Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Europeantravelgirl

Bewertungen

Insgesamt 369 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2024
Der Mörder ist in Feierlaune
Lion, Kiki

Der Mörder ist in Feierlaune


ausgezeichnet

Drei Ladys im Club

Das gefürchtetste Ermittlerinnentrio der Cotswolds ist mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Als in einem neu eröffneten Club ein Mensch von einer herabfallenden Discokugel getötet wird, glauben Leah, Betty und Ruth nicht wirklich an einen Unfall, sondern klinken sich bei Inspector Dowlings Ermittlungen ein. Doch Dowling hat das Heft nicht mehr in der Hand, seit ihm Inspector Hyde an die Seite gestellt wurde. So müssen die drei Ladies nicht nur den Fall lösen, sondern auch noch völlig unerwartet Dowling zur Seite stehen.

Die Cozy-Crime-Romane rund um das beschauliche Old Alley Town sind immer wieder ein wunderbares Unterhaltungsbonbon. Bei dieser Krimireihe kann man beim Lesen großartig mitraten. Dieses Mal fand ich mögliche Täter und deren Motive ganz besonders gut nachvollziehbar, so dass man tatsächlich mit einer guten Spürnase auf die richtige Fährte kommen konnte.

Dank Leahs Wellensittichen Mr. Welli und Peachy bleibt auch der Humor nicht auf der Strecke, denn die beiden sind immer für freche Aktionen und witzige Einlagen zu haben. Natürlich bringt auch Leahs Freundin Betty wieder einmal ihre knochentrockenen Sprüche, so dass es viel zu schmunzeln gibt.

Eine wirklich liebe Cozy-Crime-Reihe, die ich von Anfang an mit viel Spaß lese und gerne weiterempfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2024
Das Rauschen der Macht / Sirens Bd.2
Voß, Maike

Das Rauschen der Macht / Sirens Bd.2


gut

Wasserzauber im Königshaus

Das Ritual ist vollzogen, doch plötzlich sind die Karten neu gemischt und in Regan Seaborns Welt ist nichts mehr, wie es war.

Die Fortsetzung der Dilogie knüpft nahtlos an den ersten Band an. Die Urban Fantasy führt uns wieder zu den Artaga, dem Sirenenschwarm, der seinen Standort in London hat. Wir erleben eine abenteuerliche Flucht, Bedrohungen und Verschwörungen, Kämpfe – und dank Regan und Penn auch eine leidenschaftliche Lovestory. Für die Lacher zwischendurch sorgt wieder Wasserdrache Shen, die schon im ersten Band als witziger Sidekick unterwegs war.

Ich muss gestehen, dass mich das Buch beim Lesen nicht richtig packen konnte. Zum einen fühlte es sich stark nach einem Jugendbuch an, was sich für mich vor allem am Ende noch einmal bemerkbar machte. Zum anderen fand ich das Worldbuilding mit den Sirenen nicht ausreichend beschrieben. Auch nach zwei Bänden ist mir noch nicht klar, was es mit den Sirenen eigentlich auf sich hat. Andere Wesen wurden da wesentlich detaillierter geschildert. Und darüber hinaus konnte mich die Story einfach emotional nicht abholen, sondern hat mich seltsam unberührt gelassen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich einfach nicht zur richtigen Zielgruppe gehöre. Daher hoffe ich sehr, dass diese an sich so schöne Story ihren Weg zu anderen begeisterten Leser*innen findet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2024
Das flüsternde Haus
Henry, Christina

Das flüsternde Haus


ausgezeichnet

Haunted House

Harry hat einen skurrilen Job: Sie putzt für einen berühmten Regisseur von Horrorfilmen in dessen riesiger Villa. Auf das Geld ist sie dringend angewiesen, um sich und ihren halbwüchsigen Sohn Gabe durchzubringen. Dennoch hat der Job einen besonderen Reiz für sie, denn Harry ist eine Liebhaberin und Kennerin der Filme von ebendiesem Javier Castillo. Daher lässt sie auch seine schrulligen Anforderungen über sich ergehen. Doch nach und nach ereignen sich unerklärliche Dinge in der Villa.

Ganz behutsam baut sich das Grauen in dieser Geschichte auf. Von Anfang an entfaltet sich inmitten der Sammlung von Filmrequisiten und Kostümen in der Villa eine bedrohliche Grundstimmung, die sich nach und nach konkretisiert und steigert. Das Grauen kriecht unaufhaltsam unter die Haut. Entwicklungen in Harrys Leben drängen sie immer mehr in eine ganz bestimmte Richtung, und diese Ausweglosigkeit verstärkt das Gefühl des Ausgeliefertseins noch einmal ganz besonders.

Mich konnte dieses wunderbare unterschwellige Grauen voll abholen. Es gibt dieses gewisse wohlige Gruseln, und diesen Ton trifft die Geschichte voll und ganz. Es war genau die Dosierung, um beim Lesen zu fesseln. Der Plot zieht die Schlinge um Harry immer enger zu, die Stimmung wird immer drängender und baut so gleichermaßen Grauen und Spannung auf. Ganz besonders gelungen fand ich das wunderbar altmodisch anmutende Horrorszenario mit den Filmrequisiten wie in einem echten Klassiker. Eine großartige Haunted-House-Story!

Für mich ein hervorragendes Leseerlebnis!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2024
Halt mich fest / Dark Ivy Bd.2
Hotel, Nikola

Halt mich fest / Dark Ivy Bd.2


gut

Extrafahrt auf dem Gedankenkarussell

Ein entsetzliches Unglück ist geschehen. Der erste Teil der Dilogie hatte mit einem brutalen Cliffhanger geendet, und nun liegt zwischen William und Eden alles in Trümmern. Die Schuld erdrückt Will förmlich und er stößt Eden von sich. Die schafft es einfach nicht, all ihre Gefühle für ihn abzutöten.

Die Fortsetzung an der Woodford Academy ist eine Mischkalkulation. Ein halbes Buch beschäftigt sich mit einem endlosen Gedankenkarussell. Äußerliche Handlung findet kaum statt, stattdessen fahren Will und Eden Runde um Runde auf ihren Schuldgefühlen, Selbstvorwürfen etc. herum. Das war mir viel zu viel aufgebauschtes Drama. Immer wieder die gleichen Themen, immer wieder ein noch größeres Drama.

Weit in der zweiten Hälfte dann plötzlich die Kehrtwende. Die Handlung schreitet voran und packt mich, es gibt Dramatik statt künstlichem Drama, und plötzlich kann mich die Geschichte auch wieder berühren.

Leider lag der Schwerpunkt des Romans vor allem auf dem weitaus größeren ersten Teil, und auch der großartige Schreibstil der Autorin konnte mir kaum über den zähen Stillstand hinweghelfen. Ich persönlich hätte mir eine andere Gewichtung gewünscht, denn das Finale zeigt die wunderbare Erzählkunst der Autorin.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Verbunden durch die Zeiten

Dichter Nebel und ratternde Druckermaschinen – wir sind zurück im Graphischen Viertel in Leipzig. Dieses Mal folgen wir Kommissar Cornelius Frey auf den Spuren eines Doppelmords, hinter dem so viel mehr steckt. Erneut begegnen wir einer halbseidenen Welt aus Verschwörungen, Esoterik, und dies alles in der explosiven politischen Situation von 1933.

Ein weiterer Handlungsstrang führt uns weiter zurück. 1913 reist eine Lektorin aus Leipzig ins eisig verschneite Livland, um bei Autor Aschenbrand dessen neuestes, überfälliges Werk persönlich abzuholen. Mit dabei ihr Verlobter Jonathan, der selbst davon träumt, ein gefeierter Autor zu werden, aber am eigenen Perfektionismus verzweifelt.

Meisterhaft breitet Kai Meyer beide Zeitebenen vor uns aus. Besonders gut getroffen finde ich die dichte Atmosphäre:

1933 erleben wir vor allem die politische Bedrohung und die braune Schlinge, die sich immer enger zuzieht. Aber auch eine Szene des Okkultismus, der wir schon in den früheren Büchern begegnet sind, treffen wir an. Die Kreise werden bis zu den Freimaurern gezogen und verstricken uns in ein dichtes Netz, die unsichtbare Bedrohung ist regelrecht greifbar.

1913 nimmt uns mit ins Baltikum zu einer Gesellschaftsschicht, deren Tage gezählt sind. Geradezu symbolisch das nahezu verlassene Anwesen in weiter Leere. Hier fügt Meyer eine geniale Prise Horror und Übersinnliches in das Geschehen ein. Da habe ich beim Lesen mächtig Gänsehaut und erlebe mehr als einen Schreckmoment.

Nachdem mich der zweite Band der Reihe nicht ganz überzeugen konnte, stören mich bei diesem auch kleinere Unebenheiten, was die Motivation der Beteiligten angeht, nur minimal. Es ist vor allem die Motivation und die Entwicklung von zwei weiblichen Charakteren, die ich als nicht ganz schlüssig empfinde. Der leichte Horrorcharakter macht jedoch vieles wett und lässt mich eine begeisterte Leseempfehlung aussprechen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2024
A very grumpy Christmas
Kingsley, Claire

A very grumpy Christmas


sehr gut

A Cozy Christmas Carol

Eine moderne Interpretation von Charles Dickens´ „A Christmas Carol“ hat sich Claire Kingsley hier vorgenommen. Und so finden wir prompt den wirklich scroogemäßig hartherzigen und geizigen Elias Stoneheart mit diesem Brüller von sprechendem Namen. Der muss wegen eines für seine Karriere immens wichtigen Auftrags zurück in die Kleinstadt, in der er aufgewachsen ist. Dort soll er kurz vor Weihnachten einer Familie deren Farm abschwatzen. Dass es ausgerechnet die Familie seiner Jugendliebe ist, spielt für den eiskalten Geschäftsmann keine Rolle. Auch mit dem Weihnachtsdorf, das Isabell und ihre Eltern auf der Farm betreiben, kann ein Scrooge wie Elias nichts anfangen.

Claire Kingsley hat mit der Farm, den Rentieren und Esel Horace, dem Weihnachtsdorf und überhaupt der Kleinstadt Tilikum ein zauberhaftes Setting geschaffen, in das sie ihren unsympathischen Helden wirft. Und ganz offensichtlich hat sie einen besonderen Humor, denn während Scrooge bei Dickens von den Geistern der Weihnacht heimgesucht wird, sind es bei Kingsley Eichhörnchen, die unseren Elias zurück auf die rechte Spur bringen sollen. Aus Tiny Tim bei Dickens wiederum wird im Roman die wirklich liebenswerte Maddie, die unter einer Zerebralparese leidet und der Geschichte ganz viel Herz verleiht.

Überhaupt liest sich die Geschichte wunderbar leicht und humorvoll, aber dennoch mit viel Gefühl. Man kann es sich nämlich schon denken, dass das Eis von grumpy Elias bald zum Schmelzen gebracht wird. Die Anklänge an „A Christmas Carol“ fand ich wirklich zauberhaft. Der Roman selbst wies leider ein paar kleine logische Ungereimtheiten auf. Einiges rührt wohl daher, dass er Teil einer mir nicht bekannten Reihe ist. Eine Nebenhandlung wurde aufgemacht, aber nicht zu Ende erzählt, vielleicht auch dies Teil der gesamten Reihe? Das blieb leider rätselhaft.

Insgesamt jedoch ein wirklich schöner Weihnachtsroman mit cozy Vibes, viel heißer Schokolade und einer zum Dahinschmelzen süßen Lovestory.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2024
Hotel Paraíso
Weitholz, Arezu

Hotel Paraíso


ausgezeichnet

Allein an der Algarve

„Fernweh und Heimweh sind Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen.“

Winter an der Algarve. Eine Frau allein in einem Hotel in Portugal. Aber ist man jemals wirklich allein? Bald muss die Erzählerin feststellen, dass sie jede Menge Gepäck dabeihat. Altlasten, Zweifel. Auch begründet in ihrer Herkunft, denn sie wurde von ihrer Familie als Kind angenommen. Je leiser es an der Algarve wird, desto lauter werden die Gedanken und drängen mit Vehemenz an die Oberfläche. Denn schließlich ist sie nicht nur zur Entspannung hier, sondern als Notbremse. Burn-out sagen die einen. Doch egal wie man es nennen mag, eine Synchronsprecherin mit Sprachproblemen ist ein Widerspruch in sich. Und dann taucht ein geheimnisvoller nächtlicher Besucher auf.

Der Roman von Arezu Weitholz besticht vor allem durch seine wunderbare Sprache und die weitschweifenden, klugen Gedanken. Ein bemerkenswerter Satz jagt den nächsten, und ich komme kaum noch hinterher, mir all die gelungenen Formulierungen zu markieren. Zwischendurch wird es mir zu viel. Einige Sätze scheinen dann zu gewollt, zu gesetzt. Doch in der Summe überzeugt der gar nicht stille Roman, denn das Karussell dreht sich und wirft uns wunderbare und vielfältige Gedanken hin wie Konfetti im Karneval.

Was mir noch gefiel?
Die Sinnlichkeit der Wahrnehmung. Die Hingabe zum Genuss auch einfachster Dinge.

Ein schöner Roman voller großartiger Sätze und Gedanken.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2024
Window Shopping - Eine weihnachtliche Versuchung
Bailey, Tessa

Window Shopping - Eine weihnachtliche Versuchung


sehr gut

XMAS-Feelings in der 5th Avenue

Stella ist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden und versucht ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Als sie in New York vor dem Edelkaufhaus Vivant steht und sich bei einem gutaussehenden Fremden über die schreckliche Gestaltung des Schaufensters beschwert, schlägt der ihr vor, sich um den Job als Gestalterin zu bewerben, um es selbst besser zu machen. Prompt stellt sich der Fremde als ihr zukünftiger Chef Aiden heraus, der sie trotz ihrer Vorbestrafung einstellt. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch für Stella gibt es zu viele Gründe, von Aiden Abstand zu halten: Erstens: Er ist ihr Chef und eine Beziehung ist verboten. Zweitens: Ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein und sie könnte nie mit jemandem wie Aiden zusammen sein.

Das Weihnachtsbuch von Tessa Bailey ist ganz in ihrem üblichen Stil geschrieben: liebenswert, witzig und spicy.
Mich überraschte positiv, dass dieses Buch auch ernstere Themen beinhaltet, da sich Stella mit ihrer begangenen Straftat und Menschen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Das Buch sendet in diesem Zusammenhang eine gute Message, und man kann Stella verfolgen, wie sie wichtige Entscheidungen trifft und daran charakterlich wächst.

Aiden ist im Gegensatz dazu ein sehr lebensfroher Mensch, der jeden Tag eine andere Fliege trägt. Daher eine tolle umgedrehte Grumpy x Sunshine-Geschichte.

Ich finde es außerdem gut, dass die Autorin keine typische Boss-Romance geschrieben hat, sondern den beiden bewusst ist, dass sie nichts miteinander anfangen dürfen und Aiden auch Bedenken hat, Stella könnte sich durch ihr Arbeitsverhältnis unter Druck gesetzt fühlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2024
Found / Lake of Lies Bd.2
Lastella, Leonie

Found / Lake of Lies Bd.2


ausgezeichnet

Wucht der Worte und Gefühle

Wenn die Emotionen, die Wut, der Frust so grenzenlos und übermächtig werden, dass Worte nicht mehr ausreichen, um sie zu beschreiben, findet eine Autorin wie Leonie Lastella eine ganz eigene Sprache, um dies alles auszudrücken.

Im zweiten Band der Dilogie verleiht sie River eine grobe, verletzende und verletzte Stimme, die uns sein gesamtes Leid und seine Verzweiflung hautnah spüren lassen.

Ganz anders die zarte und einfühlsame Stimme der wunderbaren June. Auch sie hat Schlimmes durchlitten und leidet immer noch, aber hinter hochgezogenen Schutzmauern.

Dieser zweite Teil ist eine wahre Wucht, eine Sprachgewalt, eine Welle von Emotionen und dazu ein wahnsinnig spannendes Finale. Die Lovestory von River und June berührt in all ihrer Tiefe und Intensität voller Leidenschaft, aber auch Zartheit.

Nachdem der Suspense-Anteil bereits im Auftaktband rund um Via und Miles angelegt war, findet die heftige Geschichte um eine betrügerische Pflegefamilie/-organisation hier ihren fulminanten Höhepunkt. Die Bedrohung für die Beteiligten wird so drastisch, die Schlinge zieht sich immer enger, dass selbst mir beim Lesen die Lage lange Zeit ausweglos erschien. Die Auflösung fand ich dann schlüssig und vor allem eine Erlösung – für die Charaktere und für mich als vor Aufregung nägelkauende Leserin.

Ein Roman, der einen packt und emotional durchschüttelt. Ganz große Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2024
Wohnverwandtschaften
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


sehr gut

Die gewählte Familie

Als Studentin habe ich in einer WG gelebt. Muss man mal mitgemacht haben. Muss man nicht wiederholen. Dachte ich.

Denn Isabel Bogdan holt uns in ihrem neuen Roman in eine ganz besondere Wohngemeinschaft. Keine Studis leben hier beieinander, sondern vier Erwachsene, die an unterschiedlichen Punkten im Leben stehen. Constanze ist frisch getrennt, Anke bekommt als Schauspielerin keine Aufträge mehr, Jörg beginnt sich in die Demenz zu verabschieden und Murat? Nun, Murat ist einfach nur wunderbar.

Wir begleiten die ungewöhnliche Zweckgemeinschaft vom Tag von Constanzes Einzug an und müssen berührt feststellen, dass dieser Zweck der Gemeinschaft nicht nur aus einer bloßen Beherbergung besteht, sondern aus so viel mehr: Mehr Menschlichkeit, mehr Fürsorge, mehr Miteinander.

Der Roman wechselt in die vier Sichtweisen der vier Bewohner, so dass wir jedem einmal in den Kopf schauen können. Zwischendurch wird dies durchbrochen und es gibt theaterartige Szenen und reduziert sich an diesen Stellen vor allem auf die Kommunikation der Akteure. Zu manchen Bewohnern bin ich auf Distanz geblieben, andere habe ich direkt ins Herz geschlossen.

Wie im wahren Leben gab es Längen, gab es Aufregung, aber auch berührende Dialoge und ich bin der ruhigen Erzählweise gerne gefolgt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.