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Sachsen

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Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2024
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


ausgezeichnet

In Sandra Åslunds Schweden-Krimi "Stille ist die Nacht" wird der Leser auf eine abgelegene Schäreninsel entführt, die auf den ersten Blick Ruhe und Erholung verspricht – doch hinter der friedlichen Fassade lauern tödliche Gefahren. Die erfahrene Kriminalinspektorin Maya Topelius, die sich auf einem Yoga-Retreat eigentlich entspannen möchte, wird unvermittelt in einen düsteren Fall hineingezogen, als ein Mann am Morgen nach einem Streit tot im Schilf gefunden wird.

Mit diesem Setting gelingt es Åslund, eine wunderbar dichte und spannungsgeladene Atmosphäre zu schaffen. Die Abgeschiedenheit der Insel und die bedrohliche Enge, die durch die Abriegelung entsteht, verstärken das Gefühl, dass niemand dem Täter entkommen kann. Die unheimliche Stille der weißen Nächte, in denen das Licht niemals ganz verschwindet, trägt dabei ihren Teil zur Spannung bei und verleiht der Handlung eine beinahe surreale Note.

Kriminalinspektorin Maya Topelius ist eine starke, komplexe Protagonistin, die verdeckt ermittelt und dabei geschickt Spuren legt und Verdächtige in die Enge treibt. Die Beziehungen und Spannungen zwischen den Inselbewohnern und den Gästen des Retreats sind lebhaft und realistisch geschildert, was die Handlung besonders spannend und unvorhersehbar macht. Als ein zweiter Mord geschieht, verschärft sich die Situation, und Maya erkennt, dass die Lösung des Falls ihre eigenen Grenzen auf die Probe stellt.

Åslund versteht es, die Spannung kontinuierlich zu steigern und dem Leser durch die gut platzierten Wendungen und Entdeckungen bis zur letzten Seite fesselnde Unterhaltung zu bieten. Der Showdown, in dem Maya einer erschütternden Wahrheit auf die Spur kommt, bringt die Geschichte zu einem packenden und unvergesslichen Ende.

„Stille ist die Nacht“ ist ein atmosphärischer Schweden-Krimi, der mit einer dichten, fesselnden Handlung und einem packenden Setting überzeugt. Sandra Åslund lässt die idyllische Schäreninsel zur Bühne eines nervenaufreibenden Thrillers werden und erschafft ein Spiel aus Verdächtigungen und Enthüllungen, das keinen Leser kalt lässt. Ein Muss für alle Fans skandinavischer Spannungsliteratur.

Bewertung vom 14.10.2024
In Zeiten des Todes
D'Andrea, Luca

In Zeiten des Todes


gut

Kälte, Korruption und Serienmorde

Luca D'Andrea entführt seine Leser in "In Zeiten des Todes" in das winterliche Bozen der 1990er Jahre und webt einen atmosphärischen Thriller, in dem ein Serienmörder unbemerkt sein Unwesen treibt. Der junge Commissario Luther Krupp steht im Zentrum der Ermittlungen, nachdem die Leiche einer Prostituierten gefunden wird. Zusammen mit der mutigen Streifenpolizistin Arianna Lici stößt er auf eine erschütternde Reihe ungelöster Mordfälle, während ein junger Reporter die gleichen Fährten verfolgt.

Die Geschichte punktet mit Spannung und zahlreichen Wendungen, die den Leser immer wieder auf neue Fährten locken. Besonders gelungen ist, dass D'Andrea nicht nur die Polizeiarbeit in den Vordergrund stellt, sondern auch die Perspektive des Reporters, was der Story zusätzliche Tiefe verleiht. Diese Parallelhandlung bringt frischen Wind in das Genre und verleiht dem Plot eine gewisse Vielschichtigkeit.

Allerdings hat der Thriller auch einige Schwächen. Die Vielzahl an Charakteren, viele davon mit Spitznamen, machte es teilweise schwer, der Geschichte immer zu folgen und die Figuren auseinanderzuhalten. Hinzu kommen langatmige Passagen, in denen unwichtige Beschreibungen und Nebenhandlungen die Spannung zeitweise ausbremsen. Diese hätten straffer gestaltet werden können, um den Fokus auf die Kernermittlungen zu behalten.

Was die Figuren angeht, bleibt es schwierig, eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen. Obwohl der Plot spannend ist, wirken viele Charaktere eher unsympathisch oder distanziert, sodass es schwerfällt, sich wirklich für ihr Schicksal zu interessieren. Diese fehlende Tiefe der Charaktere nimmt dem Thriller etwas von seiner emotionalen Wucht, die eine starke Bindung zu den Figuren hätte schaffen können.

Fazit: "In Zeiten des Todes" ist ein spannender Thriller mit einer atmosphärischen Kulisse und vielen Wendungen, der jedoch durch seine zahlreichen Charaktere und langatmigen Nebenhandlungen an Klarheit verliert. Für Fans von komplexen Ermittlungen und Krimis mit verschiedenen Perspektiven bietet das Buch jedoch unterhaltsame Lesestunden. Trotz einiger Schwächen lohnt sich ein Blick für Thriller-Liebhaber, die sich von der winterlichen Kälte der Alpen packen lassen wollen.

Bewertung vom 03.10.2024
Von Angesicht zu Angesicht
Eulberg, Dominik;Hörren, Thomas;Danke, Thorben

Von Angesicht zu Angesicht


ausgezeichnet

Insekten im Rampenlicht

"Von Angesicht zu Angesicht" ist ein faszinierendes Werk, das die Welt der heimischen Insekten auf beeindruckende Weise in den Vordergrund rückt. Dominik Eulberg und der Entomologe Thomas Hörren schaffen gemeinsam mit dem Fotografen Thorben Danke einen Bildband, der nicht nur durch seine ästhetischen Fotografien besticht, sondern auch durch seine informativen und detailreichen Inhalte.

Die spektakulären Nahaufnahmen der Insekten zeigen deren einzigartige Eigenschaften in nie zuvor gesehener Detailtreue. Jede Fotografie bringt uns die erstaunliche Vielfalt und die kleinen Wunder der Sechsbeiner näher, sodass man nach dem Durchblättern des Buches die heimische Insektenwelt mit völlig neuen Augen sieht. Die präzise abgebildeten Details lassen die scheinbar unscheinbaren Tiere in einem neuen Licht erstrahlen und rücken ihre Bedeutung für das Ökosystem in den Fokus.

Was dieses Buch besonders macht, ist die gelungene Kombination aus visueller Pracht und fundiertem Fachwissen. Die wissenschaftlichen Fakten sind klar und leicht verständlich aufbereitet, sodass sowohl Laien als auch Insektenfans voll auf ihre Kosten kommen. Der Text ergänzt die Bilder perfekt und gibt den Lesern einen umfassenden Einblick in die Bedeutung der Artenvielfalt und die Rolle der Insekten im Gleichgewicht der Natur.

Nach dem Lesen dieses Buches wird es schwer, nicht ein Fan der heimischen Insekten zu werden. Es vermittelt auf eindrucksvolle Weise, wie unverzichtbar diese kleinen Kreaturen für das große Ganze sind, und sensibilisiert für ihren Schutz und ihre Bedeutung.

Fazit: "Von Angesicht zu Angesicht" ist ein fantastisches Buch, das sowohl durch seine spektakulären Fotografien als auch durch die spannenden und lehrreichen Inhalte überzeugt. Es bringt die Welt der heimischen Insekten auf beeindruckende Weise näher und macht es nahezu unmöglich, sich nicht für diese faszinierenden Lebewesen zu begeistern. Ein Muss für Naturfreunde, Insektenliebhaber und alle, die sich für die Wunder der Natur interessieren.

Bewertung vom 15.09.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


sehr gut

Zwischen Schuld und Unschuld

Mit "All das Böse, das wir tun" liefert Sandrone Dazieri einen fesselnden Thriller, der komplexe Handlungsstränge mit gesellschaftskritischen Themen wie Korruption und Gerechtigkeit verwebt. Der Klappentext verspricht eine packende Geschichte, die sich über dreißig Jahre erstreckt: Von der fälschlichen Verhaftung und dem Tod des unschuldigen Giuseppe bis hin zur Entführung der jungen Amala, die in der Gegenwart eine gefährliche Spur zu einem noch unentdeckten Verbrecher aufdeckt.

Dazieri schafft es meisterhaft, die Spannung durch die parallelen Zeitstränge konstant hoch zu halten. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist nicht nur gut durchdacht, sondern trägt entscheidend zur komplexen und vielschichtigen Handlung bei. Besonders interessant ist, wie die Ereignisse aus der Vergangenheit die Figuren und deren Motive in der Gegenwart beeinflussen.

Allerdings kann die Vielzahl an Figuren und die verschachtelte Erzählweise herausfordernd sein. Durch die vielen italienischen Namen besteht die Gefahr, die Charaktere zu verwechseln, was den Lesefluss zeitweise etwas erschwert. Gerade in den Passagen, in denen es um die Verknüpfungen zwischen den beiden Zeitsträngen geht, erfordert es Konzentration, um den Überblick zu behalten. Doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer intensiven und spannungsgeladenen Geschichte belohnt.

Besonders beeindruckend ist Dazieris Fähigkeit, moralische Grauzonen auszuloten. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen immer mehr, je tiefer man in die Geschichte eintaucht. Dies verleiht den Figuren eine große Tiefe und sorgt dafür, dass man als Leser ständig hinterfragt, wem man trauen kann.

Auch optisch macht das Buch einiges her: Das schwarze Cover mit roter Schrift und dunkelblauen Vögeln spiegelt die düstere Atmosphäre des Thrillers wider. Der schwarze Farbschnitt verleiht dem Buch zusätzlich eine besondere, ästhetische Note.

"All das Böse, das wir tun" von Sandrone Dazieri ist ein packender Thriller, der mit einer komplexen, gut durchdachten Handlung und tiefgründigen Charakteren überzeugt. Zwar können die vielen Figuren und der doppelte Zeitstrang stellenweise verwirrend sein, doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer vielschichtigen und düsteren Geschichte belohnt. Ein empfehlenswerter Thriller für Leser, die komplexe Erzählstrukturen und moralische Ambivalenzen schätzen.

Bewertung vom 04.08.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


sehr gut

Trauer und Hoffnung
In dem Roman "Mein drittes Leben" nimmt Daniela Krien den Leser auf eine emotionale Reise mit. Der Klappentext beschreibt die tragische Ausgangslage: Die Protagonistin Linda verliert durch einen Moment der Unachtsamkeit ihre einzige Tochter und sieht sich daraufhin mit einem tiefen Abgrund konfrontiert. Die Geschichte handelt von Verlust, Schmerz, aber auch von der langsamen und mühsamen Rückkehr ins Leben.

Krien beschreibt Lindas Trauer und ihren Weg aus der Dunkelheit mit einer Feinfühligkeit, die unter die Haut geht. Die hauchfeinen Fäden, die Linda halten – ihre Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten und das Mitgefühl für andere – sind symbolträchtige Elemente, die zeigen, wie selbst die kleinsten Dinge einen großen Unterschied machen können. Die Darstellung dieser Fäden ist authentisch und verleiht der Geschichte eine tiefe emotionale Resonanz.

Besonders beeindruckend ist, wie Krien die innere Stärke ihrer Protagonistin darstellt. Linda findet langsam zurück in den Alltag und zu sich selbst, was zeigt, wie viel Kraft in ihr steckt, auch wenn sie diese zunächst nicht erahnen konnte. Dieser Prozess ist realistisch und nachvollziehbar beschrieben, ohne in sentimentale Klischees abzurutschen.

Der Schreibstil von Daniela Krien ist poetisch und zugleich präzise. Sie schafft es, die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren eindringlich darzustellen, was die Lektüre zu einem intensiven Erlebnis macht. Die feinen Nuancen und die sprachliche Eleganz tragen dazu bei, dass der Roman trotz seiner schweren Thematik Hoffnung und Trost vermittelt.

"Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist ein bewegender Roman über Trauer, Verlust und die Kraft des Lebens. Mit ihrer feinfühligen Erzählweise und den tiefgründigen Charakteren schafft es Krien, den Leser zu berühren und zu inspirieren. Trotz kleinerer Längen verdient das Buch eine Bewertung von 4 von 5 Sternen und ist absolut empfehlenswert für alle, die sich auf eine emotionale und zugleich hoffnungsvolle Reise begeben möchten

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


ausgezeichnet

Pageturner aus Schweden
John Ajvide Lindqvist beweist mit seinem Thriller "Signum" erneut sein Talent, spannende und tiefgründige Geschichten zu erzählen. "Signum" ist der zweite Fall für das Ermittlerduo Julia Malmros und Kim Ribbing und setzt die fesselnde Handlung von "Stormland" nahtlos fort.Der Klappentext deutet bereits an, dass die Geschichte viel Spannung und moralische Konflikte bietet. Kim Ribbing, der Schockdoktor Martin Rudbeck entführt und in seinem Keller festhält, versucht verzweifelt zu verstehen, was Menschen zu grausamen Experimenten im Namen der Wissenschaft treibt. Diese düstere Ausgangslage zieht den Leser sofort in ihren Bann und sorgt für zahlreiche spannende und bedrückende Momente.Parallel dazu taucht Julia Malmros in die finstere Welt der "Wahren Schweden" ein, einer rechtsextremen Partei mit kriminellen Verbindungen. Ihre Ermittlungen bringen sie in Lebensgefahr und stellen sie vor eine nahezu unmögliche Entscheidung: Muss sie Kim, der für sie mittlerweile eine bedeutende Rolle in ihrem Leben spielt, verraten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen?Lindqvist gelingt es meisterhaft, die beiden Handlungsstränge zu verknüpfen und eine dichte, beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Sein Schreibstil ist prägnant und bildhaft, wodurch man sich die Szenen lebhaft vorstellen kann. Die Charaktere sind komplex und vielschichtig, insbesondere die innere Zerrissenheit von Julia Malmros wird authentisch und nachvollziehbar dargestellt.Die Spannung in "Signum" bleibt durchgehend hoch. Lindqvist weiß genau, wie er den Leser an der Leine hält, und überrascht immer wieder mit unerwarteten Wendungen. Besonders beeindruckend ist, wie er gesellschaftliche und moralische Fragen in die Handlung integriert und den Leser zum Nachdenken anregt.Für Fans der Millennium-Serie und Skandi-Crime-Leserinnen und -Leser ist "Signum" ein absolutes Muss. Lindqvist bietet eine packende Mischung aus Thriller, Psychodrama und gesellschaftskritischem Roman, die lange nachwirkt.
"Signum" von John Ajvide Lindqvist ist ein herausragender Thriller, der mit einer spannenden Handlung, tiefgründigen Charakteren und einer dichten Atmosphäre überzeugt. Die moralischen Konflikte und die packende Erzählweise machen das Buch zu einem echten Pageturner. Absolut empfehlenswert für alle, die anspruchsvolle und nervenaufreibende Thriller lieben

Bewertung vom 03.07.2024
In den Farben des Dunkels
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Liebe und Dunkelheit: Eine Reise durch Chris Whitakers neuen Roman
Chris Whitaker hat mit seinem neuen Roman "In den Farben des Dunkels" ein beeindruckendes Buch geschaffen, das sowohl als packender Kriminalfall als auch als tiefgreifende Liebesgeschichte überzeugt. Mit großer erzählerischer Kraft und einer tiefen Einfühlsamkeit entführt Whitaker die Leser in die Welt von zwei außergewöhnlichen Protagonisten auf einer lebensverändernden Reise.
Im Zentrum der Geschichte stehen der dreizehnjährige Patch und seine beste Freundin Saint. Patch, der durch eine Augenklappe an einen Piraten erinnert, wird eines Tages aus seiner Heimatstadt Monta Clare im Mittleren Westen der USA entführt. Die Beschreibungen von Patchs Gefangenschaft in einem dunklen Raum sind intensiv und beängstigend, insbesondere durch die mysteriöse Präsenz von Grace, einer weiteren Gefangenen. Patchs Rettung nach 307 Tagen ist ein Wendepunkt in der Geschichte, doch seine Erzählungen über Grace stoßen auf Unglauben.

Patchs unermüdliche Suche nach Grace, die sich über dreißig Jahre und die gesamten USA erstreckt, und Saints Kampf um die Wahrheit und um ihren Freund, der von düsteren Erinnerungen gezeichnet ist, bilden das emotionale Rückgrat des Romans. Die Charakterentwicklung ist bemerkenswert, insbesondere die Darstellung von Patchs Obsession und Saints unerschütterlicher Loyalität.

"In den Farben des Dunkels" behandelt zentrale Themen wie Menschlichkeit, Schicksal und bedingungslose Liebe. Whitaker gelingt es meisterhaft, die psychologischen und emotionalen Aspekte seiner Figuren zu beleuchten und ihre inneren Kämpfe authentisch darzustellen. Die Dualität von Licht und Dunkelheit zieht sich durch das gesamte Werk und symbolisiert die Hoffnung und Verzweiflung, die die Charaktere erleben.

Whitakers Sprache ist kraftvoll und poetisch, was die Intensität der Geschichte noch verstärkt. Die Beschreibungen der Landschaften und Schauplätze sind lebendig und atmosphärisch dicht. Die Dialoge sind realistisch und tragen wesentlich zur Charakterentwicklung bei.

"In den Farben des Dunkels" ist ein intensives Leseerlebnis, das den Leser tief berührt und lange nachwirkt. Chris Whitaker hat einen außergewöhnlichen Roman geschaffen, der sowohl durch seine spannende Handlung als auch durch seine tiefgründigen Charaktere besticht. Dieses Buch ist eine klare Empfehlung für alle, die emotionale und fesselnde Geschichten lieben.

Bewertung vom 01.06.2024
Weißglut
Quast, Tobias

Weißglut


gut

Tobias Quast entführt uns in seinem Roman "Weißglut" in die idyllische, jedoch geheimnisvolle Einsamkeit Finnlands. Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte um Sarah Fuchs, die nach Finnland flüchtet, um dem Trubel der Münchner Schickeria zu entkommen und sich selbst neu zu finden. Doch diese Flucht entwickelt sich schnell zu einem Albtraum, als sie am Seeufer über eine Leiche stolpert und unter Mordverdacht gerät.

Quast schafft es meisterhaft, die düstere Atmosphäre der finnischen Wälder einzufangen, die auf dem Cover des Buches stimmungsvoll dargestellt sind. Sein Schreibstil ist flüssig und eindringlich, was es leicht macht, in die Geschichte einzutauchen. Besonders die detaillierten Naturbeschreibungen und die lebendigen Dialoge tragen dazu bei, dass man sich als Leser mitten im Geschehen fühlt.

Leider leidet die Geschichte an einigen Längen. Obwohl die Charaktere gut ausgearbeitet sind, gibt es einfach zu viele von ihnen, was dazu führt, dass die Handlung manchmal überfrachtet wirkt. Dies lenkt vom eigentlichen Spannungsbogen ab und verlangsamt das Tempo der Erzählung. Auch die Entwicklung der Story zieht sich an einigen Stellen hin und hätte straffer erzählt werden können.

Positiv hervorzuheben ist jedoch der zentrale Plot um Sarahs unfreiwillige Detektivarbeit. Die Wendungen und Überraschungen, halten den Leser bei der Stange und sorgen für die nötige Spannung. Auch die Chemie zwischen Sarah und Kommissar Toivo Aalto ist interessant gestaltet und bietet einige unerwartete Momente.

Zusammenfassend kann man sagen, dass "Weißglut" ein solides Werk mit einigen Schwächen ist. Die Atmosphäre und der Schreibstil sind herausragend, die Geschichte selbst hätte jedoch von einer Straffung profitiert. Wer Geduld mitbringt und sich auf die vielen Charaktere einlassen kann, wird dennoch mit einer packenden Krimihandlung belohnt.

Fazit:
"Weißglut" ist ein stimmungsvoller, aber etwas zu langatmiger Krimi, der mit einem tollen Schreibstil und einer dichten Atmosphäre punktet, jedoch durch zu viele Charaktere und einige Längen an Spannung verliert. Empfehlenswert für Leser, die sich von detaillierten Beschreibungen und einem langsamen Erzähltempo nicht abschrecken lassen.

Bewertung vom 11.05.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


sehr gut

Eine packende Jagd durch düstere Geheimnisse


Sia Pionteks Kriminalroman "Die Sehenden und die Toten" entführt die Leser in eine Welt voller düsterer Geheimnisse und unerwarteter Enthüllungen. Das Cover, mit seinem schlichten Design in Weiß
und Dunkelgrün, zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich und vermittelt die beklemmende Atmosphäre des Buches.


Die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel hat sich mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana ins idyllische Wendland zurückgezogen, um einen Neuanfang zu wagen. Doch der Fund der Leiche des 18-jährigen
Justus, dessen Augen auf grausame Weise durch Spiegelscherben ersetzt wurden, stellt sie vor eine Herausforderung, die sie nicht ignorieren kann. Carla übernimmt den Fall und stößt schnell auf Hinweise, die darauf hindeuten, dass niemand, nicht einmal die
Eltern des Opfers, Justus wirklich kannte.


Als Lana ein Tattoo bei einer Mitschülerin entdeckt, das Justus als Narbe auf seinem Oberschenkel trug, geraten die Ereignisse außer Kontrolle, und Carla wird klar: Die Vergangenheit holt sie immer
ein. Während sie sich tiefer in die Ermittlungen verstrickt, enthüllt sich eine verstörende Wahrheit, die sie dazu zwingt, sich ihren eigenen Dämonen zu stellen.


Piontek versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen und den Leser mit unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch, und die Atmosphäre des Wendlands
wird lebendig und eindringlich beschrieben.


"Die Sehenden und die Toten" ist ein packender Kriminalroman, der mit seiner komplexen Handlung und seiner intensiven Atmosphäre fesselt. Sia Piontek zeigt sich als Meisterin des Spannungsgenres
und beweist einmal mehr ihr Talent für packende Geschichten. Dieses Buch ist ein Muss für alle Fans von spannenden Kriminalromanen.

Bewertung vom 07.04.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


sehr gut

In "Das Schweigen des Wassers" entführt Susanne Tägder den Leser in eine düstere Welt aus Vergangenheit und Gegenwart. Hauptkommissar Groth kehrt in seine Heimatstadt zurück, wo er mit einem mysteriösen Todesfall konfrontiert wird. Der scheinbare Unfall entpuppt sich schnell als ein komplexes Netz aus Lügen und Intrigen, das tief in die Geschichte der Stadt verwurzelt ist.

Tägder führt uns meisterhaft durch die Landschaft Mecklenburgs und webt geschickt die düsteren Geheimnisse der Vergangenheit in die Handlung ein. Der Roman besticht durch eine ungeheure subtile Wucht, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht. Dabei gelingt es der Autorin, die Atmosphäre der neunziger Jahre im Osten Deutschlands eindringlich einzufangen und mit einem fesselnden Kriminalfall zu verbinden.

Besonders beeindruckend ist die psychologische Tiefe der Charaktere, allen voran Hauptkommissar Groth, der mit den Schatten seiner eigenen Vergangenheit kämpft. Seine zermürbenden inneren Konflikte verleihen der Geschichte eine zusätzliche emotionale Ebene, die den Leser bis zum Schluss fesselt.

"Das Schweigen des Wassers" ist nicht nur ein spannender Kriminalroman, sondern auch eine eindringliche Erzählung über die Macht der Vergangenheit und die Sehnsucht nach Wahrheit. Susanne Tägder beweist sich mit diesem Werk als eine absolute Entdeckung in der deutschen Literaturlandschaft.