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Raphaela23

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2024
Meine Familie in einem Buch
Mengel, Annika

Meine Familie in einem Buch


ausgezeichnet

Das originelle Ausfüllbuch liegt total schön in der Hand und ist ein echter Eyecatcher. Würde ich es in einem Buchladen sehen, hätte ich es mit Sicherheit automatisch aus dem Regal ziehen wollen. Auch die Haptik ist durch die verschiedenen eingesetzten Materialien auf dem Einband total ansprechend und besonders. Dabei wirkt das Hardcover-Buch sehr robust und hochwertig, sodass zu erwarten ist, dass es auch dann noch ansehnlich bleibt, wenn es bereits durch viele Hände gereicht wurde. Ebenso sind die einzelnen Seiten von guter Stärke und Qualität.

Ebenfalls ansprechend ist für mich die Farbkomposition; das Buch ist mittels sanfter Farben in angenehmen Tönen bunt gehalten und so für viele Altersstufen passend.
Die miteinander kombinierten Schriftarten, die bereits auf dem Cover zu sehen sind, passen sehr gut zu dem Buch. Dabei wird leicht zu lesende Druckschrift mit einer hübschen Schreibschrift gemischt.

Man merkt deutlich, dass die Autorin als Mediengestalterin aktiv ist und sehr kreative Begabungen hat, die hier zum Einsatz kamen. Dies wird auch bei den Ausfüll-Aufgaben deutlich: diese bleiben nicht bei ausgelutschten Standardthemen stehen, sondern werden durch einzigartige Aufgabenstellungen ergänzt, sodass die einzelnen Personen sicherlich etwas Neues über die anderen Familienmitglieder herausfinden können.
Alle potentiellen Ausfüller haben die gleichen Fragen in ähnlichem Design. Zuerst hätte ich mir gewünscht, das Buch wäre in diesem Punkt abwechslungsreicher gestaltet, aber dann hat mich die gewählte Variante durch die erreichbare Vergleichbarkeit und die Möglichkeit, besser über die Fragen in Austausch zu kommen, doch überzeugt.
Die auszufüllenden Seiten bestehen für jeden basismäßig aus einer Doppelseite. Das scheint mir eine sehr gute Länge zu sein, die bspw. auch auf einer Familienfeier gut ausgefüllt werden kann, wenn man das Buch nicht mit nach Hause nehmen will. Darüber hinaus kann man an anderen Stellen noch vereinzelt etwas beitragen oder einzeichnen, was das Ausfüllen kurzweilig werden lässt.

Besonders schön finde ich die 'wer lebt(e) wo'- Landkarte, die statistischen Diagramme und die Erinnerungs-Dopppelseite für verstorbene Freunde und Verwandte.

Das einzigartige Konzept hat mich total überzeugt und ich kann mir das Buch auch sehr gut als Geschenk (bspw. für ein Brautpaar) vorstellen, bei dem man organisiert, dass das Buch bereits ausgefüllt zu der beschenkten Person kommt.

Ich kann mir gut ausmalen, dass das Buch an Feiertagen und Festen ähnlich wie ein Fotoalbum oft herumgegeben werden wird und den Besitzern viel Freude bringt.

Bewertung vom 26.10.2024
Christusliebe (eBook, ePUB)
Gerrid, Setzer

Christusliebe (eBook, ePUB)


sehr gut

Das handliche Hardcover-Buch in Postkartengröße hat eine sehr angenehme Haptik. Das gesamte Design ist innen wie außen einheitlich in schwarz, weiß und gelb gehalten und dadurch elegant, aber nicht überladen. Auf einigen Seiten finden sich ansprechende kleine Illustrationen von Kernsätzen.
Des Weiteren durchziehen Dreiecksformen die Gestaltung, welche ebenfalls dazu beitragen, dass das Andachtsbuch stimmig und klar wirkt.
Sehr gut finde ich die Integration des Lesebändels, wodurch man seinen täglichen Lesestand problemlos markieren kann.

Das Buch beinhaltet 75 Andachten, die zwischen einer und acht Seiten lang sind. Die Impulse haben damit eine gute Länge für eine alltagstaugliche (Morgen-)Lektüre. Bei den Andachten über mehrere Seiten finden sich häufig Unterüberschriften zur besseren Gliederung bzw. Einteilung des Leseflusses. Die Impulse sind unabhängig voneinander lesbar, nur selten beziehen sich manche aufeinander.
Anders als oftmals gängig, enden die Andachten nicht mit einer Gebetsanleitung oder konkreten Reflexionsfrage; vielmehr sprechen die durch den Autor dargelegten Gedanken für sich und regen zum individuellen Weiterführen an.

Die einzelnen Impulse sind sehr informativ und gut ausgearbeitet. Häufig finden sich Hintergrundinfos zur jeweilig besprochenen Bibelstelle historischer und exegetisch-hermeneutischer (bspw. etymologischer) Art. Wie der Titel verspricht, lassen sich dabei viele christologische Aspekte finden, durch welche die Herrlichkeit Christi eindrücklich dargestellt wird.
Sehr positiv finde ich, dass die dargelegten Aussagen und Gedanken durchweg mit Bibelstellen gefestigt werden. Dies regt zum eigenen Studium und zur Vertiefung des jeweiligen Themas an, sowie zur Meditation über die Bibelstellen und zeigt die theologische Versiertheit des Autors. Gekonnt verbindet dieser durchgehend Stellen aus beiden Testamenten miteinander und verweist auf tieferliegende Bedeutungsebenen. So habe ich nicht nur viele neue Erkenntnisse gewinnen können; es zeigt darüber hinaus gut, was für ein reicher Schatz die Bibel ist.
Die Inhalte sind sehr gehaltvoll, sodass die Kapitel vom Stil her an ein Minibibelstudium oder eine Predigt erinnern.

Wie der Titel impliziert, eignet sich das Andachtsbuch vor allem für Leser, die bereits im Glauben stehen und sich in der Bibel zumindest grundsätzlich auskennen. Jenen, die noch gar keine persönliche Beziehung zu Jesus haben, könnte die Lektüre teilweise schwer fallen. Aber auch wer noch neu im Glauben ist, und Hunger nach mehr von Jesus hat, wird hier sicherlich viele gute Erkenntnisse finden und seine Beziehung vertiefen können.
Der Schreibstil ist gut verständlich. Es ist sicher von Vorteil, mit einigen der gängigen religiös konnotierten Begriffe bereits vertraut zu sein.

Ich kann mir das kleine Büchlein gut als Geschenk für (reife) Christen vorstellen, da sich problemlos Bezüge zum individuellen Lebensalltag finden lassen und Jesus im Mittelpunkt der Ausführungen steht.

Bewertung vom 22.10.2024
Damit sich der Nebel lichtet
Stutz, Saraj

Damit sich der Nebel lichtet


ausgezeichnet

Das Taschenbuch kommt in einem ansprechenden Format und Design daher. Die mit illustrierten Kernaussagen verzierten Klappenseiten haben mich sofort angesprochen. Ebenfalls sehr gut gelungen ist die Formatierung innerhalb der Kapitel, durch welche der Lesefluss aufgebrochen und die Lektüre leichter verarbeitbar wird. Auch die sorgsam ausgewählten und regelmäßig platzierten somatischen und kognitiven Übungen zur Emotionsregulation sind lobend hervorzuheben.
Die Sprache sowie der Schreibstil sind alltagsnah und gut verständlich. Trotz des hohen fachlichen Niveaus benutzt die Autorin keine gestochene Sprache, sondern formuliert ihre Sätze prägnant und anschaulich. Bei der gelegentlichen Verwendung von Fachtermini finden sich per Verweis genauere Erklärungen im Anhang, wodurch die Lektüre nicht gestört wird, das Buch jedoch für Personen jeden Standes an Vorwissen problemlos lesbar ist.

Die Titelwahl stellt prägnant das dem Buch innewohnende Ziel der Arbeit mit Betroffenen dar: Manipulative Systeme verstehen lernen, um auf einer Metaebene klarer sehen und eigenmächtig handeln zu können. Die Inhalte tragen so einen großen Teil zum Empowerment Betroffener bei („Ahnungslose durchs Labyrinth zu scheuchen ist einfach, aber Wissende lassen sich nicht mehr so leicht herumjagen“ S.64).

Die ersten beiden Drittel des Buches widmen sich primär der Analyse destruktiver Systeme (deren Entstehung, Charakteristiken, Darstellung verwendeter Taktiken sowie Funktionsweisen manipulativer Systeme).
Das letzte Drittel des Buches beleuchtet dann die aktiven Schritte zum Ausstieg aus jenen und gibt dabei einen hoffnungsvollen Ausblick, wie Betroffene dem Nebel entsteigen können.
Die Ausführungen sind eng verknüpft mit aktuellen Erkenntnissen der Psychologie/Soziologie und es finden sich durchgehend Verweise auf und Zitate von anderen fachkundigen Personen oder deren Veröffentlichungen. Der eigene reiche Erfahrungsschatz der Autorin ist deutlich erkennbar.
Neben den theoretischen Ausführungen finden sich an zahlreichen Stellen praktische Tipps für Betroffene sowie Begleitende (z.B. Kriterien für die Wahl einer geeigneten Therapeutensuche (S.59f.)).
Das gesamte Buch ist durchzogen mit den Erkenntnissen und Heilungsschritten von Klienten aus der Arbeitspraxis der Autorin. Dadurch werden die Darlegungen zum Thema nahbar und nachvollziehbar. Gut geschildert werden auch die Auswirkungen auf jene Betroffenen, sodass Leser einen guten Einblick dazu bekommen, wie toxische Muster zu destruktiven Glaubenssätzen und Verhaltensweisen führen können. Dies wird vor allem durch vulnerable Einblicke in die Gefühlswelt Betroffener (bspw. durch selbstgeschriebene Gedichte von Klientinnen) erreicht.

Die Lektüre deckt manipulative Taktiken sowohl im großen, traumatisierenden, als auch im kleinen, marginal-manipulativen Stil auf und lädt zur Selbstreflexion darüber ein, in welchen bis dato unerkannten Kontexten man selbst Betroffener oder auch (unabsichtlich) Handelnder ist (bspw. Kapitel 7 „wie wird man zum Manipulator“).

Durch die Beratungserfahrungen und persönlichen Überzeugungen der Autorin besitzt das Buch eine christliche Konnotation. Die Gliederung der Kapitel findet anhand einer historischen Begebenheit aus dem alten Testament statt (Exodus: der Auszug des Volkes Israel aus dem Land der Sklaverei und Gewaltherrschaft).
Für potentielle Leser ist es jedoch nicht erforderlich, einen eigenen (christlichen) Glauben oder Bibelwissen mitzubringen. Vielmehr stellen die gelegentlichen Ausführungen zur religiösen Gewalt eine exkursartige Bereicherung dar, um auch diese häufig auftretenden Form von Manipulation enttarnen zu können.

Mit gut 300 Seiten ist das Buch ein ausführlicher Ratgeber, der das Thema differenziert beleuchtet und abdeckt, aber durch die Veranschaulichungen und Übungen gekonnt aufgelockert daher kommt und wirklich gut zu lesen ist.
Die Inhalte des Buches sind äußerst informativ, realitätsnah und nuanciert systematisch aufgearbeitet. Ich bin mir sicher, dass ich das Buch in Zukunft immer wieder aus dem Regal nehmen werde, da es schon jetzt mit Markierungen und Klebezetteln bestückt ist.
Ich kann das Buch speziell Studenten und Berufseinsteigern empfehlen; insbesondere für Mitarbeiter klinischer Settings, systemischer Beratung, Jugendhilfe oder Seelsorge.
Da „[p]sychische Gesundheit bedingt, sich allen Facetten des Ich zu stellen sowie lernfähig und berührbar zu bleiben oder zu werden“ (S.151), geht das Thema jedoch alle an.