte sie für ihre Träume. Sie setzte sich gegen die zunehmende Technisierung bei Geburten ein. Diese inspirierende Geschichte verbindet sich mit Liv, einer Journalistin, die in den 2000er Jahren forscht. Henni war in den 1950er Jahren eine Vorreiterin bei der Nutzung von Babyklappen, um Leben zu retten. Die Verknüpfung der Schicksale von Henni, Liv und Ed bleibt hier unerwähnt. Eine fesselnde Erzählung über eine starke Frau, die ihrer Zeit voraus war. Sie regt zum Nachdenken an und zeigt die Macht von Mitgefühl und Entschlossenheit auf eindrucksvolle Weise.

Bewertung vom 02.08.2023
Snehild - Die Seherin von Midgard
Vedsø Olesen, Anne-Marie

Snehild - Die Seherin von Midgard


ausgezeichnet

"Snehild" ist ein fesselndes High-Fantasy-Buch mit einer bezaubernden nordischen Mythologie. Die Geschichte dreht sich um die Protagonistin Snehild, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und mit anderen Charakteren in einem faszinierenden Königreich interagiert. Die Persönlichkeitsentwicklung der Figuren und die spannenden Elemente machen das Buch zu einem Lesevergnügen. Einige Kennzeichnungen mit den Namen der erzählenden Personen zu Beginn der Kapitel hätten den Überblick erleichtert, da aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Das Buch enthält viele Details, die beim zweiten Lesen besser verstanden werden können. Ein Glossar für die verschiedenen Namen von Göttern, Menschen und Fabelwesen wäre außerdem hilfreich gewesen. Dennoch hat mich die Geschichte restlos überzeugt, und ich freue mich auf Teil 2!

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