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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1123 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2025
Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7
Ribeiro, Gil

Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7


ausgezeichnet

Die Entführung eines Mädchens, der Tod ihres Großvaters, ein Schmuggler, der Geheimdienst, weitere Morde, Tötungsversuche – da hat Ribeiro dieses Mal einiges hineingepackt für Lost und sein Team.
Starker Tobak im neuen Lost. Eine Spionagegeschichte an der Algarve – und nicht zu Unrecht warnt der Autor zu Beginn des Buches vor den vielen Namen und stellt alle vor. Auch wenn nicht alle die sind, die sie zu sein vorgeben. Es lohnt sich, diese Namen immer wieder nachzuschlagen.
Die Story folgt Lost, der in einen mehr als komplexen Fall verwickelt ist, der seine einmaligen Fähigkeiten als Ermittler auf die Probe stellt.
Ribeiro gelingt es hervorragend, eine dichte und spannende Atmosphäre zu schaffen, die den Leser von der ersten Seite an fesselt und in die Handlung eintauchen lässt. Die Charaktere sind wieder gut ausgearbeitet und man kann ihre Entscheidungen gut nachvollziehen. Vor allem Lost ist hier wieder zu erwähnen, der sich weiterhin bemüht, seine Gefühle zu zeigen – was als Autist ja nicht einfach ist. Bei einer Szene traten mir fast Tränen in die Augen. Wie gut, dass Ribeiro hier noch die Kurve bekommen hat, alles andere hätte ich ihm persönlich übelgenommen.
Die Handlung ist sehr komplex und man muss aufpassen, dass man sich nicht verliert. Denn die Aufklärung folgt erst am Ende und damit der AHA-Effekt.
Was mir etwas gefehlt hat, war das Lokalkolorit, das kam dieses Mal etwas zu kurz.
Fazit: Ribeiro bringt zum Schmunzeln und zum Weinen, zum Bangen und Mitfiebern. So muss ein gelungener Krimi sein.

Bewertung vom 05.04.2025
Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1
Engel, Henrike

Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1


ausgezeichnet

Louise wird von ihrem Mann verlassen und steht von einem Moment auf den anderen alleine da.
Ella wagt die Flucht aus dem Bordell.
Paul hat durch eine Gang einen Arm verloren und hat Rachegedanken.
Eine explosive Mischung aus Charakteren und man kann sich kaum vorstellen, wie die drei zusammenpassen. Doch Henrike Engel gelingt es wieder hervorragend, eine Handlung zu schreiben, die fesselt. Schon die Flucht Ellas war nervenaufreibend, auch Pauls Rachegedanken machen neugierig und Louise gönnt man auch wieder Glück.
Engels Charaktere leben – und als Leser lebt man mit. Engels Beschreibungen sind so lebensnah, dass man mühelos in das Buch eintauchen kann. In den ersten Kapiteln lernt man die 3 Protagonisten näher kennen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und jeder ist sympathisch. Als die 3 zusammentreffen nimmt die Handlung so richtig Fahrt auf.
Auch die Nebendarsteller sind authentisch und mitreißend und die Story entwickelt sich zu einem richtigen Krimi. Schön fand ich auch, wieder auf alte Bekannte aus den anderen Romanen der Autorin zu treffen.
Henrike Engel hat mich schon mit ihrer Hafenärztin-Reihe begeistern können und auch Elbnächte konnte mich voll überzeugen. Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, es bleiben aber offene Handlungsstränge und ich freue mich schon auf den nächsten Band.
Fazit: man merkt der Autorin ihre Liebe zu Hamburg an.

Bewertung vom 25.03.2025
Die Kollegin - Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?
McFadden, Freida

Die Kollegin - Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?


ausgezeichnet

Dawn und Natalie sind Kolleginnen. Natalie ist die Schöne, Beliebte und Dawn die Unbeliebte und Seltsame. Als Dawn eines Tages nicht zur Arbeit erscheint, macht sich Natalie Sorgen und fährt zu ihr nach Hause. Was sie dabei entdeckt, sprengt die Grenzen all dessen, was sie sich je vorzustellen gewagt hätte.
Bei Thrillern habe ich schon viel gelesen und viel erlebt. Aber was Freida McFadden hier abliefert, toppt vieles. Man weiß nie, wem oder was man glauben kann. Zu viele Wendungen und Fallstricke baut die Autorin ein und man klebt bis zur Auflösung rettungslos an den Seiten.
Die Kapitel sind kurz und bestehen zum Teil aus kurzen E-Mails, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Anfangs wechseln die Kapitel zwischen Natalie in der Gegenwart und E-Mails von Dawn an ihre Freundin aus der jüngeren Vergangenheit. Gerade dieser Wechsel sorgt für Dramatik.
Die Charaktere sind gut durchdacht, und auch das Geheimnis von Natalie, das lange im Dunkeln bleibt, trägt zur Spannung bei. Dabei ist Natalie zunächst eine sympathische Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann. Nach und nach wird aber eine Stimmung aufgebaut, bei der nicht mehr klar ist, wer Freund und Feind, bzw. wer Natalie das antun könnte. Mein anfänglicher Verdacht wurde so feinsäuberlich pulverisiert wie manch anderer Verdacht, der mir im Laufe der Geschichte gekommen ist.
Fazit: McFadden schreibt wieder ein Buch, das es in sich hat. Ein wahrer Pageturner.

Bewertung vom 25.03.2025
Der Küstenpfad / Doro Kagel Bd.4
Berg, Eric

Der Küstenpfad / Doro Kagel Bd.4


ausgezeichnet

3 Männer und 4 Frauen unterwegs auf einer Wanderung. Spannungen gibt es genügend, aber auch Zusammenhalt. 7 Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, 7 Personen alle mit einer Vorgeschichte oder einem Geheimnis.
Mit ziemlich vielen Strängen und losen Fäden beginnt Eric Berg seinen neuen Krimi. Auf verschlungenen Pfaden folgen wir der Wandergruppe und nach und nach beginnen sich die Fäden zu verweben. Teils harmonisch, teils verheerend. Als ein Mord geschieht gibt es einige Verdächtige und Doro Kagel, die ein Buch über mysteriöse Todesfälle schreiben möchte, ist plötzlich mitten drin.
Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Eric Berg gefreut und wurde nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch kaum weglegen. Die erste Hälfe lebt davon, dass man der Wandergruppe folgt, weiß, dass es einen Toten geben wird, aber nicht, wer es sein wird. Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt: die Gegenwart der Wandergruppe und die von Doro, die sich auf deren Spuren begibt. So ist man als Leser immer einen kleinen Schritt weiter als Doro in ihren Nachforschungen.
Besonders gelungen ist die Darstellung der Charaktere, die in die Tiefe geht. Vor allem bei Jule und Yannick, aber auch bei Elsie. Berg greift tief in die Trickkiste und lässt seine Protagonisten vor dem inneren Auge entstehen. Seine Schreibweise ist dicht und atmosphärisch und mitreißend.
Fazit: Berg gelingt es wieder, einen Krimi zu schreiben, den man nicht aus den Händen legen kann.

Bewertung vom 25.03.2025
Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20 (eBook, ePUB)
Almstädt, Eva

Ostseedämmerung / Pia Korittki Bd.20 (eBook, ePUB)


sehr gut

Bereits zum 20. Mal erfreut uns Eva Almstädt mit einem Ostseekrimi
Und der hat es wieder in sich. Als Vito und Trine beim Spielen ein altes Artefakt finden, können sie nicht ahnen, was das auslöst. Pia Korittki bekommt es mit einem Cold Case zu tun, der dazu noch von einem Mord in der Gegenwart begleitet wird. Pia ermittelt in dem kleinen Dorf, aber alle Einwohner haben entweder ein Alibi oder kein Motiv. Doch Pia lässt nicht locker…
Wieder entführt uns Almstädt an die Ostsee und lässt Pia einen kniffligen Fall lösen. Diese hat ihre Entführung noch nicht ganz verdaut (hierzu ist es praktisch, wenn man die Vorgängerbände kennt) und das fließt immer wieder in die Handlung mit ein, macht sie authentisch und miterlebbar. Auch Pias Privatleben kommt nicht zu kurz, wobei eine Sache mir etwas zu lapidar abgehandelt wurde. Zwar einfühlsam, aber nachdem in den letzten Bänden so viel Spannung drumherum aufgebaut wurde, war mir das etwas zu dünn.
Die Handlung beginnt mit dem Fund der Kinder und der Spannungsbogen braucht eine Weile, bis er sich aufgebaut hat. Sehr gut fand ich den Teil mit Broders‘ Verschwinden und die Szene im Stall.
Der Fall selbst ist sehr vielschichtig. Es gibt zahlreiche Wendungen und überraschende Enthüllungen, die den Leser immer wieder in die Irre führen und ihn bis zum Schluss miträtseln lassen. Ich hatte zwar irgendwann einen Verdacht auf den Täter, aber bis zur Enthüllung dauerte es dann doch recht lange.
Fazit: schöner, ruhiger Küstenkrimi mit durchdachter Handlung, präzise und mitreißend geschrieben.

Bewertung vom 17.03.2025
Der Nachtgänger / Kommissar Linna Bd.10
Kepler, Lars

Der Nachtgänger / Kommissar Linna Bd.10


sehr gut

Brutale Morde erschüttern Stockholm. Joona Linna hat keinerlei Anhaltspunkte. Einzig Hugo, der Schlafwandler, der am ersten Tatort aufgefunden wurde, könnte ein Schlüssel zur Lösung sein. Durch Hypnose wird versucht, den Täter einzukreisen. Doch Hugo sieht Widersprüchliches.
Ich muss erst einmal durchatmen. Die Lektüre war nicht einfach und gerade am Ende ein wenig langgezogen. Die Handlung ist aber vom Prolog an spannend. Das angebundene Kind, die blutende Mutter. Ich musste diese beiden Kapitel am Ende noch einmal lesen, erst dann versteht man sie so richtig.
Kepler gibt seinen Charakteren ein Gesicht – auch den Opfern. Das macht es noch spannender und man bangt noch mehr mit ihnen mit. Kleine Details und Nebenbemerkungen sorgen für zusätzlichen Thrill, ausführliche Beschreibungen machen die Handlung anschaulich.
Wie gewohnt gelingt es dem Autorenpaar eine dichte und bedrohliche Stimmung zu erzeugen. Der Nachtgänger setzt sich mit Themen wie Schlafwandeln und Unterbewusstsein auseinander, was ich sehr informativ fand. Verdächtige gab es viele, falsche Spuren und Wendungen auch. Das machte einen Großteil des Lesevergnügens aus.
Allerdings war mir das Ende ein wenig zu viel. Da wurde so viel reingepackt, dass es mich fast ein wenig genervt hat.
Joona überzeugt nun schon zum 10. Mal in Folge. Er ist weiterhin der intelligente Ermittler, der durch Intuition und Beharrlichkeit überzeugt und letztendlich wieder die Puzzleteile in der richtigen Reihenfolge zusammenlegt. Schade, dass Saga wieder nicht mitermitteln durfte, die fehlt mir ein wenig.
Fazit: schon ein sehr hartes und brutales Buch, aber toll geschrieben und spannend bis zum Schluss.

Bewertung vom 15.03.2025
Kalte Strömung / Theo Krumme Bd.11
Berg, Hendrik

Kalte Strömung / Theo Krumme Bd.11


ausgezeichnet

Ein Fährkapitän wird ermordet aufgefunden. Der Täter ist schnell identifiziert, doch flüchtig. Durch Kapitel aus Sicht des Täters ist man beim Lesen immer dicht dabei und das sorgt für Spannung.
Wieder mal ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann. Vor Kurzem habe ich ein Zitat aus der freien Presse gelesen: „man muss sich etwas einfallen lassen, um im Krimibereich Erfolg zu haben“. Berg ist das eindeutig gelungen. Das Buch ist sehr eindringlich. Die Schilderungen des Täters und seine Motivation haben mir sehr gut gefallen. Auch die anderen Charaktere sind sehr lebensecht gezeichnet. Vor allem auch Krumme, der dieses Mal allerdings etwas hintenanstehen muss.
Bereits der Prolog ist knackig und die Story macht süchtig. Ich habe das Buch an einem Nachmittag durchgelesen, weil ich nicht mehr aufhören konnte. Die Seiten fliegen nur so, weil die Spannung immer weiter aufgebaut wird und sich am Ende noch weiter steigert.
Sehr schön waren auch die Beschreibungen der Umgebung. Man bekommt förmlich Lust, sich die Gegend bei einem Urlaub einmal anzuschauen.
Fazit: einfach total gut.

Bewertung vom 10.03.2025
Hase und ich
Dalton, Chloe

Hase und ich


sehr gut

Was – schon zu Ende das Buch? Schade, ich hätte gerne noch weitergelesen.
Während der Corona-Pandemie zieht sich die Autorin aufs Land zurück. In der kalten Jahreszeit findet sie ein Häschen, ganz alleine, keine Mutter weit und breit. Sie beschließt, den Hasen aufzuziehen. Es entwickelt sich fast so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden. Beide vertrauen sich und respektieren das Anderssein des Anderen.
Die Geschichte folgt der Autorin, die sich liebevoll um den kleinen Hasen kümmert, die Zeit mit ihm genießt und sogar seine Jungen kennenlernen darf. Es zeigt auch, wie diese Begegnungen ihr Leben verändern.
Auch wenn teilweise viel Wissen in das Buch gepackt ist, spürt man die Begeisterung, die die Autorin entwickelt.
Hase und ich – ein berührendes Buch. Es stellt eine besondere Verbindung zwischen Mensch und Tier dar, die es in dieser Weise nicht oft gibt. Auch die Schwierigkeiten, die mit der Pflege und Aufzucht eines Wildtiers verbunden sind, schildert die Autorin authentisch und eindrucksvoll.
Fazit: Hase und ich ist eine sehr liebevolle, aber auch nachdenklich machende Lektüre.

Bewertung vom 08.03.2025
Kreidemord
Peters, Katharina

Kreidemord


ausgezeichnet

Was hat Jan Riechter mit dem Mord an seiner ehemaligen Kollegin zu tun? Nichts, wenn es nach seiner Aussage und dem Glauben seiner Frau Romy Beccare gibt. Alles, wenn man den auftauchenden Beweisen glaubt. Doch wer hat einen Grund, Jan einen Mord unterschieben zu wollen?

Ein sehr turbulentes Buch. Denn eine Tat entpuppt sich als vielschichtige Handlung. Normalerweise führen in einem Krimi alle Fäden zusammen – bei Peters neuestem Werk ist das eher umgekehrt: ein Mord fächert sich auf in mehrere Stränge.
Die Spannung wird durch die geschickt eingeführten Enthüllungen von Verdächtigen immer weiter aufgebaut. Die Ermittlung ist dabei nie einfach und geradlinig, was die Geschichte umso packender macht. Peters' Stil ist angenehm und flüssig zu lesen, mit einem guten Gleichgewicht zwischen Dialogen und beschreibenden Passagen. Die Ermittlungen sind gut abgestimmt und interessant zu lesen.

Unterschiedliche Ermittlungsansätze, ein aktuelles Thema und viele Charaktere halten die Spannung zusätzlich hoch. Besonders schön fand ich Romys Umgang mit dem neuen Kollegen. Aus anfänglichem Hass entwickelt sich gegenseitiger Respekt. Und was der Kollege durchgemacht hat, erfahren wir hoffentlich im nächsten Band.

Fazit: zwar eher ein ruhiger Krimi, der es aber in sich hat.

Bewertung vom 01.03.2025
Teufels Tanz / Mordgruppe Bd.3
Poznanski, Ursula

Teufels Tanz / Mordgruppe Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte und finale Band um Fina Plank und ihr Team

Wien kommt nicht zur Ruhe: scheinbar willkürlich werden Männer in ihren 80er Jahren ermordet. Fina und ihr Team finden einfach keinen gemeinsamen Nenner. Auch privat hat Fina einiges um die Ohren und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.

Der dritte und finale Band hat es wieder in sich. Ich mochte Fina vom ersten Band an und mag es, wie vielschichtig sie dargestellt ist. Auch die anderen Charaktere überzeugen. Um nicht alle so brav dastehen zu lassen gibt es dann aber noch Callie. Über die habe ich so einige Male die Augenbrauen gerümpft, aber auch sie trägt einiges zum Spannungsbogen bei.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder packend und flüssig, man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Etwas Besonderes bekommt die Handlung durch „Die Stimme“, die sich schon seit dem 1. Band wie ein roter Faden durch die Handlung zieht. Nun bekommt diese Stimme noch mehr Raum und ein Gesicht. Die Geschichte des Täters wird hinterleuchtet und in eigenen Kapiteln ausgearbeitet. Poznanski gelingt es meisterhaft, den Leser durch die Psyche des Täters zu schicken, der nicht nur Täter, sondern gewissermaßen auch Opfer ist.
Das Ende überrascht nicht wirklich, nur so wird die Geschichte rund.

Fazit: Teufels Tanz ist ein fesselnder Thriller, der psychologische Tiefe und eine hohe Spannung vereint und in einem packenden Showdown endet. Ursula Poznanski beweist erneut ihr Talent, spannende Geschichten zu erzählen, die mehr als gut unterhalten.

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