Marschlande

gut

Ich lese gerne Bücher, in denen sich die Gegenwart mit der Vergangenheit vermischt. Auch, dass Feminismus eine Rolle spielt, hat mich gereizt. Darum habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
Ich mochte die erste Hälfte des Buches echt gerne, dann mit der Zeit hat es mich leider immer weniger interessiert - beide Zeiten.
Gerade die Gegenwart, die mich mehr interessiert hat, hat sehr nachgelassen. Es wurden so viele "Baustellen" aufgemacht, was das Dorfleben angeht, die einfach nicht weiterbehandelt wurden (Tierschutz, Gladiator, ...) Auch kann ich in ihrem Leben nichts Feministisches erkennen. Wenn sie die Aufteilung haben, dass sie sich um die Kinder kümmert, hat sie es ja auch in der Hand, wie sie mit Maschas Mobbing umgeht. Mir war Britta leider sehr unsympathisch. Es freut mich aber, dass es mit Brittas Leben wieder aufwärts geht. Insgesamt nette Unterhaltung.

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu

gut

Leider hat mir die Spannung für einen Thriller gefehlt. Mir war die Handlung und die Figur des Ming Tsu zu "farblos". Mir haben völlig die Gefühle der Person gefehlt. Es war einfach nur beschrieben. Vielleicht war das aber auch gewollt, da Ming Tsu ja durch die Wüste muss und letztlich ja so handelt, um Ada wiederzubekommen. Er muss sich also "betäuben", um mit seinen Gefühlen klarzukommen und lässt seine Gefühle nicht zu. Darum bekommt der Leser sie auch nicht zu spüren.
Vielleicht bin ich aber auch zu kritisch, weil ich mittlerweile eigentlich hauptsächlich Bücher von Frauen lese und da die Gefühle besser beschrieben sind.
Schade, das Buchcover ist so schön, da habe ich mich auf mehr gefreut.

Meine bessere Schwester

sehr gut

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, weil mich Familienbeziehungen oder Geschwisterbeziehungen sehr interessieren und wie die Leute damit umgehen. Bleiben sie darin gefangen oder finden sie einen Weg heraus? Außerdem ist die Autorin in meinem Alter, sie wir vermutlich Erfahrungen verarbeiten, die "in meiner Zeit" passiert sind und wir sind zur gleichen Zeit aufgewachsen. Und auch ich habe eine Schwester, wenn auch kein Zwilling, und keine einfache Familie. Geschrieben war es toll. Das, was ich für mich festgestellt habe, trifft auch auf dieses Buch zu: Miteinander reden hilft. ;) Aber ich fand es auch eher oberflächlich. Es sind ja sehr viele Probleme, die in dieser Familie vorkommen, da hätte man mehr daraus machen können. Es war interessant zu lesen, aber kein Highlight. Schade, das Thema "Familie" ist so interessant.

Connemara

sehr gut

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, weil mich das Thema sehr interessiert. Was passiert, wenn man in seinem Leben "angekommen ist" und nicht zufrieden ist? Wenn man beruflich da ist, wo man hinwollte, aber trotz Erfolg nicht glücklich ist? Wenn man Kinder hat und somit in einer Beziehung feststeckt und sich nicht trennen will? Wenn man somit eigentlich alles hat, was man wollte und eigentlich glücklich sein sollte. Das sind alles Themen, die mich sehr beschäftigen.
Mich, als Frau, hat natürlich Hélène mehr interessiert als Christophe. Christophe hat einen anderen Lebensweg eingeschlagen und lebt noch immer in der Provinz und führt ein eher "einfaches" Leben, aber er ist auch nicht glücklich.
Mich hat das Buch leider nicht "gefangen", da sind solche interessanten Themen und irgendwie wurde nichts daraus gemacht.
Schade.

Die verborgenen Zeichen der Natur

ausgezeichnet

Das Buch ist einfach nur toll. Informativ und liebevoll gestaltet. Wer Kinder ab 8 Jahren hat, sollte es unbedingt mit ihnen lesen. Man lernt auch als Erwachsener nochmal, wie toll die Natur eigentlich ist. Es gibt ja soviele Menschen, die sich gar nicht für die Natur interessieren, nichtmal zum Beispiel einen Spaziergang in der Natur machen oder gehen in die Natur, aber schmeißen überall ihren Müll hin. Mit diesem Buch ändert sich das vielleicht und man bekommt ein bisschen Respekt vor der Natur. Die Themenblöcke sind gut gemacht. Allgemein hat mir am besten das Kapitel über Pfützen gefallen. Ich habe noch nie über Pfützen nachgedacht.
Ich würde es jedem weiterempfehlen, es steckt echt viel Inhalt drin, ohne, dass man "überfordert" ist. Die Illustrationen sind toll. Es gibt auch ein Glossar, in dem man Fachwörter nachschlagen kann.

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles

ausgezeichnet

Ich kenne den "Regenbogenfisch" und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Die Illustrationen und das ganze Buch sind einfach nur wunderschön. Schon allein die Glitzerflossen und die Farben! Auch inhaltlich wurden wir nicht enttäuscht. Haben wir aber auch nicht erwartet! Warum erzählt Humbrecht so etwas? Will er den anderen Fischen Angst machen? Soll man alles gleich glauben, was andere erzählen? Was, wenn von etwas erzählt wird, von dem man noch nie gehört hat? Der Regenbogenfisch durchschaut es und schafft es, dass am Ende alle glücklich sind. Humbrecht hat eine andere Aufgabe, die ihn begeistert, und die anderen Fische haben Spass daran. So kann Humbrecht also sein Talent nutzen, ohne den andern Fischen Angst zu machen.
Der Regenbogenfisch "muss" man einfach gelesen haben. So eine tolle Reihe. Man bekommt wieder ein tolles "Regenbogenfisch"Buch.

Die versteckte Apotheke

sehr gut

Ich mag Romane sehr, die zwischen den Zeiten herspringen. Darum habe ich mich auch sehr auf diesen gefreut, die Perspektive und das Leben von mehr als zwei sehr unterschiedlichen Frauen in verschiedenen Zeiten. Es hat Spass gemacht zu lesen, war für mich aber sehr oberflächlich. Gerade von Caroline aus der heutigen Zeit habe ich mir mehr erwartet. Sie kommt ja aus einer Krise nach London und macht dort diese Entdeckung, die sie beeinflusst. Das wäre toll gewesen, wenn Caroline sich mehr entwickelt hätte. So hat aber auch die versteckte Apotheke ihr geholfen, ihren Weg zu finden und ihr so auch aus ihrer Not herausgeholfen. So wie die versteckte Apotheke auch in der Vergangenheit Frauen geholfen hat.
Richtig spannend war es für mich aber nicht, auch ein richtiges "London-Feeling" kam nicht auf. Ich würde es trotzdem empfehlen. Wer eine eher oberflächliche Lektüre sucht, ist damit genau richtig.

Das Zuhause

sehr gut

Das Thema "Zuhause" interessiert ja jeden und auch ich war sehr gespannt, was Zuhause für den Autor bedeutet und was ich für neue Denkanstöße bekomme. Schon der Klappentext "Wohnen ist weit mehr als ein zu lösendes Raumproblem." klingt spannend. Auch dass er Digitalisierung als Zuhause als großes virtuelles Haus betrachtet, finde ich gut. Leider war es schon sehr anspruchsvoll geschrieben. Ich hätte mir mehr Erfahrungen / Beispiele aus dem Leben des Autors gewünscht und weniger Theorie. Es war sehr sperrig für mich und mir hat auch der rote Faden ein bisschen gefehlt, auch wenn man die Kapitel unabhängig voneinander lesen kann. So bin ich leider gar nicht hereingekommen.
Ich fand es trotzdem interessant und in einige der Quellen werde ich mal reinschauen, aber ich bin ein bisschen enttäuscht. Vielleicht habe ich zu viel erwartet.

Snowflake

gut

Ich habe mich sehr gefreut auf Debbies Geschichte. Von der Milchfarm im ländlichen Irland nach Dublin zum Studieren am Trinity College. Also eine andere Welt, die verstärkt wird, dass Debbie pendelt. Der Anfang hat mir auch sehr gut gefallen, da man nochmal eine "Ersti-Woche" an der Universität miterleben konnte. Das war auch gut und lustig geschrieben, aber leider bin ich nicht in die Geschichte reingekommen. Ich hatte mich auf Debbies Selbstfindung gefreut, aber es kam meiner Meinung nach einfach keine Entwicklung. Es ging mir viel zu sehr um ihre Mutter und ihren Onkel und dessen Probleme (Alkohol, Psychisches). Das gehört natürlich zu Debbies Leben dazu, aber ich hatte eben etwas anderes erwartet.
Ich werde es wahrscheinlich nicht weiterempfehlen, weil es mich einfach nicht gepackt hat. Vielleicht habe ich auch zu viel erwartet, weil die junge Autorin schon einen Preis bekommen hat.

Die dunkle Leidenschaft

ausgezeichnet

Von "Hass im Netz" ist ja überall zu lesen und zu hören. Und dass man ihn bekämpfen muss. Und das Gefühl "Hass" hatte ich natürlich auch schon mal. Darum war ich sehr gespannt auf das Buch. Ich wurde nicht enttäuscht. Es ist super informativ und super gegliedert. Was mich am meisten interessiert hat, war, dass, wenn man hasst, sozusagen nur zerstören will und dass Hass keine Befriedigung gibt und dass der Hassende sogar negative Folgen für sich in Kauf nimmt, um seinen Hass auszuleben. Ich wurde mal wieder bestätigt, dass es sehr wichtig ist, Zugang zu seinen Gefühlen zu haben, damit man am besten gar nicht in dieses Hassgefühl reinkommt.
Auch stimme ich dem Autor zu, dass eine nüchterne Darstellung und Entmystifizierung immer gut sind, wie auch Transparenz und Enttabuisierung. Mir hat das Buch auf jeden Fall sehr geholfen, einiges zu verstehen. Ich empfehle es weiter!