Die Hebamme von Sylt

ausgezeichnet

Meine Bewertung zu: Die Hebamme von Sylt...und ich habe es absolut "bereut", dieses Buch "NICHT" auf der Insel der Inseln gelesen zu haben...denn:
Einen Impuls für einen historischen Landgang hätte es auf jeden Fall ausgelöst. Zwar ist das Geheimnis der Hebamme Geesche etwas zu schnell vorhersehbar - und vielleicht - aber nur vielleicht - sind es auch 2 Stränge zuviel an figürlichen Verflechtungen...aber das ist auch das einzige was man der Autorin Pauly vorwerfen kann...dennoch alle Achtung:
Wer sich für die längst vergangene Epoche vom Sylt des vorvorigen Jahrhunderts oder überhaupt für historische Romane interessiert, der wird von diesem Roman sicher nicht enttäuscht werden. Man spürt, die Autorin hat sehr gut über das damalige Inselleben und dem damals noch von Naturkatastrophen, Not und Armut bedrohten Leben der Inselbewohner recherchiert. Atmosphärisch vortrefflich festgehalten auch die gewaltigen Sturmnächte, die manchmal Tage überdauern und die Sorgen der Protagonisten um ihre Liebsten im Bann der rauen See. Schicksale die tatsächlich so oder so ähnlich gelebt wurden. Dass das Geheimnis um die Hebamme von Sylt sich etwas zu früh beim Mitlesen offenbart - tut der weiteren Stimmung und Verlaufes des Romanes m.E.keinen Abbruch...zu erleben wie sich die beiden um das Geheimnis des Babytausches gefangenen Hauptcharaktere - die Hebamme Geesche und Graf Arndt von Zederlitz - im Verlauf von fast 20 Jahren weiterentwickeln, leiden und ja, auch neu lieben lernen - das hat über das zu schnell geoffenbarte Geheimnis mehr als hinweggetröstet. Dieses Buch, noch dazu mit wunderschön gestaltetem Cover, bleibt in meinem Schrank...und wird gerne noch einmal - dann direkt auf Sylter Erde - gelesen.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.