Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Mella

Bewertungen

Bewertung vom 21.04.2011
Endzeit
Jensen, Liz

Endzeit


sehr gut

Plot

Die Psychotherapeutin Gabrielle Fox ist nach einem Autounfall querschnittsgelähmt und auf die Hilfe eines Rollstuhl angewiesen. Bei dem Unfall, für den sie sich die Schuld gibt, kam Alex und beider ungeborenes Kind Max ums Leben. Ohne familiären und mit nur begrenztem freundschaftlichen Halt versuch Gabrielle so schnell wie möglich wieder in ihrer Arbeit Fuß zu fassen. Schließlich bekommt sie eine Anstellung in der Kinder- und Jugendpsychaitrischen Klinik, in der sie als Kunsttherapeutin insebsondere für den Härtefall Bethany Krall zuständig ist. Die 16 Jährige hatte 2 Jahre zuvor ihre Mutter brutal mit einem Schraubenschlüssel umegbracht und befindet sich seitdem im psychiatrischem Gewahrsam. Als ihre behandelnde Therapeutin erfährt Gabrielle schnell von Bethanys Fähigkeit, in die Geschichte und das Leben anderer Menschen (zurück) zu blicken und Naturkatastrophen voraus zu sehen. Anfangs skeptisch forscht Gabrielle im Laufe der Zeit nach und bemerkt erste Wahrheiten und Übereinstimmungen in den Äußerungen ihrer jungen Patientin. Sie sucht Kontakt zur naturwissenschaftlichen Fachwelt und stößt dort auf Frazer Melville, der mit Gabrielle nicht nur eine Liebesbeziehung aufbaut, sondern nach etlichen Beweisen auch die missionarische Aufgabe annimmt, die Welt vor den bevorstehenden Ereignissen, die Bethany vorausgesagt hat, zu warnen.

Kritik

Liz Jensen befasst sich ihrem neusten Werk mit aktuellen Themen wie Naturkatastrophen, Klimaerwärmung, Politik und fanatischem Glauben. Bekommt der Leser auf den ersten Seiten des Buches eher den Eindruck, dass sich die weitere Geschichte um die psychotherapeutische Arbeit zwischen Gabrielle und Bethany dreht, wird er spätestens am Ende des ersten Viertels eines Besseren belehrt, denn hier beginnt Gabrielle erstmals, sich intensiv mit geobiologischen Themen auseinanderzusetzen und lässt den Leser mittels mehr oder weniger tiefer Einblicke in die Fachwelt daran teilhaben. Diese Richtung macht aus "Endzeit" aber keinesfalls eine langweilige Weltuntergangsgeschichte, denn sie ist gesprickt mit "wahnwitzigen" Einblicken in die Seele und das Leben Bethanys und beschreibt zudem die Gedanken und Gefühle einer Frau, die Zeit ihres Lebens an den Rollstuhl gefesselt ist. Durch die gute Portion Spannung zum Thema Apokalypse macht Liz Jensen "Endzeit" für mich zu einem wahren Page-Turner, von dem ich am Anfang zwar etwas anderes erwartet hatte, mich dennoch vom Verlauf der Geschichte nicht enttäuscht fühlte.

Besonders hervorzuheben ist meiner Meinung nach Jensens besonderes Sprachtalent, das jeglicher Beschreibung meinerseits trotzen würde. Sie versteht es, Umgebung, Situationen und Anblicke so bildhaft und metaphern zu beschreiben, dass man sich durch das eigene inner Auge als Teil des Ganzen fühlen kann.

Einen Punkt Abzug bekommt "Endzeit" für das Ende, dass mir etwas überhastet, abprubt und erzwungen erscheint und bei mir ein unbefriedigtes Gefühl hinterlassen hat. Vielleicht hätte lieber ein paar Seiten eher Schluss sein sollen mit der Geschichte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.