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Silke

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


ausgezeichnet

Diesseits und jenseits des Atlantiks

Bea ist elf Jahre alt und wächst 1940 In London auf. Ihre Eltern treffen schweren Herzens die Entscheidung, Bea nach Amerika in eine Gastfamilie zu schicken, damit sie vor den Bomben in Sicherheit ist.
Damit beginnt für Bea eine Art zweites Leben, da die andere Familie in Amerika völlig anders als ihre Eltern sind. Bea's Leben wird dadurch für immer geprägt und sie ist mit ihren zwei Leben immer verbunden.
Laura Spance-Ash hat mit ihrem Roman "Und dahinter das Meer" einerseits eine wunderschöne sensible und gefühlvolle Geschichte geschrieben, andererseits setzt sie sich mit dem historischen Kontext der Kriegszeit im zweiten Weltkrieg auseinander und lässt die Ängste und Nöte der Eltern in London aufleben und greifbar machen.
Das Buch ist sehr abwechslungsreich und angenehm zu lesen, die Geschichte zog mich sofort in ihren Bann. Die Erzählstränge sind nachvollziehbar und realistisch und auch die Gefühle von Bea zu jeder Zeit detailliert dargestellt und ihre Zerrissenheit konnte ich fühlen.
Ich kann diese wunderbare Geschichte nur weiter empfehlen.

Bewertung vom 03.08.2024
Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


ausgezeichnet

Der Roman "Don't kiss Tommy - Eine Liebe in der Stunde Null" geschrieben von Theresia Graw ist eine wunderbare und äußerst gelungene Verknüpfung von Fiktion mit der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Der Ort der Handlung ist die ehemals mondäne Kurstadt Bad Oeynhausen zum Ende des Zweiten Weltkrieges und beginnt mit der Kapitulation.
Anne die Hotelierstochter und ihre ehemals sehr gute Freundin Rosalie sind die beiden Hauptfiguren des Romans. Beide machen sehr unterschiedliche Erfahrungen mit den alliierten Besatzern, werden aus der Stadt vertrieben, müssen irgendwie das Leben meistern und lernen mit den "Tommys" zu leben. Dabei werden alle Facetten gezeigt: die Entnazifizierung, der Einfluss der Alliierten aber auch Gewalt gegenüber Frauen. Beide Charaktere wurden von der Autorin sehr nahbar und detailliert beschrieben, so dass ich sofort sehr gut mit beiden Figuren mitfühlen konnte und der Erzählstränge sehr nachvollziehbar war. Ich mochte das Buch nicht aus der Hand legen.
Zusätzlich ist die Geschichte im historischen Kontext sehr gut recherchiert, was meine Freude am Buch weiter erhöhte.
Obwohl das Buch mit seinen über 500 Seiten zu den dickeren Büchern gehört, hatte ich das Gefühl viel zu schnell am Ende angekommen zu sein.
Zusammfassend gesagt ein wunderschöner Roman, der auch Wissen über die Nachkriegszeit vermittelt. Eine ganz klare Leseempfehlung.....

Bewertung vom 24.07.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


sehr gut

Interessantes Sachbuch über die Geschichte der Frau

Das Sachbuch "Die kurze Stunde der Frauen" von Miriam Gebhardt beschäftigt sich mit der Rolle der Frauen in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Wer hier den Startpunkt der Emanzipation erwartet, täuscht sich. Basierend auf sehr gut recherchierten Tatsachenberichten, liest man auch über Frauen, die die Nationalsozialisten unterstützen, oder die Frauen, die die Geschäfte ihrer Ehemänner führen mussten, weil die Männer in Gefangenschaft waren. Letztendlich waren die Frauen gezwungen, ihr Leben in Hand zu nehmen und die Verantwortung für Familie und Kinder zu übernehmen. Es war nicht die eigene Wahl und eigentlich auch nicht gesellschaftlich angesehen.
Frau Gebhardt schreibt in einem sehr angenehmen zu lesenden Schreibstil, abwechslungsreich wie auch anspruchsvoll.
Die dargestellten Lebensgeschichten waren durchweg interessant, wobei für mich manchmal nicht umfassend genug bzw. Bis zum Ende beschrieben.
Alles in allem ein sehr interessantes Sachbuch über die Geschichte der Frauen.

Bewertung vom 10.06.2024
Die Kranichfrauen
Greil, Renate

Die Kranichfrauen


ausgezeichnet

Anna und Paula könnten gegensätzlicher nicht sein. Paula aus München wächst in einer wohlhabenden Familie auf und Anna lebt in Dießen in sehr bescheidenen Verhältnissen. Beide sind verbunden über ihre Leidenschaft zum Segeln und bereits vor dem Krieg im Verein am Ammersee gesegelt.
Nun nach dem Krieg ist der Segelverein von den amerikanischen Besatzern beschlagnahmt worden, soll aber auch als Jugendclub der deutschen Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden.
Anna und Paula bekommen die Chance als Ausbilderinnen tätig zu werden. Auch wenn sie zuerst für die Amerikaner arbeiten sollen, ist ihr Ziel den Segelverein zurück zu erhalten.
Renate Greil hat mit dem Buch "die Kranichfrauen" einen wunderschönen und gefühlvollen Roman vor einem geschichtlichen Hintergrund geschrieben. Die Themen Emanzipation und Stellung der Frau, der Umgang mit den Juden und den Verbrechern in Uniform der Nazi-Zeit werden im Roman mit aufgearbeitet und werden durch die Autorin zu einer glaubhaften lesenswerten Geschichte verwoben. Die Charaktere werden detailreich beschrieben, wobei man viel über das Leben vor und nach dem Krieg erfährt. Gerade das Thema Frau in der Nachkriegszeit ist für mich sehr interessant, da die Emanzipation zurück gedrängt wurde. Die Männer kamen aus dem Krieg zurück und die klassische Rollenverteilung sollte wieder etabliert werden. Bloß nichts verändern....und die Frau gehört an den Herd.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an fasziniert, der Schreibstil ist abwechslungsreich und die Geschichte so anziehend, dass man das Buch nicht weglegen mag.
Ich kann es sehr weiterempfehlen.

Bewertung vom 06.05.2024
The Summer of Broken Rules
Walther, K. L.

The Summer of Broken Rules


ausgezeichnet

Von silke68

Die Autorin K. L. Walther hat mit dem Buch "The Summer of broken Rules" eine wunderbare und sehr gut geschriebene Ferienlektüre veröffentlicht. Meredith fährt mit ihren Eltern auf eine Familiehochzeit, die am langjährigen Urlaubsort stattfindet. Meredith lernt dabei den Stiefbruder des Bräutigams kennen und bei den Urlaubserkundungen springt der Funken über.
Spannung kommt zusätzlich in den Roman, dass neben der Hochzeit noch ein Spielevent ausgetragen wird, wo quasi jeder gegen jeden gejagt wird.
Das Buch ist so gut geschrieben, dass man es am liebsten in einem durchlesen möchte. Die Hauptfiguren Meredith und Wit sind genau und vielschichtig beschrieben, so dass man sich gut in sie und die Handlung hinein versetzen kann und man tief in der Handlung drin ist. Ich lebte und fieberte auf jeder Seite mit der Heldin mit. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die kurzweilige Sommerromane mögen. Dieser Roman lässt das aktuell kalte Frühjahrswetter vergessen und verkürzt angenehm die Zeit bis zu den Sommerferien.

Bewertung vom 02.04.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


ausgezeichnet

Das Buch "Das Lächeln der Königin" von Stefanie Gerhold nimmt uns mit auf eine interessante historische Reise zu den Ausgrabungen in Ägypten und zeitgleich in das Berlin der 10er und 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Dreh und Angelpunkt ist dabei die Entdeckung der Büste von Nofretete, die Überführung des Schatzes nach Berlin und die nachfolgenden Diskussionen um den Verbleib in Berlin. Aber auch die Interaktion der Büste der Königin mit den handelnden Personen James Simon und Ludwig Borchardt ist im ganzen Roman spürbar. Beide sind fasziniert von ihrer Aura.
James Simon - Mäzen und grosser Bewunderer der ägyptischen Kunst - ist in dem Roman dabei die zentrale Figur mit zuweilen auch tragischen Zügen. Die Autorin schildert sehr facettenreich sein Leben und auch seine Emotionen, er ist ein freundlicher und aufmerksamer Unternehmer und Ehemann, der sich um seine Familie und Angestellten sorgt. Auf der anderen Seite brennt er für die Kunst und für die Ausgrabungen. Immer wieder kann man feststellen, dass er den Beruf des Kaufmanns als Verpflichtung übernommen hat, aber sein Herz den Altertümern und der Kunst gehört.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr unterhaltsam und abwechslungsreich gestaltet. Das Buch liest sich in einem weg, man kann es nicht aus der Hand legen.

Bewertung vom 02.04.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


ausgezeichnet

Stephan Schmidt hat mit seinem Buch "Die Spiele" einen herausragenden und sehr spannenden Kriminalroman geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und sehr abwechslungsreich. Das Buch macht einfach Freude beim Lesen.
Das farbenfrohe Cover stimmt einen sofort auf eine chinesische Stadt als Ort der Handlung ein. Deshalb ist es überraschend, dass der Krimi in Mosambik im Jahr 1994 beginnt.
Schon auf den ersten Seiten zieht einen das Buch in seinen Bann. Mehrere Erzählstränge laufen parallel los, wobei reale Geschichte und Fiktion elegant verknüpft wird und die Personen durch die Zeiten begleitet werden. Die Charaktere des Buches sind detailliert beschrieben und lebendig. Neben den verschiedenen fiktiven Personen treten reale Persönlichkeiten auf, die die Geschichte bereichern.
Den Ausgangspunkt stellen afrikanische Gastarbeiter in der DDR und die politischen Auswirkungen durch den Mauerfall. 30 Jahre später rücken dann die Beziehungen zwischen Afrika und China in den Mittelpunkt inklusive aller politischen und diplomatischen Einflußfaktoren.
Der Autor verwebt die Erzählstränge geschickt und interessant, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte .....
Eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.04.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


ausgezeichnet

Marie Benedikt hat mit ihrer Roman- Biografie "Das Verborgene Genie" einen wundervollen Roman über das Leben und Arbeiten von Rosalind Franklin geschrieben. Von Seite 1 an taucht man tief ein in die wissenschaftliche Faszination und die Passion, die Rosalind Franklin für die wissenschaftlichen Forschungen hat. Von klein auf war sie sehr interessiert ihrer Umgebung und wollte hinter die Geheimnisse des Lebens kommen. Hauptsächlich gegen den Wunsch ihres Vaters nimmt sie ihre wissenschaftliche Karriere auf, was für die Zeit eine Herausforderung für sie darstellt sie muss sich in einer männerdominierten Welt durchsetzen. Besonders hat mir im Buch gefallen, dass man durch Rosalinds wissenschaftlichen Stationen Frankreich, England und vereinigte Staaten auch die Unterschiede im wissenschaftlichen Umfeld kennen lernt und die schon damals unterschiedlichen Kulturen und Verhalten. Sehr schön wurde im Buch auch der unterschiedliche Umgang und Akzeptanz gegenüber Frauen in der Forschung in den verschiedenen Ländern aufgezeigt. Die feministische Komponente wurde dabei sehr gut erzählt und nicht permant mit erhobenen Zeigefinger kritisiert.
Auch der wissenschaftliche Teil der Röntgenstrukturanalyse der zu ihrem Lebenswerk der Entdeckung der DNA Struktur war gut gelungen.
Marie Bénédict schreibt sehr gefühlvoll und sehr abwechslungsreich. Der Schreibstil ist angenehm, das Buch zieht einen vom ersten Moment in seinen Bann. Ich fühlte mich mit der Hauptdarstellerin verbunden und tauchte tief in ihr Leben ein.
Für mich eine absolute Leseempfehlung.