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lalevi

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2024
Antichristie
Sanyal, Mithu

Antichristie


schlecht

In Antichristie geht es hauptsächlich um die Protagonistin Durga. Sie ist Drehbuchautorin und soll an der Neuverfilmung der Agatha-Christie-Romane mitwirken. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, reist sie hierfür nach London. Die Neuverfilmung soll von Grund auf anders werden, man könnte fast sagen, die Bücher der Agathe Christie sollen gänzlich anders verfilmt werden, sodass wenig von ihrer Urfassung bleibt. Doch plötzlich findet sich Durga im Jahre 1906 wieder und nichts ist, wie es vorher war. Sie ist nun plötzlich ein Junge, heißt Sanjeev und während sie versucht, in ihrer neuen Rolle klarzukommen, trifft sie auf unterschiedliche indische Revolutionäre, was zu interessanten Dialogen führt.
Ich hatte mich auf das neue Buch von Mithu Sanyal gefreut, hatte mir doch ihr Buch „Identitti“ sehr zugesagt. Erhofft hatte ich mir von diesem Buch allerdings, viel über die Kolonialgeschichte Indiens und Englands zu lernen und einiges daraus mitnehmen zu können. Dies ist bei mir leider nicht passiert. Während ich den allerersten Teil des Buches gut geschrieben fand und auch den humorvollen Schreibstil der Autorin wiedererkannt habe, der zu einigen Schmunzlern bei mir geführt hat, war ich dann aber ziemlich schnell verloren. Mir scheint es, als würde die Autorin bei ihren Lesern einiges an Vorwissen voraussetzen. Ich musste während des Lesens unglaublich viele Dinge nachschauen, weil sie mir sich einfach nicht erschlossen haben. Das hat mir ehrlich gesagt die ganze Freude am Lesen geraubt. Ich sehnte leider das Ende des Buches herbei, weil ich nach ungefähr der Hälfte eingesehen hatte, dass für mich keine Besserung in Sicht war. Dies finde ich sehr schade, ist die Thematik doch gerade eine so wichtige.
Wer sich mit der Thematik auskennt und entsprechendes Vorwissen mitbringt, wird dieses Buch verstehen und wahrscheinlich auch lieben können. Alles in allem war das Buch für mich unglaublich verwirrend und ich konnte für mich persönlich leider keinen Gewinn daraus ziehen, was mich enttäuscht zurücklässt.

Bewertung vom 25.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


weniger gut

Grace, die pensionierte Mathematiklehrerin ist, bekommt ein altes Häuschen auf Ibiza von einer guten Bekannten, die sie von früher kennt, vermacht. Nach einigem Hin- und Herüberlegen beschließt sie dann, es sich vor Ort anzuschauen. Sie bucht ihr Flugticket nach Ibiza. Im Haus stößt Grace auf einen mysteriösen Brief, der an sie adressiert ist. Dieser soll ihr die Anfangszeit auf Ibiza ebnen und bald ergibt sich auch dessen Sinn. Grace lernt schon bald die ersten Leute kennen, macht einige Bekanntschaften und fängt an sich einzuleben, doch auf Ibiza gibt es ein ziemlich außergewöhnliches Phänomen, welches Grace bald kennenlernen wird.
Matt Haigs Schreibstil sagt mir sehr zu. Er versteht es, Geschichten sanft und eigentlich mit einer zweiten Ebene zu erzählen. Leider habe ich genau diese zweite Ebene, die man z.B. auch schon aus der Mitternachtsbibliothek kennen kann, vermisst. Viel geht es um Übersinnliches und an dieser Stelle kommt auch ein sehr fantastischer Touch ins Buch. Mir war das leider zu viel. Ich konnte mich nicht gut darauf einlassen, vieles kam mir sehr konstruiert, unlogisch und einfach zu abgespaced vor. Stellenweise wusste ich daher auch nicht, was Matt Haig nun mit der Geschichte aussagen möchte und ob es hier überhaupt eine zweite Ebene geben soll oder nicht. Dies war ich irgendwie von anderen Büchern des Autors so gewohnt. Die Geschichte an sich ist schön, vor allem die Figur der Grace ist mit ganz viel Herzblut konstruiert worden, das merkt man. Immer wieder finden sich mathematische Beispiele und Metaphern, die zum Denken und Handeln der Grace passen. Bis etwa zur Hälfte des Buches habe ich es sehr gern gelesen und wäre es nicht in eine derartige Phantasieschiene abgedriftet, hätte ich es bestimmt bis zum Ende gern gelesen. Das Ende kam dann aber auch plötzlich und irgendwie abgehakt, obwohl man das hätte kommen sehen können und anstatt der Längen in der Mitte des Buchs hätte ich mir hier ein paar mehr Ausführungen gewünscht. Das Buch war somit leider nicht mein Fall, für Personen, die gerne fantasiereiche Romane lesen und sich gut darauf einlassen können, könnte es aber definitiv etwas sein.

Bewertung vom 14.04.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


gut

Bei „Der blaue Salamander“ handelt es sich um den fünften Teil der Reihe um die Ermittler Enrico Rizzi und Antonia Cirillo. Die Protagonisten dürfen bei einigen Lesern daher bereits gut bekannt sein. Dies war der erste Krimi, den ich mit den beiden Ermittlern gelesen habe.
Der Krimi spielt auf Capri und somit in einer Urlaubsidylle. Doch diese währt nicht lange, denn Enrico Rizzi wird zur örtlichen Kirche gerufen: es geht um einen Mord. In einem Beichtstuhl wurde die Leiche der ortsansässigen und allseits bekannten Modedesignerin Rosalinda Fervidi durch den Pater entdeckt. Der Fall schlägt schnell hohe Wellen auf der beschaulichen Insel Capri, zumal es sich um eine bekannte Person handelt. Es ist zunächst nur klar, dass eine blaue Handtasche, die von Rosalinda designt wurde, eine Rolle spielen wird. Inmitten ihrer eigenen privaten Probleme und Herausforderungen nehmen die beiden die Ermittlungen auf.
Mir hat der Krimi gut gefallen, auch wenn ich ihn eher in das Genre „Cozy Crime“ einordnen würde. Ich habe keinen Vergleich zu den anderen Bänden dieser Reihe, aber dieser Band kommt auf jeden Fall ohne breit umschriebene Grausamkeiten und ähnlichem aus. Dabei blieb bei mir die Spannung während des Lesens oftmals auf der Strecke. Oft geht es um Nebensächlichkeiten, die meines Erachtens zu breit ausgeführt wurden und mir so die Spannung raubten. Zudem hatte ich den Eindruck, dass es wirklich von Vorteil ist, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um einen Gesamteindruck von den Ermittlern zu bekommen. So erschloss sich mir zum Beispiel nicht, warum Antonia Cirillo nach Capri strafversetzt wurde. Wer die Vorgängerbände kennt, wird bestimmt wissen, warum.
Gut gefallen hat mir hingegen, dass die Ortschaften und Landschaften sehr bildlich beschrieben wurden, sodass man sich direkt nach Capri versetzt fühlte und an der ein oder anderen Stelle tatsächlich ein Urlaubsfeeling aufkam.

Bewertung vom 29.03.2024
Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2
Raabe, Marc

Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem ersten Teil „Der Morgen“, das ich ebenfalls gelesen habe, ist dies die Fortsetzung der voraussichtlich dreiteiligen Reihe um das Ermittlerteam Nele Tschaikowski und Art Mayer.
Bereits der Vorgängerband hatte mich begeistert, sodass ich mich sehr darauf gefreut hatte, mehr über die beiden eigenwilligen Ermittler zu lesen. Im Berliner Umland wird im Wald eine Leiche von einer Jägerin gefunden. Diese ist an einen Baum gefesselt und über ihr ein Hirschgeweih angebracht. Bei ihr handelt es sich um eine sehr bekannte und allseits beliebte Wohltäterin, was die Frage aufkommen lässt, wer einen Grund gehabt haben könnte, sie umzubringen. Umgehend werden Artur Mayer, genannt Art, und seine schwangere Kollegin Nele Tschaikowski darüber informiert und nehmen die Ermittlungen auf. Diese sind für beide nicht ganz ungefährlich und es ergeben sich diverse Verstrickungen. Als dann eine zweite Leiche, nach demselben Muster in Szene gesetzt, gefunden wird, ist schnelles Handeln gefragt, weil mittlerweile von einer Mordserie ausgegangen werden muss.
Der Schreibstil des Autors ist weiterhin sprachlich klar und unglaublich spannungsaufbauend. Dies liegt nicht zuletzt an den verschiedenen Handlungssträngen, die im Wechsel erzählt werden und so für einen kontinuierlichen Aufbau der Spannung sorgen. Nach und nach setzt sich so ein Bild zusammen, das eine runde Geschichte ergibt. Die Protagonisten sind dabei wie aus dem Vorgängerband gewohnt eigenwillig, schrecken vor (fast) nichts zurück und ermitteln durchaus auch auf unkonventionelle Art und Weise. Die Handlungsstränge sind allesamt logisch aufgebaut und es ergeben sich insoweit keine Diskrepanzen, die man als Leser nicht nachvollziehen könnte.
Man kann diesen Teil auch vor dem ersten lesen, weil Umstände, die aus dem ersten Teil bekannt sind, auch noch einmal erläutert werden. Ich würde an dieser Stelle jedoch durchaus empfehlen, mit dem ersten Teil in diese Reihe zu starten, um gewisse Handlungen der Protagonisten besser nachvollziehen zu können. Zudem macht es mir große Freude, die Ermittlungspersonen von Anfang an kennenzulernen und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Dafür gebe ich die volle Punktzahl und warte voller Vorfreude auf den dritten Teil dieser tollen Serie!

Bewertung vom 29.03.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


weniger gut

Viktoria Kaplan hat eine Auszeit für sich und ihrer Influencer-Freunde geplant: es soll in ein Luxus-Retreat in den Alpen gehen. Die insgesamt sechs Personen sind entweder selbst Influencer oder stehen Viktoria in ihrem Job zur Seite. Viktoria ist auf Instagram sehr bekannt, daher steht es außer Frage, dass auch der Urlaub im Luxus-Retreat ausgiebig dafür genutzt werden soll, für dieses Werbung zu machen. Dies war mit dem Leiter des Luxus-Ressorts Pierre im Vorhinein auch so abgesprochen. Dazu teilt sie zahlreiche Posts mit ihren Followern. Doch in der Gruppe der Freunde gibt es so manche Spannungen, manche sind so groß, dass sie zu Zerreißproben für die ganze Gruppe werden. Schon bald gibt es die erste Leiche und das Psychospiel beginnt: Jeder ist auf seine eigene Art und Weise verdächtig, niemandem kann man mehr trauen.

Das Buch klang für mich zunächst vielversprechend. Klar, die Umgebung und die Story sind absolut nichts Neues und doch bieten sie eigentlich Platz für eine gehörige Portion Spannung und einen großen Unterhaltungswert. Die Spannung habe ich aber während des Lesens über weite Strecken vermisst. Die Spannung, die aufkam, wurde mir persönlich durch die zu schnelle Auflösung der Situationen genommen. Die Protagonisten waren mir leider durchweg unsympathisch: sehr egoistisch, oberflächlich und durchweg auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Insofern passen die Attribute, die die Autorin den Personen zuschreibt, durchaus zum Bild, das die Öffentlichkeit von Influencern hat. Es fiel mir aber deswegen sehr schwer, sie zeitweise auseinanderzuhalten, weil mir einzelne Erkennungsmerkmale bei den Personen gefehlt haben. Sie sind sich meines Erachtens sehr ähnlich und waren mir zu blass und konturenlos. Die Auflösung konnte mich sodann leider nicht mehr mitreißen.

Bewertung vom 11.02.2024
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Leonore Asker, auch Leo genannt, ist Kriminalinspektorin bei der schwedischen Polizei. Eigentlich steht sie kurz vor der Beförderung und hat sich auch schon auf diese eingestellt. Aber es kommt alles anders als gedacht und Leo wird in ein Dezernat versetzt, von dem sie nicht wusste, dass es überhaupt existiert: „Die Abteilung für hoffnungslose Fälle“. Im Untergeschoss der Polizeistation arbeiten einige wenige etwas sonderbare Personen an Fällen, für die sich noch keine Lösung gefunden hat. Leo ist zunächst alles andere als begeistert, hatte sich doch gerade ein medienwirksamer Fall zugetragen, bevor sie von ihrer aktuellen Stelle abgezogen wurde: zwei Teenager sind verschwunden und bislang fehlt von ihnen jede Spur. Leo kommt in ihrer neuen Position jedoch mit einem Fall in Berührung, der merkwürdige Parallelen zu dem Vermisstenfall aufweist. Leonore fängt daher an, auf ihre ganz eigene Art und Weise zu ermitteln…

Der erste Band der neuen Reihe um Eleonore Asker hat mir sehr gut gefallen. Trotz der vielschichtigen Story verliert man als Leser nie den roten Faden, was dem stringenten, klaren Schreibstil von Anders de la Motte zu verdanken ist. Er zeichnet in seinem Buch Charaktere, die einzigartig und unglaublich liebenswürdig sind, sodass man sie schnell ins Herz schließt. Der Spannungsbogen hält sich von Anfang an auf hohem Niveau, sodass man trotz der vielen Nebenschauplätze nie die Lust am Weiterlesen verliert. Insgesamt ein sehr gelungener Kriminalroman, auf deren Fortsetzungen ich mich bereits jetzt freue.

Bewertung vom 21.01.2024
Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan
Watchers, Weight

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan


gut

Der 4-Wochen-Power-Plan soll helfen, mit Genuss abzunehmen und schlank zu bleiben. Weil ich mich seit einiger Zeit mit den Themen Ernährung und Gesundheit beschäftigte, ist es für mich viel einfacher geworden, ein gesundes Mittag- und Abendessen zuzubereiten. Allerdings hatte ich bis jetzt keine wirkliche Alternative zu Süßspeisen und Süßigkeiten gefunden, diese schmeckten mir häufig aufgrund der fehlenden Süße gar nicht. Gefreut hatte ich mich daher am meisten auf die gesunden süßen Rezepte, von denen ich mir schon erhofft hatte, sie seien zuckerfrei oder zuckerreduziert. Wirklich gut gefallen haben mir daher die zuckerfreien Blaubeermuffins und die Oat-Bars mit Kirschen und Mandeln (enthalten braunen Zucker). Beide habe ich nachgemacht und sie haben mir gut geschmeckt.
Zu Beginn erhält man eine Einführung mit vielen Tipps und auch das WeightWatchers-Punktesystem wird angerissen. Es ist klar, dass man nicht erwarten kann, genaustens erklärt zu bekommen, wie WeightWatchers funktioniert, da ansonsten wohl keiner mehr die Kurse buchen würde. Für Personen, die bereits Mitglied bei WeightWatchers sind, sind bei jedem Rezept aber die entsprechenden Punkte angegeben, sodass man die Rezepte perfekt in den eigenen Ernährungsplan einbauen kann, ohne rechnen zu müssen.
Gut finde ich auch, dass man die Rezepte problemlos nachkochen kann, ohne die ausgefallensten Produkte zuhause zu haben. Das erleichtert den Einstieg in eine Umstellung der Ernährung immens.

Meine Kritik am Power-Plan beläuft sich aber auf das Versprechen, mit diesem Buch „bis zu 1 Kilo in der Woche abnehmen“ zu können. Meines Wissens sollte, um langfristig abzunehmen und das Gewicht zu halten, eine Abnahme von ca. 500 g pro Woche angepeilt werden. Damit wäre man mit dem Power-Plan bei der doppelten Abnahme.
Wenn man sich dann die Nährwerte der Rezepte anschaut, wird einem klar, woher das Kilo Abnahme kommen kann, denn mit vielen Kombinationen würde ich nicht einmal meinen Grundumsatz (~ 1400 kcal) erreichen. Und dazu kommt noch der Leistungsumsatz. Bei mehreren Kombinationsmöglichkeiten (Frühstück, Mittagessen, Snack und Abendessen) komme ich auf Werte von ca. 900-1100 kcal. Weil über den Grundumsatz die grundlegenden lebenserhaltenden Maßnahmen abgedeckt werden, ist es generell nicht empfehlenswert, hinter diesem Wert beim Essen zurückzubleiben.

Der Power-Plan liefert viele gesunde, einfallsreiche und trotzdem einfache Rezepte, die gut schmecken und zeitsparend nachgekocht werden können. Allerdings finde ich die Vermarktung als 4-Wochen-Plan aus den genannten Gründen wirklich schwierig. Ich nutze das Buch gerne als Rezeptbuch, würde aber ohne eine genaue Berechnung des eigenen Kalorienbedarfs (Grund- und Leistungsumsatz) nicht als 4-Wochen-Plan darauf zurückgreifen, auch wenn die Aussage von WeightWatchers bezüglich der Abnahme als zu verlockend erscheint.

Bewertung vom 03.01.2024
Himmelfahrt
Binge, Nicholas

Himmelfahrt


ausgezeichnet

Durch eine Nachricht erfährt Ben Tunmore, dass sein Bruder Harold, der bereits seit Jahren verschwunden ist, in einem Pflegeheim leben soll. Harold Tunmore hatte einst als Forscher gearbeitet und einige Expeditionen mitbegleitet und erlebt.
Doch eine davon wird ihm auf immer unvergessen bleiben.
Aus dem Pazifik ragt plötzlich ein unwahrscheinlich hoher, nie dagewesener Berg heraus. Harold, der einst mit einem Team eine Exkursion zu diesem Berg gemacht hat, hat seine Erlebnisse in etlichen Briefen an seine Nichte festgehalten.
Geschrieben ist das Buch in Form der Briefe, die nach und nach chronologischer erzählt werden. Dadurch baut sich die Spannung langsam aber sicher auf.
Verwebt wird die Geschichte des mysteriösen Berges, die durch Sciencefiction-Elemente gezeichnet ist, mit der Lebens- und Liebesgeschichte von Harold.
Das Buch ist sehr vielschichtig und lässt sich nicht in ein bestimmtes Genre einordnen. Es enthält unter anderem Elemente aus den Kategorien Thriller, Horror und Sciencefiction - auf jeden Fall aber eine Menge Spannung. Mir hat es gut gefallen und ich habe mich während des Lesens sehr gut unterhalten gefühlt. Daher gibt es von mir eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.12.2023
Wilde Minze
LaCour, Nina

Wilde Minze


gut

Sara und Emilie sind beides Personen, denen das Leben insbesondere in der Vergangenheit übel mitgespielt hat. Beide stammen aus schwierigen familiären Umfeldern und Verhältnissen, in denen es wenig Wärme gibt. Saras Mutter starb an einer Überdosis Drogen und so macht sie sich mit gerade einmal siebzehn Jahren auf den Weg nach Los Angeles. Sie erhofft sich, dort ein besseres Leben aufbauen und leben zu können. Bei Emilie ist es dagegen die Schwester, die drogenabhängig ist. Auch Emilie hat damit sehr zu kämpfen, leidet sie doch sehr darunter, dass sich durch diesen Umstand die Aufmerksamkeit der Eltern auf ihre Schwester richtet. Sara arbeitet als Erwachsene im angesagten Lokal Yerba Buena, wo sich auch ihr Weg mit dem von Emilie kreuzt. Die beiden verlieben sich ineinander und verlieren sich dann doch wieder aus den Augen. Erst später finden die beiden wieder zusammen, müssen sich jedoch immer und immer wieder ihrer Vergangenheit stellen und sehen sich mit den Problemen von damals konfrontiert.

Wilde Minze versucht einen Liebesroman mit den tragischen Familiengeschichten zu vereinen, was auch definitiv gut gelungen ist. Erzählt wird abwechselnd von Sara und Emilie, wobei man die beiden von der Kindheit hinein ins Erwachsenenalter begleitet. In vielen Situationen wird der Zwiespalt klar, in dem sich sowohl Emilie als auch Sara befinden. Die Emotionen sind passend, mitreißend und eindrücklich geschildert und man kann den Schmerz nachempfinden, den die beiden ertragen müssen. Die Liebesgeschichte an sich war für mich an einigen Stellen zu ausufernd geschrieben und hätte mit viel weniger auskommen können, da meines Erachtens doch eher die Tragik familiärer Schicksale im Vordergrund des Buches steht. Insgesamt verblassten die Charaktere und die Handlung leider eher schnell bei mir.

Zum Schreibstil lässt sich sagen, dass in diesem Buch gegendert wird. Ein Thema, welches die Geister scheidet. Mir persönlich macht es nichts aus, ich habe mittlerweile Unmengen gegenderter Texte gelesen, sodass ich mittlerweile über das Sternchen drüberlese. Wer sich aber in hohem Maße daran stört, sollte wohl besser auf andere Literatur zurückgreifen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, sodass man das Buch ohne große Probleme auch in wenigen Zügen lesen kann.

Bewertung vom 07.11.2023
Und plötzlich warst du fort
Espach, Alison

Und plötzlich warst du fort


sehr gut

Sally bewundert ihre große Schwester Kathy sehr. Kathy scheint alles zu wissen, auf alles eine Antwort zu haben und sehr beliebt zu sein. Sie ist für sie ein Vorbild, eine Heldin und sie himmelt sie an. Wenn beide abends in ihren Betten liegen, führen sie Gespräche miteinander, in denen Sallys Bewunderung zum Vorschein kommt. Aber auch für Billy, den Freund von Kathy hat Sally etwas übrig. Sie ist fasziniert von ihm. Doch als dann Kathy plötzlich aus dem Leben gerissen wird, ändert sich das Leben von Sally und ihrer Familie drastisch. Tiefe Trauer macht sich breit, mit der vor allem die Mutter von Sally und Kathy zu kämpfen haben wird. Immer wieder läuft Sally auch Billy über den Weg, mal mehr, mal weniger unerwartet. Das Band, das zwischen den beiden besteht, ist ein ganz Besonderes.

Der Schreibstil von Alison Espach hat mir gut gefallen. Sie schreibt sehr emotional und dabei vor allem unglaublich humorvoll, sodass man an wirklich vielen Stellen gut über den Humor und die meist kuriosen und drolligen Gespräche und Alltagssituationen lachen kann. Es wurden viele derartige Dialoge eingeflochten, sei es zwischen Sally und ihrem Freund Peter oder zwischen Sally und ihren Eltern. Vielleicht hätte sich die Geschichte auch auf fünfzig Seiten weniger erzählen lassen, da das, was wirklich passiert ist, an manchen Stellen etwas in die Länge gezogen wurde. Ansonsten ist dies ein schöner Liebesroman, der Traurigkeit und Heiterkeit gleichermaßen vereint, einen Lächeln lässt und Trost spenden kann.