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schaebelchen

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2025
Campion. Tödliches Erbe
Allingham, Margery

Campion. Tödliches Erbe


gut

Ich habe tatsächlich erst beim Lesen nachgeschaut, wer Margery Alingham war und, wann sie gelebt hat. Der Schreibstil kam mir etwas merkwürdig vor, aber nachdem ich festgestellt habe, dass dieser britische Krimi bereits in den 1930er geschrieben wurde, hatte ich natürlich eine Erklärung.

Der etwas merkwürdige Ermittler Campion nimmt auf sehr untypische Art und Weise Kontakt zum Sohn der Familie Gyrth auf, um deren legendären Kelch zu beschützen, der wohl in Gefahr sei und von einem Geheimbund entwendet werden soll. Und so landen wir mitten in einer Geschichte um die Rettung dieses Kelches.

Obwohl Campion mit Charme und Witz handelt und immer wieder sehr skurrile Lösungen für Probleme hat, es außerdem durchaus sehr viele Dialoge mit allen Charakteren gibt, die witzig sind und schmunzeln lassen, baut sich keine rechte Spannung auf und man schweift schnell ab beim Lesen.

So kann ich am Ende sagen, dass es wohl ein typischer britischer Krimi ist, den man gut lesen kann, aber auch nicht wirklich durchschlagend ist.

Bewertung vom 16.02.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Das sehr schön gestaltete Cover verrät uns, dieser spannende Krimi spielt an der Ostsee. Genauer gesagt handelt es sich um einen Krimi, der sich im Grenzbereich zwischen Deutschland und Dänemark abspielt. Zwei Leichen, junge Frauen, eine auf der deutschen Seite, einer auf der dänischen Seite begraben.
Fria, Archäologin auf dänischer Seite mit krimineller Passion und Ohlsen, Hauptkommissar aus Flensburg, kommen hier bereits zum zweiten Mal zusammen ein Einsatz. Wenn man das erste Buch nicht gelesen hat, ist das nicht schlimm, es animiert höchstens, dies nachzuholen.
Die beiden Protagonisten waren mir überaus sympathisch, in ihrer Lebensart und, wie sie die Dinge angehen.
Obwohl es zunächst kaum Ansatzmöglichkeiten für die Lösung des Falles gibt, finden so nach die Puzzleteile zusammen. Dabei baut sich die Spannung immer weiter auf und bleibt bis zum Ende gnadenlos erhalten.
Karen Kliewe hat mir ein spannendes Lesevergnügen geliefert, welches sehr empfehlen kann und mit Erwartung dem dritten Teil entgegensehe.

Bewertung vom 15.02.2025
Spröde Sprotten schwimmen schlecht / Ostfriesen-Krimi Bd.12
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Spröde Sprotten schwimmen schlecht / Ostfriesen-Krimi Bd.12


sehr gut

Obwohl es schon so einige Bücher aus dieser Reihe gibt, war dies mein erstes Mal, um mit dem Postboten Henner, der Lehrerin Rosa und dem Dorfpolizisten Bakker zu ermitteln. Das stört beim Lesen aber kaum, man bekommt eher Lust, sich die vorher gehenden Teile auch noch zu gönnen.

In der Luxus-Seniorenresidenz ist die Frau des reichen Unternehmers Beninga zu Tode gekommen. Es braucht nicht lange, um das Super-Ermittlerteam auf den Plan zu rufen und jeder fängt mit seinen besten Fähigkeiten und Ideen an zu ermitteln. Als eine zweite Leiche gefunden wird, ist die Verwirrung perfekt und die Aktivitäten vertiefen sich. So nach und nach und finden sich die Puzzleteile.

Das Besondere an dieser Reihe ist wohl, dass man neben der erfrischenden Schreibweise und dem Esprit der Autorinnen sehr viel über die ostfriesische Lebensweise und Esskultur erfährt. Es gibt einen besonderen Zusammenhalt in der Gemeinde, man hilft sich gegenseitig und passt auf sich auf, es gibt noch ein Kneipenleben für Einheimische. So hat es mir auch sehr viel Freude gemacht, diesen Krimi zu lesen.

Bewertung vom 15.02.2025
Dunkle Asche
Thomsen, Jona

Dunkle Asche


ausgezeichnet

Das Cover ist etwas finster und durch das Meer dann auch sehr passend.
Das etwas ungleiche Kieler Frauenpower-Team Gudrun Möller und Judith Engster ermitteln zum ersten Mal gemeinsam einen Cold Case Fall, dem Mord an einer jungen Frau im Sommer 1992 im Urlaubsort Kalifornien. Die beiden Frauen müssen sich erst einmal zusammenraufen, beide haben aber auch so ihre Geheimnisse, die sie versuchen zu verbergen. Im Verlauf der Ermittlungen auf Grund einer Zeugenaussage entwickelt sich der Fall sehr vielschichtig und berührt insbesondere Gudrun immer mehr.
Jona Thomsen baut durch ihren sehr angenehmen Schreibstil einen guten Spannungsbogen auf. Während der Ermittlungen lernen wir die beiden Frauen und ihre Persönlichkeiten immer besser kennen und jede auf ihre Art zu schätzen.
Das Lesen hat mir sehr schöne Stunden beschert und eine Fortsetzung könnte ich mir gut vorstellen.

Bewertung vom 01.02.2025
Kronsnest
Knöppler, Florian

Kronsnest


ausgezeichnet

Der 15-jährige Hannes lebt und arbeitet mit seinen Eltern in Schleswig-Holstein in den 20ern des vergangenen Jahrhunderts. Er ist klug und gefühlvoll, lernt sehr viel von seinem Vater. Doch der Vater macht ihm das Leben auch sehr schwer, ist brutal, kann einfach keine positiven Gefühle zulassen. Und Hannes muss irgendwie damit klar kommen.

Das wirklich harte Landleben mit seiner steten Arbeitsintensität wird sehr eindrucksvoll und bildhaft beschrieben, beim Lesen fühlt man sich direkt in diese Zeit versetzt und kann sich alles sehr gut vorstellen. Dabei kann man sich kaum vorstellen, dass noch Zeit für Freundschaften und jugendliche Unternehmungen bleibt. Und doch, Hannes lernt auch Mara und deren Freunde und Familie kennen und ihre gut situierte Welt, sie werden Freunde.

Aber auch auf dem Land fängt es politisch an zu brodeln und es bilden sich Gruppen, die mit Hitler sympathisieren, auch die Freundschaften werden davon betroffen. Es ist sehr interessant, dies über einige Jahre mitzuverfolgen und die Entwicklung von Hannes mitzuerleben.

Dieser Roman nimmt uns in eine lang verstrichene Zeit mit, die wir vielleicht noch aus Erzählungen unserer Großeltern kennen und wo ich heute sage; hätte ich doch noch ein wenig mehr nachgefragt. Das Buch ist wunderbar geschrieben und sehr empfehlenswert und sollte vielleicht mal als Schullektüre genutzt werden.

Bewertung vom 30.01.2025
Ginsterburg
Frank, Arno

Ginsterburg


weniger gut

Das Cover hat mich angesprochen und der Klappentext klang für mich verheißungsvoll für einen guten Roman.
Ginsterburg ist eine fiktive Stadt, stellvertretend für hunderte Städte in Deutschland. Die Handlung erstreckt über drei Zeitetappen 1935, 1940 und 1945 und betrachtet dabei die Einwohner dieser Stadt. Wie entwickeln sich die Einwohner unter der Naziherrschaft über die Zeitspanne?
Also ist dieser Roman ein Szenario in Verbindung von Fiktion und Historie.
Der Schreibstil hat mir nicht wirklich zugesagt. Die Figuren bleiben in meinen Augen recht blass und schaffen es nicht, ein unmittelbares Bedürfnis zum weiterzulesen zu schaffen. Die Schicksale von Merle, Lolo und Eugen und Ursel und allen anderen Handelnden sind miteinander verbunden und in den jeweiligen Kapiteln gibt es stete Wechsel zwischen diesen Personen. Dabei werden auch alle Aspekte, die die Naziherrschaft mit sich brachte angesprochen und verarbeitet.
Aber es gibt immer mal wieder sehr langatmige Passagen über Seiten, in denen es weder Absätze oder Dialoge gibt und nur Beschreibungen sind. Das ist mühselig.
Das Buch mag literarisch wertvoll sein, ich fand es allerdings sehr bemüht und es hat mich nicht überzeugt.

Bewertung vom 31.12.2024
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


sehr gut

Dies ist bereits der zweite Teil mit der Kriminalinspektorin Leo Asker und ihrem etwas ungewöhnlichen Keller-Team. Ich kenne den ersten Teil nicht, das störte aber beim Lesen nicht weiter.

Das Cover ist sehr gut getroffen und passt sehr gut zum Thema der Geschichte.

Prepper-Per, Leos Vater, nimmt nach sehr langer Zeit mit ihr Kontakt auf, damit sie ihn von einem Mordverdacht befreien soll. Obwohl sie nichts mehr mit Per zu tun haben will, wird sie dennoch tätig. Schon allein, weil Hellmann zu ihrem Gegenspieler wird und die Zeit knapp ist, bevor der Kriminalinspektor Per verhaften will.

Gleichzeitig hält sich ihr Jugendfreund Martin auf einem privaten Grundstück mit einer verlassenen Insel auf, welches sich nicht sehr weit von Pers Farm befindet und Martin schon immer als verlassenen Ort fasziniert hat. Dort hat er den Auftrag, eine eher ungewöhnliche Biografie zu schreiben.

Leo und Martin bleiben in Kontakt und es passieren schnell viele merkwürdige Dinge und beiden wird irgendwann klar, das gewisse beängstigende Zusammenhänge gibt.

Der Krimi wird in kurzen Kapiteln hauptsächlich aus Leos und Martins Sicht geschrieben. Das hält den Spannungsbogen gleichbleibend hoch. Der Schreibstil gefällt mit gut, sehr dicht und atmosphärisch. Das Buch erhält meine absolute Empfehlung.

Bewertung vom 19.12.2024
Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3


ausgezeichnet

Schon der vorige Band hat mir sehr gut gefallen, den ersten Teil habe ich nicht gelesen. Man kann aber auch dieses Buch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen.
Das Cover finde ich sehr gelungen, sieht man doch die Hauptpersonen, um die sich die Familiensaga dreht.
Ricarda, Ärztin im Ruhestand, Henny und Antonia, ebenfalls beide als Ärztin tätig. Henny hat es aus Berlin mit Mann und Kindern nach Los Angeles verschlagen, Antonia mit der Liebe ihres Lebens Guntram ist in die Praxis in Berlin eingestiegen.
Vor dem historischen Hintergrund der Wirtschaftskrise und dem zunehmenden Aufwind der NSDAP versuchen die drei Frauen, ihr Leben zu meistern und die anstehenden Krisen zu meistern und zu helfen, wo es nur geht.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und reißt beim Lesen mit. Es wird alles wunderbar bildhaft beschrieben, so dass es leicht fällt, in die Zeit und in die Orte zu folgen. Das Buch bringt sehr angenehme Lesestunden.

Bewertung vom 10.12.2024
Hotel in den Wolken
Konrad, Mara

Hotel in den Wolken


gut

Der Klappentext und das Cover haben mich auf Anhieb angesprochen. Ich mag Geschichten mit historischen Hintergrund, die in zwei Zeitebenen erzählt werden. In der Gegenwart ist Maike die Hauptakteurin, welche regelmäßig in Sumbriva ihren Skiurlaub verbringt und nun vielleicht ein marodes Hotel erben wird? Sie macht sich mit ihrem Freund Ravi auf die Suche nach der Geschichte des Posthotels.

Die Vergangenheit spielt in der Zeit zwischen 1865 und 1872 und dreht sich um eben dieses Hotel, Hauptperson ist Flo, der sich liebevoll um seine Gäste kümmert und dieses Hotel bewirtschaftet. In einer Zeit, wo es von Frühling bis Herbst Wandertouristen gab, aber noch keine Skitouristen. So wird dann auch das mühevolle Landleben zu dieser Zeit sehr gut geschildert. Doch es gibt auch ein Geheimnis um Flo.

Mara Konrad schreibt zwar flüssig, aber es fehlen für mich auch zahlreiche Details und gute Übergänge, die die Handlungen fließender hätten werden lassen. Dadurch fehlt insbesondere der Geschichte in der Gegenwart die notwendige Tiefe und erscheint etwas konstruiert. Die Figuren haben mich nicht so überzeugt wie die der Vergangenheit, das war deutlich bildhafter.

Insgesamt ist es eine nette Unterhaltung für gemütliche Lesestunden, hätte aber deutlich mehr Potential gehabt.